Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre WS 2008/2009

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Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre WS 2008/2009 Lehrveranstaltung Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre WS 2008/2009 Kerstin Alexandra Seidel Grundlagen der BWL

Gliederung der Lehrveranstaltung 1. Gegenstand, Methoden und Ziele der Betriebswirtschaftslehre 1.1. Begriff und Aufgabe der Wissenschaften (BWL) 1.2. Erkenntnisobjekt der Betriebswirtschaftslehre 1.3. Wichtige Kennzahlen 2. Aufbau des Unternehmens 2.1. Rechtsformen 2.2. Zusammenschlüsse von Unternehmen 2.3. Organisationsformen 3. Unternehmensführung 3.1. Unternehmensziele 3.2. Methoden der Unternehmensführung 3.3. Unternehmensführung als Führungsfunktion 4. Überblick über ausgewählte Unternehmensfunktionen 5. Unternehmensrechnung 5.1. Externes Rechnungswesen (Jahresabschluss) 5.2. Internes Rechnungswesen (Investition, Finanzierung, Kostenrechnung) Grundlagen der BWL

Ausgewählte Literatur: Hopfenbeck, W.: Allgemeine Betriebswirtschafts- und Managementlehre, 14. Auflage, München 2002 Jung, Hans: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 10., überarbeitete Auflage, München 2006 Olfert, K.; Rahn, H.-J.: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 9. Auflage, Ludwigshafen 2008 Schierenbeck, H.: Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre, 17. Auflage, München 2008 Wöhe, G.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 23., neubearb. Auflage, München 2008 Grundlagen der BWL

Wissenschaft Definition: Frage nach der Wahrheit und Suche nach Antworten Konstituierung eines Erkenntnisobjektes und von Erkenntniszielen Anwendung spezifischer Forschungsmethoden Erstellung einer systematischen Ordnung Grundlagen der BWL

Grundlagen der BWL

Betriebswirtschaftslehre betrachtet den einzelnen Betrieb und seine internen Abläufe versucht Regeln und Gesetzmäßigkeiten zu entwickeln und wirtschaftliche Verfahren zur Erreichung der jeweiligen betrieblichen Zielsetzung zu finden nimmt die Umwelt des Betriebes wahr und seine Verbindungen zu der ihn umgebenden Umwelt Betrachtung erfolgt aber immer aus Sicht des Betriebes (sog. Froschperspektive) Abgrenzung der VWL und der BWL Volkswirtschaftslehre (Nationalökonomie) älter als die BWL beschäftigt sich mit der Gesamtheit der Wirtschaftsbetriebe bzw. eines Wirtschaftsgebietes VWL erforscht aus der sog. Vogelperspektive Mikroökonomie (Theorie der Produktion und der Nachfrage von Unternehmungen und Haushalten) Makroökonomie (Theorie des Geld- und Güterkreislaufes, Beschäftigung, Inflation und Wachstum Grundlagen der BWL

Grundlagen der BWL

Bedürfnisse als Grundlage des Wirtschaftens Kriterium Bedürfnisarten Beispiele Zahl der Träger Individual-B. Gruppen-B. Kollektiv-B. Einbauschrank Ausbau d. Straßennetze Brot Zeitbezug permanente B. periodische B. aperiodische B. Tageszeitung Ski-Ausrüstung Zahnbehandlung Lebensnot-wendigkeit Existenz-B. Grund-B. Luxus-B. Nahrung Roman Schmuck Art der Befrie- digungsmittel materielle B. immaterielle B. Kleidung Rechtsberatung Entstehung ursprüngliche B. geschaffene B. Gemüse Computer Grundlagen der BWL

Wirtschaftlichkeitsprinzip Verhältnis von Aufwand und Ertrag Maximalprinzip: mit gegebenem Aufwand maximalen Ertrag erzielen Minimalprinzip: mit geringstmöglichem Aufwand einen bestimmten Ertrag erzielen Wirtschaftlich optimal handeln heißt also nichts anderes, als Extremwerte zu realisieren und zwar generell im Sinne eines möglichst günstigen Verhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag. Grundlagen der BWL

Vom Erfahrungs- zum Erkenntnisobjekt Erfahrungsobjekt Interdisziplinärer Untersuchungsgegenstand Betrieb Ökonomisches Prinzip Wirtschaften im Betrieb Auswahlprinzip Disziplinspezifische Perspektive Erkenntnisobjekt Untersuchungsgegenstand einer Disziplin Grundlagen der BWL

Begriffe "Betrieb" und "Unternehmung" Betrieb örtliche, technische und organisatorische Einheit zum Zwecke der Erstellung von Gütern und Dienstleistungen Unternehmung ("Unternehmen" in Gesetzestexten und Statistik) erwerbswirtschaftliche, örtlich nicht gebundene, wirtschaftlich-finanzielle und rechtliche Einheit Häufig synonym verwendet Grundlagen der BWL

Grundlagen der BWL

Geltung des Wirtschaftlichkeitsprinzips Wirtschaftseinheiten (Einzelwirtschaften) Hauswirtschaften (Eigenbedarfsdeckung) Betriebswirtschaften (Fremdbedarfsdeckung) Grundlagen der BWL

Aufgabe 1: Begriff des Wirtschaftens und Wirtschaftsgüter Charakterisieren Sie den Begriff des Wirtschaftens! Woraus entsteht die Notwendigkeit bzw. der Anreiz zu wirtschaften? Zeigen Sie den Vorgang des Wirtschaftens kurz anhand nachfolgender Entscheidungssituationen auf: Kauf eines Autos Entscheidung, per Taxi, mit dem Bus oder zu Fuß zur Universität zu gelangen Buchung einer Urlaubsreise Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit Güter als Wirtschaftsgüter zu klassifizieren sind? Teilen Sie folgende Güter in Wirtschaftsgüter und freie Güter ein: ein Laib Brot Luft eine 100 EUR-Banknote Ein Kilogramm Wüstensand Grundlagen der BWL

- Disposition über knappe Güter Lösung Aufgabe 1: - Disposition über knappe Güter - Spannungsfeld zwischen prinzipiell unbegrenzten Bedürfnissen des Menschen und limitierten Möglichkeiten zur Befriedigung dieser Bedürfnisse 2) a) Bedürfnis nach einem möglichst neuwertigen und leistungsstarken Wagen ist mit einem limitierten Budget auszubalancieren b) Bedürfnis nach einem schnellen und bequemen Transport kontrastiert mit den Kosten des jeweiligen Verkehrsmittels c) Bedürfnis nach hoher Qualität des Urlaubsortes ist mit den Reisekosten abzuwägen - können durch Verfügbarkeit und Übertragbarkeit als Handelsobjekte Gegenstand von Marktprozessen sein - haben eine bestimmte Eignung zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse Grundlagen der BWL

Aufgabe 2: Ökonomisches Prinzip Kennzeichnen Sie die Ausprägungen des ökonomischen Prinzips in den folgenden Situationen: Die Fixum GmbH hat einen Auftrag über die Fertigung von 1.000 Drehteilen bestimmter Form und Größe zum Stückpreis von 30 Euro angenommen. Diesen Auftrag kann das Unternehmen unter Einsatz zweier verschiedener Produktionsprozesse fertigen. Dabei führt der eine Prozess aufgrund des niedrigeren Ausschussanteils zu günstigeren Materialkosten, während der andere Prozess wegen der größeren Produktionsgeschwindigkeit niedrigere Fertigungskosten verursacht. Die Topfriss AG produziert verschiedene Futtermittelsorten in jeweils ganz bestimmten Mengen. Dafür stehen unterschiedliche Grundstoffe zur Verfügung, die gemäß den Qualitätsanforderungen zu mischen sind, so dass die Gesamtkosten minimiert werden. Die Profit AG hat derzeit ihre Fertigungskapazität voll ausgelastet. Ebenso ist davon auszugehen, dass der Materialvorrat voll verbracht wird. Die Gesellschaft möchte in dieser Situation ihr aus mehreren Produkten bestehendes Produktionsprogramm so bestimmen, dass ihr Gewinn maximiert wird Grundlagen der BWL

Formalziele (Erfolgsziele) Betriebliche Tätigkeiten Produktivität Wirtschaftlichkeit Rentabilität u. Gewinn Sachziele Leistungsziele Finanzziele Führungs- und Organisationszielen Soziale und ökologische Ziele Marktziel Produktziele Ziele in Bezug auf Liquidität Kapitalbeschaffung Problemlösungsprozess Führungsfunktionen Führungsstil Arbeitsteilung mitarbeiter- bezogene Ziele gesellschafts- bezogene Ziele Betriebliche Tätigkeiten Grundlagen der BWL

Wichtige Kennzahlen Produktivität a) Gesamtproduktivität Output/Input (Menge) b) Teilproduktivität kg/h (Arbeitsproduktivität) Wirtschaftlichkeit Erträge/Aufwendungen (bewerteter Output/ bewerteter Input) Kalkulationsobjekt W > 1 Entscheidungsalternativen Rangfolge W Realisierung vorgegebener Sollkosten/Istkosten (Abweichungsgrad) Plan- und Istgrößen Grundlagen der BWL

Aufgabe 3: Aus 10kg Draht können 1000 Schrauben hergestellt werden Aufgabe 3: Aus 10kg Draht können 1000 Schrauben hergestellt werden. Der Wert des Drahtes beläuft sich auf 2 EUR/kg. Der Wert einer Schraube beträgt 0,02 EUR. Teilfrage a) Wie hoch sind die Produktivität und die wertmäßige Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von 10 kg Draht zur Herstellung von 1000 Schrauben? Teilfrage b) Sie erhalten den Auftrag, die Produktivität der Schraubenherstellung um 10% zu steigern. Welche Möglichkeiten haben Sie? Teilfrage c) Sie erhalten den Auftrag, die wertmäßige Wirtschaftlichkeit der Schraubenherstellung um 10% zu erhöhen. Welche Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung? Grundlagen der BWL