BUCHSTART Evaluation eines kulturpädagogischen Programms in Hamburg zur Sprachfrühförderung.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Temporäre Spielstraßen in Schwachhausen
Advertisements

Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Umfrage zum Thema Taschengeld
Projekt zur Evaluation, Reaktivierung vorhandener Kenntnisse und Festigung des Arbeitens mit Größen im Mathematikunterricht mit Schülern der 7. Klassen.
Seniorenbefragung zum Thema: Wohnen im Alter
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
Internet facts 2006-I Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2006.
Internet facts 2006-III Graphiken zum Berichtsband AGOF e.V. März 2007.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Internet facts 2006-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. November 2006.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Werkzeug oder Spielzeug Erste Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung zur Nutzung von Computer und Internet.
Rechenschafts- Bericht der Fortbildungs- Akademie AKADEMIE FÜR HAUSÄRZTLICHE FORTBILDUNG BREMEN Günther Egidi zur MV des Hausärzteverbandes
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
InfoWeb Weiterbildung Wolfgang Plum, Hamburg Stresemannstr. 374b, Hamburg, Tel. (040) , Nutzung und.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Ergebnisse aus der Umfrage im Rahmen des Interkommunalen Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzeptes für Schönwald Ergebnisse.
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Lesen macht stark-Lesekompetenztests
Prof. Dr. Günter Gerhardinger Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien Übersicht über die Lehrveranstaltung Grundlegende Bestimmungsfaktoren der Praxis.
20:00.
Zum Projekt: Auftraggeber: Zentrale der Bundesagentur für Arbeit
Im Zuge unserer Befragung gaben uns 260 Personen über ihr Leseverhalten Auskunft.
So kannst du beide schnell berechnen.
Einführung in die beurteilende Statistik
Eine Einführung in die CD-ROM
Hans-Jürgen Brummer Leiter DSiE
Dokumentation der Umfrage
QS- Dekubitusprophylaxe Klinikstatistik 2007 BAQ
...ich seh´es kommen !.
1 7. Mai 2013Mag. a Karin Ortner Arbeiten und Studieren Bericht zur sozialen Lage der Studierenden 2011 (Quelle: IHS, Martin Unger)
Kinder- und Jugenddorf Klinge Qualitätsentwicklung Januar 2005 Auswertung der Fragebögen für die Fachkräfte in den Jugendämtern.
Bewohnerumfrage 2009 durchgeführt vom
Wir üben die Malsätzchen
SERI Online Umfrage Ergebnisse Waldviertler Regionalwährung Mag
Grippeimpfung im Alter Gibt es valide Daten?
Fachgruppe Kinder, Jugend, Familie, Frauen, Migration
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Die Stimmungslage der Nation im Sommer 2013 Allianz Zuversichtsstudie 2. Quartal 2013 Eine gemeinsame Studie der Allianz Deutschland und der Universität.
Geometrische Aufgaben
Auswertung Elternfragebogen. Ihr KindJaTeilweiseNein Mein Kind kann sprechen84%9%7% Mein Kind kann laufen76%8%15% Mein Kind benötigt einen Rollstuhl24%1%75%
Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen als Chance für die ganze Familie Bundesverband e.V, Mai 2007 Anna Hoffmann-Krupatz An der stationären Vorsorge-
Kreis Minden-Lübbecke Amt für Jugend und Sport - Jugendhilfeplanung - Jugendbefragung 1998 Stemwede.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
SSP Ahrntal - Mittelschule Externe Evaluation Schuljahr 2011/2012.
Bevölkerungsentwicklung und –struktur der Stadt Bozen
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Analyseprodukte numerischer Modelle
Befragung Verantwortlicher in der KLJB Bayern zu Glaube und Kirche 2004.
Sachbezugswerte 2007 (SV-Entgeltverordnung) Sachbezugswerte für freie Verpflegung FrühstückMittagessenAbendessen 1,50 2,67 Monatlicher Wert Verpflegung.
Zusammengestellt von OE3DSB
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
QUIPS 2011 Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie.
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
Technische Frage Technische Frage Bitte löse die folgende Gleichung:
Das Gottesdienstmodell der Michaeliskirchengemeinde Kiel Hassee Auswertung der Besucherzahlen von Januar 2008 bis Dezember 2013.
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Fragebogenaktion 2013 Jugendamtselternbeirat Andreas Bräutigam.
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
ÖGB BÜRO CHANCEN NUTZEN
Mathe-Mix – Sachfeld Einkauf
J-Team: Gymnasium Ulricianum Aurich und MTV Aurich Ein Projekt im Rahmen von UlricianumBewegt.de Euro haben wir schon…  8000 mal habt ihr bereits.
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
Lotto: Wie tippen die Leute?
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
 Präsentation transkript:

BUCHSTART Evaluation eines kulturpädagogischen Programms in Hamburg zur Sprachfrühförderung

Gliederung Projektrahmen Ergebnisse Mai /2009 Gedichte für Wichte Buchstart Ausblick

Projektrahmen

Das Projekt BUCHSTART Im Januar 2007 startete die Hamburger Kulturbehörde ein Projekt zur Frühförderung von Hamburger Kindern. Vorbild ist das englische Bookstart-Programm (www.bookstart.uk). kostenlose Buchpakete an alle Hamburger Familien zur U6 kostenlose Eltern-Kind-Gruppen  „Gedichte für Wichte“. Evaluation durch die AG Epidemiologie & Evaluation an der Klinik für Kinderpsychosomatik des UKE

Ergebnisse

Ergebnisse des Projekts Stand: Mai 2009 Die folgenden Ergebnisse der Evaluation von Buchstart ergeben sich aus der Evaluation der „Gedichte für Wichte“-Gruppen und der Evaluation der Buchstart-Taschen. Die Befragungen fanden hauptsächlich in dem Zeitraum von Mitte 2008 bis Anfang 2009 statt.

„Gedichte für Wichte“

„Gedichte für Wichte“ Die Eltern (N=132) 23.5% kommen nicht aus Deutschland 59.9% haben Abitur oder Fachabitur 88.3% der Eltern sind ziemlich oder sehr zufrieden mit den Rahmenbedingungen der „Gedichte für Wichte“-Gruppen. 94.0% der Eltern sind ziemlich oder sehr zufrieden mit der Einrichtung, in der die „Gedichte für Wichte“-Gruppen stattfinden. 94.1% der Eltern sind ziemlich oder sehr zufrieden mit dem Konzept der „Gedichte für Wichte“-Gruppen. In 22.5% der Familien, also etwa in jeder 4. - 5. Familie, gab es aufgrund der „Gedichte für Wichte“-Gruppen Verhaltensänderungen bzgl. des Umgangs mit Büchern. 84.8% der Eltern wünschen sich „Gedichte für Wichte“-Gruppen für Kinder ab 3 Jahren. Insgesamt bewerten die Eltern die „Gedichte für Wichte“-Gruppen mit der Schulnote 1,6 („gut“).

„Gedichte für Wichte“ Die Gruppenleiter/innen (N=32) 12.5% kommen nicht aus Deutschland 83.9% haben Abitur oder Fachabitur und 62.5% haben eine pädagogische Ausbildung 93.8% sind weiblich und sind durchschnittlich 40. Jahre alt (Range: 22-68) 100.0 % der Gruppenleiter/innen hat die Schulung, die sie auf ihre Aufgabe als „Gedichte für Wichte“-Leiter/innen vorbereitet, grundsätzlich gefallen. 90.7% fühlen sich nach der Schulung ausreichend auf ihre Tätigkeit vorbereitet. 46.9% würden sich regelmäßige Nachschulungen wünschen. Die Gruppenleiter/innen bewerten die Praxisrelevanz der Schulung mit der Schulnote 1.8, die Materialien der Schulung ebenfalls mit 1.8 und die Ausbilderin mit der Schulnote 1.6. Pro Stunde nehmen durchschnittl. 8.3 Eltern und 10.0 Kinder an einer Gruppe teil. Neben Deutschen nehmen in vielen Gruppen (53.1%) auch Eltern anderer Nationalitäten teil.

„Gedichte für Wichte“ Die Einrichtungen (N=28) 89.3% der Einrichtungen, in denen die „Gedichte für Wichte“-Gruppen stattfinden, beurteilen die Zusammenarbeit mit den Gruppen als gut oder sehr gut. (0.0% als schlecht oder sehr schlecht) 75.0% wollen die „Gedichte für Wichte“-Gruppe auf jeden Fall langfristig anbieten. Bei 25.0% ist dies noch unklar, da noch unterschiedliche Fragen (z.B. zur Finanzierung, des Personals bzw. der Elternresonanz) offen sind. 96.4% der Einrichtungen werben aktiv für ihre „Gedichte für Wichte“-Gruppe. In 60.7% der Fälle wurden nach Einführung der „Gedichte für Wichte“-Gruppen auch andere Angebote der Einrichtung verstärkt genutzt.

Buchstart

Buchstart Die 6 Monats-Nachbefragung (N=163) In 36.8% der Familien, also etwa in jeder 3. Familie, gab es 6 Monate nach der Taschenverteilung aufgrund von Buchstart Verhaltensänderungen bzgl. des Umgangs mit Büchern. 48.9% schauen nun häufiger mit ihrem Kind Bücher an 40.1% haben mehr Bücher für ihr Kind gekauft 38.1% haben ein Leseritual eingeführt 20.0% der Kinder sind nun Mitglied in einer Hamburger Bücherhalle Nur wenige Eltern (9.7%) fanden, dass die Informationen aus der Buchstart-Tasche bevormundend geschrieben wurden. (Bei dem parallel laufenden Projekt in Sachsen gaben dies gut 20.0% der Eltern an.) Ebenfalls nur 9.4% der Eltern fanden, dass die Informationen aus der Buchstart-Tasche zu viel Text hatten. (In Sachsen meinten dies 28.4% der Eltern.)

Buchstart Die 12 Monats-Nachbefragung (N=133) Viele Elemente der Buchstart-Tasche haben die Eltern heute noch in Gebrauch Das Pappbilderbuch („Alle fahren mit“ / „Jedes Ding hat seinen Namen“): 92.1% Das Fingerpuppenbuch („Finn, der Fuchs“ / „Holger, der Hund“): 90.0% Gutschein der Bücherhallen Hamburg: 36.5% Faltblatt der Bücherhallen Hamburg: 29.5% Buchstart-Aufkleber: 21.2% Buchstart-Poster: 17.8% Informationsheft „Buchstart. Mit Kindern Bücher gucken“: 16.3% Faltblatt „Hamburg für Bücherbabys“: 11.6% Broschüre der Zeitschrift Eltern: 7.4% Die Eltern nehmen sich mehr Zeit zum Bücheranschauen mit ihrem Kind (4.5 Minuten länger – von 12.1 zu 16.6 Minuten). Die Eltern schauen sich pro Woche nun häufiger Bücher mit ihrem Kind an (3.3 mal häufiger – von 7.6 mal zu 10.9 mal). 24.0% mehr Eltern haben inzwischen ein festes Leseritual eingeführt (von 37.6% zu 61.6%). 19.2% mehr Eltern haben inzwischen schon mal ein Buch für ihr Kind in einer Hamburger Bücherhalle ausgeliehen (12.4% zu 31.6%).

Buchstart Die 12 Monats-Nachbefragung Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass Buchstart-Kinder mit 2 Jahren mehr als doppelt so viele Wörter wie die Kontrollgruppe (aus Bremen und dem Hamburger Umland) sprechen, obwohl beide Gruppen zu Beginn des Projekts (mit einem Jahr) einen vergleichbar hohen Sprachstand aufwiesen. 20 40 60 80 100 120 140 1 2 Hamburg Kontrollgruppe Wörter Alter in Jahren

Buchstart Die 12 Monats-Nachbefragung Dieser Unterschied in der Veränderung des Sprachstands der Kinder ist nach einem Jahr hoch signifikant (p< 0.001), das heißt statistisch gegen den Zufall abgesichert. Die Effektstärke liegt bei η² =.230, das heißt der Effekt der Intervention (die Buchstart-Teilnahme) ist groß (Effektstärke bezeichnet das Ausmaß der Wirkung eines experimentellen Faktors). Die Werte wurden um mögliche Störgrößen, wie das Alter und Geschlecht des Kindes, seine Stellung in der Geschwisterreihe, die Ausgangswerte des Sprachstands und die Bildung der Familie, kontrolliert. Trotzdem müssen diese Ergebnisse kritisch betrachtet werden. Weitere und detailliertere Auswertungen werden zur Zeit gemacht.

Ausblick

Ausblick Weitere Ergebnisse können nach der endgültigen Auswertung der Daten präsentiert werden. Vor allem Daten aus der längsschnittlichen Erhebnung sowie der Vergleich mit der Kontrollgruppe werden zur Zeit detailliert ausgewertet. Hier steht vor allem, nach dieser deskriptiven Auswertung, die Auswertung mit weiteren statistischen Verfahren an (Regressionen etc.).

Ende 