Vortrag Caritas-Haus, Altenpflege

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Liebe Patientinnen und Patienten!
Advertisements

Gesunde Ernährung ? eqiooki.de.
Wer wird MillionärIn - Suchtfragen
LAGERN UND AUFBEWAHREN VON LEBENSMITTELN
Freizeit... Was gibt da alles!.
Dr. Guido Scherer ÄLRD Rettungsdienstbereich Mainz
Optima der Enzymaktivität
Droht der Kontakt mit Blut, Sekreten und Ausscheidungen, sind medizinische Einmalhandschuhe zu tragen. Diese Handschuhe sind unverzichtbar – sie sind.
Antibiotika – Einnahme
Unfälle im privaten Haushalt
Herstellung und Prüfung applikationsfertiger Parenteralia ohne CRM-Eigenschaften der Kategorie 1A oder 1B Stand: Vorliegen einer ärztlichen.
Versand der Arzneimittel
Herstellung und Abgabe der Betäubungsmittel zur Opiatsubstitution
Information und Beratung Selbstmedikation Fußpilz
Pharmazeutische Betreuung
Pharmazeutische Betreuung des Asthmapatienten
Information und Beratung Selbstmedikation Stand:
Applikation von Arzneimitteln bei peroralen Komplikationen
Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
LEBEN MIT DER KRANKHEIT DIABETES
Inhalative Applikation von Medikamenten Wirkung in den Atemwegen
Medikamente und Nebenwirkungen
Zement und zementhaltige Zubereitungen
Lektion 4 ! Gesundheit ist das wichtigste und dient als Grundlage für alles weitere. ! Wie versteht man unter Gesundheit? körperlich gesund und geistig.
Freizeit... Was gibt da alles!.
Trotz Asthma richtig durchatmen
Der Körper lorolocuaz.
Erste Hilfe GOLD 1B) Wie ist das Vorgehen am Unfallort ?
Ratschläge für Kinder und Eltern
Eingesehen Kunde/Kundin verlangt… E Z A V KN i ~ H Eigenschaften Zussetzung Anwendung Verkaufsargum. Kontraindikationen Nebenwirkungen Interaktionen (Beispiele)
e Krankheit-en Was tut dir/Ihnen weh?=Wo fehlt es Dir/Ihnen?
Information und Beratung Selbstmedikation Fußpilz
Kurze Lackieranleitung. Die Bereiche um die fertig gewickelten Ringe gründlich reinigen. (Nach Bedarf überstehende Fusseln vorher vorsichtig abflammen)
Gesundheitspflege,, Thema 6.
Wirkung, Wechsel- und Nebenwirkungen
Wechselwirkungen Herausgeber:
Experiment Nr. 10 Herstellung eines Farbstoffs
Autorem materiálu a všech jeho částí, není-li uvedeno jinak, je Mgr. Simona Belanová CZ.1.07/1.5.00/ VY_32_INOVACE_2.2.NJ3.14/Be.
19 Schritte zum erfolgreichen Liebhaber...
Arzneimittellehre -Grundlagen-
Patientenindividuelle manuelle Neuverpackung von Fertigarzneimitteln für bestimmte Einnahmezeitpunkte Stand: Patientenindividuelle manuelle.
Versand der Arzneimittel
Information und Beratung Selbstmedikation Magenbeschwerden
Herstellung und Abgabe der Betäubungsmittel zur Opiatsubstitution
Information und Beratung Selbstmedikation Verstopfung
Alkoholvergiftungen Methylalkohol und Ethylalkohole.
Mittwoch, den 5ten November Objektiv To discuss opinions of food. Present tense.
Stand: Arzneimittelverordnung Formale Prüfung der Verordnung Patient
Agarosegelelektrophorese
Auswahl und Beurteilung des Arzneistoffs und des Fertigarzneimittels Beurteilung des Arzneistoffs nach pharmakolog.-toxikolog. Kriterien - Art der Beschwerden.
Regeln für das Arbeiten
Struktur der Fortbildung
Lesen Seite 166 #22.
Eingesehen Kunde/Kundin verlangt… E Z A V KN i ~ H Eigenschaften Zus’setzung Anwendung Verkaufsargum. Kontraindikationen Nebenwirkungen Interaktionen (Beispiele)
Experiment Nr. 1 Phänomene Beobachten
a. ernähren b. abbauen c. treiben d. vorbeugen
Vorliegen einer ärztlichen Verordnung (patientenindividuelle Zusammensetzung einer Einzeldosis I-1 Prüfung der Verordnung auf Plausibilität durch den Apotheker.
1 Einführung Medikamente. Achtung 2  Die Teilnehmenden werden durch dieses Seminar nicht zur Abgabe von Medikamenten autorisiert  Es gelten die einschlägigen.
1 ERSTE HILFE bei Unfällen in Chemie Alexander Hochedlinger Ersetzt nicht einen Erste-Hilfe-Kurs Empfohlen wird die Broschüre: „Mein Befund – meine Gesundheit“
Gesundheitstips.
                             
Patientenindividuelle manuelle Neuverpackung von Fertigarzneimitteln für bestimmte Einnahmezeitpunkte Stand: Patientenindividuelle manuelle.
Medikamentengabe durch Lehrkräfte an Schulen
Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
Arzneiformen im Pflegealltag
Claudia Röösli, dipl. Wundexpertin SAfW, Hygieneverantworliche
Abgabe von Medikamenten im Posten- / Sanitätsdienst
Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
Gesundheits- informationen finden und bewerten
 Präsentation transkript:

Vortrag Caritas-Haus, Altenpflege Applikation von AM Vortrag Caritas-Haus, Altenpflege Koblenz-Arenberg, 19.06.2008

Die Lagerung von Arzneimitteln Raumtemperatur Luftfeuchtigkeit Sauberkeit und Hygiene Kühlmöglichkeit Übersichtlichkeit First-in-first-out-Prinzip kein Zugang für Unbefugte (abschließbar)

Lagertemperaturen Raumtemperatur: 15 bis 25°C Kalt: 8 bis 15 °C Arzneimittelkühlschrank 2 bis 8 °C (Dokumentation) Minimal-Maximal-Thermometer Ebenfalls bewohnerbezogene Lagerung

Lagerung von Betäubungsmitteln Spezieller Schrank Diebstahlsicher Dokumentation

Bewohnerbezogene Lagerung Dokumentation: Bewohner: Name, Geburtsdatum, Krankenversicherung Adressdaten von Arzt und Apotheke Auflistung aller Medikamente, u.a. inklusive Darreichungsform, Packungsgröße, Ärztliche Gebrauchsanweisung mit Datum Datum der letzten Verschreibung (- änderung) Protokoll mit Namenszeichen des Bereitstellens

Haltbarkeit und Aufbrauchfristen Haltbarkeitsdaten beachten  rechtzeitig nachbestellen Aufbrauchfristen berücksichtigen z. B.: - Unkonservierte Augentropfen 1 Tag - Konservierte Augentropfen 4 Wo - Wasserfreie Salben 1 Jahr - Wasserhaltige Cremes 3-6 Mon - Tropfen / Säfte: Herstelleranweisungen und Liste! WICHTIG: Bei Anbruch End-Datum auf Packung schreiben!

Altarzneimittel nicht mehr benötigte Arzneimittel  an Apotheke verfallene Arzneimittel  Entsorgen oder an die Apotheke

Bereitstellen der Arzneimittel Handschuhe wegen Hygiene und Allergiegefahr Zeitnahes Bereitstellen wasseranziehende Arzneimittel wie Brausetabletten, Schmelztabletten etc. nur im Blister bereit stellen Regelmäßiges Reinigen der Dispenser

Tabletten teilen Achtung: nicht alle Tabletten sind teilbar! Nur Tabletten mit Bruchkerbe teilen Tablettenteiler verwenden Geteilte Tabletten sorgfältig lagern siehe: Gelbe Liste!

Tabletten mörsern Patienten mit Schluckstörungen / Sondenpatienten Zermörsern nur im Einzelfall

Tabletten mörsern Patienten mit Schluckstörungen / Sondenpatienten Zermörsern nur im Einzelfall bei kleinen Tabletten für das Zermörsern etwas Milchzucker beigeben Häufig zerstört Zermörsern die Wirkungsweise, z. B. bei magensaftresistenten Zubereitungen Deshalb: Nachschlagen in Broschüre oder www.pharmatrix.de Benutzer: ravati / Paßwort: rotlist Infos unter: „Peroralia, Sonde u. Ernährung“

Beispiele für problematische AM, die nicht zermörsert werden dürfen Arzneimittel Grund „Prazole“ Säurelabil im Magen Diblocin PP Retard-Kinetik L-Dopa Depot Voltaren-Resinat Bindung an Colestyramin Aspirin protect Reizwirkung auf Magen Azulfidine Valproinsäure

Patienten mit Schluckstörungen / Sondenpatienten Grundregeln: - möglichst oralen Weg bevorzugen - flüssige Arzneimittel vorziehen - verschiedene AM getrennt zerkleinern bzw. lösen und verabreichen - ob eine Zerkleinerung erlaubt ist erfahren Sie in der Apotheke - vor und nach AM-Gaben mit 15-20ml Wasser (Kdr. 5-10ml) spülen - AM nie direkt in die Sondennahrung geben - Zeitabstände zur Nahrung und Wechselwirkungen mit der Nahrung beachten

Essen beachten Nahrung kann die Aufnahme von Arzneimitteln erheblich beeinflussen!  Prinzipiell darauf achten, wann ein Arzneimittel gegeben werden soll 1. „Vor dem Essen“ = nüchtern:  30-60 min. VOR dem Essen 2. „Zum Essen“:  mit den ersten Bissen 3. „Nach dem Essen“:  innerhalb von 1 h nach dem Essen

Problematische AM, die nicht zum Essen appliziert werden dürfen sondern unbedingt nüchtern (30 min. vor dem Essen) zu geben sind Arzneimittel Grund L-Dopa Konkurrenz mit Aminosäuren aus den Eiweißen der Nahrung um die Aufnahme Eisenpräparate Mit Nahrung Fällung als unlösliches Eisensalz L-Thyroxin Bindet an Lebensmittel und wird nicht resorbiert Calciumpräparate Mit Nahrung Fällung als unlösliches Calciumsalz Antibiotika vom Typ Tetracycline, Chinolone Amoxicillin Binden an mehrwertige Kationen aus der Nahrung zu schlecht resorbierbaren Komplexen MCP = Metoclopramid Antiemetischer und Prokinetischer Effekt Bisphosphonate bei Osteoporose Magensaftresistente AM Durch die Nahrung wird der pH-Wert weniger sauer: Umhüllung löst sich im Magen auf!

Besonderheiten bei Tabletten / Kapseln mit aufgerichtetem Oberkörper schlucken großes Glas Wasser keinen Tee, Kaffee, Milch oder andere Getränke

Grundregeln für die Applikation von Peroralia: Retardierte und magensaftresistente AM nicht zermörsern (z.B. „retard“, „depot“, „long“ ) Magensaftresistente AM grundsätzlich nüchtern 30 min vor Essen! (Ausnahme: Pankreas-Enzyme) Retard-AM grundsätzlich nach dem Essen Bei fraglichen AM immer im Buch nachsehen oder Arzt/Apotheke anrufen

Besonderheiten bei Brausetabletten unmittelbar vor dem Einnehmen auflösen viele Wirkstoffe verändern sich, wenn sie lange in Wasser gelöst herumstehen nur Wasser zum Auflösen nehmen, andere Getränke ungeeignet

Besonderheiten bei flüssigen Arzneiformen Suspensionssäfte: Vor Gebrauch schütteln Wirkstoffpartikel setzten sich bei längerem Stehen ab Antibiotikasäfte (Trockensäfte) nach der Zubereitung unter Umständen im Kühlschrank lagern  Liste beachten! Dosierlöffel, Pipetten, die den Medikamenten beiliegen, dienen zur korrekten Dosierung speziell dieses Arzneimittels Tropfen: Rand-Tropfer  Zentral-Tropfer 

Besonderheiten bei Augen-, Nasen-, Ohren-Tropfen vor Anwendung in der Hand auf Körpertemperatur anwärmen Ohrentropfen: Kopf nach Einträufeln ca. 3 Minuten auf Seite gedreht lassen keine Watte in den Gehörgang falls mehrere Augentropfen verordnet sind, ca. 15 Minuten Abstand zwischen der Applikation Nasensprays einfacher zu geben als Nasentropfen

Besonderheiten bei Wirkstoffpflastern (TTS) Pflaster nur zerschneiden, wenn im Beipackzettel angegeben Hautstelle regelmäßig wechseln Haut muss fettfrei, unversehrt und möglichst unbehaart sein Haare mit einer Schere entfernen, durch Rasur Mikroverletzungen der Haut Pflaster mit Wuchsrichtung der Haare entfernen

Besonderheiten bei Asthmasprays treibgashaltige Sprays und Pulverinhalatoren für ältere Personen meist treibgashaltige Sprays besser Spacer verwenden (bei Treibgas-Inhalatoren!)  entfällt Atem-Sprühstoß-Koordination Cortison ist oft Therapiebasis, deshalb regelmäßige Anwendung nach der Anwendung des Cortisonsprays  Essen und Mund ausspülen wegen Soor- und Heiserkeits-Gefahr

Besonderheiten bei Insulin Applikation meist mit dem Pen Angebrochene Pens / Patronen IMMER bei Raumtemperatur lagern  niemals kalte Lösungen spritzen!! vor Gebrauch den Pen langsam hin- und herrollen, damit Insulin gleichmäßig durchmischt ist Spritzrhythmus beachten regelmäßig Einstichstelle wechseln Nadel mind. 1x / Tag wechseln!!! Nadel-Länge beachten Nadel bei der Applikation mind. 5 s in Haut lassen!

Besonderheiten bei Salben / Cremes Tuben und Spender einfach zu handhaben Kruken: Entnahme der Salbe mit Spatel speziell verordnete Rezepturen zum Teil nicht konserviert  Aufbrauchfristen beachten

Besonderheiten bei Zäpfchen Wenn das Zäpfchen im ganzen Körper wirken soll: Falsch herum einführen! (vorher mit Wasser naß machen) Ausnahme: Hämorriden!

Besonderheiten bei Zytostatika Handschuhe tragen - beim Bereitstellen - beim Verabreichen Achtung: Zytostatika sind aggressive Wirkstoffe

Arzneimittelsicherheit und unerwünschte Arzneimittelwirkungen Unerwünschte Arzneimittelwirkungen häufig bei älteren Patienten multimorbiden Patienten Im Alter Veränderungen im Stoffwechsel und somit beim Abbau von Arzneimitteln Eine gute vertragene Therapie kann im Laufe der Zeit Probleme machen Rücksprache mit Arzt:  evt. Dosis anpassen, Therapie verändern

Wechselwirkungen und Bedarfsmedikation Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln v.a. mit Bedarfsmedikation! Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Nahrungsmitteln, z.B. - Grapefruitsaft - Tee - Kaffee - Milch - Rauch! (v.a. Theophyllin)