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Veröffentlicht von:Alfred Adenauer Geändert vor über 4 Jahren
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Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
Aspekte aus der Sicht des Apothekers Bild: © contrastwerkstatt/fotolia.com
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Grundsätzliche Überlegungen Möglichkeiten des Patienten
orale Gabe Parenterale Gabe oder Alternativen Sondengabe Normale GI-Funktion sicheres Schlucken insuffiziente GI-Funktion Ernährungssonde Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Grundsätzliche Überlegungen Enteral - Parenteral
Vorteile enteraler Anwendung über Sonde Erhaltung der Magen-Darm-Funktion Unabhängigkeit von medizinischem Personal Kostenfaktor mehr Wirkstoffe verfügbar Retard-Formulierungen unter Umständen möglich geringere Komplikationsrate ABER: Die Gabe von Medikamenten über eine Sonde ist sehr häufig keine zugelassene Anwendung. Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Grundsätzliche Überlegungen Sondenmaterial
Polyurethan (PU) Silikonkautschuk (PVC) Sonden-Durchmesser (Außendurchmesser) 1 Charrière (CH) = 1 French Size (F) = 0,33 mm Achtung: Bei identischer CH-Ziffer: Lumen PU > Silikon. Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Grundsätzliche Überlegungen Sondengröße
Erwachsene ca. 7 – 18 CH Feine Sonden < 10 CH mehrlumig, Kinder, duodenal, jejunal hohes Risiko der Sondenverstopfung Arzneimittel und Sondennahrung auf Eignung prüfen Medikamente besonders sorgfältig zerkleinern, Sonde gründlich spülen Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Grundsätzliche Überlegungen Sondenposition + pH-Wert Unterschiede
Sondenlage – pH-Werte gastral – pH-Wert 1 – 3 duodenal – pH-Wert 5 – 7 jejunal – pH-Wert 7 – 8 Achtung: Bei Duodenal- und Dünndarmsonden fehlt die Resorptions-, Verdauungs- und Speicherfunktion des Magens! Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Grundsätzliche Überlegungen Spezielle Sondentypen
Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelgabe über Sonden Allgemeines
Materialien bereitstellen, Sonde prüfen Arzneimittel unmittelbar vor Anwendung vorbereiten Medikamente einzeln zerkleinern / suspendieren und verabreichen, dazwischen Sonde spülen flüssig vor fest Kein Zumischen von Medikamenten in Sondennahrung: veränderte Bioverfügbarkeit möglich mikrobielle Kontamination möglich Viskositäts-Änderung möglich Gerinnen der Aminosäuren-Komponente möglich Deshalb: regelmäßig Schulungen durchführen und Wissen aktualisieren Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelgabe über Sonden Allgemeines
Flüssige Arzneiformen bevorzugen ABER viskose, stark konzentrierte Flüssigkeiten Brauseprodukte Präparate mit hoher Osmolarität, abweichendem pH-Wert verdünnen besonders bei Jejunalsonden VORSICHT: bei hohem Sorbitgehalt: Gefahr von Durchfall Tee als Spülflüssigkeit? Besser: Wasser für Injektionszwecke Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelgabe über Sonden Parenteralia
Parenteralia über Sonde? Prinzipiell ja, aber ist der Wirkstoff resorbierbar? bei PEG-Sonden: Ist der Wirkstoff magensaftresistent? pH-Wert und Osmolarität beachten? Dosisanpassung? Preis? Foto: ABDA Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelgabe über Sonden Feste orale Formen
Hartgelatine öffnen, Inhalt in ca. 10 – 15 ml Wasser suspendieren Weichgelatine anstechen, Inhalt mit Hilfe einer Kanüle und Spritze entnehmen oder gesamte Kapsel in warmem Wasser lösen Kapseln Tabletten, Filmtabletten, Dragees sind meist problemlos zerkleinerbar ABER: Licht, Luftsauerstoff, Feuchtigkeit können Wirk- und Hilfsstoffe schädigen Reste der Überzüge können klebrig sein frisch zubereiten, zügig verwenden Bruchkerben gewährleisten nicht immer die Teilbarkeit (sind teilweise nur als „Schmuckkerben“ gedacht) Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelgabe über Sonden Feste orale Formen nach Zerkleinerung
Magensaftresistente Arzneiformen: Magenschutz Risiko verstärkter Nebenwirkungen im Magen Arzneistoffschutz: nicht zerkleinerbar, aber oft Gabe über Dünndarmsonde möglich Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelgabe über Sonden Feste orale Formen
Retardformen unterschiedliche Retardierungs-Technik => gesonderte Beurteilung jedes einzelnen Präparats Gefahr zu hoher Initialdosis beim Zermörsern der Retardformulierung, später subtherapeutischer Spiegel alternativ: unretardierte Form in geringerer Dosis + kürzerem Intervall Hilfsstoffe quellen oft stark => gut zerkleinern, zügig arbeiten, besonders gründlich spülen Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelgabe über Sonden CMR-Arzneimittel
Zytostatika, Virustatika, Immunsuppressiva, Hormone bei der Zerkleinerung kann sich der Anwender mit dem Wirkstoff kontaminieren (Aerosol-Bildung) unbedingt die TRGS 525 – Umgang mit Gefahrstoffen in Einrichtungen zur humanmedizinischen Versorgung berücksichtigen Bild: © lesniewski/fotolia.com Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
CMR-Arzneimittel Zytostatika Zerkleinerung nur durch ausgebildetes pharmazeutisches Personal unter Einhaltung der entsprechenden Schutzvorschriften. Grundsätzlich handelsübliche Alternativen prüfen Virustatika – Immunsuppressiva – Hormone zum Zerkleinern Handschuhe, Mundschutz, ggfs. Kopfhaube / Schutzkittel tragen keine Handhabung durch Ungeübte, Schwangere / Stillende, Minderjährige keine Lagerung und Zerkleinerung in der Nähe von Lebensmitteln oder Körperpflegeprodukten Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Verstopfte Sonde Abhilfe
mit 10 ml Spritze vorsichtig warmes Wasser in die Sonde drücken nach Rücksprache Cola, Ascorbinsäurelösung, stark kohlensäurehaltiges Mineralwasser, Preiselbeersaft auf ärztliche Anordnung Pankreasenzyme in Natrium-bicarbonatlsg. 8,4% Geduld! Spülflüssigkeit Minuten einwirken lassen, aspirieren; evtl. wiederholen NIEMALS mechanische Öffnungsversuche! Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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Nützliche Adressen: Informationen
Pharmatrix.info Teilbarkeit und Sondengängigkeit von Arzneimitteln (Zugang mit Doc-Check-Passwort) Leitlinien zur enteralen Ernährung Herstellerinformationen (Auswahl) Hexal z.B. Informationen zur Sondengängigkeit von Hexal-Produkten (Zugang mit Doc-Check-Passwort) B Braun: z.B. „Handlungsanleitung enterale Ernährung für den außerklinischen Bereich“, Stand: 07/2015 Fresenius Kabi:z.B. „Medikamentengabe über Sonde“, 8. Aufl Nutricia: z.B. „Medizinisch enterale Ernährung kompakt für die Praxis“, „Lila Reihe – Medikementenapplikation bei Sondenernährung“, Stand: 2015 Informationsbroschüren zu Produkten, Handlungsempfehlungen zur enteralen Ernährung und Arzneimittelapplikation über die Sonde Lehrbuch: Schäfer C, Sondenapplikation von Arzneimitteln, 1. Auflage 2009 Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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? Abschluss Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Arzneimittelanwendung bei Patienten mit Ernährungssonde
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