Einführung in die Sportwissenschaft Wissenschaft und Praxis

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
DAVID HUME : DER EMPIRISCHE KAUSALITÄTSBEGRIFF.
Advertisements

Einführung in die Wirtschaftspädagogik – Vorlesung im SS 2009
Workshop Rickling 18. August 2012
Emotion und Motivation
Gliederung der Ausführungen: Einleitung, Hauptteil, Schluss
Empirische Forschung Empirisch = eine wissenschaftliche Vorgehensweise betreffend, die nicht auf theoretischen Begründungen, sondern auf nachvollziehbaren.
Phänomenologie der Liebe
Arbeits- und Präsentationstechniken 1 Teil A: Wissenschaftstheoretische Grundlagen Prof. Dr. Richard Roth WS 2011/2012 APT 1 Prof. Dr. Richard Roth.
Forschungsprogramm Subjektive Theorien (FST)
Fragetechnik statt Sagetechnik
„Wissenschaftliches Arbeiten“ Was soll denn das sein?
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme LE 3.2- LM 8 - LO 9 Definitionen zu LM 8.
BERATUNG KANN MEHR FRAUENSPEZIFISCHE BERATUNGSFORMEN ZWISCHEN LÖSUNGSORIENTIERUNG UND THERAPIE PROF. DR. SABINE SCHEFFLER ZENTRUM FÜR ANGEWANDTE PSYCHOLOGIE.
Modellbildung in der Geoökologie (G5, 103) SS 2004
Qualitative Forschung
Einführung von Groupware
Sportwissenschaftliche Forschungsmethoden SS
Prof. Dr. Helmut Altenberger & Prof. Dr. Martin Lames
VL Trainingswissenschaft 1
VL Trainingswissenschaft 1
VL Trainingswissenschaft 2
VL Trainingswissenschaft VL Trainingswissenschaft 1. Ursprünge und Selbstverständnis der Trainingswissenschaft.
VL Trainingswissenschaft 2
VL Trainingswissenschaft 14. Schulsport
VL Trainingswissenschaft VL Trainingswissenschaft 2. Gegenstand und Forschungsstrategien der Trainingswissenschaft.
VL Trainingswissenschaft 2
Einführung in die Sportwissenschaft WS 2007/08 Prof. Dr. Helmut Altenberger & Prof. Dr. Martin Lames.
Einführung in die Sportwissenschaft WS 2002/03
Einführung in die Sportwissenschaft WS 2004/05 Prof. Dr. Helmut Altenberger & Prof. Dr. Martin Lames.
Sportwissenschaftliche Forschungsmethoden Altenberger / Lames, SS Qualitative vs. quantitative Forschungsmethoden.
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 1
Einführung in die Sportwissenschaft Wissenschaft und Praxis
VL Trainingswissenschaft VL Trainingswissenschaft 2. Gegenstand und Forschungsstrategien der Trainingswissenschaft.
VL Bewegungswissenschaft 1. Begriffe, Betrachtungsweisen
Sportwissenschaftliche Forschungsmethoden Altenberger / Lames, SS Einführung.
Einführung in die Sportwissenschaft WS 2002/03
Einführung in die Sportwissenschaft WS 2002/03 Prof. Dr. Helmut Altenberger & Prof. Dr. Martin Lames.
Professionelles Lehrerhandeln
Einführung in die Sportwissenschaft Forschungsprojekte Prof. Dr. Helmut Altenberger & Prof. Dr. Martin Lames.
„Wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein.“
Software Engineering SS 2009
Gisela Kubon-Gilke EH Darmstadt Mastermodul 3 Soziale Arbeit SoSe 2013
Spital Riggisberg EbM.
Menschen was sie bewegt, was die bewegen Vortrag, 17. September 2013
Die 13 persönlichen Rechte
Programm – 09.50: Begrüßung und Umfrage – 11.30: Vorträge
Theorien, Methoden, Modelle und Praxis
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer 3. TOP-Seminar für Abteilungsleiter Moderne Staatsführung – Good Governance 31.1./
Übersicht: Grundlagen und Perspek-tiven der Soziologie
Netzwerke Netzwerk (Ohr-Team) Psychologe
Bildungswissenschaftliches Arbeiten in Theorie und Praxis
PD Dr. I.Thümmel "Verfahren, Konzepte, Methoden..." WS 06-07
Elternwerkstatt 4. Abend
Change management Entwicklungsengineering Claudio Del Don.
Martina PeitzProseminar HS 2008 Zur Praxis der empirischen Sozial- und Kommunikationsforschung Forschungsproseminar Martina Peitz Herzlich willkommen!
Martina Peitz Zur Praxis der empirischen Sozial- und Kommunikationsforschung Forschungsproseminar Martina Peitz Herzlich willkommen! Kontakt:
Man fragt sich oft warum
Der Schulvertrag für unsere Schule
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
2. Sitzung Forschungsprozess als Abfolge von Entscheidungen
Examen IB Geschichte.
Einführung in die Sportwissenschaft WS 2002/03
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik Berufliche Fachrichtung Fahrzeugtechnik „Beruflichkeit“ als Konzept für die Gestaltung von Studium und wissenschaftlicher.
Was ist Philosophie? Die Philosophie ist diejenige Tätigkeit, die untersucht, ob bestimmte Fragen überhaupt richtig gestellt sind und Antworten von allen.
Die Qualität des „Sensing“ BerlinFrankfurtWien Januar 2015.
Merkmale international vergleichender Forschung. Übersicht:  Ziele des Vergleichens  Denkwerkzeuge des Vergleichens  Anwendungsformen des Vergleichens.
Operatoren Ein Operator zeigt an, welchen Teilbereich und in welcher Tiefe der Sachverhalt dargestellt werden soll. Je nachdem, welcher Operator verwendet.
Wissenschaftliches Arbeiten und Methodenlehre 1 Teil A: Wissenschaftstheoretische Grundlagen SS 2017 WAM 1 Prof. Dr. Richard Roth 1.
10 Schritte Video-Optin-Formel
 Präsentation transkript:

Einführung in die Sportwissenschaft Wissenschaft und Praxis Theorie Praxis Prof. Dr. Helmut Altenberger & Prof. Dr. Martin Lames

Alltagstheorien Theorie Praxis

Merkmale von Alltagstheorien Zufall oder Glück/Pech oft als Erklärung Keine eindeutigen operationalen Definitionen Schlüsse von außen auf innen (psychologisieren) Logische Strukturen nicht verbindlich Dadurch Voraussagen nicht stringent und ex post korrigierbar

Sind die doof?

Merkmale von Alltagstheorien Zweck: Handlungssicherheit vermitteln Inhalt: Erklärung i.S. von plausibel, nachvollziehbar, legitimierbar machen Kriterien: Sicherheit, Orientierung

Man möchte nicht ... Mehrere alternative Theorien haben Lehrmeinungen über den Haufen werfen Seine Autorität aufs Spiel setzen „Ich weiss nicht!“ sagen

Dazu taugen diese Merkmale sehr gut!!!

Wissenschaftliche Theorien Praxis

Kriterien der Wissenschaftlichkeit (einer empirischen Aussage) Empirischer Gehalt : bezieht sich auf meßbare Phänomene Falsifizierbarkeit : kann grundsätzlich auch anders sein Reproduzierbarkeit : Experiment läßt sich wiederholen Verallgemeinerbarkeit : beansprucht über den Einzelfall hinausgehende Geltung

Wissenschaftliches Wissen Gesetze Wenn A, dann B Beispiel: Je höher die Maximalkraft, desto höher die Sprungkraftleistung Technologische Regeln Tue A, um B zu erreichen Beispiel: Training 1 ist effektiver als Training 2 Tatsachenwissen Sammlung von Fakten Beispiel: Wie hat Athlet A 2001 trainiert?

Theorie – Praxis – Verhältnis

Probleme im Theorie-Praxis-Verhältnis Zusammenarbeit eher eine Kette von Misserfolgen Angebot der Wissenschaft an die Praxis & Bedürfnisse der Praxis an Wissenschaft werden falsch eingeschätzt Wissenschaft und Praxis zwei soziale Systeme Beide Seiten kennen sich zu wenig!

Wissenschaftliche und Alltagstheorien Wissenschaft Zweck: Wissen produzieren Inhalte: Wissensformen Status: Zuverlässig, belastbar Alltagstheorien Zweck: Handlungsorientierung Inhalte: Alltagserklärungen Status: Subjektiv, weich

Probleme zwischen Wissenschaft und Praxis ... Gehen nicht auf Böswilligkeit der Beteiligten zurück (in der Regel) Sind nicht zufällig, sondern geradezu zu erwarten Sind existenziell für die Sportwissenschaft Sind kontraproduktiv für die Sportpraxis Können nur durch komplizierte Maßnahmen überwunden werden

Was tun?

Verständigung von Theorie und Praxis Problem nicht bagatellisieren Austausch i. S. sozialer Intervention Quellen für wiss. Fragestellungen Wissen um Aussagekraft / Kompetente Anwender

Interventionskonzept Praxis Wissenschaft Soziale Intervention Akt 1 Akt 2 Akt 3 Akt 4 Akt 5 Theorie Praxis

Quellen für sportwissenschaftliche Fragestellungen Persönliche Erfahrungen der Wissenschaftler Analysen der Sportpraxis Probleme der Sportpraxis Antragsforschung / Auftragsforschung Lücken in der Theorie

Strategienmix Grundlagenforschung: Hintergrundwissen, Begründung der Konzeption Angewandte Forschung: Technologische Regeln, optimale Modelllösungen Evaluationsforschung: Wiss. Begleitung und Bewertung, Rekonstruktion von Praxiswissen

Bilanz Wissenschaftler Praktiker Kontakt halten Forschungsstrategie deutlich machen Praktiker Qualität wiss. Resultate beurteilen können Relevanz einschätzen können