Kollegiale Kooperation in gesundheitsfördernden Netzwerken

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Kollegiale Kooperation in gesundheitsfördernden Netzwerken ©OPUS NRW

Kollegiale Kooperation in gesundheitsfördernden Netzwerken (Verstärker)Faktoren des Gelingens: Problemdruck im Kerngeschäft Vorteile für Beteiligte Gemeinsame Leitbilder/Visionen, Corporate identity Kooperation begünstigende interne Arbeitsstrukturen Motivation durch Arbeit mit Gleichgesinnten Anerkennung durch gemeinsame Arbeit mit außerschulischen Partnern ©OPUS NRW

ist eine Gemeinschaftsinitiative zur Förderung von Gesundheit und Bildung Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Gemeindeunfallversicherungsver-band Westfalen-Lippe Rheinischer Gemeindeunfall- versicherungsverband Landesunfallkasse Nordrhein-Westfalen Landesverband NRW mit weiteren Kooperationspartnern. ©OPUS NRW

©OPUS NRW

Kohärenzsinn (sense of coherence = SOC) Salutogenetisches Modell (Antonovsky) Ergänzung biomedizinischer Konzepte , Kontinuum Krankheit Gesundheit Indikatoren Stressoren Widerstandsressourcen Kohärenzsinn (sense of coherence = SOC) ...umfassendes, dauerhaftes und dynamisches Vertrauen, dass das Leben und seine Anforderungen verstehbar (comprehensive), handhabbar (manageable) und sinnerfüllt (meaningful) sind. Nähe zu Motivationstheorien (Bandura), Persönlichkeitspsycholo- gischen Konstrukten: Selbstwirksamkeits- und Kontrollüberzeugungen (Schwarzer), Stress-und Coping-theoretischen Ansätzen (Lazarus), Ansätzen der humanistischen Psychologie (Rogers) ©OPUS NRW

Warum die schulische Gesundheitsförderung heute wichtig ist Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist heute auf neue Weise stark gefährdet Schule kann nicht in allen gesellschaftlichen Problemlagen in kompensatorischer Hinsicht erfolgreich tätig sein, andererseits bietet die Schule spezifische Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheit für Schülerinnen, Schüler und Unterrichtende Außerdem ist die Schule für viele Lernende (und Lehrende) selber ein Ort gesundheitlicher Belastungen. ©OPUS NRW

Gesundheit von Kindern - zentrale Probleme • Störungen der motorischen Entwicklung und Koordination, • Sprech- bzw. Sprach-, Hör und Sehstörungen, • Adipositas und problematisches Ernährungsverhalten (Fehlernährung), • Unfälle, • Konzentrationsstörungen, • Verhaltensauffälligkeiten, Aggressivität, • geringe Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen Aus: Gesundheit von Kindern - Epidemiologische Grundlagen. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Hrsg.: Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Band 3; ©OPUS NRW

Psychosomatische Gesundheits- beschwerden bei 11- bis 15-Jährigen (Auftreten fast täglich oder mehrmals pro Woche in Prozent) Fühle mich müde und erschöpft 24,2 Kann schlecht einschlafen 17,5 Kopfschmerzen 13,4 Bin gereizt oder schlecht gelaunt 12,6 Nacken- oder Schulterschmerzen 9,5 Rückenschmerzen 9,6 Fühle mich nervös 9,3 Fühle mich benommen und schwindelig 7,4 Bauchschmerzen 7,4 Fühle mich allgemein schlecht 5,6 Fühle mich ängstlich 3,8 Quelle: Ravens-Sieberer et al. 2003: HBSC Daten 2002 ©OPUS NRW

Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Stress Jugendliche zwischen 12-17 Jahren: • haben viele Sorgen durch Anforderungen in Schule oder Beruf (17%) • trauen sich kaum/nicht zu mit hohen Anforderungen in Schule oder Beruf fertig zu werden (21%) • haben niemanden, mit dem sie ihre persönlichen Probleme besprechen können (7%) BZgA, Drogenaffinität Jugendlicher 2003 ©OPUS NRW

Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Folgen von Stresserlebnissen: • Kopfschmerzen (19 % Mädchen, 9 % Jungen) • Magenbeschwerden (7 % Mädchen, 2 % Jungen) • Nervosität und Unruhe (11 % Mädchen, 6 % Jungen) • Schlafstörungen (8 % Mädchen, 3 % Jungen) • Auffällig ist, dass Mädchen doppelt so häufig wie Jungen unter diesen Symptomen leiden. (Hoepner-Stamos) ©OPUS NRW

Gesundheit Leistung/Bildung ©OPUS NRW

Gesundheit Wohlbefinden Risikoverhalten Ressourcen (Fitness, Vitalität) Lernvoraussetzungen (z.B. Konzentration, Motivation) Lernerfolg, Lebensbewältigung Lernerfolge Bewältigung von Anforderungen Ressourcen (Wissen, Kompetenzen) Bildung Quelle: Prof. Dr. Matthias Jerusalem, Humboldt-Universität Berlin ©OPUS NRW

Gesundheitsförderung in OPUS NRW Beitrag zur Qualitätsentwicklung von Bildung und Gesundheit in allen Bildungseinrichtungen über die Umsetzung gesundheitsorientierter Prinzipien (Salutogenese, Empowerment, Partizipation, Vernetzung, Nachhaltigkeit) bei der Gestaltung von Schule und Unterricht durch die Realisierung gesundheitswissenschaftlich fundierter Erkenntnisse (Bewegung, Ernährung, Rhythmi-sierung, neurobiologische Lernerkenntnisse …) in Schule und Unterricht ©OPUS NRW

Empirische Befunde zur Lehrergesundheit Vorzeitige Pensionierungen Niedersachsen 1996, Lehrpersonen 56,6 %, übrige Landesbeamte 26,7 % Lehrer geben in Reha-Maßnahmen berufliche Belastungen als Krankheitsursache Nr.1 an (Hillert et. al. 1999). Niedersachsen 2000, keine Unterschiede bei vorgenannten Gruppen, 96 % aller Landesbeamten vorzeitig pensioniert. Für vorzeitige Dienstunfähigkeit stehen psychische Erkrankungen an 1. Stelle, an 2. Stelle orthopädische Erkrankungen, danach Herz und Kreislauferkrankungen (Jehle 1997). Frühpensionierte erinnern signifikant höhere berufliche und belastende Anforderungen, stärkere Stress-Symptome bedingt durch allgemeine Arbeitsbedingungen, Schülerverhalten und Elternschaft sowie eine negativere Bewertung der eigenen Berufstätigkeit, mehr vegetative Störungen, Nacken-Schulter-Rückenschmerzen als die Alterspensionierten, (Heyse et. al. 2004) Unsere Kenntnis der heute hierzulande meist verbreiteten Problemstellungen bzw. vordringlich zu bearbeitenden Risiken und Herausforderungen ist noch lückenhaft und wenig systematisch entwickelt. Was wir darüber wissen, spricht allerdings dafür, dass: das psychische Befinden eine zentrale Bedeutung für die Funktionsfähigkeit der Menschen hat – und bisher in der Arbeitswelt zu wenig Beachtung erfährt, weil es als „Privatsache“ erachtet wird; das psychische Befinden vor allem durch Wechselwirkungen an der Mensch-Mensch-Schnittstelle positiv oder negativ beeinflusst wird; Arbeits- und Organisationsbedingungen über Beeinträchtigung oder Verbesserung des Befindens erhebliche Rückwirkungen haben auf Freizeitverhalten, Partnerschaft und Familienleben; ein Großteil der AU-Zeiten und Arbeitsunfälle durch anhaltende bzw. akute Verschlechterungen im Wohlbefinden (Angst, Hilflosigkeit, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl) mit verursacht werden; nur eine kleine Minderheit von Pionierbetrieben gegenwärtig auf diese Problemstellung adäquat zu reagieren befähigt und bereit ist (zusammenfassend Abb. 18). ©OPUS NRW

Empirische Befunde zur Lehrergesundheit Belastungen im Lehrerberuf (Rudow, 1994; Döbrich et. a.,1999; Bauer/Kanders, 1998; Kretschmann, 2000; Sieland, 2001) Belastende Arbeitsbedingungen: Hohe Stundendeputate, Korrekturaufgaben, schwierige Schüler und Eltern, Konflikte mit der Schulleitung und im Kollegium, Fachlehrerprinzip, unzureichende Räumlichkeiten und Ausstattung, fehlende fachliche und soziale Unterstützung Unzureichende (professionelle) Bewältigungsstrategien, mangelnde Selbstwirksamkeitserfahrungen: Kontrollverlust, Ist- Soll- Diskrepanzen, fehlender Optimismus, ineffiziente Arbeitsorganisation, unzweckmäßiges Konfliktmanagement, unterrichtsmethodische „Kunstfehler“, Rollenunsicherheit im Umgang mit…, unrealistische Erwartungen an die eigene berufliche Wirksamkeit, fehlende Rollendistanz, Unsere Kenntnis der heute hierzulande meist verbreiteten Problemstellungen bzw. vordringlich zu bearbeitenden Risiken und Herausforderungen ist noch lückenhaft und wenig systematisch entwickelt. Was wir darüber wissen, spricht allerdings dafür, dass: das psychische Befinden eine zentrale Bedeutung für die Funktionsfähigkeit der Menschen hat – und bisher in der Arbeitswelt zu wenig Beachtung erfährt, weil es als „Privatsache“ erachtet wird; das psychische Befinden vor allem durch Wechselwirkungen an der Mensch-Mensch-Schnittstelle positiv oder negativ beeinflusst wird; Arbeits- und Organisationsbedingungen über Beeinträchtigung oder Verbesserung des Befindens erhebliche Rückwirkungen haben auf Freizeitverhalten, Partnerschaft und Familienleben; ein Großteil der AU-Zeiten und Arbeitsunfälle durch anhaltende bzw. akute Verschlechterungen im Wohlbefinden (Angst, Hilflosigkeit, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl) mit verursacht werden; nur eine kleine Minderheit von Pionierbetrieben gegenwärtig auf diese Problemstellung adäquat zu reagieren befähigt und bereit ist (zusammenfassend Abb. 18). ©OPUS NRW

Erkenntnisse aus der schulischen GF zur Lehrergesundheit Die Lehrergesundheit ist abhängig von dem Führungsstil der Schulleitung der Kommunikation und Kooperation im Kollegium der Organisation der Abläufe einschließlich der Reduktion der Noxen (Lärm) der individuellen, kollegialen oder außerschulischen Arbeit am professionellen Selbst und der Bewältigung von Stress Die komplexen Bedingungsfaktoren des Lehrerberufs machen explizit auf die Arbeitsbedingungen und das Wohlbefinden gerichtete Maßnahmen notwendig. An erster Stelle stehen hierbei der Führungsstil der Schulleitung und die Kommunikation und Kooperation im Kollegium. Es folgen die Organisation der Abläufe und die Reduktion von Noxen (Lärm). Möglichkeiten zur kollegialen oder außerschulischen Reflektion des professionellen Selbstbildes und der Bewältigung von Stress sind ebenfalls notwendige Voraussetzungen für einen gesundheitsfördernden Lehrerarbeitsplatz. ©OPUS NRW

Wer Leistung/Bildung will, muss Gesundheit fördern! Hoch belastete Lehrkräfte machen nur noch suboptimalen Unterricht, Schülerinnen und Schüler werden selber gesundheitlich belastet. Gesundheit Leistung/Bildung ©OPUS NRW

Erkenntnisse aus der betrieblichen GF und Organisationsentwicklung (Badura u. a. 2003) Systeme mit salutogenen Merkmalen sind leistungsfähige Systeme. Salutogene Merkmale treten auf als Möglichkeit zur Entwicklung vertrauensvoller Bindungen als positiv bzw. hilfreich empfundene Rückmeldungen als gemeinsame Überzeugungen, Werte und Regeln als mitarbeiterorientierte Führung Fazit: Salutogene Merkmale sozialer Systeme Das bisher Gesagte zusammenfassend kann festgestellt werden, dass salutogene Merkmale sozialer Systeme nach vorliegenden Erkenntnissen in viererlei Form auftreten: als Möglichkeit zur Entwicklung vertrauensvoller Bindungen an einzelne Menschen, Gruppen, Organisationen als positiv bzw. hilfreich empfundene Rückmeldungen aus dem sozialen Umfeld in Form von Zuwendung, Information, Anerkennung und praktischer Unterstützung als gemeinsame Überzeugungen, Werte, Regeln, die Berechenbarkeit als Voraussetzung für ihre Beeinflussbarkeit sozialer Systeme und die zwischenmenschliche Kooperation erleichtern als mitarbeiterorientierte Führung, die sich um eine dementsprechende Gestaltung von Arbeit und Organisation bemüht sowie um klare Ziele und Transparenz. Die Bedeutung salutogener Merkmale sozialer Systeme zeigt sich über das bisher Gesagte hinaus mit Blick auf ihre Wirkung auf die Leistungsfähigkeit komplexer Organisationen. Soziale Beziehungen, gemeinsame Überzeugungen, Werte und Regeln sowie die Qualität der Führung bilden das Sozialkapital von Schulen, Krankenhäusern und Unternehmen, das maßgeblich mit über ihren Erfolg bestimmt (Pfaff et al. 2004). Auch Schulen unterscheiden sich aus Sicht ihrer Mitglieder in ihrer Transparenz („Verstehbarkeit“), in der Bindekraft ihrer je spezifischen Organisationskultur („Sinnhaftigkeit“), auch im mehr oder weniger gepflegten partizipativen Führungsstil („Beeinflussbarkeit“) und dem daraus resultierenden Vertrauen der Lehrer untereinander, der Schüler untereinander und zwischen Schülern, Lehrern und Schulleitung. Hier liegen m.E. zentrale Ansatzpunkte salutogener schulischer Gesundheitsarbeit (Pfaff et al. 2004; Freitag 1998). Freitag M (1998): Was ist eine gesunde Schule? Einflüsse des Schulklimas auf Schüler- und Lehrergesundheit. Weinheim. Pfaff H/Badura B/Pühlhofer F/Siewerts D (2004): Das Sozialkapital der Krankenhäuser und wie es gestärkt werden kann. In: Fehlzeiten-Report 2004. Gesundheitsmanagement in der Gesundheitswirtschaft, im Erscheinen. ©OPUS NRW

Ergebnisse + Wirkungen Schulklima „Unterricht“ Ergebnisse + Wirkungen Professionalität der einzelnen Lehrperson Teamarbeit und Kooperation Praxis der schulinternen Evaluation Wohlfühlen und Zufriedenheit (L/S) ©OPUS NRW

Konsequenzen für eine gute gesunde Schule Positive, partizipative Führung (= Beeinflussbarkeit) Lob und Wertschätzung, Reduktion von Noxen (Lärm) Förderung von Kommunikation und Kooperation im Kollegium Übernahme von Verantwortung und Beteiligung an Prozessen Transparenz von Entscheidungen (= Verstehbarkeit) Gleiche (abgestimmte) Ziele und Werte, coperate identity Hohe, aber angemessen erreichbare Erwartungen an die Leistung (= Sinnhaftigkeit), Selbstwirksamkeitserfahrungen durch Arbeit am professionellen Selbst Permanente Evaluation von Instruktionen, pädagogischen Strategien und Fortschritten In Anlehnung an die vermutet hohe Ähnlichkeit zwischen den entscheidenden Prozessen in Betrieben und Schulen hat Mortimore (1998) aus einer Sichtung entsprechender Studien aus beiden Bereichen, die entscheidenden Prädiktoren für eine hohe kollektive Leistungsfähigkeit an Schulen zusammengetragen: Eine starke und positive Führung der Schüler unterstützt deren Leistungsbereitschaft. Dabei stellt sich eine ausgewogene Balance zwischen Autokratie und Demokratie als erfolgreicher Führungsstil dar. Hohe, aber angemessen erreichbare Erwartungen und Herausforderungen steigern die Leistung. Die permanente Überprüfung und Darstellung von Fortschritten führt zu einer stetigen Leistungsentwicklung. Es geht dabei auch um eine stetige Evaluation der Instruktionen und der pädagogischen Strategien. Die Übernahme von Verantwortlichkeit und die Beteiligung an Prozessen führen zur Identifikation und zur Selbstverantwortung. Diese Faktoren fördern ihrerseits die Leistung. Lob ist wesentlich effektiver als die Restriktion (Tadel) von Misserfolg. Die Beteiligung von Eltern an den schulischen Belangen (z. B. Hilfe bei den Hausaufgaben) beeinflusst die Performance der Schüler positiv. Das Lehrerkollegium einer Schule sollte gleiche (abgestimmte) Ziele und Erwartungen vermitteln, damit Schüler klare und konsistente Botschaften erhalten. Das Ausüben eines angemessenen Leistungsdrucks ist sinnvoll beim Erlernen von Basiswissen und Arbeitseffektivität. (Quelle: Mortimore 1998) ©OPUS NRW

Teamarbeitsstrukturen und anderen Kooperationsstrukturen sowie Verfahren zur Sicherung problemlösender Kommunikation, Transparenz und Vernetzung nach innen und außen Stressreduktionsstrategien, Kollegialen Beratungssystemen, Zeitmanagement etc. Mitbestimmung und Partizipation als grundsätzliche Gestaltungsmerkmale der Schulentwicklung ©OPUS NRW

Schulprogramm Soll Weg Schüler/innen Schulleitung Eltern Lehrer/innen Mitarbeiterinnen Stand erzieh. + päd. Arbeit Gesundheitsförderliche, inhaltliche, methodische und organisatorische Gestaltung von Schule und Unterricht Soll Weg ©OPUS NRW

Fragen aus Sicht von Schulleitungen, Steuergruppen, Lehrpersonen: Wie sorgen wir für Qualität? Was sind unsere eigenen Qualitätsansprüche? Einleitung Im Dschungel widersprüchlicher Anforderungen ………… den eigenen Weg finden Ziele und Erfolgskriterien selber festlegen herausfinden, was gut wirkt durch Feedback Anerkennung und Bestätigung finden mit Evaluation Hinweise zur Optimierung gewinnen eine reflexive, nachhaltige und gesundheitserhaltende Berufspraxis pflegen ©OPUS NRW

OPUS Aufnahmevoraussetzungen Begriffsklärung innerhalb der Schule Beschlussfassung zur Mitarbeit in OPUS NRW in Gremien der Schule Anmeldung mit folgender Vertragserklärung: Arbeit im Sinne der Ottawa Charta der WHO Gemeinsame Arbeit am gesundheitsförderlichen Schulprofil (Nachhaltigkeit) ©OPUS NRW

OPUS Aufnahmevoraussetzungen Einrichtung einer Arbeitsgruppe und Benennung eines Ansprechpartners Kooperation und Austausch mit anderen Schulen Öffnung zur Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern Handlungsziele aufstellen Umsetzung und Evaluation ©OPUS NRW

Unterstützungsstrukturen auf der Schulamtsebene Steuergruppen im regionalen Netzwerk, gemeinsame schuljahrsbezogene Planungen OPUS Koordinatoren auf der regionalen Ebene als standortnahe Unterstützer, Fortbildner, Berater Kontaktstelle für Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern; Vertretung in kommunalen Gremien ©OPUS NRW

Mehrwert für die einzelne Schule bei Mitarbeit im OPUS-Netzwerk Finanzielle Unterstützung bei der eigenen gesundheitsförderlichen Entwicklungsarbeit Finanzielle Unterstützung der Netzwerkaktivitäten Information und eigene Präsentationsmöglichkeiten im Internet auf eigener website ©OPUS NRW

Mehrwert für die einzelne Schule bei Mitarbeit im OPUS-Netzwerk Erfahrungsaustausch mit anderen Einrichtungen „vor Ort“ Beratung, Fortbildung, Begleitung „vor Ort“ durch Schulamt und Koordinatoren Unterstützung durch außerschulische Partner des regionalen Netzwerkes; Aufmerksamkeit auf der kommunalpolitischen Ebene ©OPUS NRW