22. März 2005 M-Business Workshop Mannheim Prof. Dr. Hans H. Bauer

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Adoption und Diffusion von Informations- und Kommunikationstechnologien 22. März 2005 M-Business Workshop Mannheim Prof. Dr. Hans H. Bauer Prof. Dr. Armin Heinzl

Agenda 1 Theoretische Fundierung 2 Studien 1.1 Adoption und Diffusion 1.2 Theory of Reasoned Action 1.3 Technology Acceptance Model 2 Studien 2.1 Mobile Marketing Akzeptanz 2.2 Diffusion des E-Commerce 2.3 VIKOP/Baulog 2.4 Mobile Technologien in der Distributionslogistik 2.5 Der Einfluss von IT auf Erfolgsgrößen von intra- und interorganisatorischen Prozessen 3 Weitere Forschungsvorhaben 4 Vernetzungsmöglichkeiten

1.1 Adoption und Diffusion Individuelle Entscheidung zum Kauf oder zur Übernahme einer Innovation durch potenziellen Nutzer (Annahme statt Ablehnung ) Aggregiertes Ergebnis der individuellen Adoptions- entscheidungen (über die Zeit kumulierte Adoptionen im sozialen System)  Analyse des Adoptionsverlaufs ermöglicht: Unterscheidung in verschiedene Adoptergruppen  Analyse des Diffusionsverlaufs ermöglicht: Berechnung der Marktpenetration Adoption = individuelle Entscheidung zum Kauf bzw. zur Übernahme einer Innovation durch potenzielle Nutzer (Mikroebene) Adoptionsverlauf Diffusion = aggregiertes Ergebnis der individuellen Adoptionsentscheidungen (Makroebene) Diffusionsverlauf Zahl der Adop- ter Frühe Mehrheit Späte Mehrheit Frühe Adopter Innova- toren Nachzügler Zeit Kumu- lierte Zahl der Adop- ter Marktpotenzial Zeit

1.2 Theory of Reasoned Action Subjective norms Behavioral intention Actual behavior Attitude toward the act n Σ i=1 Ajzen/Fishbein 1980 SN = NBi · MCi SN = Subjektive Normen NB = Annahme über die Einstellung anderer zur Handlung MC = Bestreben zur Anpassung an andere n = Anzahl der Normgeber (z.B.: Absicht zur Nutzung mobiler Dienste ist auch abhängig davon, wie Freunde den Dienst finden) Aact = bi · ei Aact = Persönliche Einstellung bi = Annahme über mögliche Konsequenzen der Handlung ei = Bewertung der Konsequenzen n = Anzahl der Konsequenzen n Σ i=1

1.3 Technology Acceptance Model Perceived usefulness Attitude toward using Using intention Behavior Perceived ease of use Erweiterung des TORA-Modells zur Prognose der Akzeptanz von Informations- technologien am Arbeitsplatz Integration der Konstrukte „Wahrgenommener Nutzen“ (Inwieweit entlastet/unterstützt die Innovation Nutzer bei Arbeit?) und „Wahrgenommene Anwenderfreundlichkeit“ (Wie leicht und intuitiv ist die Innovation bedienbar?) Davis bezieht „Soziale Normen“ nicht in sein Modell ein, da er sie im betrieblichen Kontext als weniger relevant erachtet Davis 1980

2.1 Mobile Marketing Akzeptanz Im Sinne von Wireless Advertising die Nutzung mobiler Endgeräte zum Zwecke der werblichen Kommunikation. Forschungsfrage: Welche Faktoren beeinflussen die konsumentenseitige Akzeptanz von Mobile Marketing?  Online-Befragung von Konsumenten (n = 1.028) Mobile Marketing = Nutzung mobiler Endgeräte für Maßnahmen der Kommunikationspolitik Akzeptanzstudie, Online-Fragebogen, n = 1.028, Konzeptualisierung und Operationalisierung der Akzeptanz über TORA Ergebnisse: Wahrgenommner Nutzen hat den höchsten akzeptanzsteigernden Effekt, insbesondere der wahrgenommene Unterhaltungsnutzen Persönliche Einstellung hat den stärksten Effekt auf die Verhaltensabsicht, Soziale Normen beeinflussen Verhaltensabsicht hauptsächlich indirekt über die persönliche Einstellung „Wahrgenommenes Risiko“ wirkt sich negativ auf die persönliche Einstellung aus  sehr wichtig für Akzeptanz: „Wahrgenommenes Risiko“ reduzieren, Vertrauensbasis schaffen

2.1 Mobile Marketing Akzeptanz Wahrgenommener Informations- nutzen 0,36 Wahrgenommener Unterhaltungs- nutzen Wahrgenommer Nutzen 0,58 0,54 Einstellung 0,10 Wahrgenommener Sozialer Nutzen 0,79 0,36 0,79 Mobile Marketing = Nutzung mobiler Endgeräte für Maßnahmen der Kommunikationspolitik Akzeptanzstudie, Online-Fragebogen, n = 1.028, Konzeptualisierung und Operationalisierung der Akzeptanz über TORA Ergebnisse: Wahrgenommner Nutzen hat den höchsten akzeptanzsteigernden Effekt, insbesondere der wahrgenommene Unterhaltungsnutzen Persönliche Einstellung hat den stärksten Effekt auf die Verhaltensabsicht, Soziale Normen beeinflussen Verhaltensabsicht hauptsächlich indirekt über die persönliche Einstellung „Wahrgenommenes Risiko“ wirkt sich negativ auf die persönliche Einstellung aus  sehr wichtig für Akzeptanz: „Wahrgenommenes Risiko“ reduzieren, Vertrauensbasis schaffen Soziale Normen Verhaltens- absicht 0,10 Bauer/Reichardt/Neumann 2004

Diffusion des E-Commerce

Diffusion des E-Commerce

Kollaborative Projektplattformen Bau = Virtuelle Organisationen Viele Akteure Mobile Akteure Einzelfertigung Variierende Lokationen Extrem komplex und anspruchsvoll Forschungsfrage: Warum werden die kollaborativen Projektplattformen schlechter adoptiert als bei anderen Einzelfertigern? Welche Adoptionsbarrieren entstehen aus der kollaborativen Eigenschaft der Technologien?

Erste Ergebnisse Zur Nutzung zwischenbetrieblicher Technologien bedarf es: Einheitlicher und durchgehender Standards Vertrauen und/oder Verhandlungsmacht von „Knoten“ im Netzwerk Anreizkompatible Verteilung des Kollaborationsnutzen Aufbau eines nachhaltigen Integrationsnutzens

Distributionslogistik beim Bau Mobile Datenerfassung Steuerung von Leistungsobjekten Anbindung mobiler Leistungsprozesse (=primäre Wertschöpfungsprozesse) Anbindung an zentrale Koordinationsinstanzen (z.B. Planer bzw. Virtueller Projektraum) Forschungsfrage: Was sind die konkreten Nutzungspotenziale des Einsatzes mobiler Technologien in B2B-Prozessen am Bau?

Ergebnisse Menschlicher Faktor bestimmt Güte der Adoption “Always-On”- Funktionalität bedeutsam Direkte Informationsaustauschbeziehung zwischen Prozessen ist nicht gegeben. Interaktion erfolgt über Koordinationsinstanz

Einfluss von IT auf Erfolgsgrößen Der Einfluss von IT auf Erfolgsgrößen von intra- und interorganisatorischen Prozessen - Eine explorative Analyse des Einsatzes von CAD-Software

Einfluss von IT auf Erfolgsgrößen TCT – Transaction Cost Theory TAM – Technology Acceptance Model TTFM – Technology Task Fit Model TTPC – Technology-to-Performance Chain

3. Eigene Forschungsvorhaben Studie zur Akzeptanz von LBS (LS für ABWL und Marketing II – Prof. Bauer) Studie zur nutzenorientierten Gestaltung von Mobile Ticketing (LS für ABWL und Marketing II – Prof. Bauer) Studie zur Adoption mobiler Lösungen im Supply Chain Management von Einzelfertigern (LS ABWL und Wirtschaftsinformatik – Prof. Heinzl) Forschungsvorhaben im Rahmen von SALSA: Step 1: Status-Quo-Analyse: Literatur-Review zu Nutzeranforderungen im Mobile Business und LBS abgeschlossen Step 2: explorative Studie zur Identifizierung relevanter Merkmale von LBS durch qualitative Interviews mit Experten und Nutzern in Vorbereitung Step 3: darauf aufbauend Conjoint-Analyse zur Bestimmung der Höhe der Nutzenstiftungen einzelner Merkmale und ihrer Ausprägungen Step 4: Lead-User-Befragung zur Sicherstellung der Übereinstimmung von Nutzer- anforderungen und Leistungsmerkmalen des Prototypen

4. Vernetzungsmöglichkeiten Industriepartner Weitere Adoptionsstudien Gestaltung mobiler Technologien Konsumentenbedürfnisse Prozessintegration Forschungspartner Erkenntnistheoretisch basierte Gestaltung von IKT Experimentelle Designstudien Forschungsvorhaben im Rahmen von SALSA: Step 1: Status-Quo-Analyse: Literatur-Review zu Nutzeranforderungen im Mobile Business und LBS abgeschlossen Step 2: explorative Studie zur Identifizierung relevanter Merkmale von LBS durch qualitative Interviews mit Experten und Nutzern in Vorbereitung Step 3: darauf aufbauend Conjoint-Analyse zur Bestimmung der Höhe der Nutzenstiftungen einzelner Merkmale und ihrer Ausprägungen Step 4: Lead-User-Befragung zur Sicherstellung der Übereinstimmung von Nutzer- anforderungen und Leistungsmerkmalen des Prototypen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen?

Literatur Rogers, Everett M. (2003): Diffusion of Innovations, 5. Auflage, New York 2003. Ajzen, Icek / Fishbein, Martin (1980): Understanding Attitudes and Predicting Social Behavior, Englewood Cliffs, New Jersey 1980. Davis, Fred D. (1985): A technology acceptance model for empirically testing new end-user information systems: theory and results, Massachusetts Institute of Technology 1985. Bauer, Hans H. / Reichardt, Tina / Neumann, Marcus M. (2004): Bestimmungsfaktoren der Konsumentenakzeptanz von Mobile Marketing in Deutschland. Eine empirische Untersuchung, Wissenschaftliches Arbeitspapier Nr. W 76, Institut für Marktorientierte Unternehmensführung, Universität Mannheim 2004. Gütler, Wolfgang (2001): Die Adoption des Electronic Commerce im Einzelhandel - Ergebnisse einer kausalanalytischen Untersuchung Tan, Xiaopeng (2004): Verbesserungspotenziale in der Distributionslogistik durch den Einsatz mobiler Technologien - Untersuchung des Zusammenhangs zwischen technologischer Innovation und Prozessgestaltung Forschungsvorhaben im Rahmen von SALSA: Step 1: Status-Quo-Analyse: Literatur-Review zu Nutzeranforderungen im Mobile Business und LBS abgeschlossen Step 2: explorative Studie zur Identifizierung relevanter Merkmale von LBS durch qualitative Interviews mit Experten und Nutzern in Vorbereitung Step 3: darauf aufbauend Conjoint-Analyse zur Bestimmung der Höhe der Nutzenstiftungen einzelner Merkmale und ihrer Ausprägungen Step 4: Lead-User-Befragung zur Sicherstellung der Übereinstimmung von Nutzer- anforderungen und Leistungsmerkmalen des Prototypen