Metabolisierung von Alkoholen (Ethanol, Methanol)

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Stoffwechsel von Aminogruppen
Advertisements

Alkopops werden auch RTD genannt. Für was steht diese Abkürzung?
Gesunde Ernährung ? eqiooki.de.
Zur Erinnerung….. - Der Citratzyklus ist die erste Phase in der aeroben Verbrennung von Brennstoffmolekülen. -In den Zyklus wird eine aktivierte Acetylgruppe.
Alkohol und Stoffwechsel DER KATER. Der Kater Wer auf einer Feier ein paar Gläser zuviel getrunken hat, wird am nächsten Tag vom berüchtigten Brummschädel.
Der Kohlenhydratabbau
Alkoholische Getränke
Hauptvorlesung Biochemie Medizin & Zahnheilkunde Prof. Sigurd Lenzen
Biogasanlagen.
Spezifität Warum verwenden Organismen Enzyme als Katalysatoren?
Verdauung Wir betrachten eine Nahrungszusammenstellung welche Kohlenhydrate (Stärke, Zucker), Eiweiß, Fett, Ballaststoffe, Wasser und auch Alkohol enthält.
Energiefreisetzung in Lebewesen durch Atmung und Gärung
"Neurobiologische Effekte körperlicher Aktivität"
Radioaktive Strahlung
Zur Erinnerung... -Durch die Gluconeogenese wird aus kleinen Molekülen die nicht zu den Kohlenhydraten gehören (Glycerin, Aminosäuren, Lactat) Glucose.
Zur Erinnerung…... -Die Phosphorylase ist das Schlüsselenzym beim Abbau des Glycogens. -Die Phosphorylase ist in der Leber und im Muskel in zwei Isoenzym-Formen.
Es ist soweit: Die Vorlesung Online!
Zur Erinnerung…. -Der Pentosephosphatweg gewährleistet die Herstellung von NADPH und Ribose. NADPH wird für die reduktiven Biosynthesen (Steroidsynthese,
Zur Erinnerung….. -Der Aufbau des Glycogenspeichers wird durch die Glycogen- Synthase aus UDP-Glucose-Einheiten katalysiert. -eine Glucoseoligomer am Glycogenin.
Zur Erinnerung... - Ein wichtiger Schritt beim Abbau der Aminosäuren ist die Desaminierung durch Transaminasen. Viele As übertragen ihre Aminogruppe auf.
Stoffwechsel M. Kresken.
LEBENSENERGIE ADP + Pi ATP Energiequelle GLUKOSE
Apoptosemechanismen und neurodegenerative Erkrankungen
Zucker in Technologie und Analytik
Funktionen von Molekülen
Glykolyse Glukoseabbau bis zur Brenztraubensäure
Stoffwechsel.
Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit
Stressfolgen auf den verschiedenen Ebenen
auf den menschlichen Körper
Cholesterin - Synthese
Erkrankungen des Blutes (ANEMIE)
Eine Einführung in den Prozess der Zellatmung
- ein Stoffwechselweg zur schnellen Bereitstellung von Energie
FREIE RADIKALE, OXIDATIVER STRESS & NANOPARTIKEL
Roger S. Bongers, Marcel H. N. Hoefnagel and Michiel Kleerebezem
Gesundheit Prosit Zum Wohl (C) 4C Klasse.
Das dynamische Gleichgewicht
Wöhler schrieb an seinen Lehrer Berzelius:
Der Kohlenhydratabbau
Pentose-Phosphat-Zyklus
VS.. Eigenschaften von Lebensmitteln und die darin enthaltenden Kohlenhydrate.
Das Herz und der Blutkreislauf
Vitamin C - Antioxidans mit breitem Wirkspektrum
Projektkurs Physiologie, Pathophysiologie und Pharmakologie 2013
Alle Zellen brauchen Kohlenstoff  Konstruktionswerkstoff (1)
Die Atmungskette (Endoxidation)
TKTL1-Ernährungstherapie
4. Stoff- und Energiehaushalt
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Basel-Stadt
Aufgabe 2 Fische können Stickstoff in Form von Ammoniak ausscheiden. Berechnen Sie die Energieausbeute des Fisches (angegeben als Anzahl der ATP Moleküle)
Mythen Hintergründe und mehr
Alkoholvergiftungen Methylalkohol und Ethylalkohole.
Ordne die folgenden Begriffe nach der Größe! Beginne mit dem Kleinsten! Moleküle Zellmembrandicke Bakterien Viren Zellen Zellorganellen.
Schulungsprogramm für Patienten mit Nierenschwäche
Biochemie der Ernährung Kohlenhydrate Lipide Proteine.
Aus Liebe zur Leber: Vorbeugen - Früherkennen - Handeln
Energiegewinnung der Zelle
Ernährung und Lebererkrankungen
Unterschiede zwischen C3-, C4- und CAM-Pflanzen
Nahrung Unsere Nahrungsmittel enthalten Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Wasser, Salze, Vitamine und Gewürze.
Fettsäurestoffwechsel
Citratzyklus Einführung Pyruvat COO- C CH3 O Pyruvat
mit CASSY, Trennsäule für Alkohole,
Ethansäure (Essigsäure) von Maddy
Die Chemie des Katers Alkohol und seine Folgen
Pyruvat im Stoffwechsel
Alkohole / Ethanol Image by LifetimeStock.com
上课啦 小站三小 刘宝霞.
 Präsentation transkript:

Metabolisierung von Alkoholen (Ethanol, Methanol) ˜ › › › › › › › › › › › Metabolisierung von Alkoholen (Ethanol, Methanol) hauptsächlich aus: Stryer: Biochemie

Allgemeines Ethanol Methanol ˜ ˜ › › › › › › › › › › Ethanol und Methanol können sich schnell im Körper verteilen: hydrophil  löslich im Blut lipophil  Überwinden von Zellmembranen, Blut-Hirn-Schranke Methanol amphiphil: hydrophob hydrophil

Konzentration Konzentration im Blut nach Widmark: ˜ ˜ ˜ › › › › › › › › › Konzentration Konzentration im Blut nach Widmark: Beispiel: Frau, KG = 60 kg 0,5 l Bier (5 %Vol) 19,7 g Ethanol  c = 19,7 g / (60 kg · 0,6) = 0,54 ‰ c = A m · r Beispiel: Mann, KG = 80 kg 0,5 l Bier (5 %Vol) 19,7 g Ethanol  c = 19,7 g / (80 kg · 0,7) = 0,35 ‰ c: Konzentration im Blut A: Alkoholmasse (ρ = 0,79 g/cm³) m: Körpermasse r: Verteilungsfaktor: Männer: 0,7 Frauen: 0,6 Kleinkinder: 0,8 Abbaurate: ca. 0,1 g / (kg KG · h) 0,5 l Bier nach knapp 3 h abgebaut Erhebliche interindividuelle Unterschiede (In Realität zeitlich gestreckt)

Resorption ˜ ˜ ˜ ˜ › › › › › › › › Resorption beginnt schon im Mund durch Schleimhaut Hauptsächlich im oberen Magen-Darm-Trakt Verbesserung der Ethanol-Resorption durch: Wärme (Glühwein, Grog) Kohlensäure (Sekt) Zucker (Likör) nüchterner Magen Verlangsamung (nur zeitliche Streckung): Fette Glühwein

Abbau Zwei Wege des Abbaus: ① Alkoholdehydrogenase (ADH) ② MEOS ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ › › › › › › › Abbau Zwei Wege des Abbaus: ① Alkoholdehydrogenase (ADH) ② MEOS

Alkoholdehydrogenase (ADH) ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ › › › › › › Alkoholdehydrogenase (ADH) ECR ICR Ethanol Mitochondrium NAD+ ADH NADH + H+ NAD+ NADH + H+ H2O Acetat Aldehyd- Dehydrogenase Acetaldehyd

ADH NADH  ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ › › › › › Beginn der Gluconeogenese: NAD+ NADH + H+ Lactat Pyruvat Hemmung der Gluconeogenese  Hypoglykämie Lactat   Lactatazidose Hemmung des Citratzyklus  aus: Löffler

MEOS = ethanolinduzierbares mikrosomales ethanoloxidierendes System ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ › › › › MEOS = ethanolinduzierbares mikrosomales ethanoloxidierendes System (Cytochrom P450 –abhängig) Acetaldehyd Acetat MEOS MEOS Ethanol NADPH NADP+ ½ O2 reaktive Sauerstoffspezies NADPH   Antioxidans Glutathion kann nicht regeniert werden  oxidativer Stress  O2-Verbrauch ohne ATP-Gewinn  Hypoxie

Weitere Auswirkungen ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ › › › Acetyl-CoA kann nicht weiter im Citratzyklus umgesetzt werden (blockiert durch NADH) Acetyl-CoA  Ketonkörper   weitere Azidose Abbau von Acetat   Acetaldehyd  Acetat + CoA-SH + ATP Thiokinase Acetyl-CoA Acetaldehyd ist hochreaktiv und bindet kovalent an andere Proteine und stört damit deren Funktion, dies kann bis zum Zelltod führen Acetaldehyd stört Proteine usw. Außerdem können so antigene Determinantien entstehen  Immunreaktion  Umwandlung von Sternzellen in myofibroblastenartige Zellen  Fibrosierung + AMP + PPi

Phasen der Leberschädigung ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ › › Phasen der Leberschädigung ① Fettleber durch vermehrt TAG-Synthese (wegen NADH ) ② Alkoholische Hepatitis: Zellgruppen sterben, Entzündung (ox. Stress) ③ Zirrhose: um tote Zellen entstehen faserige Strukturen und Narbengewebe, eingeschränkte Funktionalität neurotoxisches Ammoniak kann nicht mehr in Harnsäure gewandelt werden, kann zum Tode führen 25% der Alkoholiker entwickeln eine Leberzirrhose 75% aller Fälle mit Leberzirrhose sind Folge von Alkoholismus (andere Ursachen z.B. Virushepatitis)

Störung des Vitaminstoffwechsels ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ › Störung des Vitaminstoffwechsels Vitamin A (Retinol) wird durch die gleichen Dehydrogenasen wie beim Ethanolabbau zu Retinolsäure umgewandelt. Ethanol   Retinolsäure  (kompetitive Hemmung) MEOS  Inaktivierung von Retinolsäure Retinolsäure ist Signalmolekül für Wachstum- und Entwicklungsprozesse Retinolsäure   fetales Alkoholsyndrom, Krebs Mangelernährung  Hypovitaminosen Thiaminmangel  Pyrovat-Dehydrogenase-Störung  neurologische Störungen durch Glucosemangel Vitamin C – Mangel  Skorbut…

Methanol ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ Gleicher Umbau wie bei Ethanol Aldehyd- Dehydrogenase Methanol ADH Formaldehyd Ameisensäure Ameisensäure   Azidose Latenzzeit von 6 – 30 h Therapie: Gabe von Ethanol (kompetitive Hemmung der ADH) 0,7 g / kg KG bei 80 kg KG  56 g Ethanol (0,5 l Rotwein, 14%) Gabe von 4-Methylpyrazol (Fomepizol, ADH-Hemmer) 0,1 g / kg KG: gefährlich 1 g / kg KG: lebensbedrohlich