Prof. Dr. Ekkehart Reimer

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Prof. Dr. Ekkehart Reimer Einkommensteuer Prof. Dr. Ekkehart Reimer

Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Einkommensteuer Überblick: Struktur und Prüfungsaufbau (§§ 1, 2 EStG) Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Unterscheidung der Einkunftsarten gemeinsame Einkunftserzielung Quantifizierung von Einkünften Persönliche Abzüge und Freibeträge Steuertarif Abzüge von der Einkommensteuer Durchführung der Besteuerung Erwerbssphäre Privatsphäre .

. Zusätzliche Altersvorsorge Einkommensteuer IX. Sonderausgaben Zusätzliche Altersvorsorge Sedes materiae: §§ 10a, 79-99 EStG; AltersvermögensG (2001) Persönlicher Anwendungsbereich: unselbständig Tätige, Landwirte Arbeitslose Koppelung mit staatlicher Zulage nach §§ 79-99 EStG: Sonderausgabenabzug nach § 10a wird nur gewährt, wenn er günstiger ist als die staatliche Zulage (§ 10a Abs. 2 EStG). Korrespondenzprinzip: Besteuerung späterer Leistungen aus begünstigten Altersvorsorgeverträgen nach § 22 Nr. 5 EStG. (P) §§ 79-99 EStG verstoßen wegen der Beschränkung auf unbeschränkt Steuerpflichtige möglicherweise gegen Art. 12, 18 und 39 EG-Vertrag (Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet). .

. Spenden und Stiftungen Einkommensteuer IX. Sonderausgaben Spenden und Stiftungen Empfänger können nur juristische Personen (Körperschaften) sein, die nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG i.V.m. §§ 51 ff. AO als gemeinnützig anerkannt und daher von der KSt-Pflicht befreit sind. zwei Arten von Spenden i.e.S., wichtig für die Rechtsfolgen (Deckelung der Abziehbarkeit auf 5 % + 5 %) strenge Formvorschriften Gutglaubensschutz (§ 10b Abs. 4 EStG) Sonderregelungen für Stiftungen und Zustiftungen, v.a. im ersten Jahr des Bestehens einer Stiftung (§ 10b Abs. 1a EStG) Sonderregelung für Parteispenden (§§ 10b Abs. 2 i.V.m. 34g EStG; arg. Vermeidung von Progressionsvorteilen) .

Einkommensteuer IX. Sonderausgaben Pauschbeträge Sonderausgabenpauschale allgemein: 36 Euro (§ 10c Abs. 1 EStG) Besondere Vorsorgepauschalen (§ 10c Absätze 2, 3 und 5 EStG) Verdopplung bei Ehegatten (§ 10c Abs. 4 EStG) .

Einkommensteuer X. Außergewöhnliche Belastungen Charakter Auffangtatbestand für zwangsläufige, existenziell notwendige private Aufwendungen, die das Maß des Üblichen überschreiten. Überblick § 33 EStG: Grundtatbestand § 33a EStG: Besondere Fälle, v.a. Unterhaltsaufwendungen § 33b EStG: Pauschbeträge für Behinderte, Hinterbliebene und Pflegebedürftige § 33c EStG: erwerbsbedingte Kinderbetreuungskosten Stellung im EStG Systematisch deplaziert. Richtig wäre: Anordnung hinter den Sonderausgaben, vor § 11 EStG Strikte Subsidiarität zu BA/WK u. SoAusg (§ 33 Abs. 2 Satz 2 EStG) sowie zu aB nach §§ 33a, 33b EStG (§§ 33a Abs. 5, 33b Abs. 1 EStG) .

. Tatbestandsvoraussetzungen § 33 EStG Einkommensteuer X. Außergewöhnliche Belastungen Tatbestandsvoraussetzungen § 33 EStG Aufwendung = bewusste und gewollte Vermögensminderungen in Geld oder in Geldes Wert. Herkunft der Mittel (aus dem Einkommen oder aus dem Vermögen) ist irrelevant. Nicht: entgangener Gewinn bzw. entgangene Einnahmen „durchlaufende Aufwendungen“, für die der Stpfl. anderweitig Ersatz erlangt (z.B. von einer Versicherung) Vermögensverluste, die ohne oder gegen den Willen des Stpfl. entstanden sind aber: Wiederbeschaffungskosten können u.U. aB sein! (P) Gegenwerttheorie (BFH; siehe Birk, SteuerR, Rdnr. 950) Zeitliche Zuordnung: § 11 Abs. 2 EStG, auch bei Inanspruchnahme eines Darlehens. .

. Tatbestandsvoraussetzungen § 33 EStG (Forts.) Einkommensteuer X. Außergewöhnliche Belastungen Tatbestandsvoraussetzungen § 33 EStG (Forts.) Außergewöhnlichkeit (vgl. § 33 Abs. 1 EStG) nach Grund (auslösendem Ereignis) und Höhe (einkommens- u. familienabhängige Schwellenwerte, sog. Zumutbarkeitsgrenze: § 33 Abs. 1 a.E. i.V.m. Abs. 3 EStG) Zwangsläufigkeit (§ 33 Abs. 2 Satz 1 EStG) entweder rechtlich oder tatsächlich oder sittlich einkommensunabhängige Angemessenheitskontrolle Rechtsfolgen § 33 EStG Abziehbarkeit vom Gesamtbetrag der Einkünfte (§ 2 Abs. 4 EStG) .

. Tatbestandsvoraussetzungen § 33a EStG Unterhaltsaufwendungen Einkommensteuer X. Außergewöhnliche Belastungen Tatbestandsvoraussetzungen § 33a EStG Unterhaltsaufwendungen Aufwendungen für Haushaltshilfe oder Heimaufenthalt Abzug wird nur älteren, hilflosen oder schwer behinderten Steuerpflichtigen gewährt. Variable Höchstbeträge (§ 33a Abs. 3 EStG) .

. Tatbestandsvoraussetzungen § 33b EStG Einkommensteuer X. Außergewöhnliche Belastungen Tatbestandsvoraussetzungen § 33b EStG Durch eigene Behinderung bedingte Aufwendungen (§ 33b Absätze 1 bis 4 EStG) Durch fremde Behinderung bedingte Aufwendungen (§ 33b Absätze 5 und 6 EStG) Rechtsfolgen § 33b EStG: Für Unterhaltsaufwendungen gelten folgende Höchstbeträge: wenn niemand für den Unterhaltsberechtigten einen Kinderfreibetrag nach § 32 Abs. 6 EStG oder Kindergeld erhält: 7.680 Euro p.a. (§ 33a Abs. 1 EStG) andernfalls: 924 Euro p.a. (§ 33a Abs. 2 EStG) .

Einkommensteuer X. Außergewöhnliche Belastungen früher zusätzlich: allgemeiner Abzug von Kinderbetreuungskosten als außergewöhnliche Belastungen (§ 33c EStG bis 2006), allerdings mehrfach begrenzt (Selbstbehalt nach unten, Höchstbetrag nach oben) seit 2007: Abzug nur noch für erwerbsbedingte Kinderbetreuungskosten (Zwei-Drittel-Regelung in § 4f EStG), s.o. VI. .

Sonderausgabenabzug der Beiträge zur priv. KV/PV Einkommensteuer Sonderausgabenabzug der Beiträge zur priv. KV/PV § 10 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a i.V.m. § 10 Abs. 3 EStG a.F. (Sonderausgaben-Höchstbetrag) als Verstoß gegen Art. 1 Abs. 1 GG i.V.m. Sozialstaatsprinzip sowie gegen Gleichheitssätze aus Art. 3 Abs. 1 i.V.m. Art. 6 Abs. 1 GG BFH, Beschl. (Art. 100 Abs. 1 GG) v. 14.12.2005, X R 20/04 .

Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Einkommensteuer Überblick: Struktur und Prüfungsaufbau (§§ 1, 2 EStG) Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Unterscheidung der Einkunftsarten gemeinsame Einkunftserzielung Quantifizierung von Einkünften Persönliche Abzüge und Freibeträge Steuertarif Modifikationen der Einkommensteuerschuld Durchführung der Besteuerung §§ 32a, 32b EStG § 52 Abs. 41 EStG .

. Grundtarif (Einzelperson) Einkommensteuer XI. Steuertarif Grundtarif (Einzelperson) Bemessungsgrundlage: zvE (§ 2 Abs. 5 Satz 1 EStG) Das EStG ordnet keine bestimmte Durchschnittsbelastung an, sondern geht von einem synthetischen Tarif aus. Dabei wird für jeden Euro aus dem zvE gesondert dessen Steuerbelastung bestimmt. Dabei vier Tarifzonen: Nullzone = Grundfreibetrag 0 € bis 7.664 € untere Progressionszone 7.665 € bis 12.739 € obere Progressionszone 12.740 € bis 52.151 € Proportionalzone ab 52.152 € .

Einkommensteuer XI. Steuertarif .

. Grundtarif (Einzelperson) Einkommensteuer XI. Steuertarif Grundtarif (Einzelperson) Bemessungsgrundlage: zvE (§ 2 Abs. 5 Satz 1 EStG) Das EStG ordnet keine bestimmte Durchschnittsbelastung an, sondern geht von einem synthetischen Tarif aus. Dabei wird für jeden Euro aus dem zvE gesondert dessen Steuerbelastung bestimmt. Dabei vier Tarifzonen: Nullzone = Grundfreibetrag 0 € bis 7.664 € untere Progressionszone 7.665 € bis 12.739 € obere Progressionszone 12.740 € bis 52.151 € Proportionalzone ab 52.152 € Beispiel 1: zvE = 5.000 €  ESt = 0 € .

. Grundtarif (Einzelperson) Einkommensteuer XI. Steuertarif Grundtarif (Einzelperson) Bemessungsgrundlage: zvE (§ 2 Abs. 5 Satz 1 EStG) Das EStG ordnet keine bestimmte Durchschnittsbelastung an, sondern geht von einem synthetischen Tarif aus. Dabei wird für jeden Euro aus dem zvE gesondert dessen Steuerbelastung bestimmt. Dabei vier Tarifzonen: Nullzone = Grundfreibetrag 0 € bis 7.664 € untere Progressionszone 7.665 € bis 12.739 € obere Progressionszone 12.740 € bis 52.151 € Proportionalzone ab 52.152 € Beispiel 2: zvE = 12.000 € y = (12.000 - 7.664) / 10.000 = 0,4336 ESt = (883,74 x 0,4336 + 1.500) x 0,4336 = 816,55 € Durchschnittsbelastung = 816,55 x 100 / 12.000 = 6,8 % Grenzbelastung = 22,66 % .

. Grundtarif (Einzelperson) Einkommensteuer XI. Steuertarif Grundtarif (Einzelperson) Bemessungsgrundlage: zvE (§ 2 Abs. 5 Satz 1 EStG) Das EStG ordnet keine bestimmte Durchschnittsbelastung an, sondern geht von einem synthetischen Tarif aus. Dabei wird für jeden Euro aus dem zvE gesondert dessen Steuerbelastung bestimmt. Dabei vier Tarifzonen: Nullzone = Grundfreibetrag 0 € bis 7.664 € untere Progressionszone 7.665 € bis 12.739 € obere Progressionszone 12.740 € bis 52.151 € Proportionalzone ab 52.152 € Beispiel 3: zvE = 40.000 € z = (40.000 - 12.739) / 10.000 = 2,7261 ESt = (228,74 x 2,7261 + 2.397) x 2,7261 + 989 = 9.223,37 € Durchschnittsbelastung = 9.547,45 x 100 / 40.000 = 23,06 % Grenzbelastung = 36,44 % .

. Grundtarif (Einzelperson) Einkommensteuer XI. Steuertarif Grundtarif (Einzelperson) Bemessungsgrundlage: zvE (§ 2 Abs. 5 Satz 1 EStG) Das EStG ordnet keine bestimmte Durchschnittsbelastung an, sondern geht von einem synthetischen Tarif aus. Dabei wird für jeden Euro aus dem zvE gesondert dessen Steuerbelastung bestimmt. Dabei vier Tarifzonen: Nullzone = Grundfreibetrag 0 € bis 7.664 € untere Progressionszone 7.665 € bis 12.739 € obere Progressionszone 12.740 € bis 52.151 € Proportionalzone ab 52.152 € Beispiel 4: zvE = 200.000 € x = 200.000 ESt = 0,42 x 200.000 - 7.914 = 76.086 € Durchschnittsbelastung = 76.086 x 100 / 200.000 = 38,04 % Grenzbelastung = 42 % .

Einkommensteuer XI. Steuertarif .

. Konsequenzen eines progressiven Tarifs Einkommensteuer XI. Steuertarif Konsequenzen eines progressiven Tarifs Steuervermeidung durch Verteilung auf mehrere Köpfe Steuervermeidung durch Verteilung in der Fläche Steuervermeidung durch Verteilung in der Zeit .

. Splittingtarif (zusammen veranlagte Ehegatten: §§ 26, 26b EStG) Einkommensteuer XI. Steuertarif Splittingtarif (zusammen veranlagte Ehegatten: §§ 26, 26b EStG) Ehe wird als Wirtschaftsgemeinschaft behandelt  ab der Stufe des § 2 Abs. 3 EStG („Einkünfte“) werden die Einkünfte beider Ehegatten addiert und dann (im wirtschaftlichen Ergebnis, nicht jedoch in der rechtstechnischen Umsetzung) jedem der beiden Ehegatten hälftig zugerechnet Konsequenz: Vermeidung von Progressionsnachteilen, die sich im Fall asymmetrischer Einkünfteverteilung zwischen den Ehegatten andernfalls ergeben hätten; Sicherung der Neutralität von Haus- und Erwerbsarbeit. Rechtstechnische Umsetzung durch Modifikation der Formeln der §§ 32a, 52 Abs. 41 EStG (§ 32a Abs. 5 EStG) sowie durch Verdopplung aller Frei- und Pauschbeträge auf den Stufen des § 2 Absätze 3 ff. EStG .

. Splittingtarif (zusammen veranlagte Ehegatten: §§ 26, 26b EStG) Einkommensteuer XI. Steuertarif Splittingtarif (zusammen veranlagte Ehegatten: §§ 26, 26b EStG) Tatbestandsvoraussetzungen: § 26 Abs. 1 EStG (Grundtatbestand) gültige Ehe unbeschränkte Steuerpflicht beider Ehegatten (aber: § 1a Abs. 1 Nr. 1 EStG) kein dauerndes Getrennt-Leben keine Wahl der getrennten Veranlagung (§ 26 Absätze 2 und 3 EStG) § 32a Abs. 6 EStG (ausnahmsweise Verlängerung bei Tod oder Auflösung der Ehe) .

. Progressionsvorbehalt (§ 32b EStG) Bestimmte steuerfreie Einkünfte Einkommensteuer XI. Steuertarif Progressionsvorbehalt (§ 32b EStG) Bestimmte steuerfreie Einkünfte werden für Zwecke der Bestimmung des Durchschnittssteuersatzes so behandelt, als seien sie steuerpflichtig. Der Progressionsvorbehalt kann steuererhöhend („positiver Progressionsvorbehalt“), bei steuerfreien Verlusten aber auch steuermindernd („negativer Progressionsvorbehalt“) wirken. Sinn: Vermeidung der Progressionsvor- oder -nachteile, die sich andernfalls ergeben hätten, wenn der Steuerpflichtige seine Einkünfte auf mehrere Staaten verteilt. .

. Abmilderung der Zusammenballung von Einkünften (§ 34 EStG) Einkommensteuer XI. Steuertarif Abmilderung der Zusammenballung von Einkünften (§ 34 EStG) Durch Institut der sog. „außerordentlichen Einkünfte“ Grundtatbestände: siehe Katalog des § 34 Abs. 2 EStG wichtig: § 16 EStG (Verweise in §§ 14, 14a, 18 Abs. 3 EStG) § 34 Abs. 1 EStG (Fünftelungsregelung) oder § 34 Abs. 3 EStG (halber Steuersatz für ältere Steuerpflichtige). .

Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Einkommensteuer Überblick: Struktur und Prüfungsaufbau (§§ 1, 2 EStG) Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Unterscheidung der Einkunftsarten gemeinsame Einkunftserzielung Quantifizierung von Einkünften Persönliche Abzüge und Freibeträge Steuertarif Modifikationen der Einkommensteuerschuld Durchführung der Besteuerung .

Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Einkommensteuer Überblick: Struktur und Prüfungsaufbau (§§ 1, 2 EStG) Persönlicher Tatbestand Sachlicher Tatbestand Unterscheidung der Einkunftsarten gemeinsame Einkunftserzielung Quantifizierung von Einkünften Persönliche Abzüge und Freibeträge Steuertarif Modifikationen der Einkommensteuerschuld Durchführung der Besteuerung § 2 Abs. 6 EStG .

. Abzüge von der Steuerschuld Einkommensteuer XII. Modifikationen der Steuerschuld Abzüge von der Steuerschuld ausländische Steuern („Anrechnungsmethode“, § 34c Abs. 1 EStG) Steuerermäßigungen (§§ 34e ff.), insbesondere für Parteispenden (§ 34g EStG) für gezahlte Gewerbesteuer (§ 35 EStG) für haushaltsnahe Beschäftigung/Dienstleistungen (§ 35a EStG) hier noch nicht: ESt-Vorauszahlungen (dazu erst § 36 Abs. 2 EStG) Hinzurechnungen zur Steuerschuld § 2 Abs. 6 Satz 1 EStG empfangenes Kindergeld (§ 2 Abs. 6 Satz 3 EStG), wenn Kinderfreibeträge nach § 32 Abs. 6 EStG gewährt wurden (Günstigerprüfung nach § 31 EStG) empfangene Altersvorsorgezulage (§§ 79 ff. EStG), wenn Sonderausgabenabzug nach § 10a gewährt wurde (Günstigerprüfung nach § 10a Abs. 2 EStG) .

. Ergebnis der Anwendung des EStG: „festzusetzende Einkommensteuer“ XII. Modifikationen der Steuerschuld Ergebnis der Anwendung des EStG: „festzusetzende Einkommensteuer“ .

. Ermittlungsverfahren (§§ 78 ff. AO) mit Kombination aus Einkommensteuer XIII. Durchführung der Besteuerung Ermittlungsverfahren (§§ 78 ff. AO) mit Kombination aus Amtsermittlung Erklärungspflichten §§ 90, 149 AO § 25 Abs. 3 EStG § 56 EStDV Veranlagungsprinzip: Die Einkommensteuer wird durch VA („Steuerbescheid“) festgesetzt § 118 AO §§ 155 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. 157 Abs. 1 Satz 1 AO Unterscheidung zwischen Einzelveranlagung und Zusammenveranlagung .

. Erhebungsverfahren (§§ 218 ff. AO) Einkommensteuer XIII. Durchführung der Besteuerung Erhebungsverfahren (§§ 218 ff. AO) Darin Berücksichtigung von ESt-Vorauszahlungen (§ 36 Abs. 2 EStG) ESt-Vorauszahlungen i.e.S. (§ 37 EStG) Lohnsteuer (§§ 38 ff. EStG) KESt (§§ 43 ff. EStG) Bauabzugsteuer (§§ 48 ff. EStG) Abzugsteuer bei beschränkt Steuerpflichtigen (§ 50a EStG) durch eigenen VA, die sog. Anrechnungsverfügung (= Abzug der Vorauszahlungen von der festgesetzten ESt). Aus ihr ergibt sich ein dritter VA: Zahlungsbescheid bei fälliger Abschlusszahlung (§ 36 Abs. 4 Satz 1 EStG) Leistungsbescheid bei ESt-Erstattung (§ 36 Abs. 4 Satz 2 EStG) .