Familienökonomik Ökonomische Erklärungsansätze im Bereich familialen Verhaltens und im Verhältnis von Familie und Gesellschaft Theoretischer Ansatz Anwendungsbeispiele ökonomischer Theorie Pro & Contra
Ökonomische Erklärung zum Geschlechterverhältnis Regelsystem von Werten und emotionalen Verstrickungen: rationale Einsicht? Arbeitsmarkt: Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern Familie: Zeitallokationsmodelle Bezug zueinander: rationale Erklärung für traditionelle Rollenvorstellung
Ökonomische Erklärung zum Wertewandel Traditionelle Rollenverteilung nicht aktuell Individualisierung als Werteverlust Wertverfall nach Ordnungstheorie durch Ineffizienz Steigende Lebenshaltungskosten führen zu Erwerbstätigkeit
Bargaining Modell Mann und Frau einigen sich auf Zeitallokation (wie viel, wo) Einfluss auf Exit-Option und Verhandlungsstärke über Akkumulation des Humankapitals Traditionelle Rollenverteilung: Frau verzichtet auf Humankapitalentwicklung, Vertrag mit Mann sichert ab; Vertragsbruchanreize
Generationenvertrag - Eltern-Kind-Beziehung : Investition in Humankapital des Kindes gegen Pflege der Eltern im Alter Problem: Ertrag aus der Investition ist nicht gesichert Traditionell: individuell Alterssicherung abgesichert durch Normen und Erbe Aktuell: Kollektive Alterssicherung abgesichert durch konstitutionellen Generationenvertrag Zunehmende Belastung des Rentensystems
Der Kostenplan des umlagefinanzierten Rentensystem Rentner Erwerbstätige Kinder Rentenbeitrag Eltern Individuelle Leistung Steuern Kinderlose Steuersparer keine Kosten
Wahrung der kleinen Moralgemeinschaft Kinder werden unter Kosten-Nutzen-Prinzip als Investitionsgüter verstanden Die Kosten sind hoch und genau wie der Nutzen nicht kalkulierbar Lediglich der Nutzen aus emotionaler Verbundenheit bleibt erwartbar Dieser Nutzen jedoch ist zu schwach um die kleine Moralgemeinschaft zu wahren
Resümee Mikroebene : Sinkende Gegenleistung für Investition innerfamiliäre Schlechterstellung der Frau Makroebene: Sinkende Geburtszahlen Unterinvestition in Humankapital Politikempfehlung: Schaffung eines Rahmens für eine reziproke ausbeutungssichere Austauschbeziehung
Kritik Diametraler Gegensatz zwischen Homo oeconomicus und emotional verbundener Kleingruppe Altruismus nicht überzeugend integriert Erklärungsansatz unpassend bei unbegrenzten Ressourcen wie Emotionen Ökonomischer Ansatz unbrauchbar?
Trotzdem Möglicher Erkenntniszuwachs beim Vergleich mit anderen verhaltensbestimmenden Einflussfaktoren Legitimation: Emotionale Handlungs- entscheidungen können familieninterne und -externe Anreizwirkungen nicht aufheben
Diskussionsansatz Inwieweit wird der ökonomische Ansatz seinem Anspruch auf Erkenntniszuwachs gerecht, wenn die sog. unbegrenzten Ressourcen entscheidungsmotivierend sind? Altruismus lässt sich ökonomisch nicht erklären, viele Gemeinschaften haben Altruismus als Wert fest integriert – kann die ökonomische Theorie dennoch Erklärungen anbieten?