Sozialisation 2. Vorlesungseinheit:

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 Präsentation transkript:

Sozialisation 2. Vorlesungseinheit: VL „ Aufbaumodul Allgemeine Pädagogik“ 2. Vorlesungseinheit: Sozialisation Prof. Dr. Franz - Michael Konrad

Was bringt die 1. Vorlesungseinheit? Einleitung Der Prozess der Sozialisation Sozialisation im Kindesalter: der Erwerb der Geschlechtsidentität

Einleitung Immanuel Kant (1724-1804): der Glaube an die Allmacht der Erziehung. Hat Kant Recht? Der Mensch wird nicht nur durch Erziehung zum Menschen!

Einleitung Unter Sozialisation verstehen wir den Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt. Dabei geht es um die Frage, wie der Mensch durch Übernahme gesellschaftlicher Rollen, gesellschaftlicher Normen, Werte und Erwartungen zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt wird. …..

Einleitung ….. Prozesse der Sozialisation verlaufen für den Sozialisanden beiläufig. Gleichwohl können sie bewusst inszeniert sein. Genau so gut können sie jedoch auf Zufällen beruhen. Sie spielen sich im Unbewußten des Individuums ab und sind nicht auf intentionale Erziehung zurückzuführen. Der Sozialisationsprozess zielt auf die Ausbildung einer reifen und entwickelten Identität.

Der Prozess der Sozialisation Die Ebenen des Sozialisationsprozesses Sozialisation im Lebenslauf Arbeitsaufgabe: „Versuchen Sie bitte zu Kindheit und Jugendalter Ihrer Meinung nach herausragende Sozialisationsaufgaben zu benennen.“

Sozialisation im Kindesalter Der Erwerb der Geschlechtsidentität als eine der zentralen Aufgaben Drei Theorien: die psychoanalytische Theorie, die Lerntheorie, die Kognitionstheorie

Erwerb der Geschlechtsidentität Die psychoanalytische Theorie (Identifikationstheorie) Der Aufbau der kindliche Persönlichkeit (Ich – Es – Über-Ich) Die Phasen der psycho-sexuellen Entwicklung des Kindes Der Ödipus-Komplex beim Jungen und beim Mädchen

Erwerb der Geschlechtsidentität Das lerntheoretische Modell (Bekräftigungslernen) Eltern und andere Menschen aus der Umgebung des Kindes erwarten von Jungen und Mädchen unterschiedliche Verhaltensweisen Eltern und andere Menschen aus der Umgebung des Kindes verhalten sich dementsprechend unterschiedlich gegenüber Jungen und Mädchen. Sie bekräftigen Jungen und Mädchen für verschiedenartiges Verhalten

Erwerb der Geschlechtsidentität Das Verhalten der Jungen und Mädchen wird durch die erfahrenen Bekräftigungen beeinflusst. Bei Jungen und Mädchen werden die jeweils geschlechtstypischen Verhaltensweisen durch entsprechendes Lernen verstärkt Auf diese Weise bilden sich nach und nach die entsprechenden Geschlechtsidentitäten heraus, die durch imitierendes Verhalten der Kinder weiter verstärkt und gefestigt werden

Erwerb der Geschlechtsidentität Das kognitionspsychologische Modell Die einzelnen Schritte bei der Herausbildung der Geschlechtsidentität