Problem: Wirkung der Grundsteuer auf die Bodennutzung im Thünen-Modell

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Logistisches Wachstum
Advertisements

3.2 Klassische Theorie im Zusammenhang
Schnittkräfte q A B FBH FA FBV
Schäden durch Kartelle: Die theoretische Perspektive
Kap. 2 Wechselkurse.
Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Bodennutzung im Gebiet Gröbenzell - Aubing - Puchheim (1988 / 1997)
Die Beschreibung von Bewegungen
Break-even-point = Nutzschwelle
Agglomerationseffekte und regionale Standortpolitik
Technischer Fortschritt
Thünen-Modell räumlich:
Wohnortwahl im Thünen-Modell
6.1. Neoklassische Synthese
Thünen Modell Zentrum „Freie Wirtschaft“ Forstwirtschaft
Immobiliensteuern beeinflussen das Bauverhalten:
8.3 Gleichgewichtige und optimale Landnutzung Fragen: Was lässt sich über die Mietpreisstruktur in einer Stadt aussagen? Wie verändert sich die Mietpreisstruktur.
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
So animieren Sie Kreisdiagramme mit der Eingangs-Animation „Rad“
i IS LM + Z - Y Monetäre Außenwirtschaft
i IS LM + Z - Y Monetäre Außenwirtschaft
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volksw., Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Dipl. Volkswirt, Dipl. Jurist Felix Probst, Universität Passau,
Tutorium
Tutorium
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
Angebot und Nachfrage und ihr Zusammenspiel auf Märkten
Ableitung der individuellen Nachfrage
Beispiel Kostenfunktion
Kap. 9. Die Analyse von Märkten
Konsumentenrente bei einem unteilbaren Gut I.
Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage
Kapitel 17 Erwartungen, Wirtschaftsaktivität und Politik
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte
Anwendung: Die Kosten der Besteuerung
Die Volkswirtschaft bei langfristiger Betrachtung
Das Keynesianische Makromodell II Geldnachfrage und -angebot

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte


Wird die Schuldenbremse eine Konjunkturbremse?
Tutorial Preisbildung auf dem Bodenmarkt

Berechenbares Chaos - unvorhersehbare Wirklichkeit
Wdhlg. AVWL 2: Das Mundell-Fleming Modell
eine Präsentation von Christian Preyer
Zielwertsuche Jennifer Rink.
9. Differentialrententheorie
8. Differentialrententheorie
Kapitel 1 Einführung Kapitel 3 Spezifische Faktoren (Forsetzung)
setzt Linearität des Zusammenhangs voraus
Ulrich van Suntum: Effekte der Grundsteuerreform im Thünen-Modell

Der Wiener Prozess und seltene Ereignisse
PowerPoint-Präsentation Von Judith S. Daniela Judith K.
INHALT Über Syngenta Was bedeutet Nachhaltigkeit? Ressourcenknappheit Biodiversität Klimawandel Ernährungssicherheit Fazit.
© 2015 by Thomas Knedel Seite 1 TITEL © 2015 by Thomas Knedel WARUM EIGENTLICH IMMOBILIENINVESTMENTS? Teil 5: Meine 3 Top-Insidertricks für erfolgreiche.
Textaufgaben verstehen und lösen
Übung 2 Einführung in die Ökonomie 18. April 2016.
Lineare Optimierung Nakkiye Günay, Jennifer Kalywas & Corina Unger Jetzt erkläre ich euch die einzelnen Schritte und gebe Tipps!
Konjunkturelle Fluktuationen 2
Baumarktmodell (nach Di Pasquale and Wheaton, 1992)
Ursachen von Konjunkturzyklen Makroökonomik
Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse
Angebot Vorlesung Mikroökonomik
Angebot Vorlesung Mikroökonomik
 Präsentation transkript:

Problem: Wirkung der Grundsteuer auf die Bodennutzung im Thünen-Modell Grundlage: Erweitertes Thünen-Modell mit variablen Preisen und preisabhängiger Nachfrage Alternative Grundsteuerarten: Flächensteuer (z.B. 10 Euro/qm genutzten Boden) oder Bodenertragsteuer (z.B. 10% des Bodenertrags pro Flächeneinheit) Bodenwertsteuer (z.B. 10% vom Bodenwert) ist äquivalent zu Bodenertragsteuer, wenn Bodenpreis genau künftige Erträge widerspiegelt Alle Lösungsgleichungen des Modells bleiben unverändert, es ändert sich nur Bietrentenhöhe!

A) Bodenertragsteuer s Bietrentenfunktionen nach Steuern: Bei Gleichsetzen verschwindet (1-s) => unveränderte Formel für ´die „Zonengrenze“ (aber möglicherweise andere Preise!):

r1(u) Bietrente für beide gleich hoch Steuer verschiebt beide gleich stark Bietrente = 0 Steuer allokativ unwirksam r2(u) u* umax

Fazit Bodenertragsteuer: Der Flächenverbrauch bleibt trotz (scheinbarer) Besteuerung des Bodens unverändert! In Wirklichkeit wird der Gewinn besteuert, wenn auch pro Flächeneinheit Die Bodennutzung zwischen den Gütern ändert sich auch nicht Die gesamte Steuer geht zulasten der Bodenbesitzer (Nutzer des Bodens hatten vorher schon Nullgewinn!) Der Ordinatenabschnitt der Bietrentenfunktionen und damit der Netto-Bodenertrag im Zentrum sinkt um s% Der Güterpreis bleibt jedoch unverändert, somit auch die Nachfrage nach Gütern (und Fläche, s.o.) Die Bodenertragsteuer wirkt allokationsneutral!

B) Flächensteuer (s Euro/genutzten qm Bietrentenfunktionen nach Steuern lauten jetzt: Bei Gleichsetzen verschwindet wiederum 1 => unveränderte Formel für die „Zonengrenze“ (aber andere Preise!): Erster Schritt: r1(u) Bietrente für beide gleich hoch Steuer verschiebt beide gleich stark Bietrente = 0 Steuer führt zu Verlusten r2(u) u* umax

2. Schritt: Geringeres Angebot läßt Güterpreise steigen, je nach Nachfrageelastizität in unterschiedlichem Ausmaß => Parallelverschiebung beider Bietrentenfunktionen nach oben r1(u) Bietrente verschiebt sich i.a. unterschiedlich stark Alte Nutzungsgrenze wird nicht erreicht r2(u) u* umax Neues u* muß links von altem Wert liegen, da von Gut 1 auf keinen Fall mehr konsumiert wird als vorher! Auch Nutzungsgrenze umax muß links von altem Wert liegen.

Fazit Flächensteuer auf genutzten Boden Wirkt bodensparend und verteuert die Güter Verändert die Mengenrelationen der Güter in Abhängigkeit von deren Nachfrageelastizität Bietrentenfunktionen (netto) und Bodenpreise sinken, aber nicht so stark wie bei Bodenertragsteuer (wegen teilweiser Überwälzung auf die Preise) Nicht allokationsneutral, begünstigt kapital- und arbeitsintensive gegenüber bodenintensiven Produktionsweisen Kann trotzdem sinnvoll sein, wenn Bodenverknappung wegen externer Effekte gewünscht ist