Grundkurs Linguistik Programm der Vorlesung Oktober

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 Präsentation transkript:

Grundkurs Linguistik Programm der Vorlesung Oktober 16.10. (1) Einführung, Ling. + Fächerspektr., Motivation, Sem. Plan, Administratives 23.10. (2) Semiotik, Lexikon, Wortsemantik 30.10. (3) Phonetik November 06.11. (4) Phonologie 13.11. (5) Morphologie 20.11. (6) Syntax I 27.11. (7) Syntax II

Einführung in die Linguistik Vorlesung Seminar BabelOn Tutorium Internet- Einführungs- Recherche bücher Bibliothek Semesterapparate

Lernumgebung gesteuertes + autonomes Lernen Einführung: Zugangswege mit verschiedenen Medien um: Information aufzufinden Information zu verarbeiten (bei verschiedenen Verstehenstiefen) auf Bekanntes Neues aufzubauen Mit größerer Autonomie lernen zu lernen Vorlesungsmetaphern: : ‚Wissens-Gerüst‘ : ‚Fern-Sicht‘ und schrittweise Annäherungen : der ‚rote Faden‘ der zentralen Fragestellungen

Morphologie I Semiotik – Morphologie vom sprachlichen Zeichen zur Verkettung sprachlicher Zeichen Rückblick: sprachliche Zeichen: Formaspekt – Inhaltsaspekt; Arbitrarität; Aktualität – Virtualität; Paradigmatische Beziehungen (Wortsemantik, phonologische Opposition)

Morphologie II Basis linguistischer Beschreibungen: Lautformen Lautformen und die Arten des Hervorbringens von Lauten ( Klassifikation von Konsonanten; Klassifikation von Vokalen) artikulatorische Phonetik ( BabelOn)

Morphologie III Lautformen und darauf aufbauende Generalisierungen Beispiel: Pluralformen des Englischen Terminologie unterschiedliche Lautformen [kæts]:[s] (Phonetik) [dgz]:[z] Unterschiedliche Phoneme: /s/, /z/ Vgl. to hiss; his (Phonologie)

Morphologie IV Verschiedene Allomorphe (s, z, z) eines Morphem: Plural (Nomina) (Morphologie) (2) Generalisierungen (schrittweise Abstraktion, Verbreiterung des Abdeckungsgrades, Gewinn an Erklärbarkeit)

Morphologie V 4. Hypothese 3 phonetische Merkmale Elemente einer Plural- (2 Elemente einer Liste regel: distinktiver Merkmale, 1 Merkmal, Artikulations art) 3. Hypothese 5 phonetische Merkmale Elemente einer Plural- (Artikulationsort: 3, regel: Artikulationsart: 2) 2. Hypothese Phonemliste Elemente einer Plural- (23 Konsonanten + regel: alle Vokale) Hypothese alle Nomina des Wort- Elemente einer Plural- schatzes des regel: Englischen

Morphologie VI Verkettung sprachlicher Zeichen „Quantensprung“ in der Evolution von Sprache Terminologie: Phonem: Kleinste bedeutungsverändernde Einheit Morphem: Kleinste bedeutungstragende Einheit

Morphologie VII Verkettung: Einheiten der Verkettung (Typen von Morphemen) Prozesse der Verkettung (morphologische Prozesse) Strukturierung der verketteten Einheiten (lineare und hierarchische Struktur) Welche Einheiten der Verkettung gibt es? (Beispiel: Deutsch) Welche Prozesse der Verkettung gibt es? Wie kann die interne Verkettungsstruktur dargestellt werden?

Morphologie VIII Einheiten der Verkettung Beispiel: Un-frucht-bar-keit- s-gott-heit-en (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) gebundenes grammatisches Morphem Präfix, Derivationspräfix (2) freies lexikalisches Morphem (6) Stamm (3) gebundenes grammatisches Morphem (4) (7) Suffix; Derivationssuffix (5) Fugen-s (8) Gebundenes grammatisches Morphem Suffix; Flexionssuffix

Morphologie IX Wortarten Adjektive offen, deklinierbar Substantive Artikel geschlossen, deklinierbar Pronomina Verben offen, konjugierbar Adverbien offen, unflektierbar Konjugationen Partikel geschlossen, unflektierbar Präpositionen

Morphologie X 2. Prozesse der Verkettung Wortfomenbildung: Flexion Deklination, Konjugation Stammmodifikation (Umlaut, Ablaut) (Beisp. Umlaut: Hand, Hände Beisp. Ablaut: wasche, wusch) (b) Wortbildung: Derivation (Stamm + Affix) Komposition (Stamm + Stamm) (Beisp. Wald-weg) Kontraktion (Beisp. zum)

Morphologie XI Exkurs: Verkettungsstrategien in Sprachen der Welt minimale (a) (isolierende z. B. Chinesisch vs. Sprachen) Englisch maximale (b) (polysynthetische z. B. Inuit Verkettung Sprachen) Beispiel für (b) tuntussuqatarniksaitengqiggtuq tuntu-ssur-qatar-ni-ksaite-ngqiggte-uq Reindeer-hunt-FUT-say-NEG-again-3SG:IND „He had not yet said again that he was going to hunt reindeer.“

Morphologie XII monofunktionale (agglutinierende (eine Lautform (c) Sprachen) (Morph)= vs. ein Morphem) polyfunktionale (fusionierende (eine Lautform (d) Sprachen) (Morph)= Verkettung mehrere Morpheme) Beispiel für (c): Un-frucht-bar-keit-s-gott-heit-en Beispiel für (d): habló ó: 3. Person Singular Präteritum Indikativ

Morphologie XIII 3. Interne Verkettungsstruktur (vgl. P. Eisenberg, Grammatik des Deutschen) Konstituentenstruktur (Baumstruktur) a. StGr St Af wald ig ST: Stammform, Af: Affixform, StGr: Stammgruppe

Morphologie XIV b. StGr Af St Af Be wald ung c. Af St Af Be wald ung

Morphologie XV (b) Markierungsstruktur StGr Af St Af Be wald ung {PRF,SBST/VB...} {SUF,VB/SBST} {Grv...} {SBST...} {VB...} {SBST...}

Morphologie XVI Be: Präfix Überführt einen Substantivstamm in einen Verbstamm wald Stamm mit Grundvokal ( Umlaut) ung: Suffix Überführt einen Verbstamm in einem Substantivstamm

Morphologie XVII Morphologie – Syntax Weiterführende Aspekte: Aufdeckung morphologischer Strukturen von unbekannten Sprachen : vgl. Akmajian, Kap. Morphology, Übung 11 (S. 50) Beisp. Türkisch (agglutinierende Sprache) : vgl. BabelOn, Teil Morphologie, Übung: Morphologie – Übungen zu einer einfachen Morphemanalyse

Morphologie XVIII Produktivität von Affixen (Korpusauswertung von Derivationen) Und Produktivität von Affix-Kombinationen (Lit.: Baayen/Lieber (1991) Productivity and English Derivation: A Corpus Based Study.Linguistics 29, 801-843)

Fragen zur Morphologie Welche Einheiten der Verkettung gibt es? (Beispiel: Deutsch) (2) Welche Prozesse der Verkettung gibt es? (3) Wie kann die interne Verkettungsstruktur dargestellt werden?

Grundkurs Linguistik Programm der Vorlesung Oktober 16.10. (1) Einführung, Ling. + Fächerspektr., Motivation, Sem. Plan, Administratives 23.10. (2) Semiotik, Lexikon, Wortsemantik 30.10. (3) Phonetik November 06.11. (4) Phonologie 13.11. (5) Morphologie 20.11. (6) Syntax I 27.11. (7) Syntax II