Mein Lebensziel: Humanismus

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 Präsentation transkript:

Mein Lebensziel: Humanismus alle Religion und Philosophien streben nach dem „guten Menschen“ = human Überblick 20.10.2007 Ethik + Moral Mein Lebensziel: Humanismus Tugende ?Leib – Seele - Geist Hard- und Soft- Skills Kompetenzen

Kompetenzen Alltagskompetenz Handlungskompetenz Sozialkompetenz Fachkompetenz, Sachkompetenz Kernkompetenz Methodenkompetenz Personale Kompetenz oder Humankompetenz Medienkompetenz Internet-Kompetenz Informationskompetenz Lese- und Schreibkompetenz Inkompetenzkompensationskompetenz Interkulturelle Kompetenz Kompetenz und Performanz in der Sprachwissenschaft Durchführungskompetenz, Leitungskompetenz Kompetenzkompetenz

Schlüsselkompetenzen

Methodenkompetenz Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die es ermöglichen, Aufgaben und Probleme zu bewältigen, indem sie die Auswahl, Planung und Umsetzung sinnvoller Lösungsstrategien ermöglichen Analysefähigkeit Kreativität Lernbereitschaft Denken in Zusammenhängen Abstraktes und vernetztes Denken Rhetorik Allgemeine Methodenkompetenz wie Analysefähigkeit, Kreativität, Lernbereitschaft, abstraktes und vernetztes Denken helfen insbesondere wissensintensive Aufgaben und Probleme zu bewältigen, indem sie die Auswahl, Planung und Umsetzung sinnvoller Lösungsstrategien unterstützen. Nachfolgend einige bekannte Methoden, die im Rahmen des persönlichen Wissensmangement verwendet werden: SQ3R-Methode Eisenhower-Matrix Information-Mapping-Technik Mind Map Concept-Map Mikroartikel Kompetenz-Portfolio Topic Map

Beispiele für Fachkompetenz Fachkompetenz oder Fachkenntnis (auch Sachkompetenz, früher: Fachwissen) Personalwirtschaft versteht darunter die Fähigkeit berufstypische Aufgaben und Sachverhalte den theoretischen Anforderungen gemäß selbständig und eigenverantwortlich zu bewältigen. Die hierzu erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse bestehen hauptsächlich aus Erfahrung (Routine), Verständnis fachspezifischer Fragestellungen und Zusammenhänge sowie die Fähigkeit, diese Probleme technisch einwandfrei und zielgerecht zu lösen. Viele wissenschaftliche Fachgebiete setzen den Erwerb wissenschaftlicher Fachkenntnisse und den Nachweis einer entsprechenden Qualifikation voraus, aber nicht nur in der Wissenschaft ist Fachkompetenz eine zwingende Voraussetzung zur Ausübung des gewählten Berufs. Der Fachkompetenz gegenüber steht die sogenannte Alltagskompetenz, die zur Bewältigung des normalen, täglichen Lebens – des Alltags – benötigt wird. Alltags- und Fachkompetenzen können weiter aufgegliedert werden. Elemente von Fachkompetenz [Bearbeiten] Wahrnehmungsfähigkeit (Aufmerksamkeit): Erscheinungen differenziert wahrnehmen Kontrastbildung: Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen Verallgemeinern: Regeln erkennen, Muster bilden Begriffsbildung Transfer von Strategien auf neue Situationen Kreativität und Ausdrucksfähigkeit Handhabung von Materialien, Arbeitstechniken, Gegenständen, Werkzeugen und technischen Geräten Technische Intelligenz, wie Umgang mit Computern und multimedialen Angeboten Ökologisches Denken systemisches Handeln Körperliche Beweglichkei, Bewegungsfertigkeiten und Koordinationsvermögen Hierzu sind oftmals bestimmte Schlüsselqualifikationen erforderlich: Motivation Experimentierfreude (Bereitschaft zum Forschen) Zielstrebigkeit Beispiele für Fachkompetenz Von Technischen Zeichnern erwartet man die Fachkompetenz zum Technischen Zeichnen. Von Installateuren wird die Fachkenntnis zur Einrichtung Sanitärer Anlagen erwartet. Wirtschaftsingenieure müssen zur Ausübung ihres Berufes über interdisziplinäre Fachkompetenz verfügen. Feldkompetenz Unter Feldkompetenz versteht man das fundierte Wissen auf einem bestimmten Gebiet oder Fach. Hierzu zählen neben dem erforderlichen fachlichen Grundlagenwissen auch weiterreichende Kenntnisse, die in diesem spezifischen Gebiet zum Einsatz kommen können. Beispiele: Supervision bei der Ausbildung von bestimmten Berufen. Berater/Beraterin bei der Ausbildung.

Sozialkompetenz Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die dazu befähigen, in den Beziehungen zu Menschen situationsadäquat zu handeln Kommunikationsfähigkeit Kooperationsfähigkeit Konfliktfähigkeit Einfühlungsvermögen (Empathie) Emotionale Intelligenz

Selbstkompetenz/Personenkompetenz Fähigkeiten und Einstellungen, in denen sich die individuelle Haltung zur Welt und insbesondere zur Arbeit ausdrückt. Persönlichkeitseigenschaften, die nicht nur im Arbeitsprozess Bedeutung haben Leistungsbereitschaft Engagement Motivation Flexibilität Kreativität Ausdauer Zuverlässigkeit Selbstständigkeit Mobilität Anpassungsfähigkeit

Lernkompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Informationen über Sachverhalte und Zusammenhänge selbstständig und gemeinsam mit anderen zu verstehen, auszuwerten und in gedankliche Strukturen einzuordnen. Dadurch wird erfolgreiches Lernen möglich. In Bezug auf berufliche Arbeit entwickelt sich Lernkompetenz in der geistigen Verarbeitung fachlicher Darstellungen (Zeichnungen, Schaltbilder, Fachartikel) sowie im Verstehen und Interpretieren sozialer Beziehungen und Handlungen in Gruppen und deren Dokumentation (Zeitungsmeldungen, Zeitschriftenartikel, Filme u.a.). Zur Lernkompetenz gehört insbesondere auch die Fähigkeit und Bereitschaft, im Beruf und über den Berufsbereich hinaus Lerntechniken und Lernstrategien zu entwickeln und diese für Weiterbildung zu nutzen.

"Hard skills„ Ausbildung oder Studium Berufs- und Auslandserfahrung Sprachkenntnisse

„Soft skills" eine nicht genau definierte Reihe von menschlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Persönlichkeitszügen wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Bewerbung und Beruf (Mitarbeiter + Kunden) Gemeint sind damit Sozial- und Methodenkompetenzen Beispiele: Fähigkeit, mit anderen Menschen zielgerichtet zu kommunizieren teamorientiert zu denken und zu handeln Einfühlungsvermögen Flexibilität Anpassungsfähigkeit interkulturelle Sensibilität Disziplin Umgangsformen Höflichkeit Freundlichkeit Motivation Sprachliche Kompetenz Selbständigkeit Teamfähigkeit soziales Verhalten Führungsqualitäten Soft Skills können nicht formal erlernt werden, sondern entstehen durch persönliche Erfahrungen, z.B.: Übernahme von Verantwortung Mut, die Initiative zu ergreifen Durchsetzungsfähigkeit Konfliktlösung

Kategorien von Soft Skills: erlernbare (z. B. Redekunst) und nicht oder kaum erlernbare (z. B. Humor, Witz, Schlagfertigkeit) äußerliche (z. B. Stil, Kleidung, Auftreten) und innerliche (z. B. Motivation, Offenheit) eher beruflich verwertbare (z. B. Führungsstärke) und eher privat nützliche (z. B. Bindungsfähigkeit, Geduld, Nachsicht) globale (z. B. Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft), interkulturelle (z. B. Offenheit, Toleranz, Einfühlungsvermögen), und regionale/lokale (z. B. die Beherrschung einer regionalen Mundart). Soft Skills können also als Teilaspekt Sozialer Kompetenz verstanden werden, sind aber aufgrund ihrer Eingrenzung auf das Arbeitsleben nicht mit dieser gleichzusetzen. Zudem ist auffallend, dass in einer Auflistung einzelner Soft Skills meist solche dominieren, die für den Arbeitgeber von Nutzen sind, während Soziale Kompetenz mehr auf die Fähigkeit abhebt, zwischenmenschlich erfolgreich zu agieren.

Tugend Unter Tugend (Herk.: taugen im Sinne einer allgemeinen Tauglichkeit, lat. virtus, griech. ἀρετή, arete) versteht man eine Fähigkeit und innere Haltung, das Gute mit innerer Neigung (d. h. leicht und mit Freude) zu tun. Der tugendhafte Mensch hat sich das Gute gleichsam zur zweiten Natur gemacht. Im allgemeineren Kontext bezeichnet man mit Tugend den Besitz einer positiven Eigenschaft.

Beispiele für Tugenden (In alphabetischer Reihenfolge) Abstinenz Achtsamkeit Anständigkeit Aufmerksamkeit Aufrichtigkeit Ausdauer Barmherzigkeit Bescheidenheit Besonnenheit Beständigkeit Dankbarkeit Demut Disziplin Duldsamkeit Echtheit Ehre Ehrlichkeit Ehrfurcht Entschlossenheit Fairness Fleiß Flexibilität Freundschaft Gelassenheit Gemüt Gerechtigkeit Gewissenhaftigkeit Glaube Großmut Gütigkeit Höflichkeit Hoffnung Humor Kameradschaft Keuschheit Klugheit Lebendigkeit Loyalität Maß Mäßigkeit Mäßigung Menschlichkeit Mitgefühl Mitleid Mut Nächstenliebe Objektivität Offenheit Opferbereitschaft Ordnung Ordnungsliebe Pflicht Pünktlichkeit Rechtschaffen Reinlichkeit Ritterlichkeit Ruhe Sachlichkeit Sauberkeit Schweigsamkeit Selbstbeherrschung Sparsamkeit Spiritualität Solidarität Standhaftigkeit Takt Tapferkeit Tatkraft Toleranz Treue Vernunft Verschwiegenheit Vertrauen Wahrhaftigkeit Wärme Weisheit Zuverlässigkeit

Abgrenzung zum altgriechischen und lateinischen Tugendbegriff Der altgriechische Ausdruck von „ἀρετή" und der lateinische Ausdruck „virtus“ sind nicht analog zu übersetzen, da jede Übersetzung in ein einziges Wort einer anderen Sprache i.a. eine subjektive Deutung hervorbringen würde. Das griechische Wort areté bezeichnete mehr die Tüchtigkeit und Tauglichkeit im Sinne eines Qualitätsmerkmals [1]. Otto Friedrich Bollnow nennt als Beispiele für areté etwa auch die Schnelligkeit eines Pferdes oder die Schärfe eines Messers. Der lateinische Begriff virtus wird im Lateinischen von vir, der Mann, abgeleitet. Der Mann, genauer: der Krieger, galt als Träger der Tugenden. Eine Frau war nur solange tugendhaft „Vir“-gyn, engl. virgin, also „Mannfrau“, als sie nicht erobert war, also noch Jungfrau war („unberührt“), ähnlich, wie ein Oppidum solange herrschte, als sie nicht erobert worden war, solange keine fremden Truppen in sie eingedrungen waren. Die Herrschaft Roms lag in der Unberührtheit der Vestalinnen. Herrschen und sich beherrschen wurde immer als Einheit gesehen. Ein gefallener Sohn war den Alten mehr wert als eine gefallene Tochter.

Einordnung der Tugendlehre nach Schleiermacher

Natürliche und übernatürliche Tugend Arten von Tugend Natürliche und übernatürliche Tugend Es wird unterschieden zwischen natürlicher Tugend (in der klassischen Ethik) angeborener Tugend (durch Übung) erworbener Tugend (d.h. durch oftmaliges Tun des Guten) übernatürlicher Tugend (in der christlichen Theologie) von Gott in die Seele eingegossen Kardinaltugenden Als die vier klassischen Grundtugenden (Kardinaltugenden) gelten Klugheit (Weisheit), Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Platons Theorie der Grundtugenden wurde für die ganze tugendethische Theorie richtungsweisend. Tugend ist für Aristoteles der Weg zur Glückseligkeit. Glückseligkeit aber nicht verstanden als subjektives Glücksgefühl, sondern als geglücktes Leben. Leben glückt dann, wenn der Mensch die Möglichkeiten verwirklicht, auf die hin er in seiner Entelechie angelegt ist. Rittertugenden Als Rittertugenden galten staete, mâze und triuwe (mittelhochdt. Minnesang), was in etwa mit Aufrichtigkeit, Bescheidenheit und Verlässlichkeit übersetzt werden kann. Das allegorische Preisgedicht auf Kaiser Karl IV. von Heinrich von Mügeln „Der meide kranz“ (um 1355) enthält eine Tugendlehre, in der die zwölf Tugenden Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Friedfertigkeit, Stärke, Glaube, Mäßigkeit, Güte, Demut, Hoffnung und Liebe auftreten. Die bürgerlichen Tugenden Als bürgerliche Tugenden bezeichnet werden insbesondere: Ordnungsliebe, Sparsamkeit, Fleiß, Reinlichkeit und Pünktlichkeit. Die bürgerlichen Tugenden sind in ihrer sozialen Funktion auf die praktische Bewältigung des Alltags gerichtet. Ihre soziale Funktion besteht im Aufbau und der Sicherung einer wirtschaftlichen Existenz. Otto Friedrich Bollnow bezeichnet sie daher auch als "wirtschaftliche Tugenden". Sie stellen das pragmatische Gegengewicht zu den sonstigen, oft an Idealen orientierten Tugenden dar (vgl. hierzu Otto Friedrich Bollnow, Vom Wesen und Wandel der Tugenden, S. 31 ff.). "Bürgerlich" werden diese Tugenden genannt, da sie für das Bürgertum in der Epoche der Aufklärung die Voraussetzungen lieferten, um sich gegenüber dem Adel kulturell und wirtschaftlich zu emanzipieren. Die preußischen Tugenden Zu diesem Kanon unterschiedlicher Tugenden siehe Preußische Tugenden. Die christlichen Tugenden Die christlichen Tugenden, auch theologische Tugenden genannt, gehen auf die Zehn Gebote des Alten Testamentes zurück. Im Neuen Testament ergänzt Jesus diese Moralvorstellungen in der Bergpredigt in seinen Seligpreisungen mit den Tugenden der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Sanftheit, Reinheit des Herzens und Friedfertigkeit. Christliche Tugenden findet man auch im ersten Brief an die Korinther des Apostels Paulus (1. Korinther 13,13). Sie werden u.a. durch Thomas von Aquin propagiert. Es sind: Glaube (lat. fides), Hoffnung (lat. spes) und Liebe (lat. caritas). Die Frauentugenden In der abendländischen Kultur werden mit tugendhaften Frauen vor allem folgende Eigenschaften verbunden: Häuslichkeit, Sparsamkeit, Keuschheit. Seit der Christianisierung Europas wird Maria als tugendhaftes Vorbild wirksam. Da sie in den Apokryphen oft als Frau geschildert wird, die Handarbeiten verrichtet, gehört es in der Folgezeit zum Tugendkanon von Frauen, Hand- bzw. Wollarbeiten zu verrichten. Dazu ist jedoch zu bemerken, dass die christlichen Autoren hier Verhaltensschemata der Antike bzw. des Judentums übernommen haben (vgl. Lucretia, Penelope, die Ketubott des Talmud). Die soldatischen Tugenden Als soldatische Tugenden gelten Kameradschaft und Gehorsam. In der Zentralen Dienstvorschrift der Bundeswehr heißt es unter anderem, dass gegenseitiges Verständnis, guter Wille und Hilfsbereitschaft eine Kameradschaft entstehen ließen, die auch größeren Belastungen standhielte. Weiterhin heißt es in Abschnitt 10/1, Ziffer 704: „Die soldatischen Tugenden entwickeln sich in den kleinen Gemeinschaften der Truppe. Dort entsteht die Kameradschaft; sie zeigt sich im Einsatz füreinander, besonders in Mühe und Gefahr. Sie soll Vorgesetzte und Untergebene in allen Lagen fest verbinden. […] [sie gibt] Zuversicht und Halt. Wer mehr zu leisten vermag, muss dem weniger Erfahrenen und Schwächeren helfen. Falscher Ehrgeiz, Selbstsucht und Unaufrichtigkeit zerstören die Kameradschaft

Soft Skills = Tugenden? Die Grenzziehung ist schwierig. Eine Tugend wird vom moralisch-ethischen Werturteil der gesellschaftlichen Mehrheit als positive Charaktereigenschaft eines Menschen angesehen. Soft Skills hingegen haben eher den technisch-methodischen Anstrich eines Werkzeugs, was die englische Wortwurzel auch nahelegt.

Einheit von Körper, Geist und Seele Körper und Geist bilden eine untrennbare Einheit und die Tatsache, dass viele Tätigkeiten in engster Verbindung mit der geistigen Ebene erfolgen, führt dazu, dass Wissensarbeiter Gefahr laufen, die hohe Intelligenz des Körpers sowie den biologischen Rhythmus, dem sowohl Körper als auch Geist unterworfen sind, zu vernachlässigen. Meditations- und Entspannungstechniken sowie Übungen, die zur Kultivierung von Muße im Sinne von „absichtlichem Nichts-Tun“ beitragen, sind wichtige Methoden, um sowohl auf geistiger als auch auf körperlicher Ebene Energien zu entwickeln, die dann in weiterer Folge das Lernen und Durchführen von zielorientierten Tätigkeiten unterstützen. Das Prinzip der Konzentration auf Weniges ist darauf gerichtet, Aktivitäten zu fokussieren, und Medien gezielt und sparsam zu konsumieren (Medienfasten). Informationen sollten überlegt, selektiv und vor allem in angemessener Zeit aufgenommen werden. Der Körper verarbeitet extrem viele Informationen, die unserem Bewusstsein zwar nicht direkt zugänglich sind, jedoch intuitiv Entscheidungen möglich machen, die logisch-argumentativ nur unter großen Unsicherheiten getroffen werden können. Die Schulung der aufmerksamen Wahrnehmung von Signalen des Körpers macht diese vorbegriffliche Intelligenz bewusst und praktisch nutzbar. Im Bemühen um Verkörperungen steckt das Prinzip „Walk the Walk“ (Tue das, wovon du sprichst) und meint, dass der Wissende die Lehre „sein“ oder verkörpern sollte und nicht nur über sie sprechen oder theoretisieren.

offen Humanismus Zuordnung Leib – Seele – Geist/Vernunft Übersicht Religion? Ethik Moral Beziehung zur Kultur Prof. Dr. Girndt + Jaenschke + Müller Erkenntnistheorie Das „Gute“ Glückseeligkeit