10 Die Phillipskurve Ca 6% ALQ Ursprüngliche Phillipskurve:

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10 Die Phillipskurve Ca 6% ALQ Ursprüngliche Phillipskurve: Alban W. Phillips, 1958: Vergleich von Lohnsteigerungsrate und Arbeitslosenquote in GB zwischen 1862 und 1957 Ca 6% ALQ Erklärung: geringe ALQ  Knappheit von Arbeitskräften  Löhne steigen schneller VWL III Foliensatz 10

Modifizierte Phillipskurve: Paul Samuelson/Robert Solow (1960): Vergleich von Preissteigerungsrate und Arbeitslosenquote Ca 5,5% ALQ Behauptung: Zielkonflikt („Trade off“) zwischen Geldwertstabilität und Vollbeschäftigung Erklärung: Nominallohnfixierung (vgl. Keynes-Modell): steigendes Preisniveau senkt Reallöhne  höhere Beschäftigung  Nominallöhne ziehen nach  nochmals Preissteigerung nötig usw.  dauerhafte Inflation (s.o.) VWL III Foliensatz 10

Monetaristische (langfristige) Phillipskurve: Milton Friedman (1970), Edmund Phelps (1967): Langfristig senkrechte Phillipskurve (ständige Rechtsverschiebung der kurzfristigen Kurven) „Natürliche Unterbeschäftigungsrate“ ALQ Erklärung: Auf Dauer Antizipation der Inflation  konstante Inflationsrate wirkt nicht mehr  Rechtsverschiebung  Stagflation Trade off existiert nur kurzfristig, langfristig nur bei akzelerierender Inflationsrate niedrigere ALQ erreichbar  letztlich Zerrüttung des Geldwertes VWL III Foliensatz 10

Phillipskurve im Laidler-Modell Inflationsrate und Kapazitätsauslastung (ohne die ersten beiden Perioden) -1,0% 0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0% 5,0% 6,0% 7,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 1 - ALG Inflationsrate monetaristisches Konj-Modell.xls VWL III Foliensatz 10

Gleiche Punkte im Zeitverlauf: Inflationsrate und Kapazitätsauslastung (mit ersten beiden Perioden) -1,0% 0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0% 5,0% 6,0% 7,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 1 - ALG Inflationsrate monetaristisches Konj-Modell.xls VWL III Foliensatz 10

Empirischer Befund: Phillipskurve für Deutschland Phillipskurve Deutschland 1973 – 2001 (ALQ bis 1991 West-D, ab 1992 Gesamt-D) 14 -2 2 4 6 8 10 12 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 Jahr v.H. Inflationsrate Arbeitslosenquote VWL III Foliensatz 10

Phillipskurve Westdeutschland 1973 - 1991 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 -1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Arbeitslosenquote Inflationsrate VWL III Foliensatz 10

Phillipskurve Deutschland 1973 – 2001 (ab 1992: Gesamtdeutschland) 98 97 96 95 94 93 92 91 90 89 88 87 86 85 84 83 82 81 80 79 78 77 76 75 74 73 -1 1 2 3 4 5 6 7 8 10 12 Arbeitslosenquote Inflationsrate VWL III Foliensatz 10

Phillipskurve Deutschland 1973 – 2001 (ab 1992: Gesamtdeutschland) 70er Jahre 80er Jahre 90er Jahre 99 98 97 96 95 94 93 92 91 90 89 88 87 86 85 84 83 82 81 80 79 78 77 76 75 74 73 -1 1 2 3 4 5 6 7 8 10 12 14 Arbeitslosenquote Inflationsrate VWL III Foliensatz 10

Fazit zur Phillipskurve: Kurzfristige Phillipskurve beschreibt nur Konjunkturverlauf, keine Kurve, sondern eher Spirale Kurzfristiger „trade off“ liegt nur insofern vor, als im Aufschwung eben die Preise meist steigen und die ALQ sinkt Langfristig kein „trade off“, im Gegenteil: Querschnittsvergleich zeigt, daß Länder mit niedriger Inflationsrate auch niedrigere ALQ und höhere Beschäftigungszuwächse haben Erklärung: Stabiler Geldwert schafft Sicherheit für Investoren, hält Risikoprämien in Zinsen gering, sichert Funktionsfähigkeit der Märkte, hindert den Staat an ausufernder Verschuldung, vermeidet bzw. dämpft zumindest starke Konjunkturausschläge VWL III Foliensatz 10