Generalisierung Karte gibt nicht den gesamten konkreten Inhalt einer Landschaft wieder Karten “vereinfachen” (“generalisieren”) Auswahl “des Wichtigen”,

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Schriftarten.
Advertisements

Gestaltung eines Posters (Schrift: Punkt 70).
13. Februar 2008 LFE Medieninformatik Blockübung Informationsvisualisierung Gruppe 8 Zwischenpräsentation.
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten Warum Ethernet?
/ ScienceForum NAKIF - koop Kompetenzen erfahrungsgeleiteter Kooperation und Kommunikation im alltäglichen Arbeitshandeln.
Kapitel 4 Datenstrukturen
Geodaten im Internet ( II )
Proseminar “Software Pioneers” (Prof. Dr. Heike Wehrheim)
Verantwortung.
Schriftarten.
Vortragspräsentation
Kapitel 1 Die natürlichen und die ganze Zahlen. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 2 Inhalt.
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Verpackung Legende, Beschriftung und Layout
Warentest Kartennutzung und Kartenkritik. Wie gut ist eine thematische Karte? Ansatz zur Kartenkritik: vom Nutzer und dessen Aufgaben ausgehend orthogonal.
Digitale Kartographie 14. Januar 1999 Generalisierung Probleme der Selektion, Symbolisierung und Generalisierung bei der Herstellung digitaler Karten.
Die Planung des Informationsprodukts “Thematische Karte”
B E S C H R I F T U N G Platzierung ? Sebastian Vollmer
1. Platzierung 2.Verwaltung und Gestaltung
Funktionen Overlay Julian Drerup Die Funktion Overlay von Julian Drerup.
Prosemiar GIS Sebastian Lang1 Karten II Darstellung diskreter Phänomene.
Eine Präsentation von Annika Barner
-LABORPRAKTIKUM- SOMMERSEMESTER 2005
So animieren Sie Kreisdiagramme mit der Eingangs-Animation „Rad“
07-GraphischeObjekte Graphische Objekte in EMMA301Paint.
DVG Klassen und Objekte
Digitales Arbeiten im Deutsch- unterricht Einblick in verschiedene
Von Huiyu Li. 1.Anwendungsideen Zwei Arten von digitaler Bildbearbeitung in der Architektur 1.1 Veränderung: Existierende Bilder werden durch Bildbearbeitung.
OO Analyse und Entwurf für Anwender XIII. Objektorientierte Benutzeroberfäche Dr. Michael Löwe.
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
Raid 0.
Machine Learning Decision Trees (2).
Einführung in GIS Was ist GIS? Geodaten Software.
Ortsbasierte Sichtbarkeitsanalyse mit digitalen Geländemodellen auf mobilen Endgeräten Roland J. Graf Fachhochschule Salzburg.
Ein Thema aus der Kartenkunde: Generalisieren
Entwicklungspsychologische Grundlagen & Analyse praktischer Beispiele
Service Design by EstherKnaus® Der Benchmark für Dienstleistungen
Planung einer Präsentation
Import und Verknüpfung von Daten
Aichinger Christian, Strasser Jürgen. Inhalt JSF EJB Praxis - Integration.
Erzeugen von Karten, Layern und Legenden
§3 Allgemeine lineare Gleichungssysteme
Modellbildung und Simulation
Die ersten Schritte bei der Entdeckung der Statistik
Produktvergleich durch Werbung und Fragebogen
Integration oberflächenbestimmender Objekte ins DGM Seminar GIS IV SS
Multimedia in Java Thomas Witschel, Kerstin Steinert & Erik Reinhard.
Unsere Computeria. Wo befindet sie sich Im Vorraum zum Raum der Stille.
Optische Täuschungen Was sind optische Täuschungen ?
Möglichkeiten der Visualisierung
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Räumliche Anfragen mit ArcMap 8.0 Carsten Tannhäuser
Geoinformation I Lutz Plümer
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Diskrete Mathematik II Foliendesign: Jörg Steinrücken & Tobias Kahn Vorlesung
Multimediale Kartographie Referentin: Alexandra Höfer Vertiefung Kartographie WS 2000 / 2001.
Visualisierung von Geodaten
Einführung in die Programmierung mit Java
Datenaustausch und Interoperabilität
Michael Haas Karten II diskrete Phänomene Proseminar GIS1 Karten II Diskrete/ Kontinuierliche Phänomene Michael Haas / Thomas Eicker.
Kirsten Klasen1 Karten II Darstellung diskreter Phänomene.
Warum wird den Schweizern der „Schieber“ nie langweilig? Warum spielen jede Woche so viele Leute Lotto? Warum verwenden Bankräuber normalerweise Schweissbrenner.
UML-Klassendiagramm: Klassen
CL Tree MW 31.1 Business Intelligence Wintersemester 2015 / 2016 Stanislav Prokupetz.
Einführung in Powerpoint XP Universität Leipzig Herder-Institut Video und Multimedia im Unterricht: DaF Dozent: Hr. Prof. Dr. E. Tschirner.
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
PCA Principal Component Analysis. Gliederung PCA – Warum eigentlich? PCA – Was ist zu tun? Was passiert eigentlich? Anwendungen Zusammenfassung.
Die ersten Schritte bei der Entdeckung der Statistik
Generierung von Flächenrepräsentationen aus Punktdaten
Darstellung kontinuierlicher Phänomene
 Präsentation transkript:

Generalisierung Selektion, Symbolisierung und Generalisierung bei der Herstellung digitaler Karten

Generalisierung Karte gibt nicht den gesamten konkreten Inhalt einer Landschaft wieder Karten “vereinfachen” (“generalisieren”) Auswahl “des Wichtigen”, Weglassen des für die “Botschaft” der Karte Unwesentlichen

Ziel der Generalisierung Verbesserung der Aussage einer Karte Verbesserung der Kommunikation des Inhaltes der Karte Schnelle Erfaßbarkeit des Karteninhaltes Einfache Beantwortung einer Frage

Eine Definition A. Hettner (1910) Die Generalisierung ist “…eine Auswahl des Wichtigsten, Wesentlichen und dessen zielgerichtete Verallgemeinerung, bei der es darauf ankommt, auf der Karte die Wirklichkeit in ihren wichtigsten, typischen Zügen und charakteristischen Besonderheiten entsprechend der Zweckbstimmung, der Thematik und dem Maßstab der Karte abzubilden” is a process of limiting the information on a map is one of the most intellectually and technically challenging components of mapmaking is a set of transformations performed on spatial data in order to represent the more important information in consistent and effective form at different scales

TK50 TGK5 TK25 TK100 TÜK200

2. Der Generalisierungsvorgang Betrifft sowohl den Inhalt als auch die graphische Gestaltung der Karte Schritte (nach Arnberger, 1987): Selektion, qualitative Zusammenfassung, quantitative Zusammenfassung, Typisierung und Betonung des Wesentlichen, Formvereinfachung

3 Komponenten WARUM generalisieren WANN generalisieren WIE generalisieren

2.1 WARUM generalisieren Zur Verbesserung der Aussagekraft und des Verständnisses thematischer Karten (spezielle Anwendungsfälle, konkrete Antworten auf Fragen) Beispiele: Karten für Verkehrsplaner, für Umweltplaner, für Stadtplaner…. aufgrund spezieller (digitaler) Probleme des Informationsmanagements Datenmengen, Darstellungsprobleme

2.1 WARUM generalisieren (2) Abwägung aus Sicht der digitalen Kartographie: welche Daten sind verfügbar? wie groß sind die Datensätze? welche Möglichkeiten/Restrikitionen weisen Soft- und Hardware auf? Speicherprobleme für das Kartenprodukt (Web, Diskette, CD ROM,..)

2.2 WANN generalisieren? Wenn eine Karte überladen wirkt und deshalb schwer verständlich und kaum erfaßbar ist (Beispiel: Verschiedene Symbole, Überlappung von Symbolen, ggf. + Farben + Schraffuren) wenn eine Karte einem speziellen Publikum eine spezielle Aussage vermitteln soll (und sich daher nur auf das Wesentliche bezieht)

2.2 WANN generalisieren (2) wenn Informationen kombiniert (vereinigt) werden können wenn die Karte durch “zu viel” Information ihren Charakter verliert wenn wichtige Informationen unbemerkt bleiben könnten wenn Objekte im “richtigen” Maßstab zu klein werden und ihre Sichtbarkeit dadurch erschwert wird

2.3 WIE generalisieren Vereinfachung (z. B. Flächenumgrenzungen) Glätten (z. B. Kurven, Krümmungen) Aggregation (z. B. Gruppierung diskreter Objekte) Vereinigung (z. B. wichtige Information überdeckt weniger relevante) Zusammenfassung (z. B. mehrere Objekte zu einem) Wechsel der Symboldimension (z. B. vom Flächen- zum Punktsymbol)

2.4 Beispiele Generalisierungen von Straßen Generalisierung von Küstenlinien

2.5 Notwendigkeit und Probleme der Generalisierung Lesbarkeit einer Karte: man vergrößert Objekte, die damit jedoch unmaßstäblich wiedergegeben werden und das Prinzip der geometrischen Richtigkeit einschränken Verzicht auf Wiedergabe: man verzichtet auf die Darstellung von Objekten, schränkt jedoch das Prinzip der Vollständigkeit ein

3.a Generalisierungstechniken (inhaltlich) 3.1 Klassifikation 3.2 Vereinfachung 3.3 Betonung, Hervorhebung

3.b Generalisierungstechniken (graphisch) 3.4 Symbolisierung Punkte Linien Flächen

3.1 Klassifikation Gruppierung von Phänomenen Ähnliche Klassen (qualitativ oder quantitativ) zusammenfassen Aggregation von Einzelinformationen und Klassenzuordnung

3.2 Vereinfachung (Funktionen) Anwendbar auf Raster- und Vektordaten Selektion der relevanten Informationen Elimination von Objekten Punktelimination (eliminiert jeden x-ten Punkt einer Linie oder selektiert jeden 1/x-ten Punkt aus) Flächenelimination (z. B. A <= 1ha) z. B. Douglas-Peucker Routine (eliminiert Linienpunkte bei plötzlichem Richtungswechsel) Interpolation

3.3 Betonung, Hervorhebung Größenverhältnisse: zur Betonung Objekte nicht maßstabsgetreu darstellen Vergrößerung von Objekten, um sie gegenüber der Umgebung hervorzuheben Ggf. subjektive Elemente zur Darstellung von Objekten einbeziehen

3.4 Symbolisierung (graphisch) “Übersetzung”: Reale Objekte werden in Symbole der Karte transformiert Symbole vernachlässigen Details bzw. wahres Aussehen des Objektes Symbole sollen i. d. R. spezielle Objekte betonen (z. B. deren räumliche Lage, Bedeutung,…)

3.5 Maßstab Generalisierung führt zu unterschiedlichen maßstäblichen Darstellungen in einer Karte, Einzelobjekte werden in abweichendem Maßstab dargestellt Maßstab wird bei Generalisierungsvorgängen oft bewußt vernachlässigt (z. B. zwecks Betonung, Hervorhebung von Objekten)

3.6 Weitere Funktionen (Rasterdaten) Numerische Generalisierung Resampling Low-pass Filter / High-pass Filter Minimum Distance Method Maximum Likelihood Zusammenfassung von Kategorien Aggregierung von Zellen Gewichtung ...