Vorlesung: Einführung in die Sozialstrukturanalyse 4. Verteilungsgerechtigkeit oder Anerkennung (5. Ethnizität und Multikulturalismus) 25. Juni 2008.

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Vorlesung: Einführung in die Sozialstrukturanalyse 4. Verteilungsgerechtigkeit oder Anerkennung (5. Ethnizität und Multikulturalismus) 25. Juni 2008

4. Verteilungsgerechtigkeit oder Anerkennung (5. Ethnizität und Multikulturalismus) 25. Juni 2008 Von der Aggregation zur Attribution von Benachteiligung: Pluralisierung der Maßstäbe der subjektiv/kollektiven Bewertung von Ressourcenverteilungsmustern: 1. Was gilt für wen als eine gerechte Verteilung? Kulturelle Differenzierung von Vorstellungen gerechter Ordnung und von Formen des guten Lebens (bzw. der verdienten Teilhabe daran) Erosion der allgemein konsentierten Leistungsgerechtigkeit (S. Neckel e. a.: von der Leistung zum Erfolg: Übergang von der industriegesellschaftlichen Produktivität in die Lotterie gelegenheitsopportuner Zufallsdividenden: Gelegenheitsökonomie und Marktgesellschaft: steigendes Kontingenzbewusstseins bezogen auf faktische Ressourcenverteilung) 2. Was gilt für wen als gerecht? Rechte auf Anerkennung statt Verteilungsgerechtigkeit (Charles Taylor: Problem: Anerkennungswürdigkeit partikularer Lebensformen – ethnische Gruppen (Migranten, indigene Bevölkerung), religiöse Gemeinschaften, homosexuelle, transsexuelle etc. Lebensgemeinschaften, separatistische Nationen) D.h.: Verbreitung von Ansprüchen auf allgemeine Anerkennung asymmetrischer (teils kompensatorischer; teils identitätserhaltender) Rechtsansprüche und partikularer Sonderpraktiken.

4. Verteilungsgerechtigkeit oder Anerkennung (5. Ethnizität und Multikulturalismus) 25. Juni 2008 Querlagen: Quer zu schichtenspezifischen Hierarchien und rein einkommensbezogener Stratifizierungen (Quintilen)… Exklusion differenziert innerhalb klassischer Schichtlagen… Benachteiligung folgt zudem anderen kulturellen/politischen Unterscheidungsmustern respektive Konfliktlinien wie z.B. Generationen (ungerechte Asymmetrie: prozentuale Relation zwischen letzen Nettoarbeitseinkommen und Altersbezügen, Staatsverschuldung) Ethnizität: Migrationshintergrund als Prädiktor höherer Exklusionswahrscheinlichkeit/ Religion…Anerkennung partikularer Orientierungen (Kruzifix und Kopftuch) Geschlecht z.B.: Geschlechtsspezifische. Arbeitsteilung:

4. Verteilungsgerechtigkeit oder Anerkennung (5. Ethnizität und Multikulturalismus) 25. Juni 2008 Geschlechtsspezifische. Arbeitsteilung: Von links nach rechts: Vollzeit/Teilzeit-Männer/Frauen (zweite Säule: intendierte Arbeitsteilung in D.) Ungleiche Entlohnung

4. Verteilungsgerechtigkeit oder Anerkennung (5. Ethnizität und Multikulturalismus) 25. Juni 2008 Geschlechtsspezif. Ungleichheit: Musterbeispiel für merkmalsspez. Chancen auf ungleiche Chancen- und Ressourcenverteilung (Lohnsteigerung und Verhältnis m./w. bei gleicher Arbeit:) 55,0 53,0 49,0 33,0 27,0 18,0 13,0 49,0 44,0 41,0 26,0 21,0 9,0 7,0 2,6 6,0 Abitur Studienanfängerinnen Studienabschlüsse Promotionen Wiss. Personal Habilitationen C2/C3-Professuren C4-Professuren 1988 (früheres Bundesgebiet) 1999 (Deutschland ) o