Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen

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 Präsentation transkript:

Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ * Institut für Soziologie * Universität Erlangen-Nürnberg * Sommersemester 2007 * PD Dr. J. Renn * Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen

Heute: Modalitäten und thematische Einführung in die Einführung „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Heute: Modalitäten und thematische Einführung in die Einführung Modalitäten: Tutorien… Reader: kaufen, parallel zur Vorlesung durcharbeiten. Essays: einen schreiben, Fragen nach der jeweiligen Vorlesung, Abgabe eines Essay bis spätestens Ende Juni. Klausur (17. Juli) Folien kommen nachträglich auf die Homepage des Instituts: 1. nachbereiten, 2. Aufmerksamkeit 3. flexible d.h. kurzfristige Gestaltung der aktuellen Folien

„Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Fahrplan: 1. Modernisierung, z.B.: Tertiarisierung (klass.: Erwerbslagen): 24. Apr., (01. Mai) 08. Mai 2. Wandel der Wohlfahrtstaaten und demographischer Wandel (klass.: Soziale Sicherung und Bevölkerung): 15. Mai, 22. Mai 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen (klass.: Schichten oder Milieus, Familien): 29. Mai, 05. Jun. 4. Soziale Ungleichheit, Neue Klassen und Eliten? (klass.: Soziale Ungleichheit): 12. Jun., (19. Jun.: entfällt) 26. Jun. 5. Ethnizität und Multikulturalismus (klass.: Migration, Soziale Integration, Inklusion und Bevölkerung): 03. Jul., 10. Jul. 6. Klausur/ -vorbereitung 10. Jul.: „Repetitorium“ 17. Jul.: Klausur

Sozialstrukturanalyse ist : „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Sozialstrukturanalyse ist : 1) Untersuchung und Beschreibung der sozialen Struktur einer Gesellschaft (oder besser: eines „Landes“): z.B. Verteilungen (Einkommen, ethnische Gruppen, Altersgruppen etc.), – dabei… 2) …wahlweise internationaler Vergleich und… 3): …Dokumentation und Deutung von Veränderungen bzw. Entwicklungen über bestimmte Zeiträume hinweg, z.B.: „Alterung“, „Tertiarisierung“, „Pluralisierung und Individualisierung“. Was ist also Aufgabe der Einführung in die Sozialstrukturanalyse? A) „Landeskunde“? B) „Methodologie“ ? Oder: C) an der Sache/ dem Bezugsgegenstand orientierte Reflexion auf das Problem der Strukturanalyse!

Was aber bedeutet / was fällt unter den Begriff der „Sozial-Struktur“: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Was aber bedeutet / was fällt unter den Begriff der „Sozial-Struktur“:

Sozial-Struktur (gängige Definitionen): „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Sozial-Struktur (gängige Definitionen): Sozialstruktur ist „…die Gesamtheit der relativ dauerhaften Grundlagen und Wirkungszusammenhänge sozialer Beziehungen und der sozialen Gebilde wie Gruppen, Institutionen und Organisationen in einer Gesellschaft.“ (Bernhard Schäfers, Johannes Kopp, Grundbegriffe der Soziologie, 2006, S. 270) „Unter ‚Struktur‘ wird in der Soziologie eine relative beständige ‚innere‘ (d.h. äußerlich nicht unbedingt erkennbare) Zueinanderordnung von Elementen eines Ganzen verstanden. Die Untersuchung erfordert also zunächst eine Zergliederung des Gesamtzusammenhanges in die zugrundeliegenden Elemente und dann die Ergründung der jeweiligen Zueinanderordnungen, das heißt der Wirkungs- und Beziehungsgefüge zwischen den Elementen.“ (Stefan Hradil, Die Sozialstruktur Deutschlands im internationalen Vergleich, 2006, S. 13)

Sozial-Struktur (Problem der „Realitätsebene“): „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Sozial-Struktur (Problem der „Realitätsebene“): Anthony Giddens: „Struktur stellt eine „virtuelle Ordnung“ transformatorischer Relationen dar.“ Das heißt: „…dass soziale Systeme, als reproduzierte soziale Praktiken, weniger „Strukturen“ haben, als dass sie vielmehr „Strukturmomente“ aufweisen, und dass Struktur, als raumzeitliches Phänomen, nur insofern existiert, als sie sich in solchen Praktiken realisiert und als Erinnerungsspuren, die das Verhalten bewusst handelnder Subjekte orientieren“. (Giddens, Die Konstitution der Gesellschaft, S,. 69) Soziale Strukturen sind trotz quantitativer Ausrichtung (Verteilungen) gedeutete Strukturen: „doppelte Hermeneutik“

Sozial-Struktur (Problem der „Realitätsebene“): „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Sozial-Struktur (Problem der „Realitätsebene“): Soziale Strukturen sind trotz quantitativer Ausrichtung (Verteilungen) gedeutete Strukturen: „doppelte Hermeneutik“ - Daraus folgt  in der Gesellschaft konkurrieren Deutungen der relevanten „Sozialstruktur“, Problem der ideologischen, der verkürzten, der tendenziellen Deutung („Klasse an sich“ und „Klasse für sich“) Einige dieser Deutungen sind „mächtiger“ als andere (Kampf um Hegemomie). Die Soziologie hat als disziplinäre/ disziplinierte Rekonstruktion von „tatsächlichen“ Sozialstrukturen ein besonderes Prestige (zu begründen und zu verteidigen). Pragmatische Rolle und epistemischer Status soziologischer Deutung

Sozialstruktur (Problem der Kriterien der Konstruktion eines Modells): „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Sozialstruktur (Problem der Kriterien der Konstruktion eines Modells): „Das Grundprinzip ist, dass der Begriff der Struktur sich nicht auf die empirische Wirklichkeit, sondern auf die nach jener Wirklichkeit konstruierten Modelle bezieht“ (Claude Levy Strauss, Der Begriff der Struktur in der Ethnologie, S. 302) „Der wissenschaftlichen Analyse von Systemen, Texten, Sprachspielen usw. wird Realitätsbezug zugeschrieben, und dieser Realitätsbezug wird durch den Strukturbegriff garantiert.“ (Niklas Luhmann, Soziale Systeme, S. 379) „es ist alles viel einfacher als Kant und Hegel dachten: Wenn die Analyse überhaupt auf Strukturen stößt, kann dies nicht allein ihr selbst zuzuschreiben sein.“ (ebda)

Sozialstruktur (Problem der Kriterien der Konstruktion eines Modells): „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ Sitzung, 17. Apr.: Einführende Bemerkungen; Programm; Leistungsanforderungen Sozialstruktur (Problem der Kriterien der Konstruktion eines Modells): Nicht die Objektivität der Verteilungen von Quantitäten ist das Problem, sondern die Relevanz und Angemessenheit der Interpretation von a) Einheiten und b) Beziehungen (z.B.: Korrelation und Kausalität): Fragen und Vergleichsgrößen folgen impliziten (notwendig z. T. unausgewiesenen) Interessen und Problemdeutungen Problem: Modelle doppelte Angemessenheit: Realitätsbezug und (berechtigte bzw. interessengeleitete) Relevanz „Erkenntnis und Interesse“ (Jürgen Habermas)

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