Schulleistungstests und Schultests

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 Gegenstandsbereich der Testtheorie: Analyse der Charakteristika von Tests:  Güte von Tests.  Struktur von Tests.  Schwierigkeit von Tests.  Gruppenunterschiede.
Einführung / Formalitäten  Voraussetzungen (Tutoriat):  AMOS zur Berechnung von Modellen.  Kovarianzrechnung.  Einfache Matrizenrechnung.  Optimale.
 Präsentation transkript:

Schulleistungstests und Schultests Tests sind Verfahren der pädagogischen Diagnostik, mit deren Hilfe eine Verhaltensstichprobe, die Voraussetzungen für oder Ergebnisse von Lernprozessen repräsentieren soll, möglichst vergleichbar, objektiv, zuverlässig und gültig gemessen und durch Lehrer ausgewertet, interpretiert und für ihr pädagogisches Handeln nutzbar gemacht werden kann.

Gütekriterien eines Tests Objektivität: Grad der Unabhängigkeit der Ergebnisse vom Untersucher Reliabilität / Zuverlässigkeit: Grad der Genauigkeit mit dem ein bestimmtes Merkmal gemessen wird Validität / Gültigkeit: Aussage darüber, ob wirklich das gemessen wird, was gemessen werden soll und nichts anderes

Schulleistungstests Schulleistungstests sind Verfahren der pädagogischen Diagnostik, mit deren Hilfe Ergebnisse geplanter und an Curricula orientierter Lernvorgänge möglichst objektiv, zuverlässig und gültig gemessen und durch Lehrende ausgewertet und für pädagogische Zwecke nutzbar gemacht werden können.

Formelle Schulleistungstests: anwendbar = standardisiert, von Experten entwickelt, überregional anwendbar Informelle Schulleistungstests: = von Lehrern entwickelt, orientiert an päd. Bedürfnissen einer oder mehrerer Klassen

Formelle Schulleistungstests Bezugsgruppenorientiert: => Vergleich eines individuellen Testergebnisses mit Ergebnissen der Bezugsgruppe (Klassenstufe) Kriteriumsorientiert: => Individuelles Testergebnis wird mit vorher festgesetzten Kriterien (Lehrziele) in Beziehung gesetzt

Konstruktionsphasen eines bezugsgruppenorientierten Tests Vorbereitende Planung Frage: Warum, wer und was soll untersucht werden Zielsetzung legt Richtung des weiteren Vorgehens fest Curriculare Analyse Analyse der Lehrpläne und Lehrbücher Herausfilterung der wichtigsten Lernziele Aufgabenkonstruktion Auswahl des Aufgabentyps Aufgabenanalyse Angaben zum Schwierigkeitsgrad, Trennschärfe der Aufgaben Eichung Gewinn von Vergleichsnormen

Informelle Schulleistungstests „Teacher made tests“ Konstruktion vergleichbar mit formellen Tests aber geringerer Aufwand, weniger Kosten, kein Zwang zur überregionalen Anwendbarkeit trotzdem relativ unbedeutend in Deutschland

Klassifizierungsmöglichkeiten SCHULTESTS Klassifizierungsmöglichkeiten Standardisierte Tests = geeichte Tests wissenschaftlich entwickelt entsprechende Gütekriterien unter Standartbedingungen normiert unter diesen Bedingungen durchführbar Nicht standardisierte Tests = informelle Tests von Lehrern und Psychologen angewandt

SCHULTESTS Einteilung Intelligenztests allgemeine Intelligenztests spezielle Intelligenztests oder Begabungstests Leistungstests motorische Leistungstest sensorische Leistungstests kognitive Leistungstests

SCHULTESTS Einteilung Persönlichkeitstests Eigenschaftstest Interessentest Einstellungstest Charaktertests Typentests Eignungstests

SCHULTESTS Einteilung Schnelligkeitstests = Speed-Tests Niveautests = Power-Tests

SCHULTESTS Einteilung Normorientierte Tests = bezogen auf einen Mittelwert Kriterienorientierte Tests = bezogen auf die Gesamtzahl der Aufgaben Freie Tests = mit eigenen Antworten Schlüsselwortergänzungstests Aufsatztests Lückentests alle sonstigen nicht objektiven Tests

SCHULTESTS Einteilung Gebundene Tests = Wahl der zutreffenden Aufgaben aus verschiedenen Möglichkeiten Richtig-Falsch-Antworttest Mehrfach-Wahl-Antworttest Aufgaben-Zuordnungstest Neu-Anordnungstest

Testlänge und Testzeit SCHULTESTS Testlänge und Testzeit Testlänge = Anzahl der Testaufgaben Testzeit = die zur Beantwortung der Testaufgaben vor- gegebene Zeit Testdauer = Zeitspanne zwischen Testanweisung und Testauswertung

Testlänge und Testzeit SCHULTESTS Testlänge und Testzeit Testlänge: abhängig von Grad der Homogenität bzw. Heterogenität des zu erfassenden Merkmalsbereich Grad der gewünschten Reliabilität Testzeit: abhängig vom Testziel - Schnelligkeitstests - Niveautests

SCHULTESTS Aufgabentypen Aufgabentypus = Art und Weise, in der die Beantwortung einer Testaufgabe erfolgt Aufgabe: - Problem oder Frage oder eine Aufforderung - Problemlösung oder Schlüsselwort

Aufgabenbeantwortung SCHULTESTS Aufgabenbeantwortung gebunden frei atypisch

Gebundene Aufgabenbeantwortung SCHULTESTS Gebundene Aufgabenbeantwortung Richtig-Falsch-Aufgabe Zweifach-Wahl-Aufgabe Mehrfach-Wahl-Aufgabe Mehrfach-Antwort-Aufgabe Stufen-Antwort-Aufgabe Zuordnungs-Aufgabe Umordnungs-Aufgabe

Freie Aufgabenbeantwortung SCHULTESTS Freie Aufgabenbeantwortung Ergänzungs-Aufgabe Kurzaufsatz-Aufgabe

Auswahlkriterien für einen Aufgabentypus SCHULTESTS Auswahlkriterien für einen Aufgabentypus leichte Verständlichkeit einfache Durchführbarkeit kurze Lösungszeit geringer Material- bzw.- Papierverbrauch leichte Auswertbarkeit geringe Häufigkeit von Zufallslösungen Komplexität der Aufgabe Abhängigkeit von Gedächtnisleistung

SCHULTESTS Vor- und Nachteile RF-Aufgabe (Richtig-Falsch-Aufgabe) Vorteile: einfache Testanweisung einfache Auswertung kurze Lösungszeit Nachteile: Probleme beim Formulieren möglich viele Zufallslösungen möglich

SCHULTESTS Vor- und Nachteile RF-Aufgabe (Richtig-Falsch-Aufgabe) schnelle und improvisierbare Testvorbereitung wenig Zeitbedarf Auswertung durch Hilfspersonal möglich Aufgabeninhalt leicht verständlich breite Basis für Informationssammlung Irrelevanz von Gedächtnisleistung und gedanklicher Verar- beitung Zufallslösungen unerheblich oder entsprechend berück- sichtigt

SCHULTESTS Vor- und Nachteile EG-Aufgabe (Ergänzungsaufgabe) Vorteile: fast frei von Zufallseinflüssen freie Formulierungen Nachteile: Suggestivwirkung durch Fragestellung möglich großer Zeitaufwand Objektivität

SCHULTESTS Vor- und Nachteile EG-Aufgabe (Ergänzungsaufgabe) Lösungsfindung soll selbstständig erfolgen Interesse am Lösungsweg Erraten oder Wählen des Naheliegenden soll verhindert werden wenige, inhaltlich komplexe Aufgaben quantitative und qualitative Auswertung möglich Zeitfaktor unwichtig keine Nachteile durch Formulierungsschwierigkeiten

SCHULTESTS Vor- und Nachteile MW-Aufgabe (Mehrfach-Wahl-Aufgabe) Vorteile: ökonomische und objektive Durchführung und Auswertung relative Zufallsunabhängigkeit Nachteile: Unterdrückung von Spontanaktivität und Denkkraft risikofreudige Testpersonen haben größere Chancen

SCHULTESTS Vor- und Nachteile ZO-Aufgabe (Zuordnungs-Aufgabe) Vorteile: schnelle und objektive Information relativ geringer Materialverbrauch Stufenbewertung möglich

SCHULTESTS Vor- und Nachteile UO-Aufgabe Umordnungs-Aufgabe) Vorteile: bei Materialbearbeitungstests bevorzugt meist nur eine Aufgabe oft Umordnung von Worten und Zeichen

SCHULTESTS Vor- und Nachteile KA-Aufgabe (Kurzaufsatz-Aufgabe) In der Praxis kaum zu finden, wegen Schwierigkeiten mit der objektiven Bewertung und der Vielfalt der Bewertungskriterien.

SCHULTESTS Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und Start frei für die Diskussion