Subjekt und Moderne Vorlesung von Prof. Dr. Andreas Reckwitz 8. Vorlesung: Subjektkultur der bürgerlichen Moderne (18. Jahrhundert)
Bürgerliche Moderne und bürgerliches Subjekt strittiger Status von Bürgerlichkeit in der Konstitution der Moderne kultursoziologisches Verständnis von Bürgerlichkeit die Formierungsphase der bürgerlichen Kultur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Bürgerliche Praktiken der Arbeit: Die Ökonomisierung des Subjekts Hintergrund: Vermarktlichung; staatliche Steuerung; Aufklärungsdiskurs; religiöse Elemente drei Praktikenkomplexe: Handel, Professionen, bildungsbürgerliche Arbeit Berufssubjekt mit doppelter Differenzmarkierung: souveräne Selbstregierung vs. Abhängigkeit (Dritter Stand); Disziplin vs. Amoral (Adel) Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Bürgerliche Praktiken der Arbeit: Die Ökonomisierung des Subjekts II souveräne Selbstregierung: Arbeit als selbständige Leistungserbringung; kognitive Selbstständigkeit; Professionalität; Umgang mit Risikokonstellationen Selbstdisziplinierung: Zeit, Körper, Aufmerksamkeit Hybridität: Berechenbarkeit – ordnungssprengende Selbstüberschreitung; manifest im Gegensatz ‚Bourgeois alten Stils’ – ‚Wirtschaftsbürger’ (Sombart) Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Bürgerliche Intimsphäre: Die Psychologisierung des Subjekts Freundschaft/ Geselligkeit; Ehe; Familie kulturelle Semantik der 'Freundschaft': Beziehungswahl, Selbst- und Fremdpsychologisierung, Code der Empfindsamkeit Paar als Bildungspaar; contra Beziehungsvorgabe und 'amour passion'; Einbettung in die bürgerliche Familie als moralische Gemeinschaft Hybridität: Freundschafts- und Liebescode/ Familiencode Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Bürgerliche Selbstpraktiken: Kultur der Schriftlichkeit und Bildung kognitiv-moralisch-emotionale Innenorientierung Praktiken des Schreibens: autobiografisches Bewusstsein; Selbstpsychologisierung Praktiken des Lesens: hermeneutischer Sinn; Fremdpsychologisierung Hybridität: moralisch-kognitive Selbstbeobachtung/ imaginativ-individueller Sinn Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Gesamtform des bürgerlichen Subjekts doppelter Subjektcode des Bürgerlichen: Moralität/ Souveränität vs. Amoral/ Abhängigkeit Distinktion gegen das ‚amoralische’ aristokratische Subjekt: anti-exzessiv, anti-artifiziell, anti-parasitär Distinktion gegen die Unsouveränität des Populärsubjekts Praktiken der Selbstregierung Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Gesamtform des bürgerlichen Subjekts II zugleich intertextueller Zusammenhang mit Vormoderne: Imitation der aristokratischen Souveränität und Rezeption des Ordnungsglaubens des Deismus; Widerspruchsstruktur: Moralität vs. Souveränität; Ordnungserhaltung – Regelsprengung: selbstproduzierte Risiken Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Grafik I: Bürgerliches Subjekt – Grundstruktur (Version I, 18. Jh.) Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010
Grafik II: Einheitsproduktion und Widerspruchsstruktur Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie Vorlesung „Subjekt und Moderne“, Sommersemester 2010, 01.06.2010