Definition: Beobachtung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
DAVID HUME : DER EMPIRISCHE KAUSALITÄTSBEGRIFF.
Advertisements

Von der konstruierten Wirklichkeit Wirklichkeit als Konstrukt kognitiver Systeme Medien als Baustein für Bildung von Wirklichkeitskonsens.
Diagnose – Förderung Förderdiagnose - Förderdiagnostik
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft.
Der Eisberg der Kulturen
Stichprobe im qualitativen Forschungsprozess
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft.
Beobachtung.
DiZ Zentrum für Hochschuldidaktik der bayerischen Fachhochschulen
Einfach Rauchfrei |.
Empirische Forschung Empirisch = eine wissenschaftliche Vorgehensweise betreffend, die nicht auf theoretischen Begründungen, sondern auf nachvollziehbaren.
Pro-Skills-Hintergrundphilosophie
Individuelles Fördern in der Schule durch
Mitarbeiterbefragungen als Motivationsstrategie
Definition: Beobachtung
Befragung (Interview)
Befragung (Interview)
Definition: Beobachtung
Bewegungswissenschaft
Forschungsmethoden: Definition
Das nonstandardisierte, unstrukturierte Interview
Kooperatives Lernen Gymnasium Am Geroweiher Mönchengladbach
Vorlesung: Mediennutzung und Medienwirkung
Beobachtung als Methode
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Beobachtung & Beobachtungsfehler
Qualitative Forschung
Teilnehmende Beobachtung, eine Methode der qualitativen Sozialforschung Götz Bachmann: in Kühl/Strodtholz (Hrsg) (2002) Methoden der Organisationsforschung.
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
„Wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein.“
C & R – Empathie-Coaching
THE NEUROPHYSIOLOGY OF IMITATION AND INTERSUBJECTIVITY
Sozialisation und Lebensführung
Freiheit psycho-logisch…? Wissenschaftstheorie und Psychologie Home Bewusstsein.
Erhebungsverfahren: Der verbale Zugang, das Gespräch, spielt in der qualitativen Forschung eine besondere Rolle. Aus Beobachtungen lassen sich subjektive.
Ausbildungsmethoden für die Praktische und Theoretische Ausbildung
Körperorientierte Psychotherapie nach Ron Kurtz
Einführung in die psychologische MethodenlehreFolie Nr. 1 Merkmale und ihre Erhebung Quantitative Merkmale z.B. Körpergröße sind messbar Qualitative.
Schulung Qualifikation & Talentförderung 2010
Wie viele Beine hat dieser Elefant?
Wider den Methodenzwang
Fragen und Einwände hinsichtlich der Möglichkeit einer Schöpfungsforschung Thomas Waschke
Vorbild – Selbstbild – Autorität
Martina PeitzProseminar HS 2008 Zur Praxis der empirischen Sozial- und Kommunikationsforschung Forschungsproseminar Martina Peitz Herzlich willkommen!
Interkulturelle Kompetenz
Dr. des Martina Peitz.
Martina Peitz Zur Praxis der empirischen Sozial- und Kommunikationsforschung Forschungsproseminar Martina Peitz Herzlich willkommen! Kontakt:
Deckblatt Broschüre 1.
Mentoren und Mentorinnen
Unterrichtsbeobachtung
Der, die , das Fremde Vorurteile Feindbilder
Name of speaker Kultursensible Kommunikation im Sozial- und Gesundheitsbereich Verstehen wir uns?
Methoden Die klassische Methode der Psycholinguistik (genauso wie der experimentellen Psychologie im Allgemeinen) ist die Messung von Reaktionszeiten.
7. Sitzung Methoden I: Beobachtung
1 Partizipative Seminarplanung und -evaluation Was ist Qualität in der Lehre? Eine Lehrveranstaltung ist ein komplexes, interaktives und kommunikatives.
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Marktforschung Primärforschung Jens Bone Vera Brockmann
Gegenstand der Psychologie
Georg Spitaler PS Interpretative Zugänge zu Popularkultur WS 2004/05.
Methoden der Sozialwissenschaften
Von den Vorstellungen guten Unterrichts zu den Qualitätsstandards
Proseminar aus Sozialpsychologie
Dokumentation OES-Konferenz vom 6. Dez Übersicht Beginn: 14:00 Uhr; Ende: 15:06 Uhr OES-Themen heute: gesetzliche Grundlagen und Schwerpunkte von.
Kooperatives Lernen.
Katharina Hafner, Sina Pasutti, Mareike Thiel 1 Beurteilungsverfahren für Beschäftigte.
NMS ENTWICKLUNGSBEGLEITUNG BUNDESWEITES VERNETZUNGSTREFFEN APRIL 2009 Herzlich Willkommen!
Alister McGrath, Der Weg der christlichen Theologie Kapitel 5 Ausgangspunkt - Vorbemerkungen © Brunnen Verlag 2013.
Methoden der Kompetenzfeststellung (nach Dr. Kanning)
Aline Fenyo, Sarah Neubrand, Anna Mauron, Mara Giovanelli
 Präsentation transkript:

Definition: Beobachtung „Beobachtung im engeren Sinne nennen wir das Sammeln von Erfahrungen in einem nicht kommunikativen Prozeß mit Hilfe sämtlicher Wahrnehmungsmöglichkeiten. Im Vergleich zur Alltagsbeobachtung ist wissenschaftliche Beobachtung stärker zielgerichtet und methodisch kontrolliert. Sie zeichnet sich durch Verwendung von Instrumenten aus, die die Selbstreflektiertheit, Systematik und Kontrolliertheit der Beobachtung gewährleisten und Grenzen unseres Wahrnehmungsvermögens auszudehnen helfen.“ Quelle: Laatz (1993), S. 169.

Gegenstand der Beobachtung in Abgrenzung zur Befragung: Während sich die Befragung in erster Linie auf die Ermittlung von Einstellungen, Meinungen, Gefühlen, Vorstellungen und Verhaltenserwartungen konzentriert, kann sie nur sehr bedingt zur Feststellung von Verhaltensweisen eingesetzt werden. In all jenen Fällen, in denen es darauf ankommt, soziales Verhalten zu ermitteln, wird sich daher die Methode der Beobachtung anbieten. Die Beobachtung erlaubt es, soziales Verhalten zu dem Zeitpunkt festzuhalten, zu dem dieses tatsächlich geschieht, der Einsatz der Beobachtung also unabhängig ist von der Bereitschaft oder Fähigkeit der Probanden zu antworten.

Vorzüge der Beobachtung Die Beobachtung ermöglicht es, ein soziales Verhalten zum Zeitpunkt des Geschehens festzuhalten. Die Beobachtung ist von der verbalen Fähigkeit und Bereitwilligkeit, Fragen zu beantworten, unabhängig. Die Beobachtung vermeidet Diskrepanz zwischen wirklichem und berichtetem Verhalten. Die Beobachtung erlaubt Dinge festzustellen, die nur von Außenstehenden gesehen werden.

Differenzierungs-dimensionen Beobachtungsformen Differenzierungs-dimensionen Beobachtungsformen 1. Wissenschaftlichkeit naiv systematisch 2. Standardisierung unstrukturiert (nicht standardisiert) strukturiert (standardisiert) 3. Transparenz offen verdeckt 4. Beobachterrolle teilnehmend nicht teilnehmend 5. Partizipationsgrad aktiv teilnehmend passiv teilnehmend 6. Natürlichkeit der Situation Feld Labor

Zu 1. Die wissenschaftliche Beobachtung unterscheidet sich von der alltäglich-naiven vor allem dadurch, daß sie systematisch geplant, aufgezeichnet und analysiert wird und einer Prüfung auf Zuverlässigkeit und Gültigkeit zugeführt werden kann. Zu 2. Die strukturierte oder standardisierte Beobachtung arbeitet mit einem vorab festgelegten theoretischen Beobachtungsschema und fixierten Beobachtungskategorien, die als Raster auf das zu beobachtende Verhalten angelegt werden. Die unstrukturierte Beobachtung ist hingegen offen für die Verhältnisse und deren Entwicklungen im sozialen Feld. Zu 3. Bei der offenen Beobachtung ist den Beobachteten die Tatsache des Beobachtens bekannt (wobei der eigentliche Forschungszweck nicht notwendigerweise mitgeteilt worden ist), während bei der verdeckten Beobachtung der Beobachter seine Identität als Forscher nicht zu erkennen gibt.

Zu 4. Bei der teilnehmenden Beobachtung begibt sich der Forscher in das soziale Feld, wird Teil desselben und beobachtet aus dieser Rolle heraus. Bei der nicht teilnehmenden Beobachtung wird das Feld quasi von außen durch den Forscher als Forscher beobachtet. Zu 5. Der Partizipationsgrad der Teilnahme im beobachteten sozialen Feld kann von aktiver bis zu passiver Teilnahme variieren. Zu 6. Die Feldbeobachtung erfolgt in natürlichen Alltagssituationen der Beobachteten, während die Labor-beobachtung in einem künstlichen geschaffenen Umfeld vorgenommen wird.

Beobachtungsfehler Problem der Verzerrung durch selektive Wahrnehmung Erst-Eindruck Voreinstellungen – Vorurteile Halo-Effekt (Überstrahlungseffekt)  Das Versäumnis des Forschers, konzeptuell unterschiedliche und potentiell unabhängige Merkmale im Urteil zu differenzieren. Fehlattributionen (Beobachter neihen dazu, eigen Persönlichkeitsmerkmale bzw. deren Gegenteile den beobachteten Personen zuzuschreiben) Übersehen von Selbstverständlichkeiten oder Dingen,, an die man sich gewöhnt hat. Problem der (Fehl-)Interpretation des beobachteten sozialen Geschehens.