BM ‚Politische Systeme‘

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Föderalismus.
Advertisements

Öffentliche Verwaltung in der Demokratie
Modell der Verfahrensdokumentation für die E-Buchführung
Prof. Dr. Liggesmeyer, 1 Software Engineering: Dependability Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer.
Einführung in das Studium der politischen Systeme
Das parlamentarische Regierungssystem
Tipps für Reden und Vorträge
Herzlich Willkommen! zum Grundkurs II im WS 2010/
Vokabeln Lesestücke 1 Lesestücke 2 Geschichte 1 Gemischt!
Berg-Schlosser : VL : Vergleichende Politikwissenschaft
Grundbegriffe und Theorie der politischen Systemlehre Jakob Lempp
BM ‚Politische Systeme‘
BM ‚Politische Systeme‘
Einführung in das Studium der politischen Systeme
BM ‚Politische Systeme‘
Sicherung und Bändigung von Herrschaftsmacht
BM ‚Politische Systeme‘
EK ‚Politische Systeme‘
Einführung in das Studium der politischen Systeme
Systemvergleich I: Grundlagen und freiheitliche Systeme
Politischer Liberalismus
Informationswissenschaft und Sprachtechnologie im Diskurs
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Neue Politische Ökonomie: Comparative Politics Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2008 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität.
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Geoinformation II Vorlesung In welcher Masche liegt der Punkt p?
Theorie soziotechnischer Systeme – 12 Thomas Herrmann Informatik und Gesellschaft FB Informatik Universität Dortmund iundg.cs.uni-dortmund.de.
Evaluation der Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2012 Name des Dozenten Name der evaluierten Veranstaltung ? Studierende haben sich an der Evaluation.
„ Medien im politischen Entscheidungsprozess “
Lehrstuhl Prof.Dr. Rosenau
Willkommen zur Informationsveranstaltung des Instituts für Politische Wissenschaft Der Masterstudiengang Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität.
Geschichte und Sozialkunde kombiniert
Diktatur OKT. A 2006/2007. Unter einer Diktatur (v. lat. dictatura) versteht man die Herrschaft durch einen einzelnen Diktator, eine politische Partei,
Parteien in der Bundesrepublik Deutschland
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Geoinformation II Vorlesung 7 SS 2000 Punkt-in-Polygon-Verfahren I (Trapezkarte)
Dr. Nicole Gallina Einführung in die Politikwissenschaft Sitzung vom 5
Dr. Nicole Gallina Einführung in die Politikwissenschaft Sitzung vom 28.9.
Politisches System Schweiz
Politisches System Schweiz
Klausurtagung der HfM Nürnberg am 22
BM ‚Politische Systeme‘
Die Familie Lucie Zemánková, Jana Škařupová Pädagogik - Sozialarbeit
BM ‚Politische Systeme‘
Lehrplan Technik GOSt.
1 Prof. Dr. Hans J. Lietzmann Jean-Monnet-Professor for European Politcs Europastudien 3. Theoretische Perspektiven Jawaharlal Nehru University / Neu-Delhi.
Zur Sozial- und Kulturgeschichte der DDR Freies Tutorat im Wintersemester 2005 / Einführungsveranstaltung Einleitung.
Uwe Jun Typen und Funktionen von Parteien
Institut für Kartographie und Geoinformation Prof. Dr. Lutz Plümer Geoinformation III Vorlesung 1 WS 2001/02 Punkt-in-Landkarte I (Streifenkarte)
Parteien und Verfassungsorgane
VO D6/G6 H. Gottweis - SoSe 2oo7: (4) Klassische Policy-Modelle VO D6/G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 3. Mai 2007: Policy Lernen.
Der Sonderfall Schweiz. Die Sicht des Auslandes Prof. Dr. Klaus Armingeon Institut für Politikwissenschaft Universität Bern , Europaforum Luzern.
法學德文名著選讀(一) Lektion 3 Text 1
Dr. Nicole Gallina Einführung in die Politikwissenschaft Sitzung vom 7.12.
Ringvorlesung: Einführung in die Methoden der Empirischen Sozialforschung Teil: Forschungslogik V TU Dresden – Institut für Politikwissenschaft – Prof.
Dr. Petra Bendel Der Vergleich in der Politikwissenschaft für: Seminar „Migrationspolitiken in Europa“
BM ‚Politische Systeme‘
Institut für Germanistik – Professur für Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte PD Dr. Frank Almai Epochenschwellen im Vergleich: 1550, 1720,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Parteienlandschaft Deutschland
VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (6) Policy Lernen und Rational Choice VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 25. Mai 2008:
Neue Politische Ökonomie Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2008 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,
Grundkurs praktische Philosophie 20. Dezember 2004 Politische Freiheit
Mehrheitsdemokratien und Konsensusdemokratien: Eine Einführung in den Demokratievergleich nach Arend Lijphart Dr. Martin Höpner Vorlesung „Vergleichende.
Demokratiequalität Österreichs, unter Berücksichtigung des EU- Beitritts Gmeiner, Elik-Gülen, Süzgen.
TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt Vorlesung: Systemvergleich I: Grundlagen und freiheitliche Systeme Bachelor.
POLITIKWISSENSCHAFT Universität Hildesheim IKÜ Nächste Folie.
POLITIKWISSENSCHAFT Universität Hildesheim IIM. Das Professionalisierungsfach Politikwissenschaft ist nach der Studienordnung von 2015/16 als kleines.
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
Das politische System Österreichs Quelle: Bernauer T. et al.: Einführung in die Politikwissenschaft, Nomos, Baden-Baden,
Parlamentarische Demokratie
Das Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften
 Präsentation transkript:

BM ‚Politische Systeme‘ Arten politischer Systeme III: Demokratische Verfassungsstaaten mit parlamentarischem, präsidentiellem oder semi-präsidentiellem Regierungssystem TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Gliederung des Proseminars A & O des Kurses ! Organisatorisches und Grundsätzliches Wofür und wie gebraucht man ‚analytische Kategorien‘? Wie wendet man die analytischen Kategorien des Modells eines ‚politischen Systems‘ an? Ergänzender Stoff zur Vorlesung I: Analytische Kategorien und deren systemvergleichende Anwendung politische Kultur; politische Sozialisation; politische Eliten und deren Rekrutierung; Föderalismus Grundtypen politischer Systeme: systemvergleichende Anwendung analytischer Kategorien totalitäre Diktatur, autoritäre Diktatur, zusammenbrechende und entstehende Systemstrukturen, demokratische Verfassungsstaaten mit unterschiedlichen Regierungssystemen, repräsentative und plebiszitäre Demokratie Ergänzender Stoff zur Vorlesung II: Analytische Kategorien und deren systemvergleichende Anwendung Wahlsysteme, Wahlverhalten, Wahlkämpfe; Politikfeldanalyse Die Reihenfolge des Stoffes wurde im Vergleich zur bisherigen Einführung verändert. Die nunmehr verfügbaren Präsentation sind der Gliederung der Vorlesung wie folgt zugeordnet: Was ist Politik? – „Was ist Politik“ Was ist Wissenschaft? – „Was ist Wissenschaft“ Was ist ein ‚politisches System‘? – „Das politische System“ Warum und wie vergleich man politische Systeme? – „Systemvergleich“ Wie läßt sich politische Macht bändigen?– „Sicherung und Bändigung von Herrschaft“ Welche Arten politischer Systeme gibt es? – 1) „Gute politische Ordnung“, 2) „Arten politischer Systeme“ Wie wandeln sich politische Systeme? - „Wandel politischer Systeme“ TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Arten politischer Systeme Willensbildung liberaler demokratischer Verfassungsstaat konkurrierend monopolisiert politischer Gestaltungsanspruch autoritäre Diktatur begrenzt unbegrenzt gewaltenteilend totalitäre Diktatur Herrschaftsstruktur monistisch TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Der liberale, demokratische Verfassungsstaat gewaltenteilende Herrschaftsstruktur (‚Verfassungsstaat‘) konkurrierende politische Willensbildung unter möglicher Einbeziehung aller Bürger ab einem bestimmten Alter (‚demokratisch‘) (sehr) begrenzter staatlicher Gestaltungs-anspruch, ggf. allein auf Sicherheit im Inneren und nach außen (‚liberal‘) TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Unterschiede zwischen demokratischen Verfassungsstaaten Regierungssystem präsidentiell  semi-präsidentiell / semi-parlamen-tarisch  parlamentarisch  Proporzsystem Rolle plebiszitärer Elemente rein repräsentative Demokratie  plebiszitär angereicherte repräsentative Demokratie  Referendumsdemokratie Rolle politischen Streits Konkurrenzdemokratie  Konkordanzdemokratie (‚Neokorporatismus‘) TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Präsidentielles und parlamentarisches Regierungssystem präsidentielles Regierungssystem parlamentarisches Regierungssystem Präsident ‚alter Dualismus‘ ‚neuer Dualismus‘ Regierung Regierung Parlament Parlament Wahlvolk Wahlvolk TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Das semi-präsidentielle bzw. semi-parlamentarische Regierungssystem bringt ins Amt Regierung Parlament bringt ins Amt Problemzone problembelastete Beziehungen Wahlvolk TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

‚Parlamentarische‘ Problemlösung im semi-präsidentiellen Regierungssystem bringt ins Amt zieht sich auf eine überparteiliche Rolle als Staatsoberhaupt zurück Regierung Parlament bringt ins Amt Präsident ordnet sich unter regierende Parlamentsmehrheit Wahlvolk nur formaler Akt TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

‚super-präsidentielle‘ Problemlösung im semi-präsidentiellen Regierungssystem wird zum dominierenden politischen Akteur bringt ins Amt Regierung Parlament bringt ins Amt Regierung wird zum ‚Arbeitsstab‘ des Präsidenten Gleichartigkeit von Parlaments- und Präsidentenmehrheit Wahlvolk TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

‚bonapartistische‘ Problemlösung im semi-präsidentiellen Regierungssystem geringe Handlungsfähigkeit Präsident stützt sich auf plebiszitäre Legitimation bringt ins Amt ? Regierung Präsident dominiert bringt ins Amt Parlament wenig handlungsfähiges Parlament instabile Regierung Wahlvolk TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Fallbeispiel Vergleichsfälle: Fragestellung: Großbritannien, USA, Frankreich Fragestellung: „Läßt sich behaupten, ein bestimmter Typ von Regierungssystem (präsidentiell, parlamentarisch, semi-präsidentiell) sei ‚besser‘ als ein anderer?“ TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

konkrete Aufgabe des Referenten Jedes Referat dient dazu, anhand einer klaren, im Seminarplan vorgegebenen Frage zwei oder drei politische Systeme miteinander zu vergleichen, und zwar anhand der in jeweiligen Sitzung vorzustellenden oder einzuübenden analytischen Kategorien sowie einen solchen Vergleich jene Frage zu beantworten. Nicht vom Referenten dargestellt müssen werden ... die vergleichsanleitenden Kategorien (= Aufgabe des Dozenten) die verglichenen Tatbestände selbst (= Aufgabe gelöst durch Vorbereitung der Teilnehmer anhand der vorab zu studierenden Texte) Ein erfolgreich erprobtes Beispiel findet sich im Foliensatz zur ersten Proseminarsitzung. TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

‚analytische Distanz‘ Was ist eine ‚Analyse‘? Sie beantwortet mit Anspruch auf Wahrheit eine klare Frage, etwa: Warum hat X die Wahl gewonnen? Sie ordnet den Stoff nach Gesichtspunkten oder Begriffen, die für eine Antwort auf jene Frage nützlich sind. Genau solche Gesichtspunkte oder Begriffe sind ‚analytische Kategorien‘. Sie löst sich von ... der Chronologie der Ereignisse (‚historische Beschreibung‘) der Selbstsicht der Akteure (‚Nachzeichnung der Sicht von innen‘) der für den Autor unverbindlichen Wiedergabe der Sichtweisen anderer (‚Nachzeichnung des Diskussionsstandes‘) ‚analytische Distanz‘ TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt

Aufgaben von ... Referent und Diskutant lobt kritisiert bringt Eigenes trägt den zu vermittelnden Stoff vor oder präsentiert die einzuübenden Fertigkeiten anhand einer klaren Fragestellung in zielführender Gliederung mündend in eine begründete Antwort auf seine Frage; zeigt auf ... weiterführende Fragestellungen erkenntnisträchtige weitere Richtungen der Gedanken- und Argumentationsführung. erörtert, ob das vom Referenten an den Tag gelegte Verständnis des Stoffes wohl das bestmögliche war legt ggf. eine Alternative vor hinterfragt den Gedankengang des Referenten bringt Sachverhalte, Sichtweisen und Gedanken vor, die der Referent überging, obwohl sie nach Ansicht des Diskutanten wichtig sind. freundlicher Wettstreit ... aber niemals ein ‚Koreferat!‘ TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt