Vorlesung: Bestandsbetreuung Rind Wintersemester 2006/7, 9. Fachsemester - Hormoneinsatz beim weiblichen Rind - Hormonprogramme - Fruchtbarkeitsprogramme AGTK Wehrend
Hormone, die beim Rind eingesetzt werden - Prostaglandine - GnRH-Analoga - Gestagene - eCG - hCG AGTK Wehrend
Einsatz von Prostaglandin beim Rind gezielte Einzeltierbehandlung - Zyklusinduktion - Zystenbehandlung - Pyometra - Corpus luteum persistens - Abortinduktion - Geburtsinduktion Hormonprogramme AGTK Wehrend
Wirkung der Prostaglandingabe luteolytisch: Das endogene Luteolysin ist endometriales PGF2 spasmogen: Einsatz im Frühpuerperium ist zwecklos Pubertät: Humanmedizinisch: Entwicklungsphase vom Beginn der Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale bis zum Erwerb der Geschlechtsreife Tiermedizin: Geschlechtsreife Zuchtreife: Geschlechtreife: Entwicklungsstand, bei dem die Geschlechtsorgane voll funktionsfähig sind Zuchtreife:Entwicklungsstand, bei dem eine Zuchtnutzung möglich ist – meist später als die Geschlechtreife AGTK Wehrend
Prostaglandine Prostaglandinapplikation Zeitpunkt der Luteolyse ist abhängig vom Stand der Follikelentwicklung Abfall des Progesterons 24 Std. nach Injektion Synchronisationseffekt ist eingeschränkt - Tiere, die in der Refraktärphase sind - Tiere, bei denen bereits eine Luteolyse stattgefunden hat - Östrusrate empfänglicher Tiere: 75 % innerhalb von 3-4 Tagen 85 - 95% innerhalb von 7 Tagen AGTK Wehrend
Prostaglandine vor der Applikation: Tiere sollten sicher nicht tragend sein - erwarteter Östrusbeginn sollte nutzbar sein - Brunstbeobachtung - Besamung beachte Freiwillige Wartezeit Kostenanalyse AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Brunstbeobachtung und Besamung über sechs Tage Am 7. Tag: Behandlung aller bisher nicht brünstigen Tiere Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin Brunstbeobachtung und kB - Vorteil: niedriger Hormonverbrauch Nachteil: intensive Brunstbeobachtung notwendig AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit 2. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Selektion interöstrischer Tiere (Palpation, Milchprogesteron) Behandlung selektierter Tiere Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Brunstbeobachtung und kB Selektion Prostaglandin ggf. erneute Selektion Prostaglandin - Vorteil: individuelle Behandlung, Krankheitserkennung Nachteil: Arbeitsaufwand, Kosten AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung 3. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung Brunstbeobachtung und Besamung über 6 Tage Erneute Behandlung nach 14 Tagen 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
3. Programm Nicht detektiert werden Kühe mit Stillbrünstigkeit 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Prostaglandin alle Tiere ab Tag 6 Nicht detektiert werden Kühe mit Stillbrünstigkeit und vor Tag 6 Diese Tiere sind am 2. Applikationstermin in der sensitiven Phase 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung 4. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung Erneute Behandlung nach 14 Tagen (11 – 14 Tage) Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Prostaglandin 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
4. Programm 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Prostaglandin 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin Durch die Einhaltung des Behandlungsintervalles wird gewährleistet, dass - Reagenten einen erneuten ansprechbaren Gelbkörper haben - Nicht-Reagenten einen ansprechbaren Gelbkörper entwickelt haben. AGTK Wehrend
Ersparnis in der Brunstbeobachtung Hoher Synchronisationseffekt 4. Programm Vorteil: Ersparnis in der Brunstbeobachtung Hoher Synchronisationseffekt Nachteil: Medikamenteneinsatz Abnahme der Tierbeobachtung AGTK Wehrend
Kombination von Prostaglandin und Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) Prostaglandine GnRH Luteolyse FSH/LH Durch Kombination beider Substanzen lässt sich der Synchronisationseffekt unabhängig vom Ausgangszustand erhöhen. AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH 1. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH Behandlung am 8. Tag mit Prostaglandin Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit GnRH 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
Kühe werden „Prostaglandin-empfindlich“ 1. Programm 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit GnRH 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin - GnRH- Behandlung führt zur Ovulation (20-24 Std.) und erneuter Follikelanbildung Kühe werden „Prostaglandin-empfindlich“ Brunstbeobachtung ist notwendig AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH 2. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH Behandlung am 8. Tag mit Prostaglandin Behandlung am 10. Tag mit GnRH Terminierte Besamung 16 - 20 Std. später 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit GnRH 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag terminierte Besamung Prostaglandin GnRH AGTK Wehrend
Bezeichnung: Ovsynch-Verfahren (Pursley et al., 1995) 2. Programm Bezeichnung: Ovsynch-Verfahren (Pursley et al., 1995) 1. GnRH-Injektion führt bei etwa 85% der Tiere zur Ovulation Prostaglandingabe führt zur Luteolyse 2. GnRH-Injektion führt zur synchronisierten Ovulation Einflußfaktoren auf die Trächtigkeitsrate: Genitalgesundheit Körperliche Kondition < BCS 2,5 Verminderte Wirkung bei Färsen Effekt (ökonomischer Vorteil) stark betriebsabhängig. AGTK Wehrend
kein große Bedeutung auf Bestandsebene Gestagene Prinzip: - Blockierung des Zyklus durch mehrtägige Gestagengabe (10 – 14 Tage) - negative Rückkopplung – Verhinderung des präovulatorischen LH-Peaks kein große Bedeutung auf Bestandsebene Bespiel: PRID-Spirale (Progesterone Releasing Intravaginal Device - Progesteron abgebende Vaginalspirale) AGTK Wehrend
wellenartige Follikelanbildung auf den Ovarien Gestagene Ovulation Follikeldurchmesser Zyklus wellenartige Follikelanbildung auf den Ovarien Ovulation nur möglich wenn Progesteron ↓ Durch exogene Gestagengabe wird die LH-Ausschüttung unterdrückt und Ovulationen verhindert Pubertät: Humanmedizinisch: Entwicklungsphase vom Beginn der Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale bis zum Erwerb der Geschlechtsreife Tiermedizin: Geschlechtsreife Zuchtreife: Geschlechtreife: Entwicklungsstand, bei dem die Geschlechtsorgane voll funktionsfähig sind Zuchtreife:Entwicklungsstand, bei dem eine Zuchtnutzung möglich ist – meist später als die Geschlechtreife AGTK Wehrend
Hormoneinsatz auf Bestandsebene Meist zur Verbesserung der Brunsterkennung und Brunstnutzungsrate genutzt Sollte nicht dazu dienen, Managementfehler zu korrigieren Unterscheide Hormoneinsatz bei gesunden Tieren und Einsatz zur Therapie Färsen als Sondergruppe beachten AGTK Wehrend
Hormoneinsatz auf Bestandsebene (Landwirt) Aus: Modernes Fruchtbarkeitsmanagement beim Rind; AgroConcept GmbH, 2005 AGTK Wehrend
Hormoneinsatz auf Bestandsebene als Fruchtbarkeits-program Kennzeichen: - regelmässige Applikation - Schaffung von Routinen, auf die der gesamte Arbeitsablauf eingestellt wird - „strategische Fruchtbarkeitsprogramme“ AGTK Wehrend
Hormoneinsatz auf Bestandsebene als Fruchtbarkeits-program Vorgehen - Festlegung der freiwilligen Wartezeit - betriebsspezifisch - leistungsabhängig - NEB - Beispiel: Besamung zwischen AGTK Wehrend
Hormone, die beim Rind eingesetzt werden - Prostaglandine - GnRH-Analoga - (FSH) - Gestagene - eCG - hCG AGTK Wehrend
Wirkung von Prostaglandin PGF2 - luteolytisch: Das endogene Luteolysin ist endometriales PGF2 - spasmogen: Einsatz im Frühpuerperium ist zwecklos AGTK Wehrend
Unterschiede in der Halbwertszeit Prostaglandin PGF natürliche Prostaglandine - synthetische Prostaglandine Prostaglandin PGF2-Agonisten Natürliche Prostaglandine Präparat: Dinolytic Halbwertszeit bei 2 – 3 Minuten Synthetische Prostaglandine Präparate: Tiaprost, Luprostinol, Cloprostenol, Etiproston Besonderheit: (+)-Cloprostenol: rechtsdrehende Enatiomer besitzt 3,5 fache höhere biologische Wirkung als das Racemat (Mischung aus + und -) Unterschiede in der Halbwertszeit AGTK Wehrend
Einsatz von Prostaglandin beim Rind gezielte Einzeltierbehandlung - Zyklusinduktion - Zystenbehandlung - Pyometra - Corpus luteum persistens - Abortinduktion - Geburtsinduktion Hormonprogramme AGTK Wehrend
Prostaglandine Prostaglandinapplikation Zeitpunkt der Luteolyse ist abhängig vom Stand der Follikelentwicklung Abfall des Progesterons 24 Std. nach Injektion Synchronisationseffekt ist eingeschränkt - Tiere, die in der Refraktärphase sind - Tiere, bei denen bereits eine Luteolyse stattgefunden hat - Östrusrate empfänglicher Tiere: 75 % innerhalb von 3 - 4 Tagen 85 - 95% innerhalb von 7 Tagen AGTK Wehrend
Prostaglandine vor der Applikation: Tiere sollten sicher nicht tragend sein - erwarteter Östrusbeginn sollte nutzbar sein - Brunstbeobachtung - Besamung beachte Freiwillige Wartezeit Kostenanalyse AGTK Wehrend
Prostaglandine vor der Applikation: Tiere sollten sicher nicht tragend sein - erwarteter Östrusbeginn sollte nutzbar sein - Brunstbeobachtung - Besamung beachte Freiwillige Wartezeit Kostenanalyse Gefahren durch Prostaglandingabe: - Asthmatiker und Schwangere - Gefahr von Infektionen an der Injektionsstelle - „Prostaglandinnebel“ AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Brunstbeobachtung und Besamung über sechs Tage Am 7. Tag: Behandlung aller bisher nicht brünstigen Tiere Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin Brunstbeobachtung und kB - Vorteil: niedriger Hormonverbrauch Nachteil: intensive Brunstbeobachtung notwendig AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit 2. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Selektion interöstrischer Tiere (Palpation, Milchprogesteron) Behandlung selektierter Tiere Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Brunstbeobachtung und kB Selektion Prostaglandin ggf. erneute Selektion Prostaglandin - Vorteil: individuelle Behandlung, Krankheitserkennung Nachteil: Arbeitsaufwand, Kosten AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung 3. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung Brunstbeobachtung und Besamung über 6 Tage Erneute Behandlung nach 14 Tagen 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
3. Programm Nicht detektiert werden Kühe mit Stillbrünstigkeit 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Prostaglandin alle Tiere ab Tag 6 Nicht detektiert werden Kühe mit Stillbrünstigkeit und vor Tag 6 Diese Tiere sind am 2. Applikationstermin in der sensitiven Phase 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung 4. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung Erneute Behandlung nach 14 Tagen (11 – 14 Tage) Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Prostaglandin 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
4. Programm 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit Prostaglandin 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag 15. Tag 16. Tag 17. Tag 18. Tag 19. Tag 20. Tag 21. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin Durch die Einhaltung des Behandlungsintervalles wird gewährleistet, dass - Reagenten einen erneuten ansprechbaren Gelbkörper haben - Nicht-Reagenten einen ansprechbaren Gelbkörper entwickelt haben. AGTK Wehrend
Ersparnis in der Brunstbeobachtung Hoher Synchronisationseffekt 4. Programm Vorteil: Ersparnis in der Brunstbeobachtung Hoher Synchronisationseffekt Nachteil: Medikamenteneinsatz Abnahme der Tierbeobachtung AGTK Wehrend
Gonadotropin-Releasing-Hormon Wirkung: - Ausschüttung von endogenen LH auslösen - dieser Effekt ist verstärkt bei östrogener Sensibilisierung (positives Östrogenfeedback) - Erstinjektion sensibilisiert die Hypophyse, das eine Zweitinjektion innerhalb von 30 – 90 Minuten zu einer stärkeren LH-Ausschüttung führt zur Verfügung stehende Wirkstoffe: - Gonadorelin - Buserelin - Lecirelin AGTK Wehrend
Gonadotropin-Releasing-Hormon Indikationen: - Ovulationsinduktion - Behandlung von Follikel-Theka-Zysten - Azyklie AGTK Wehrend
Kombination von Prostaglandin und Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) Prostaglandine GnRH Luteolyse FSH/LH Durch Kombination beider Substanzen lässt sich der Synchronisationseffekt unabhängig vom Ausgangszustand erhöhen. AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH 1. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH Behandlung am 8. Tag mit Prostaglandin Brunstbeobachtung und Besamung 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit GnRH 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin AGTK Wehrend
Kühe werden „Prostaglandin-empfindlich“ 1. Programm 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit GnRH 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag Brunstbeobachtung und kB Prostaglandin - GnRH- Behandlung führt zur Ovulation (20-24 Std.) und erneuter Follikelanbildung Kühe werden „Prostaglandin-empfindlich“ Brunstbeobachtung ist notwendig AGTK Wehrend
Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH 2. Programm Ablauf der freiwilligen Wartezeit Unselektive Behandlung mit GnRH Behandlung am 8. Tag mit Prostaglandin Behandlung am 10. Tag mit GnRH Terminierte Besamung 16 - 20 Std. später 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag 7. Tag Freiwillige Wartezeit GnRH 8. Tag 9. Tag 10. Tag 11. Tag 12. Tag 13. Tag 14. Tag terminierte Besamung Prostaglandin GnRH AGTK Wehrend
Bezeichnung: Ovsynch-Verfahren (Pursley et al., 1995) 2. Programm Bezeichnung: Ovsynch-Verfahren (Pursley et al., 1995) 1. GnRH-Injektion führt bei etwa 85% der Tiere zur Ovulation Prostaglandingabe führt zur Luteolyse 2. GnRH-Injektion führt zur synchronisierten Ovulation Einflußfaktoren auf die Trächtigkeitsrate: Genitalgesundheit Körperliche Kondition < BCS 2,5 Verminderte Wirkung bei Färsen Effekt (ökonomischer Vorteil) stark betriebsabhängig. AGTK Wehrend
Humanes Choriongonadotropin (hCG, Urofollitropin) Wirkung: - wie endogenes LH Indikationen: - Ovulationsinduktion - Follikelatresie - Follikel-Theka-Zysten zur Verfügung stehende Wirkstoffe: - Ovogest Nachteil: - großes Molekül – Gefahr der Antikörperbildung AGTK Wehrend
Equine Choriongonadotropin (hCG, Urofollitropin) Wirkung: - ausgenutzt wird die FSH-Wirkung Indikationen: - Anregung des Follikelwachstums im Rahmen der Superovulation zur Verfügung stehende Wirkstoffe: - Intergonan Nachteil: - lange Halbwertszeit - Wirkpotenz kann von Charge zu Charge wechseln AGTK Wehrend
Follitropin (FSH) Wirkung: - FSH-Wirkung Indikationen: - Anregung des Follikelwachstums im Rahmen der Superovulation zur Verfügung stehende Wirkstoffe: - Pluset (im Mischung mit LH, wird aus Hypophysen von Schweinen gewonnen) AGTK Wehrend
kein große Bedeutung auf Bestandsebene Gestagene Prinzip: - Blockierung des Zyklus durch mehrtägige Gestagengabe (10 – 14 Tage) - negative Rückkopplung – Verhinderung des präovulatorischen LH-Peaks kein große Bedeutung auf Bestandsebene Bespiele: - PRID-Spirale (Progesterone Releasing Intravaginal Device - Progesteron abgebende Vaginalspirale) - Chlormadinonacetat-Tabletten AGTK Wehrend
wellenartige Follikelanbildung auf den Ovarien Gestagene Ovulation Follikeldurchmesser Zyklus wellenartige Follikelanbildung auf den Ovarien Ovulation nur möglich wenn Progesteron ↓ Durch exogene Gestagengabe wird die LH-Ausschüttung unterdrückt und Ovulationen verhindert Pubertät: Humanmedizinisch: Entwicklungsphase vom Beginn der Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale bis zum Erwerb der Geschlechtsreife Tiermedizin: Geschlechtsreife Zuchtreife: Geschlechtreife: Entwicklungsstand, bei dem die Geschlechtsorgane voll funktionsfähig sind Zuchtreife:Entwicklungsstand, bei dem eine Zuchtnutzung möglich ist – meist später als die Geschlechtreife AGTK Wehrend
Hormoneinsatz auf Bestandsebene Meist zur Verbesserung der Brunsterkennung und Brunstnutzungsrate genutzt Sollte nicht dazu dienen, Managementfehler zu korrigieren Unterscheide Hormoneinsatz bei gesunden Tieren und Einsatz zur Therapie Färsen als Sondergruppe beachten AGTK Wehrend
Hormoneinsatz auf Bestandsebene (Landwirt) Aus: Modernes Fruchtbarkeitsmanagement beim Rind; AgroConcept GmbH, 2005 AGTK Wehrend
Fruchtbarkeitsprogramme Kennzeichen: - regelmässige Kontrollen und Behandlungen - Schaffung von Routinen, auf die der gesamte Arbeitsablauf eingestellt wird - „strategische Fruchtbarkeitsprogramme“ - Ziel ist immer eine Verbesserung der Fruchtbarkeit, daher vorher Status quo erheben AGTK Wehrend
Fruchtbarkeitsprogramme Vorgehen - Festlegung der freiwilligen Wartezeit - betriebsspezifisch - leistungsabhängig - NEB - Beispiel: Besamung zwischen dem 50. und 75. Tag post partum - Selektionskriterien festlegen - Wann muss eine Kuh die Herde verlassen? AGTK Wehrend
Fruchtbarkeitsprogramme - Routineuntersuchungen festlegen - durch das Personal des Betriebes - Kontrolle des Nachgeburtsabganges - Kontrolle der Körpertemperatur über bis zum 5. – 10. Tag post partum - Körperkonditionsbeurteilung - tierärztlich - Puerperalkontrollen - Kontrolle aller Tiere 21. – 28. Tage nach der Geburt - Sterilitätskontrollen - Kontrolle aller Tiere, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht in die Brunst gekommen sind - Trächtigkeitsuntersuchungen - rektal palpatorisch 42. Tag nach Besamung - rektal sonographisch um den 30. Tag AGTK Wehrend
Fruchtbarkeitsprogramme Vor- und Nachteile der Sonographie im Einsatz zur Fruchtbarkeitsüberwachung beim Rind Vorteil Nachteil Erhöhung der Sensitivität und Spezifität Kosten für die Geräte (bei 8000 – 9000 EURO) Frühere Diagnose einer Trächtigkeit möglich, daher Verkürzung der Güstzeit Kosten für die Untersuchung Visualisierung von Befunden Fruchtverluste nach positiver Diagnose (1 – 2 der Tiere) AGTK Wehrend