Der Stimulus Kommentar scheint einen Einfluss auf die Bewertung sportlicher Leistungen durch die Rezipienten zu haben. Die Unterschiede zwischen den beiden.

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 Präsentation transkript:

Der Stimulus Kommentar scheint einen Einfluss auf die Bewertung sportlicher Leistungen durch die Rezipienten zu haben. Die Unterschiede zwischen den beiden mK- und den beiden oT-Gruppen lassen sich vermutlich mit der fehlenden Informationsquelle Kommentar erklären. Auffällig sind dabei die extremeren Bewertungen der informierteren oder emotionalisierteren (?) Probanden bei der Beurteilung besonders guter oder schlechter Leistungen. Mit Hilfe einer Inhaltsanalyse soll nun der Frage nachgegangen werden, ob in diesem Fall konkrete Kommentierungsstile einen Erklärungswert für die gefundenen Effekte liefern können. Im Mittelpunkt zukünftiger Studien könnten Fragen bezüglich des generellen medialen Image-Transports bestimmter Sportarten in Verbindung mit der damit verbundenen rezeptionalen Resonanz im Vordergrund stehen. Außerdem könnte der Frage nachgegangen werden, welche Persönlichkeitseigenschaften von Sportzuschauern quasi eine Medienwirkungsmauer bilden. Letztendlich könnte eine Einführung sportspezifischer Medienwirkungstheorien, verbunden mit einer empirischen Überprüfung relevanter Knotenpunkte, eine systematische externe Kontrolle sportmedialer Angebote aus der Sicht des Sports theoretisch formulieren und später praxisorientiert umsetzen. Literatur Bonfadelli, H. (1999). MedienwirkungsforschungI: Grundlagen und theoretische Perspektiven. Konstanz: UVK MedienVerlagsgesellschaft mbH. Früh W. (1991). Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell. Theorie und empirische Forschung. Opladen: Westdeutscher Verlag GmbH. Beurteilung sportlicher Leistungen durch Zuschauer: Welchen Einfluss hat der TV-Kommentar auf die Bewertung des sportlichen Erfolges von Skispringern? Jörg Hagenah Druck: Universitätsrechenzentrum Leipzig Das dynamisch-transaktionelle Modell von Früh und Schönbach (Früh, 1991) verbindet das klassische S-O-R-Modell mit dem Nutzenansatz (vgl. Bonfadelli, 1999). Aus der Perspektive des sich professionalisierenden Sports ist das medial transportierte Image des Leistungssports als mögliches Transferobjekt für Sponsor- und Werbeaktivitäten eine wichtige ökonomische Basis. In diesem Zusammenhag werden sportliche Handlungen als Medienbotschaften verstanden, die durch sprachliche und technische Medienproduktionen unterschiedlich präsentiert werden können. Im Vordergrund dieser Studie steht die Frage, ob unterschiedlich kommentierte sportliche Leistungen auch durch die Rezipienten differenziert wahrgenommen werden. Abbildung 1. Erfolgs-Bewertung der gezeigten Sprünge durch die vier Probandengruppen im Mittel (mK = mit Kommentar; oT = ohne Ton). Unterhalb der Linien steht der tatsächlich erreichte Rang im jeweiligen Durchgang (bei Finalisten: Gesamtplatzierung in Klammern) Einleitung Diskussion Mit Hilfe einer einfaktoriellen Varianz- analyse bei der die gezeigte Version als Faktor fungierte, sollten mögliche Versionseffekte hinsichtlich der Leistungs- bewertung analysiert werden. Bei 13 der 21 rezipierten Sprünge (siehe Abbildung 1) unterschieden sich diesbezüglich die Mittelwerte der vier Gruppen signifikant voneinander. Post-hoc-Analysen nach Scheffé ergaben, dass der Versionseffekt bei 7 Fällen auf Differenzen zwischen den beiden Probandengruppen mit gehörtem Kommentar (mK) einerseits und andererseits denjenigen basiert, die den Wettkampf tonlos verfolgten (oT). Die Leistungen von Wolfgang Loitzl (F (3, 247)=7.09; p<0.001) und Jussi Hautamaeki (F (3, 183)=8.03; p<0.001) im ersten Durchgang und Martin Schmitt (F (3, 247)=7.09; p<0.001) im Finale (siehe Abbildung 1) wurden von der RTL mK- Gruppe besser bewertet als von den Eurosport-Probanden (mK). Für einen experimentellen Ansatz wurden 4 Versionen eines Skisprung-Wettkampfes in Bischoffshofen zusammengeschnitten: 1. RTL mit Kommentar, 2. Eurosport mit Kommentar, 3. RTL ohne Ton und 4. Eurosport ohne Ton. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Versionen nur bezüglich des Kommentars und des eingeblendeten Senderlogos. Jeder Zusammenschnitt zeigt 6 Paare, die im ersten Durchgang im K.O.-Modus antreten und neun Springer im Finale. Jeweils eine dieser vier Versionen wurde 251 Leipziger Oberstufenschülern (davon 52,3 % weiblich) im November 2001 vorgeführt und mittels Fragebogen wurden die rezipierten Leistungen der einzelnen Sportler nach jedem Sprung auf einer fünfstufigen Skala bewertet (0 = überhaupt kein Erfolg bis 4 = großer Erfolg). Methode Ergebnisse P < P < 0.01 P < P < 0.01 P < P < 0.01 P < P < 0.05 P < (23) (27) 25 (24) 18 (18) 18 (18) 30 (30) 3 (4) 4 (3) 1 (1) Da wird der Hund doch in der Pfanne verrückt! (Dirk Thiele, Eurosport)