Spezifische Motivdimensionen von Ausdauer- und Mannschaftssportlern im Vergleich zu Nichtsportlern Jörg Hagenah Druck: Universitätsrechenzentrum Leipzig.

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Spezifische Motivdimensionen von Ausdauer- und Mannschaftssportlern im Vergleich zu Nichtsportlern Jörg Hagenah Druck: Universitätsrechenzentrum Leipzig Interessanterweise existieren offensichtlich sportartspezifische Unterschiede in den Motivstrukturen verschiedener Ausdauersportler (vgl. Stoll, 2000). Ziel dieser Studie ist es nun, die Teilnahmemotive von Ausdauersportlern im Vergleich zu Mannschafts- bzw. Nichtsportlern zu analysieren. Im Vordergrund steht dabei, ob sich möglicherweise [1] sportspezifische (im Vergleich zu Nichtsportlern), [2] sportartspezische und [3] sportgruppenspezifische (Ausdauersportarten - Mannschaftssportarten) Motive finden lassen. Untersucht wurden 210 Marathonläufer (Ohio, 1992), 283 Ultramarathonläufer (Biel, 1997), 38 Ironmen (Roth 1998) sowie 22 Fußballer, 8 Handballer und 45 Nichtsportler (Leipzig, 2000). Als Untersuchungsinstrumentarium kam die leicht modifizierte deutsche Kurzversion (gMOMS-s; Hagenah & Ziemainz, 1999) des MOMS ( Motivation of Marathoners Scale) von Ogles & Masters (1993) zum Einsatz. Áls abhängige Variablen der ANOVAs fungierten die neun Motivsubskalen des gMOMS-s (siehe Tab. 1 - Tab.3). Abbildung 1: Mittelwertunterschiede der neun Motivsubskalen im Sportartvergleich Tabelle 3: Sportarteffekte zwischen Fußballern, Handballern und Ironmen Tabelle 1: Mittelwerte (Standardabweichungen) der neun Motivsubskalen im Sportartvergleich Tabelle 2: Sportarteffekte zwischen den Marathon-, Ultra-, und Ironmangruppen Auf allen drei Ebenen der Untersuchung (s.o.) zeigen sich deutliche Effekte. [1] Alle neun Motivsubskalen werden von den Nichtsportlern durchweg besonders niedrig eingeschätzt. Dementsprechend sollte es sich bei den Motivdimensionen tatsächlich um sportspezifische handeln. [2] + [3] Zwischen Handballern und Fußballern gibt es keine Sportarteffekte. Den Erwartungen entsprechend können aber die Motive Zusammensein und Wettkampf als für die Gruppe Mannschaftssport typisch bezeichnet werden. Selbstwert und Persönliche Zielerreichung scheinen dagegen eher allgemein typisch für Sportler zu sein. Als eher ausdauersportspezifisch können in diesem Zusammenhang die allgemeine Gesundheitsorientierung und (bedingt) die Gewichtsregulation bezeichnet werden, während das Sinngebungsmotiv und die psychische Gesundheitsorientierung eher für die Ultramarathonläufer und die Ironmen von Bedeutung sind. Auffallend beim Vergleich zwischen Ausdauer- und Nichtsportlern ist vor allen Dingen, daß sie sich zwar außer in der Dimension Zusammensein deutlich voneinander unterscheiden, aber dennoch ein ähnliches Motivprofil aufweisen. Konkretere Motivspezifikationen und -zuordnungen bedingen jedoch eine Stichprobenerweiterung (vertikal und horizontal etwa mit Rückschlag- oder etwa Kampfsportlern). Literatur :Hagenah, J. (1999). Teilnahmemotivation von Ausdauersportlern. Unveröffentlichte Magisterarbeit. Leipzig: Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität. Hagenah, J. & Ziemainz, H. (1999). Gibt es einen Unterschied in den Motiven von Triathleten und Läufern? Vortrag zum Hochschultag der dvs in Heidelberg. Ogles, B.M. & Masters, K.S. (1993). The development of an instrument to measure motivation of marathon running: The Motivations of Marathoners Scale (MOMS). Research Quarterly of Exercise and Sport, 64 (2), Stoll, O. (2000). Ausdauersport und psychologische Aspekte im Freizeit- und Breitensport. In: H. Ziemainz, U. Schmidt & O. Stoll. Psychologie in Ausdauersportarten (S.8-34).Butzbach-Griedel: Afra-Verlag. Einleitung Methode Ergebnisse Diskussion