Risiko, das ungeliebte Kind

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Diagnose – Förderung Förderdiagnose - Förderdiagnostik
Advertisements

Risiko-Management im Projekt
Regina Mirvis, Senior Consultant
Leitbilderstellung der Samtgemeinde Am Dobrock
Controlling, Analyse und Verbesserung (Teil 2)
Emotion und Motivation
Empowerment – was bedeutet das konkret:
(An)sprache für Mitarbeiter Aspekte aus der Austauschtheorie
Evaluation von Gesundheitsförderung im Unterricht und in der Schule
Projektumfeld Gesellschaftliche Strömungen Strukturen/ Gliederung
Status Quo des Unternehmens
Kommunikation – Allgemeines, Grundlagen, Definition
Heuristiken und Kontexteinflüsse
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme LE 3.2- LM 8 - LO 9 Definitionen zu LM 8.
Es gibt viele Arten von Risiken
Soziale Interaktion und Alltagsleben
Software Risk Evaluation Method (SRE)
Baustein RM-21: Risiko-Management planen
Erfahrungen der Profil 21- Schulen (nach 3 Jahren QmbS) Abfrage am Reflexionsworkshop
Modellierungsmethoden in der Verhaltenstherapie
Grundkonzepte der Bindungstheorie
Zeitmanagement für Frauen
Fragen können wie Küsse schmecken
Software Engineering SS 2009
Mitarbeitendengespräche (MAG) 2013 Leitfaden für Vorgesetzte Inhaltsverzeichnis 1. Einleitende Bemerkungen 2. Ablauf der Gespräche Beurteilung.
7 d Ursachen und Behandlung Angst - Sozialisation
Krabbeltiere Fotos: ©Nadine Wolfgang www. kreativ-atelier-muttenz.ch
Management, Führung & Kommunikation
Menschen was sie bewegt, was die bewegen Vortrag, 17. September 2013
Projekt M8-Standards Woran erkennen wir, dass wir gut weiterkommen? Anregungen zur Entwicklung eines Performance Boards für die M8 Richard Stockhammer.
SPORT und PERSÖNLICHKEIT
Familienföderation e.V.
G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald
©AHEAD executive consulting, 2007 STAY AHEAD! Auftragsorientierte Mitarbeiter- und Teamentwicklung für Mitarbeitende der Firma … AG.
Eine Vorlage zur Erstellung von Buyer Personas
Umgang mit Konflikten Mag. Weber Adrian.
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
Coaching-Tools II Workshop Gruppencoaching
Dienstleistungen für Ihren Fortschritt. Neigungsprofil für Servicetechniker More than psychology structures.
Was möchten wir heute tun?
INSTITUTIONS, INSTITUTIONAL CHANGE AND ECONOMIC PERFORMANCE
Wertemanagement Die Übergänge zwischen den Wertesystemen.
Vorbild – Selbstbild – Autorität
Interkulturelle Kompetenz – Was ist das?
Soziale Interaktion und Alltagsleben
Vienna Conference on Consciousness Teil I "Was ist die neuronale Grundlage des Bewußtseins? Wo ist es im Gehirn?" Beitrag von Michael L. Berger (Center.
KULTUR TIM-99 Presented by : Carlos Zafrane Susi Andriani
Management, Führung & Kommunikation
Konfliktlösung durch Konfrontation
Teambildung.
Leben in der Dorfgemeinschaft
Sensible Themen Was Sie tun können, wenn die Unzufriedenheit mit dem Aussehen für eine/n Lernende/n oder KollegIn ein Problem darstellt LIFELONG LEARNING.
Thema „Hilfe mein Kind ist in der Trotzphase“
Konflikte und Mobbing.
Ganzheitliche Unternehmensführung als Basis nachhaltiger Wertsteigerung © all rights reserved.
PARTicipation Basis Workshop Inklusion
Interview mit dem Deutschen Jugend-Meister 2008 Mit Mausklick geht‘s weiter!
Methoden der Sozialwissenschaften
Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2000 in der Zahnarztpraxis
Copyright © Prof. (FH) Dr. Gölzner
Kommunikation - Die Macht von Bildern in Unternehmen
Überlegen – Entscheiden - Umsetzen
4HW Fink, Ganahl, Habichler
Basierend auf den Arbeiten von
Reflexionsfragen: Haltung gegenüber dem Kind Welche drei wichtigen Aspekte prägen Ihre Haltung zum Kind und woran sind sie zu erkennen? Sprechen Sie in.
Interkulturelle Aspekte - Geert Hofstede - Verhandlungstechnik und alternative Streiterledigung FS 2013, Dr. iur. Peter Liatowitsch Florence Jäger, Cornelia.
1 Systemische Beratung Clemens Finger – Martin Steinert Systemische Beratung
Folie 1 Kulturelle Vielfalt: eine ethische Reflexion Peter Schaber (Universität Zürich)
Diagnosemanual NMS Vernetzungstreffen der Generation 1 & 2
 Präsentation transkript:

Risiko, das ungeliebte Kind oder: wie kann man sich ganz anders dem Thema nähern und davon im Projekt profitieren? Workshop, anläßlich des Internationalen Friedberger PM-Forums am 10.3.06 geleitet von Dr. Klaus Wagenhals, Organisationsberatung und Führungskräfte-Entwicklung, Offenbach

Riskmanagement in Abhängigkeit von Persönlichkeit, (Unternehmens)Kultur und Projektrolle Verhaltensweisen Werte/Normen Grundüberzeugungen Die Dimensionen zur Unterscheidung von Nationalen Kulturen von Hofstede u.a. Kultur Persönlichkeit (Enneagramm) Projektrolle Role-taking Role-playing Role-performing

Risikoverhalten nach Persönlichkeitstypen Typ 1(Perfektionist) ärgert sich wenn der Projektablauf durch unvorhergesehene Dinge verzögert wird; hat Aversion gegen Risiken – wird alles tun, um sie zu vermeiden Typ 2 (Geber) erkennt und vermeidet Risiken, die Beziehungen gefährden könnten Typ 3 (der Erfolgreiche) nimmt sich wenig Zeit für Details – will „action“; nimmt Risiken in Kauf, wenn ihm keine Nachteile entstehen Typ 4 (Künstler) steht gerne am Abgrund, braucht den Nervenkitzel – blüht auf , wenn sich Risiken auftun; sieht diese als Herausforderung an Typ 5 (Beobachter) versucht Risiken sachlich und nüchtern zu betrachten , zieht alle Einflußfaktoren in betracht, verläßt sich auf seine Logik Typ 6 (TeamPlayer) kann sich alles vorstellen, was überhaupt schief gehen kann und bremst daher die anderen Typ 7 (Optimist) sieht die Situation optimistisch und neigt dazu Risiken zu übersehen oder zu unterschätzen Typ 8 (Boss) neigt dazu keine Furcht zu empfinden, verläßt sich auf seinen Instinkt, hat keine Geduld für detaillierte Analysen Typ 9 (Vermittler) blendet Gefahren unbewußt aus und „übersieht“ damit Risiken

Kulturebenen und ihr Zusammenhang Verhaltensweisen und -ergebnisse Sichtbar, aber Interpretationsbedürftig Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen, usw. Werte und Normen Teils sichtbar, teils unbewußt Maximen, „Ideologien“, Verhaltensrichtlinien, Verbote Basis-Annahmen Unsichtbar, meist unbewußt Über Umweltbezug, Welt, Wesen des Menschen, Wesen menschl. Handlungen, Wesen menschl. Beziehungen Nach E.H. Schein, Sloan Management Review 1984, 25. Jg., Heft 2, S. 4

Kulturausprägungen und Riskmanagement Risikomanagement findet bei Mitarbeitern dieser Kultur- ausprägungen hohe Akzeptanz Risikomanagement ist in Kulturen mit diesen Ausprägungen sehr schwierig einzuführen Kleine Machtdistanz Grosse Machtdistanz Mitarbeiter erwarten, in Entscheidungen miteinbezogen zu werden Mitarbeiter erwarten, Anweisungen zu erhalten Individualistisch Kollektivistisch Seine Meinung zu äußern ist Kennzeichen eines aufrichtigen Menschen Man sollte immer Harmonie bewahren und direkte Auseinandersetzungen vermeiden Low-context-Kommunikation High-context-Kommunikation Man erwartet von jedem eine eigene Meinung Meinungen werden durch Gruppenzugehörigkeit vorbestimmt Feminin Maskulin Vorgesetzte verlassen sich auf ihre Intuition und streben Konsens an Von Vorgesetzten erwartet man, dass sie entschlussfreudig und bestimmt sind Konflikte werden beigelegt, indem man miteinander verhandelt und nach einem Kompromiss sucht Konflikte werden beigelegt indem man sie austrägt

Kulturausprägungen und Riskmanagement/2 Hohe Unsicherheitsvermeidung Niedrige Unsicherheitsvermeidung Die dem Leben innewohnende Unsicherheit wird als ständige Bedrohung empfunden, die es zu bekämpfen gilt Unsicherheit (Ungewissheit) ist eine normale Erscheinung im Leben und wird täglich hingenommen, wie sie gerade kommt Akzeptanz bekannter Risiken; Angst vor uneindeutigen und unbekannten Situationen Uneindeutige Situationen mit unbekanntem Risiko werden akzeptiert Ungewisse/unbekannte Situationen sind bedrohlich Ungewisse/unbekannte Situationen sind interessant

Eigenschaften lebender Systeme - Systeme sind bestrebt einen Gleichgewichtszustand zu erhalten (Homöostase) Systeme sind selbstorganisierend. Individuelles Verhalten ist Teil des Systemverhaltens und tritt nie isoliert vom System auf (Verhalten ist relational und kontextuell). Systemverhalten entsteht in Form von Mustern (Muster: Beziehungen, Regeln, Normen, etc.). Jede Veränderung eines Elementes beeinflußt alle Teile des Systems Nicht das Individuum ist das Problem - Das System hat dieses Verhalten für sein Funktionieren erzeugt (Symptom für das Systemverhalten). Soziale Systeme sind sinngesteuert. Systemverhalten macht Sinn! Man kann sich nicht nicht-verhalten. Wenn sich Beziehungen verändern, verändert sich das Funktionieren des Systems.

Where The Role Comes From Organisation Tasks Understanding of the main tasks Culture Values & Norms Structure Training, Position, Power Position Expectations Status Role sender (The Others) Environment cook Father Personality (Role receiver, Role bearer) Habits, Values, Wishes, Abilities Friend/ lover Behaviour Quelle: Steiger & Lippmann Handbuch angewandte Psychologie für Führungskräfte Berlin (1999)

Risiko Statement Bedingung Konsequenz Kriterien für ein gutes Risikostatement: Es muss eindeutig sein Es muss leicht verständlich sein Es muss Bedingung und Konsequenz sowie Wahrscheinlichkeit enthalten Nr. Risiko Bedingung Konsequenz Wahrscheinlk 1 Nicht ausreichend Ressourcen während der Entwicklungsphase verfügbar Das Projekt wird sich um mindestens 60% 4 Wochen verzögern 2 …

Risikobewertung und Gegenmaßnahmen bzw. -überwachung Aus dem Statement heraus Bewertung (Klassifizierung) durch PL oder Team Erstellung der Rangliste und Freigabe (Achtung: genaue Überprüfung von Formulierungen!) Planung von Maßnahmen und Festlegung eines geeigneten Überwachungsprozesses (inkl. Eskalationsstufen und Notfallplan; zentral: präzise Definition der Indikatoren für die Überschreitung eines festgelegten Schwellenwertes)