Schlussthesen Machbarkeit Einsparpotential Kontextsensitivität

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Schlussthesen Machbarkeit Einsparpotential Kontextsensitivität Paradigmenwechsel Privilegienverlust Evaluationsdruck Verobjektivierungsproblematik Steuerungspotential Dezentralisierung Aufgabenverschiebung Iuk-Technik

Thesen 1. Machbarkeit: Die Kostenrechnung an Hochschulen als Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträger- sowie Prozeßkostenrechnung ist mit moderner Finanzmanagementsoftware auf kameraler und zugleich auch doppischer Basis machbar. 2. Einsparpotential: Die Einführung der Kostenrechnung mit dem kurzfristigen Ziel der Kosteneinsparung ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen u.E. verfehlt; im Gegenteil sind die Investitionen zur Etablierung der Kostenrechnung erheblich und Maßnahmen zur Kostensenkung in relevantem Ausmaß unter den gegebenen Bedingungen nicht verfügbar.

Thesen 3. Kontextsensitivität: Die Kostenrechnung wird im Rahmen der Ermittlung der Kosten der (Dienst-)Leistungen der Hochschulen auch die Kosten der Anwendung und Umsetzung des rechtlichen Kontextes transparent machen (Haushaltsrecht, Beschaffungsrichtlinien, Beihilferecht, Berufungungsordnung, BAT, Besoldungsrecht, Reisekostenrecht, Mitbestimmungsrechte usw.)

Thesen 4. Paradigmenwechsel: Die Einführung der Kostenrechnung in die Hochschulverwaltung stellt einen Paradigmenwechsel von der Verwaltung zum Management einer Hochschule dar und tangiert alle Bereiche: Es kommt nicht mehr vor allem darauf an, keine Fehler zu machen, sondern verstärkt darauf, gegebene Aufgaben unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu bearbeiten, aber auch in Frage zu stellen. Damit wird mit einer (integrierten) Kostenrechnung ein Sprengsatz an das Fundament der etablierten Hochschulführung und -planung gelegt.

Thesen 5. Privilegienverlust: Die Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung im Wissenschaftsbbereich impliziert zunächst erhebliche Einschnitte in die Privilegien der Wissenschaftler: Beispielsweise können die Kosten für die Ausbildung eines Absolventen nur dann realitätsnah ermittelt werden, wenn sie in der Lage und Willens sind, ihre Arbeitsanteile Lehre, Forschung und Verwaltung zuzuordnen.

Thesen 6. Evaluationsdruck: Konsistente Kosten- und Leistungsrechnung impliziert systematisch die Evaluation der Leistungen der Hochschule. Die Kosten beispielsweise eines Studiengangs sind nur dann als zu hoch zu bewerten, wenn die Qualität der Ausbildung sie nicht rechtfertigt: Vielleicht sind hohe Studienkosten mit besonders qualifizierten Absolventen verbunden!?

Thesen 7. Verobjektivierungsproblematik: Die Verobjektivierung des Werteverzehrs durch Kostenrechnung ist für staatliche Hochschulen instrumentell vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen im Vergleich zur Verobjektivierung der Leistungsqualität. Allerdings wird der Notwendigkeit der Evaluation mit der Offenlegung der Kosten als hard facts erheblicher Nachdruck verliehen. 8. Steuerungspotential: Die Wirksamkeit der Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung an staatlichen Hochschulen ist sowohl unter der Perspektive interner wie externer Steuerung tendenziell an die Einführung der Kostenrechnung an allen staatlichen Hochschulen und an die übergreifende Entwicklung von quantitativen und qualitativen Vergleichsmaßstäben gebunden.

Thesen 9. Dezentralisierung: Sowohl aus der Perspektive der Wissenschaftsadministration als auch der einzelnen Hochschule sollte ein Hauptziel der Einführung modernen Finanzmanagement - und damit auch der Kostenrechnung - die Schaffung der Möglichkeit für eine Steigerung der dezentralen Autonomie sein: Verbindliche Kontrakte zwischen Wissenschaftsadministration und Hochschule sowie zwischen Hochschulmanagement und Fachbereichen mit Zielvereinbarungen und entsprechenden Budgets sollten die “basisdemokratische” Vision modernen Finanzmanagements ausmachen.

Thesen 10. Aufgabenverschiebung: Die Umsetzung der Ergebnisse der Kostenrechnung an Hochschulen wird nicht zu Kosteneinsparungen sondern zu einer verstärkten “Kunden”orientierung führen. Die Einsparungen in klassischen Hochschulbereichen werden zu verstärktem Ressourceneinsatz in bisher unerschlossenen Bereichen führen (z.B. systematische “Absolventenverfolgung”).

Thesen 11. IuK-Technik: Die Auswahl der Software sollte sich insbesondere auf die dezentrale Erfaßbarkeit der Kosteninformationen im Rahmen workfloworientierten Haushaltsvollzugs beziehen. Die Einführung der Kostenrechnung an den Hochschulen eines Landes sollte zwar koordiniert (Vorgabe der Unterscheidungskriterien für Kostenstellen und -träger, evtl. auch für Kostenarten), aber die Auswahl der Software möglichst jeder Hochschule selbst überlassen werden. Die Etablierung äquivalenter Kostenrechnungsstrukturen ist auch unter verschiedenen Systemen ebenso möglich, wie die Ausarbeitung gleicher Texte unter verschiedenen Textverarbeitungssystemen. An der internen Produktentscheidung sollte die Arbeitsebene schon deshalb wesentlichen Anteil haben, weil auch das Auswahlverfahren selbst die “Neue Steuerungslogik” an Hochschulen symbolisieren können sollte!