„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ [ Victor Hugo ] „Wenn einer allein träumt, so ist das nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, so ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“ [Don Helder Camara]
Kreativität Seminar: „Umgang mit Basistechniken wissenschaftlichen Arbeitens“ Dozentin: Dr. C. Eichenberg Referenten: Christiane Hofmann, Krasimira Topchiyska, Victoria Hristova
Überblick 1.) Routine und Kreativität 2.) Kleine und große Kreativität 3.) Divergentes und konvergentes Denken 4.) Die kreative Persönlichkeit 5.) Die fünf häufigsten Irrtümer über Kreativität 6.) Der kreative Prozess 7.) Brainstorming 8.) Weitere Kreativitätstechniken 27.03.2017 Universität zu Köln
1) Routine und Kreativität Für die meisten Aufgaben, die wir erledigen, benötigen wir keine Kreativität, wir wenden Wissen und Fertigkeiten an und erzielen hoffentlich das gewünschte Ergebnis. Was tut ihr, wenn ihr bei einem wichtigen Problem nicht weiterkommt? Kreative Idee: Versuch auf anderem Weg als dem gewohnten eine neue Lösung zu finden. Merkmale der kreativen Idee: Sie muss jenseits gewohnter Denkpfade gefunden werden Sie muss funktionieren 27.03.2017 Universität zu Köln
Der kreative Sprung 27.03.2017 Universität zu Köln
2) Große und kleine Kreativität Grosse Kreativität: Wegweisende Erfindungen, Neukonzeptionen, Umwertungen, neue Trends führt zu grundlegenden Änderungen und ist kein Zufallsprodukt Kleine Kreativität: Arbeitserleichterungen, Verbesserungen am Produkt Verändert bestehendes nicht wesentlich 27.03.2017 Universität zu Köln
3.) Divergentes und konvergentes Denken Konvergentes/vertikales Denken: Logisch,rational In eine Richtung Homogen,widerspruchsfrei Bewährte Lösungsverfahren Eine richtige Lösung Divergentes/laterales Denken: Spielerisch, assoziativ In viele Richtungen Heterogen,akzeptiert Widersprüche Erfindet neue Verfahren Viele originelle Lösungen 27.03.2017 Universität zu Köln
Die beiden Hirnhälften Linke Hirnhälfte: Kühles Denken, step by step,Logik, Informationsverarbeitung, Analyse, Sprache, Rationalität Rechte Hirnhälfte: Warmes Denken, Intuition, Emotionalität, Bilder, ganzheitliche Informationsverarbeitung Aber: Wir denken nicht „rechts-oder linkshirnig“. Das Hemisphärenmodell ist eine grobe, kaum noch zulässige Vereinfachung 27.03.2017 Universität zu Köln
4.) Die kreative Persönlichkeit Die kreative Persönlichkeit ist: 1.) Problemsensitiv 2.) Sie denkt flexibel 3.) Sie ist originell 4.) Sie hat Spaß an der Arbeit / ist selbstmotiviert 5.) Verfügt über Fachwissen / Expertentum 6.) Ist ausdauernd 7.) Verfügt über sichere Urteilskraft 27.03.2017 Universität zu Köln
Kann man Kreativität messen? Typische Kreativitätstests: Stellen sie sich vor alle Polizisten hießen mit Vornamen Günther. Welche Konsequenzen könnte das haben? Nennen Sie in drei Minuten so viele essbare weiße Gegenstände wie möglich Wozu kann man einen Ziegelstein verwenden ? Schreiben Sie in drei Minuten alle Möglichkeiten auf, die Ihnen einfallen. Heute werden solche Tests nur noch begrenzt ernst genommen Phänomen Kreativität ist zu vielschichtig Bei den Tests zählt oft reine Quantität der Einfälle Äußerst kreative Menschen sind oft nur auf einem Gebiet schöpferisch Einzigst zuverlässige Maßstab, wie kreativ eine Person ist , sind ihre kreativen Ideen 27.03.2017 Universität zu Köln
5.) Die fünf häufigsten Irrtümer über Kreativität 1.) Kreativität entsteht aus Chaos 2.) Fachleute sind selten kreativ 3.) Junge Menschen sind besonders kreativ, vor allem Kinder 4.) Kreative Menschen sind Außenseiter 5.) Kreativ bin ich selber, dazu brauch ich keine Technik 27.03.2017 Universität zu Köln
2.) Überblick verschaffen 3.) Der kreative Sprung 6.) Der kreative Prozess 1.) Ziel bestimmen 2.) Überblick verschaffen 3.) Der kreative Sprung 4.) Ideen bewerten und ausarbeiten 5.) Lösung durchsetzen 27.03.2017 Universität zu Köln
Kreativitäts-techniken BRAINSTORMING 27.03.2017 Universität zu Köln
Brainstorming Ist eine Gruppenaktivität, durch die zu einem vorgegebenen Thema Ideen oder Lösungsmöglichkeiten frei von Zwängen gefunden werden sollen; Am häufigsten angewendete Methode zur Ideenfindung; Erfunden von Alex Osborne im 1953 27.03.2017 Universität zu Köln
SPIELREGELN 27.03.2017 Universität zu Köln
Quantität geht vor Qualität „Spinnen“ erwünscht Teilnehmerzahl: 5-12 Personen Möglichst heterogener Teilnehmerkreis Hilfsmittel vorbereiten: Flipchart, Pinnwand, Karten, Stifte... Für die Teilnehmer Keine Kritik Quantität geht vor Qualität „Spinnen“ erwünscht Fortführen jeder fremden Idee jederzeit erlaubt Für den Moderator Überwacht Regeleinhaltung Dokumentiert die Ideen Aktiviert die Teiln. Bei Flauten Stellt Fragen Schafft Verbindungen zu früheren ideen Gibt auch eigene ideen Spektrum-Methode Nachträgliche Ideen abfragen Ideen klassifizieren und bewerten Ergebnisse bekanntgeben 27.03.2017 Universität zu Köln
27.03.2017 Universität zu Köln
bubbl.us 27.03.2017 Universität zu Köln
Vorteile: Zur Lösung eines Problems wird das Wissen mehrerer Personen genutzt; Denkpsychologische Blockaden werden ausgeschaltet; Durch die Ausgrenzung restriktiver Äußerungen wird die Lösungsvielfalt erweitert; Unnötige Diskussionen werden vermieden 27.03.2017 Universität zu Köln
Probleme: Die Größe der Gruppe ist begrenzt, denn bei zu großen Gruppen werden die Intervalle zwischen den Beiträgen zu groß; Selbstdarstellungsrituale einzelner Teilnehmer sind schwer zu unterbinden, ohne die Betreffenden zu brüskieren; Wer von den Teilnehmern in der Lage ist, seine Vorstellungen besser und schneller zu formulieren, dem wird im Allgemeinen höhere Aufmerksamkeit zuteil, sodass es innerhalb einer Gruppe zu informeller Führerschaft kommen kann; Auch nonverbale Kritik ist vom Grundsatz her zu unterlassen 27.03.2017 Universität zu Köln
ANDERE METHODEN Imaginäres Brainstorming 6-3-5 Methode Denkhüte Force Fit 27.03.2017 Universität zu Köln
IMAGINÄRES BRAINSTORMING 27.03.2017 Universität zu Köln
Imaginäres Brainstorming Was braucht man? - Papier oder Tafel Organisationsform - Geht allein, ist aber in der Gruppe witziger Wie funktioniert´s? Eine Frage z. B. „Wie macht mir Unterricht mehr Spaß?“ – wird in eine Fantasiewelt übertragen und abstrahiert. Dazu wechselt man ein Wort aus, ersetzt etwa „mir“ mit „Monstern“ oder „Unterricht“ mit „Palme“. Die Frage könnte dann lauten: „Wie hat ein Monster mehr Spaß mit einer Palme?“ Alle Einfälle zum Ersatzproblem aufschreiben. Anschließend die Ideen auf die Realität übertragen. Klingt ungewöhnlich, klappt aber prima und macht richtig Spaß. Ausprobieren! Wofür eignet sich diese Methode? Alle Aufgaben und Probleme, bei denen gewohnte und festgefahrene Denkprozesse nicht mehr weiterhelfen 27.03.2017 Universität zu Köln
PRAKTISCHE ÜBUNGEN 27.03.2017 Universität zu Köln
6-3-5 METHODE 27.03.2017 Universität zu Köln
6-3-5 Methode Die Methode 6-3-5 nach N. Rohrbach, will erreichen, dass Ideen aufgegriffen und weiterentwickelt werden, um damit die Ideenqualität zu steigern. 108 Ideen in 30 Minuten 6 Teilnehmer schreiben jeweils 3 Ideen in 5 Minuten nieder. 27.03.2017 Universität zu Köln
6-3-5 Methode -Durchführung 1.Problemvorstellung Problemvorstellung durch den Auftraggeber in max. 5 Minuten 2.Problemformulierung Die gestellte Problemsituation wird zusammen exakt formuliert. 3.Stillschweigende Lösungsfindung Es darf nicht gesprochen werden 3 verschiedene Lösungen müssen formuliert werden Die Zeit von 5 min. darf nicht überschritten werden Es müssen 3 Lösungen gefunden werden 27.03.2017 Universität zu Köln
6-3-5 Methode -Durchführung 4. Weitergabe Die Formblätter werden im Uhrzeigersinn weiter zum Teamkollegen gereicht. 5. Weitere Lösungsfindung Lösungen vom Teampartner werden zunächst gelesen Findung von 3 neuen Lösungen Lösungen dürfen noch nicht vorhanden oder schon einmal formuliert worden sein. Ergänzungen oder Weiterentwicklungen von Vorgängerideen sind erlaubt 27.03.2017 Universität zu Köln
6-3-5 Methode -Durchführung 6. Wiederholung und Auswertung Auswertung und Suche nach Dopplern Entrümpelung der Lösungsvorschläge Auflistung der geeigneten Lösungen 27.03.2017 Universität zu Köln
27.03.2017 Universität zu Köln
DENKHÜTE 27.03.2017 Universität zu Köln
DENKHÜTE Methode nach De Bono stellt uns verschiedene "Hüte" zur Verfügung, die symbolhaft für eine bestimmte Denkrichtung stehen (z.B. kritisch, kreativ, neutral, usw). Diese Hüte können wir nach Belieben und Bedarf aufsetzen und somit die jeweilige Denk- und Sichtweise in Anspruch nehmen. 6 Hüte – 6 Farben Jeder Hut hat eine andere Farbe. Die Farben stehen für die jeweilige Einstellung, die man vertritt. Wenn Sie sich nun einem Problem oder einer Fragestellung gegenübersehen, können Sie nacheinander alle Hüte aufsetzen und Ihre Meinung aus der jeweiligen Blickrichtung erläutern. 27.03.2017 Universität zu Köln
FAKTEN GEFÜHL KRITIK OPTIMISMUS KREATIVITÄT ÜBERBLICK 27.03.2017 Universität zu Köln ÜBERBLICK
DENKHÜTE Der weiße Hut: Objektivität und Neutralität; Der rote Hut: subjektives Empfinden, persönliche Meinung - steht für Emotionen; Der schwarze Hut: objektiv negative Aspekte - Bedenken, Zweifel, Risiken; Der gelbe Hut: objektiv positive Aspekte - Chancen und Vorteile, Hoffnungen und erstrebenswerte Ziele; Der grüne Hut: hin zu neuen Ideen - Kreativität und neue Ideen. Alternativen; Der blaue Hut: Dirigent sein - Kontrolle und Organisation des gesamten Denkprozesses. Zusammenfassen der Ergebnisse. 27.03.2017 Universität zu Köln
FORCE FIT 27.03.2017 Universität zu Köln
FORCE FIT 1. Problemstellung 2. Problemklärung 3. Neuformulierung des Problems 4. Team in zwei Mannschaften teilen, ein Schiedsrichter und Protokollführer bestimmen. 27.03.2017 Universität zu Köln
FORCE FIT 5. Team A nennt gegenständlichen Begriff, der möglichst wenig mit dem Problem zu tun hat; Team B entwickelt dazu eine Lösungsidee (zwei Minuten Zeit); bei Aufgabenerfüllung erhält Team B einen Punkt, ansonsten Team A; dann das Ganze umgekehrt und so weiter und so fort. 6. Lösungsideen kritisch bewerten und weiterentwickeln. 7. Bewertung: Die Methode regt zumutigen Lösungen an: der Wettbewerbscharakter führt dazu, daß das Spiel Spaß macht und Energie freisetzt. 27.03.2017 Universität zu Köln
PRAKTISCHE ÜBUNGEN 27.03.2017 Universität zu Köln
Literaturverzeichnis Czichos, R. (1993). Creaktivität & Chaosmanagement. München: Ernst Reinhardt. Daraus: Kap. 7. Holm-Hadulla, R.M. (2005). Kreativität. Konzept und Lebensstil. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Daraus: S. 114-118. Nöllke, N. (2002). Kreativitätstechniken (3. Aufl.). Freiburg: Haufe. 27.03.2017 Universität zu Köln
Danke für eure Aufmerksamkeit! 27.03.2017 Universität zu Köln