Die Entwicklung von Geschlechts- unterschieden Doris Bischof-Köhler

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 Präsentation transkript:

Die Entwicklung von Geschlechts- unterschieden Doris Bischof-Köhler WS 2008/09 Die Entwicklung von Geschlechts- unterschieden Doris Bischof-Köhler Entwickl. Psy. LMU www.bischof.com © Doris Bischof-Köhler

Hauptfachpsychologen: Seminar: 4 Pkte nach Anlage 2 oder 3 DPO Nebenfachstudierende: Proseminarschein Klausur und regelmäßige Teilnahme

Die Psychologie der Geschlechts- Doris Bischof-Köhler „Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechts- unterschiede“ Stuttgart, Kohlhammer 3. Aufl. 2006 Die Kapitel- und Seitenangaben in den Folien beziehen sich auf dieses Buch

Kulturübergreifende Geschl.stereotype Williams & Best: 90% v. 30 Ländern, je 2/3 d. Befragten Aktiv, dominant, aggressiv, selbstherrlich, mutig, wagemutig, abenteuerlich, unternehmungslustig, kraftvoll, unabhängig, progressiv, weise, robust, hart, streng, stark, unemotional Herzlich, attraktiv, abhängig, träumerisch, emotional, furchtsam, sensibel, gefühlsbetont, weichherzig, unterwürfig, abergläubig, schwach

The Psychology of Sex differences Maccoby & Jacklin (1974) The Psychology of Sex differences „Viele populäre Überzeugungen über die psychologische Eigenart der beiden Geschlechter haben erwiesenermaßen nur eine geringe oder überhaupt keine Grundlage. Der Grund, warum solche Mythen dennoch aufrechterhalten werden, liegt darin, daß Stereotype eine so machtvolle Wirkung haben.“ (1.Kap.)

Geschlechtsunterschiede nach Maccoby & Jacklin (1974) • Mathematisches Denken • visuell-räumliche Vorstellung • Sprachfähigkeit • Aggression 1. Kap.

• Unternehmungslust, Explorativität J. Block (1976) Issues, problems and pitfalls in assessing sex differences Zusätzliche Unterschiede aufgrund einer Revision des Materials von Maccoby & Jacklin : • Impulsivität • Dominanz • Unternehmungslust, Explorativität • Soziale Nähe • Selbstvertrauen, Ängstlichkeit 1. Kap.

J. Block „Meiner Meinung nach wird man den populären Überzeugungen und Mythen über Geschlechts- Unterschiede, auf die sich Maccoby & Jacklin beziehen, nicht gerecht, wenn man nur auf die Durchschlagkraft und Überzeugungsmacht von Stereotypen hinweist. Selbst wenn Stereotypen nur Mythen zur Grundlage haben, so könnten darin doch scharfsichtige und kulturell vielfach bestätigte Wahrheiten zum Ausdruck kommen.“

Geschlechtsunterschiede nach Hyde (2005) Review von 46 Metaanalysen • Aggression (physische) • Sexualität (Masturbation, unverbindl. Sex) • Motorik (Werfen) Nicht berücksichtigt, obwohl mittlere bis hohe Effektstärken: Räumliche Wahrnehmung, mentale Rotation, Durchsetzungsorientiertheit Buchstabieren, Fürsorglichkeit, Beziehungsaggression 1. Kap

Erziehungsziele der Kinderläden Nickel & Schmidt-Denter, 1980 40 Kinderläden, 31 Kindergärten, 401 Kinder Nicht-Einübung traditioneller Geschlechtsrollen Förderung nicht-aggressiver Konfliktbewältigung Kap. 2

Mißverständnisse bezügl. „Veranlagung“ 1. Veranlagung bedeutet Festgelegtsein, 2. Naturgegeben = Basis für gesellschaftlichen Norm. 3. Fehlen von Eigenschaften als Basis für Diskriminierung 3. Kap.

Hagemann-White, 1984 Um die Annahme einer „biologischen“ Verursachung zu rechtfertigen, müßten die Unterschiede regelmäßig, deutlich und zuverlässig bei allen Kulturen auftreten. Ist dies nicht der Fall, kann man behaupten, daß die Kultur gegenläufig gewirkt habe. Wenn man aber erst einmal zugestehe, daß die Kultur die Natur überspiele, dann befindet man sich, was die Verursachung betrifft, im Bereich völliger Spekulation.

Hagemann-White, 1984 Will die biologische Erklärung sich auf empirische Regelmäßigkeit beziehen, so müßten die gefundenen Unterschiede ausreichend groß sein, um mit der Wirkungsweise biologischer Mechanismen vereinbar zu sein. 3. Kap

3. Kap

Einstellungen zur „Biologie“ 1) Rollenteilung aufgrund der mit der Fortpflanzung verbundenen Funktionen 2) Geschlecht als Inszenierung /Konstruktion 2. Kap.

Gleichbehandlung wäre nur bei tatsächlicher Anlagegleichheit angebracht Wenn dagegen Anlageunterschiede bestehen, dann ist Gleichbehandlung kontraproduktiv

Eltern Kind S.103

3. Kap.

Verhältnis von Biologie und Moral Naturalistischer Trugschluß: Sein bestimmt Sollen Moralistischer Trugschluß: Sollen bestimmt Sein „weil nicht sein darf, was nicht sein soll“

Veranlagung legt nicht fest • Veranlagung legt nicht fest • Lernen können wir prinzipiell alles, auch wenn es unserer Veranlagung nicht entspricht • Aber was der Veranlagung entgegenkommt, lernen wir leichter und haben mehr Spaß daran 3. Kap.

Theorien z. Geschlechtsrollenübernahme • Freud, Psychoanalyse (4. Kap.) • Dressur und Nachahmung (5. Kap.) • Kognitive Theorien, Kohlberg (6. Kap.) • Geschlechtsidentität (6. Kap.) • Stereotypen u. Rollenverhalten (7. Kap.) • Präferenzen (8. Kap.)

II Biologische Herleitung geschlechtstyp. Verhaltensdispositionen Evolutionsbiol. Begründung: Parentale Investition (9. u. 10. Kap.) Indizien für geschlechtstyp. Dispositionen beim Menschen: Menschl. Phylogenese (11. Kap.) Kriterien für die Partnerwahl (11. Kap.) Kulturvergleich (12. u. 13. Kap.) Individuelle Ontogenese der Geschlechter (14.K.) Geschelchtsidentität u. sex. Orientierung (15.K.)

III Interaktion biologischer und soziokultureller Faktoren bei der Entwicklung in verschiedenen Bereichen • Unterschiede im Denken (17. u. 18. Kap.) • Selbstvertrauen (19. u. 20. Kap.) • Geborgenheit und Neugier (21. Kap.) • Dominanz (Macht, Aggression) und Geltung (22. u. 23. Kap.) • Fürsorge und Verantwortlichkeit (24. Kap) • Moralität (25. Kap.)

Geschlechtsrollenübernahme nach Freud Jungen Mädchen 1) Ödipuskomplex Kastrationsrealität Penisneid 2) Überwindung d. ÖK durch den Kastrationskomplex Pendant zum Ödipuskomplex Konsequenzen: 1) Übernahme moralischer Werte: Über-Ich 2) Übernahme der Geschlechtsrolle