Schüler werden Leseprofis

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 Präsentation transkript:

Schüler werden Leseprofis Förderung der Lesekompetenz in der Sekundarstufe I (Schwerpunkt Klasse 5/ 6)

Gliederung „Was ist Lesen?“ Lesemodell nach Rosebrock/ Nix Lesesozialisation Leseanimation Leseflüssigkeit Lesestrategien Diagnoseverfahren

„Was ist Lesen?“ Übungsaufgabe 1 Formulieren Sie Ihr Verständnis von „Lesekompetenz“!

„Was macht gute Leser aus?“ Übungsaufgabe 2 Lesen Sie bitte diesen Satz laut vor: Die Stadt liegt in in der Mitte von Deutschland.

„Was macht gute Leser aus?“ … aktivieren ihr Vorwissen … ergänzen und verändern, wenn nötig … erkennen eine Strategie beim Lesen … können Buchstabenkombinationen schnell entschlüsseln … passen Unpassendes an

„Was macht gute Leser aus?“ Übungsaufgabe 3

Kenntnisbereiche nach G. Westhoff Übungsaufgabe 4 Schreiben Sie einmal diese Wörter ab: Dlegqmnw Hinfelstauf Wahrscheinlichkeit von Buchstabenkombinationen

Kenntnisbereiche nach G. Westhoff Übungsaufgabe 5 Vervollständigen Sie diese Sätze: Hat jemand meine Schuhe … Der Kapitän befahl den Matrosen, die Anker zu … Wahrscheinlichkeit von Wortkombinationen

Kenntnisbereiche nach G. Westhoff Übungsaufgabe 6 Vervollständigen Sie auch diesen Satz: Obwohl er schwimmen konnte, … Logische Strukturen

Kenntnisbereiche nach G. Westhoff Übungsaufgabe 7 Vervollständigen Sie diesen letzten Satz: Die Schuhe sind kaputt, bringe sie doch zum … Beschaffenheit der Welt

Kenntnisbereiche nach G. Westhoff Kenntnisse über … … die Wahrscheinlichkeit von Buchstaben- kombinationen …den wahrscheinlichen Verlauf von Sätzen … die Wahrscheinlichkeit von Wort- kombinationen … logische Strukturen … die Beschaffenheit der Welt

„Was ist Lesen?“ Nach Josef Leisen … …ein interaktiver Konstruktionsprozess …keine Bedeutungsentnahme, sondern Sinnkonstruktion

Das Mehrebenenmodell des Lesens nach Rosebrock/ Nix Erläuterungen: Prozessebene als Lesekompetenz i. e. S., umfasst kognitive Aspete der Leseförderung, hier sind auch die 5 Kenntnisbereiche nach G. Westhoff anzusiedeln

Leseförderung … auf Prozessebene Lautleseverfahren Vielleseverfahren Hör-Lese-Verfahren Lesestrategien Textsortenwissen … auf Subjektebene/ sozialer Ebene Leseanimation

Lesesozialisation Übungsaufgabe 8 Notieren Sie die Stationen Ihrer eigenen Lesebiografie. An welche Ereignisse, Personen, Bücher, Zeitschriften erinnern Sie sich?

Verlaufsformen literarischer Sozialisation Lebensalterstufen Vorschulalter frühe Kindheit Kindheit 6-12 Jahre Pubertät Adoleszenz Erwachsenen- alter primäre literarische Sozialisation lustvolle Kinderlektüre Lesekrise, Leseknick sekundäre literarische Initiation Konzeptleser, Gefühlsleser, Ästhetischer Leser Familie Kindergarten Schule Bibliothek Medien, Peers Lehrer Beruf, Studium, Partner Sozialisationsinstanzen

Forschungsfrage Wie können anregende Lesesituationen in Schule und Unterricht geschaffen werden?

Leseanimation Beteiligung der SuS an der Lektüreauswahl Gezielte Berücksichtigung von Jungeninteressen Kurze Wege zum Buch: Bücherkiste, Klassenbibliothek … Einsatz von Hörbüchern Buchvorstellungen Integration von Literaturverfilmungen, symmedialer Ansatz

Leseanimation Gemeinsames Vorlesen im Unterricht Autorenbegegnungen Kinder- und Jugendbuchmessen Bücherscouts, Litfaßsäule Literaturseiten auf Schulwebsite Rezitationen, Lesenächte, Poetry Slam …

Förderung auf Prozessebene Training der Leseflüssigkeit (reading fluency) Leseflüssigkeit ist die Brücke zwischen Entziffern und Verstehen Dekodierungsgenauigkeit Automatisierung Lesegeschwindigkeit Ausdrucksstarkes Vorlesen

Verfahren zur Verbesserung der Leseflüssigkeit Lautleseverfahren Vielleseverfahren Hör-Lese-Verfahren Lesestrategien

Lautleseverfahren Wiederholtes Lautlesen (Lesetandems), bis ein bestimmter Richtwert erreicht ist, 80-100 Wörter pro Minute Begleitetes Lautlesen (chorisches Lesen)

Lautleseverfahren Übungsaufgabe 9 Lesen Sie gemeinsam den Bogen mit den Kriterien zur Rückmeldung Lesen Sie den Text Ihrem Tandempartner laut vor. Erster Partner, erste Texthälfte Feedback mit Protokollstreifen: erst Selbsteinschätzung, dann Rückmeldung durch den Partner Rollentausch

Vielleseverfahren Freie Lesezeiten mit frei wählbarem Lesestoff in den Unterricht integrieren Lesen als Selbstzweck Lesen als Pflichtaufgabe in der vorgegebenen Zeit Fordert Weltwissen, fördert Leseausdauer Fördert das positive Selbstkonzept auch des schwachen Lesers

Hör-Lese-Verfahren Simultanes Lesen von Büchern und Hörbüchern Kognitive Entlastung für Leser Steigerung des Textverstehens Steigerung der Lesemenge Positive Klassenatmosphäre durch stressfreie Lektüre

Strategien Eine Strategie ist die Kunst so zu handeln, Handlungen so zu steuern und zu koordinieren, um so ein bestimmtes Ziel zu erreichen Was ist eine Lesestrategie?

Lesestrategie Individuelles, planvolles Vorgehen, bei dem die SuS aus ihrem Repertoire gezielt mentale Werkzeuge einsetzen um ein bestimmtes Leseziel zu erreichen, z. B. Informationen aus einem Text entnehmen

Die 3 Ebenen der Lesestrategien Bewusstmachungsebene Verdeutlichung für die SuS, dass ,an beim Lesen planvoll vorgehen muss Trainingsebene wiederholte Anwendung der eingeführten Lesestrategien Reflexionsebene eigenständige Auswahl der Strategien durch die SuS und die Überwachung der eigenen Leseprozesse (Monitoring)

Programme zum Trainieren von Lesestrategien Wir werden Textdetektive (A. Gold) Lesen. Das Training (A. Bertschi-Kaufmann) Lesenavigator/ Leselotse (LISUM, Berlin-Brandenburg) Reziprokes Lesen

Programme zum Trainieren von Lesestrategien Übungsaufgabe 10 Praktische Anwendung des reziproken Lesens

Diagnose von Lesekompetenz Aufgabentypen im Deutschunterricht: Lernaufgaben Übungsaufgaben Prüfungsaufgaben Testaufgaben

Leseaufgaben: Itemformate Geschlossen Mehrfachantworten (Multiple Choice) Richtig-Falsch-Antworten Zuordnungsaufgaben Umordnungsaufgaben Halboffen Kurzantwortaufgaben Lückentexte Offen: Texte verfassen

Diagnose von Lesekompetenz WAS möchte ich testen? (Teilkompetenzen) WEN möchte ich testen? Einzelschüler Teilgruppe Klasse Jahrgang) WIE kann ich testen? Beobachtungsverfahren, lehrwerksbezogene und lehrwerksunabhängige Materialien bundesweite Vergleichsarbeiten VERA standardisierte Testverfahren

Standardisierte Testverfahren Salzburger Lesescreening SLS 5-8 (Leseflüssigkeit) Lesegeschwindigkeits- und Leseverständnistest LGVT 6-12 ELFE 5-6 Wissens- und Lesestrategietest 7-12