Theoretischen und Empirischen Vertiefung im Fach Sozialpsychologie! Willkommen zur Theoretischen und Empirischen Vertiefung im Fach Sozialpsychologie! Meine Kontaktdaten: Dr. Nicole Harth Humboldtstraße 26 n.harth@uni-jena.de 03641/945260
Begriffsdefinitionen? Begriffskonfusionen! Affekt ? ? ?? Emotion? ? Empfinden ? Stimmung ???“Bezogenheit“?? ? ? State ? ?Trait? ?Mood-State-Dependency? Gefühle
Begriffseinteilung Affekt
Begriffe Affekt: Alle empfundenen bzw. erlebten psychologischen Zustände, die eine positive oder negative Valenz besitzen. (Vgl. Scherer, 2002)
Begriffe Emotion: Grundsätzlich wird angenommen, dass Emotionen episodisch sind, relativ kurzlebig, dynamisch und aus folgenden Komponenten bestehen: physiologischen Veränderungen, motorischem Ausdruck, subjektivem Gefühl, kognitiver Bewertung und Handlungstendenzen. (Vgl. Scherer, 2002)
Begriffe Stimmung: Im Unterschied zu Emotionen kann Stimmung über einen längeren Zeitraum andauern, das Objekt der Stimmungsauslösung ist nicht unbedingt erkennbar, Stimmung ist generell weniger intensiv, d.h. allgemein eher „free floating“ (Vgl. Scherer, 2002)
Affekt in der „Social Cognition“ Forschung Untersuchung von sozialem Wissen und den Prozessen, die daran beteiligt sind, wenn Individuen ihre soziale Realität konstruieren Enkodierung, Speicherung und Abruf von Informationen Nicht nur Kognitiv… Das Zusammenspiel von Umwelt und Kognition wird auch von emotionalen Erfahrungen beeinflusst
Bower (1981) Netzwerkmodell Gedächtnis als Netzwerk Knoten repräsentieren semantische Konzepte Auch Emotionen als zentrale Knotenpunkte Aktivierung je nach … Nähe Intensität Zeitabstand … der initialen Aktivierung
Annahmen basierend auf dem Netzwerkmodell Eine Erinnerung/Gedächtnisinhalt sollte umso besser abgerufen werden können, je ähnlicher Emotion/Stimmung zum Zeitpunkt des Ereignisses & des Abrufs sind = Zustandsabhängigkeit (mood state dependency) Empirische Bestätigung (z.B. Forgas et al., 1988), doch inkonsistente Befunde: Folgende Moderatoren wurden identifiziert: Eigenschaft der zu lernenden Information (selbst generierte vs. vorgegebene Wörter) Eigenschaft der Abrufaufgabe (freier vs. gestützter Recall)
Annahmen basierend auf dem Netzwerkmodell Information, deren Valenz der momentanen Emotion/ Stimmung entspricht sollte leichter abgerufen werden können als solche mit anderer Valenz = Stimmungskongruenz (mood congruency). Empirische Bestätigung (z.B. Lerner & Keltner, 2001; Snyder & White, 1982), allerdings haben wieder ähnliche Moderatoren Einfluss: Eigenschaft der zu lernenden Information (sinnvolle Kategorien vs. unstrukturierte Info) Eigenschaft der Abrufaufgabe Insbesondere: Mood-repair bei negativer Stimmung!
Kritische Punkte bzgl. Netzwerkmodell (Bower, 1981) Bezieht sich auf automatische Prozesse „Korrekturen“ der Stimmung & kontrollierte Prozesse nur schwer zu erklären, z.B. gespielte Freude trotz unpassendem Geschenk, Mood-Repair statt Mood-Concruency → Zusatzannahmen über Randbedingungen, speziell Motivationale Aspekte, nötig (Vgl. Bower & Forgas, 2001; Fiedler, 1991) Was können Netzwerkmodelle nicht erklären? Generelle Kritik an Netzwerkmodellen: so gut wie alles kann mit Knoten repräsentiert werden, spezifische Vorhersagen sind kaum falsifizierbar, wenn ein Affektknoten aktiviert ist, müsste dieser eine gleich starke Auswirkung auf ein Urteil haben, unabhängig davon, wie informativ dies für Urteil ist
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