Lehrberuf Quo Vadis? Herausforderungen der Postmoderne Sommerhochschule PH Burgenland 2011 Thomas A Bauer / Universität Wien.

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 Präsentation transkript:

Lehrberuf Quo Vadis? Herausforderungen der Postmoderne Sommerhochschule PH Burgenland 2011 Thomas A Bauer / Universität Wien

Rollenzuschreibungen und- zumutungen Wissensvermittlung & Sozialisation Bildungsvorsprung, Wissensvorsprung: Vorbild, Integrität, Autorität Öffentliche Wahrnehmung Professionalisierung: Adaptierung von Berufsbild, Habitus, Verfahrenstechnik und Qualitätsstandards auf die Organisationsbedürfnisse einer komplex organisierten Gesellschaft -Reduktion von Komplexität: Ökonomie, Technik (explizites, organisiertes Lernen) -Zumutung von Komplexität: Kommunikation und Bildung (Implizites, intuitives Lernen)

Diskursordnungen und ihre Implikationen Hierarchie: Formale vertikale Ordnung (vgl. Foucault) Theater: Rollenvorgabe, Unangreifbarkeit (vgl. Flusser) Transaktion: Parallelität, Risiko bei Kreuzung (vgl. Berne) Transmission: Übertragungslogik der Technik – Kausale Wirkung, Mechanismus, Perfektion (vgl. Bauer) Traditionskette: Affirmativer Gebrauch von Wissen, Funktionalisierung des Denkens (vgl. Enzensberger) Institution: Standardisierung, Objektivität, Normativität, Distribution: Universalität und Gleich-Gültigkeit von Wahrheit (vgl. Habermas)

Wertemodelle: Sackgassen und Auswege Ordnung: Hierarchie oder Heterarchie? Funktion: Logik der Technik oder Logik der Werkstatt? Kompetenz: kollektives oder diversifiziertes Rollenmodell? Berufsbild: industriell fragmentierter oder integrativer Habitus? Richtigkeit : Orthodoxie oder Häresie ? Wahrheit: Faktenmodell oder Kompetenzmodell? Wissen: Plausibilität durch Objektivität, Mathematizität, Praktikabilität oder durch Konstruktion und Reflexion Bildung: Sammelgut (Akkumulation) oder Wegbeschreibung? Lernen: Affirmation oder Emanzipation Praxis: Instrumentierung oder

Deutungen von Kommunikation Anthropologische Deutung: Mensch zwischen Unbestimmtheit und eigener Bestimmung (Sinn) Soziologische Deutung: Identität im Spiegel des jeweils Anderen (Soziabilität) Kulturologische Deutung: Verständigung als Entdecken von Verschiedenheit und Überraschung (Kontingenz) Organisationslogische Deutung: Verständigung durch Verhinderung von Überraschung und Andersheit(Konsens)