Beratung in Unternehmen Change Management Ansätze II Referent: Adrian Ziemann
Gliederung Einstiegsstrategien nach Glasl Theorie des geplanten Verhaltens Reaktanz und kognitive Dissonanz Veränderungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit
Einstiegsstrategien nach Glasl Top-Down Strategie Engagement geht von Unternehmensleitung aus Zeitplan, Ziele und Prozessschritte werden vorgegeben Bottom-Up Strategie Veränderungen von der Basis aus Auslöser meist dringende operative Probleme Bi-polare Strategie Veränderungsbeginn an der Spitze und an der Basis Keil-Strategie Veränderungen setzen beim mittleren Management an Multiple-nucleus Strategie parallele Einleitung in verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen (z.B. durch Projektgruppen)
Theorie des geplanten Verhaltens
Theorie des geplanten Verhaltens Voraussetzung: ausreichend Zeit, Motivation und geistige Kapazität Behauptung: Intention ist der beste Prädiktor für Verhalten Intention hängt ab von der Einstellung gegenüber dem Verhalten sozialen Normen Erwartung der Verhaltenskontrolle
Theorie des geplanten Verhaltens Kontext Change Management: genügend Zeit, Motivation und wenig Ablenkung, d.h. Schritt für Schritt, nicht alles gleichzeitig positive Einstellung zur Veränderung wecken Gruppe von Veränderung überzeugen Veränderung als leicht umsetzbar darstellen
Reaktanz und kognitive Dissonanz Reaktanz (Brehm, 1966): Reaktanz ist ein Erregungs- oder Motivationszustand, der darauf abzielt, die bedrohte, eingeengte oder blockierte Freiheit wieder herzustellen. (Herkner, 2001) Freiheit ist die Zahl der Handlungsalternativen bei Bedrohung,… steigt deren Attraktivität Widerstand und Konflikte Reaktanz größer, wenn: Betroffenen die eliminierte Alternative wichtig war sie auf ihr Bestehen vertraut haben das Ausmaß der Freiheitseinschränkung groß ist
Reaktanz und kognitive Dissonanz Kontext Change Management Stellen Sie sich vor ein Unternehmen möchte kundenfreundlicher werden und legt seinen Mitarbeitern ans Herz, in Kundengesprächen darauf zu achten, dass sie lächeln. Was könnte passieren? Diejenigen, die vorher freiwillig gelächelt haben, werden dies nicht mehr tun,... Gewöhnung lässt Reaktanz abklingen!
Reaktanz und kognitive Dissonanz Kognitive Dissonanz (Festinger, 1957): entsteht aus der Unvereinbarkeit verschiedener Kognitionen und wird als unangenehm empfunden Kognitionen sind Wahrnehmungen, Gedanken, Einstellungen, etc. Mensch strebt nach Konsonanz, d.h. er versucht Dissonanzen aufzuheben Dissonanz entsteht, wenn Kognitionen relevant sind und im Widerspruch zueinander stehen (Bsp. „Ich bin ein guter Mitarbeiter.“ „Gute Mitarbeiter machen auch mal Überstunden.“)
Veränderungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit Wie einschneidend sind die Veränderungen für die Betroffenen? je gravierender die Veränderung, desto größer die Rolle negativer Emotionen (Angst) Veränderungen in der Struktur oder Kultur? Strukturveränderungen erfordern Macht Kulturveränderungen gute Führung
Veränderungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit aus mangelnder Bereitschaft kann mangelnde Fähigkeit folgen mangelnde Veränderungsbereitschaft ist Kommunikationsproblem Mitarbeiter vom dringenden Handlungsbedarf überzeugen (Handlungsdruck) Problemaktualisierung, dann Lösungsvorschläge Informationsasymmetrie abbauen, Mitarbeiter „abholen“ mangelnde Veränderungsfähigkeit gravierender externe Berater sukzessiver Aufbau der Veränderungsfähigkeit