Trennung und Scheidung als Familienkrise und Entwicklungsprozess Referenten: Saskia Jüdemann Franziska Renk
1. Trennung und Scheidung in Deutschland Wenn die Lebensgemeinschaft der Ehegatten nicht mehr besteht und nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten sich wiederherstellen (§1565 Abs. 1 BGB)
2. Scheidung als Prozess/ Entwicklungsaufgaben einer Scheidungsfamilie Schneewind: Unterscheidung in 2 große Phasen: Phase vor rechtlicher Scheidung Phase nach rechtlicher Scheidung
Unterscheidung nach Bohannon (1970): emotionale Scheidung rechtliche Scheidung ökonomische Scheidung ko-elterliche Scheidung Gemeindebezogene Scheidung psychische Scheidung
Unterscheidung Hofer/ Wild/ Noack: Phase: Erkenntnis Phase: Planung der Familienauflösung Trennung Scheidung Nachscheidungsfamilie
Ursachen/ Indikatoren: Heiratsalter Ehedauer Konfession Wohnortgröße 3. Wissenschaftliche Untersuchungen zu den Ursachen der zunehmenden Instabilität von Zweierbeziehungen Ursachen/ Indikatoren: Heiratsalter Ehedauer Konfession Wohnortgröße Nationalität Frauenerwerbstätigkeit
Einkommen Bildungsniveau Kinderzahl und Alter der Kinder Besitz/ Eigentum Späte Trennung/ Scheidung Idee der Liebesheirat Individualisierungstheorie Wandel von „Wirtschaftehe“ zur „Liebesehe“ Allgemeiner Wertewandel
4. Was sind die Auslöser und Ursachen einer Scheidung beim Eintritt der Elternbeziehung? „Häufig ist der Übergang zur Elternschaft der Rückgang der Partnerschaftszufriedenheit.“ Veränderungen im Familienzyklus: 1. Qualitative Veränderungen äußerlicher Art: 2. Qualitative Veränderungen im Selbst- und Weltbild:
Bedingungen unter denen die Geburt des 1 Bedingungen unter denen die Geburt des 1. Kindes Verschlechterungen der elterlichen Beziehungsqualität nach sich ziehen: Niedriges Familieneinkommen Geringe formale Bildung Unvorbereitetheit Ungeplante Schwangerschaft Geringe vorgeburtliche Partnerschaftszufriedenheit Mangelnde Kompetenz der neuen Elternrolle Schwieriges Temperament des Kindes Belastung durch zusätzliche Lebensereignisse
„Überspitzt formuliert sind es nicht Differenzen zwischen den Partnern, die eine Ehe zum Scheitern bringt, sondern die Art, wie die Partner mit diesen Differenzen umgehen.“
5. Wie gehen die Betroffenen mit der Krise um? Eltern: Häufig kommt es bei Alleinerziehenden zu einer Rollenüberlastung (Dreifach- statt Zweifachbelastung) Alleinerziehende haben geringere Lebenszufriedenheit
Kinder: Entwicklung des Verständnisses für soziale Strukturen 0-3 Jahre: Körperempfindung von Nähe und Alleinsein sowie von Vertraut- und Unvertrautheit 3-5 Jahre: Erste bewusste Vorstellung: Die Welt besteht aus Erwachsenen und Kindern die vertraut und unvertraut sind, Rollenverständnis entwickelt sich im Spiel 5-7 Jahre: erste bewusste Vorstellung der Dynamik eines Menschenlebens 7-10 Jahre: Verständnis für den Lebensbogen differenziert sich 10-16 Jahre: abstraktes Denken: Vorstellung über Partnerschaft, Familie und Erziehung
Scheidungsauswirkungen auf das Kind: Externalisierende Verhaltensauffälligkeiten Internalisierende Verhaltensauffälligkeiten Schul- und Leistungsprobleme Sozialverhalten Langfristiges physisches und psychisches Wohlbefinden Einstellung zu Ehe/ Ehescheidungsrisiko
6. Ein-Elternteil-Familien
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Kämpfer: der Siebenjährige, wie er sich selbst sieht
Zeichnung, in der ein Siebenjähriger seiner Angst Ausdruck gegeben hat