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Text von Thomas Meyer Fortschreitende Modernisierung hat Konsequenzen für die privaten Lebensverhältnisse: „Wir sind Zeugen einer Entwicklung, welche die.

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Präsentation zum Thema: "Text von Thomas Meyer Fortschreitende Modernisierung hat Konsequenzen für die privaten Lebensverhältnisse: „Wir sind Zeugen einer Entwicklung, welche die."—  Präsentation transkript:

1 Text von Thomas Meyer Fortschreitende Modernisierung hat Konsequenzen für die privaten Lebensverhältnisse: „Wir sind Zeugen einer Entwicklung, welche die Familie von Grund auf verändert.“ Meyer spricht im Gegensatz zu vielen soziologischen Gegenwartsdiagnosen nicht von einer Krise oder gar dem Untergang der Familie, sondern von einem Wandel familiärer Strukturen. Soziologische Gegenwartsdiagnosen beschreiben häufig im Hinblick auf Familie ein „dreifaches Krisenszenario“: nämlich das einer Wert-, einer Erziehungs- und einer Bindungskrise.

2 Kritik von Meyer Soziale Realität sei differenzierter, als dies soziologische Gegenwartsdiagnosen bisweilen nahelegen. Betrachtungen über Familie seit den Anfängen bei Riehl lassen sich als ein permanenter, zumeist von rückwärtsgewandten Wert- und Normvorstellungen getragener Krisendiskurs beschreiben Empirische Befunde, die den Verfallserscheinungen entgegenstehen, finden in jenen Gegenwartsdiagnosen kaum Berücksichtigung.

3 Kritik von Meyer Wider die Pluralisierungsrhetorik: erschwere Einsicht, daß private Lebensformen weniger radikal verändert sind, als dies nahegelegt wird, und unterschätze die Standardisierungen der Gegenwart; Kleinfamilienmodell bleibe für eine große Mehrheit uneingeschränkter Fixpunkt und Leitbild der privaten Lebensorientierung steige zwar Anzahl der Ledigen und das Heiratsalter, aber die Konstrastfolie seien immer die 1950er und 1960er Jahre; hohe subjektive Wertigkeit von Familie, Partnerschaft und persönlichen Beziehungen; Individualisierung führe zu einer stärkeren Bindungsorientierung. Scheidungsraten deuten auf eine Zunahme der psychischen Bedeutung der Ehe hin (Spannung zwischen Glückerwartungen und enttäuschter Realität; Anspruchsniveau steige ständig) Wider Egoismus- und Verwahrlosungsszenarien: zunehmende Emotionalisierung der Eltern-Kind-Beziehungen: „verantwortete Elternschaft“. Intergenerationelle Familiensolidarität nichts an Geltungskraft eingebüßt Zunehmende Hilfeleistungen unter Freunden

4 Text von Elisabeth Beck-Gernsheim Normalbiographie wird zur Wahl- oder Bastelbiographie Traditionelle Bindungen – Klasse, Religion, Familie – büßen an Stärke ein – neue Freiheiten, aber auch neue Zwänge Traditionelle Familie verliert ihren Monopolstatus. Was kommt nach der Familie? …wieder die Familie, nämlich die Verhandlungsfamilie, die Wechselfamilie Prognose: für immer mehr Menschen wechseln stabile Phasen im Lebenslauf mit Phasen des Experimentierens (teils freiwillig, teils erzwungen) Reihe von Entscheidungen sind zu treffen: Vielzahl von Entscheidungskonflikten; Ausbalancieren der Einzelbiographien Normalisierung der „Brüchigkeit“ werde die Zukunft der Familie ausmachen.

5 Text von Elisabeth Beck-Gernsheim Hinwendung zu einem neuen Ehemodell, das die Möglichkeit der Scheidung mit enthält; auch „Scheidungen ohne Trauschein“ Teil der Beziehungswirklichkeit Zentral: Erhöhung des Rechtfertigungsbedarfs (muss sich vor dem Hintergrund zahlreicher Optionen als die beste Möglichkeit präsentieren) Schneeballeffekte: Abnahme der Stigmatisierung und Abnahme der Nachteile bei Scheidungen (z.B. Möglichkeit, wieder einen Partner zu finden) erhöht wiederum die Zahl der Scheidungen; Frauenerwerbstätigkeit; Investitionen in Ehe Menschen beginnen sich auf „Scheidungsrisiko“ einzustellen (Schuhmacher), Trennung miteinzukalkulieren: Vermeiden und Vorsorge treffen (in Beziehung leben, aber Ausweg offen halten) Folgekosten von Scheidung und Ehe werden durch diese neuen Verhaltensstrategien eingeschränkt. Selbstschutzstrategien, die im Kern eine individualistische Logik enthalten

6 Text von Elisabeth Beck-Gernsheim Scheidungsrisiken –der Generationeneffekt: Menschen, die in ihrer Herkunftsfamilie eine Scheidung erlebt haben, lassen sich deutlich häufiger scheiden als jene, die keine Scheidung erlebt haben (Lernen am Modell; Trennungsangst, Betonung der eigenen Selbständigkeit; individualistischer Lerneffekt) Scheidungsfamilien: Umbruch und Neuanfang –neue Wohnsituation; damit verbunden eventuell Schulwechsel, Wechsel der Nachbarn; neue finanzielle Situation –neue Organisation des Alltags; neue Situation für Kinder; eventuell Loyalitätskonflikte; eventuell differente Werte- und Normenvorstellungen, komplexe Beziehungsnetze, die durch neue Partnerschaften (mit oder ohne Kinder) noch intensiviert werden können: Handlungsroutinen müssen aufeinander abgestimmt werden –Aufrechterhaltung der Beziehung wird zum freiwilligen Akt –im Hinblick auf Ressourcen (Zeit, Geld, Zuwendung) müssen Entscheidungen getroffen werden

7 Und nochmals Thomas Meyer „Außerfamiliale Wertsysteme ragen immer mehr in den Privatbereich hinein“ -Scholarisierung: Orientierung an den immer höher getriebenen Lern- und Leistungsmaximen; Rückverlagerung von schulischen Funktionen an die Familie -Kinder und Jugendliche bereits als Konsumenten an Erwachsenenrollen angeschlossen (Rolle von Massenmedien) -dichteres Netzwerk an Terminen: genaues Zeitmanagement: Familie zum „Kleinunternehmen“ -immer mehr auf das Wissen von ExpertInnen zurückgegriffen -Gleichheits- und Mitbestimmungsprinzipien (ursprünglich aus der politischen Sphäre) in den privaten Bereich übertragen: „kommunizierende Familie“


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