TOUR D‘HORIZON zum Börsenrecht der Schweiz

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 Präsentation transkript:

TOUR D‘HORIZON zum Börsenrecht der Schweiz Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ Investment Banking & Brokerage Referat vom 26. Januar 2002, Zug TOUR D‘HORIZON zum Börsenrecht der Schweiz PD Dr. Peter V. Kunz, Fürsprecher, LL.M. Privatdozent Universität Bern Partner bei Beglinger Holenstein Rechtsanwälte, Zürich

INHALT I. EINFÜHRUNG II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT A. Zielsetzung B. Geschichtliches C. Übersicht zum BEHG II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT A. Behörden etc. B. Rechtsnormen etc. III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN A. Börse B. Effektenhändler C. Übernahmerecht IV. MELDEPFLICHTEN A. BEHG-Ebene B. Kotierungs-Ebene V. SCHLUSSBEMERKUNGEN 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG A. Zielsetzung 1. Ausgangslage "Anfänger" und "Fortgeschrittene" Nicht-Juristen und Juristen Tour d‘Horizon bzw. Einführung Übersicht – mit möglicher Diskussion andere Referenten Anliegen des Referenten Gesamtzusammenhänge – weniger Details Schärfung des Problembewusstseins 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG B. Geschichtliches Börsen (I/II) 1850: Genf; 1876: Basel; 1877: Zürich kantonale Ordnungen Bestrebungen zur Vereinheitlichung 1996: SWX Swiss Exchange (Schweizer Börse) eidgenössische Ordnung 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG B. Geschichtliches Börsen (II/II) "ausser Konkurrenz" Telephonische Börse Bern (TBB) Berner Börsenverein - "kleine Alternativbörse für Regionalwerte" - keine Ad hoc-Publizität ungewisse Zukunft / Fusion? "Ausserbörsenhandel" bzw. "Ausserkotierte" - Luzerner Regiobank (LRB) + Kantonalbanken - Bergbahnen, MuBa, NZZ etc. - Ausserbörsenindex 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG B. Geschichtliches 2. Börsengesetzgebung im Allgemeinen 19./20. Jahrhundert: kantonale Ordnungen Vereinheitlichungsbestrebungen: 1891, 1936 Erfolg in den 1990er Jahren: 1. Paket (Börsen/Effektenhändler): 1. Februar 1997 2. Paket (Offenlegung/Übernahmerecht): 1. Januar 1998 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG B. Geschichtliches 3. Übernahmerecht im Besonderen Schweizerischer Übernahmekodex: Vereinigung Schweizer Börsen (VSB) Kommission für Regulierungsfragen Aktienrechtsrevision: Anträge Villiger Integration ins BEHG (2. Paket) 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG C. Übersicht zum BEHG Anwendungsbereich (I/II) a) Unterscheidung Primärmarkt: Ausgabe bzw. Inverkehrbringung von neu emittierten Wertpapieren kurz: sog. Emissionsgeschäft Sekundärmarkt: Handel mit bereits emittierten Wertpapieren kurz: Sekundärmarkt "folgt" Primärmarkt 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG C. Übersicht zum BEHG a) OR bzw. BEHG Anwendungsbereich (II/II) a) OR bzw. BEHG OR = Primärmarkt AG-Gründung, AK-Erhöhung BEHG = Sekundärmarkt Effektenhändler, Meldepflichten, etc. 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG C. Übersicht zum BEHG 2. Inhaltliches (I/II) Allgemeine Bestimmungen: Art. 1 f. BEHG Definitionen (Art. 2 BEHG) Börsen: Art. 3 ff. BEHG Effektenhändler: Art. 10 ff. BEHG Offenlegung: Art. 20 f. BEHG Öffentliche Kauf- bzw. Übernahmeangebote: Art. 22 ff. BEHG Aufsichtsbehörde: Art. 34 ff. BEHG 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG C. Übersicht zum BEHG 2. Inhaltliches (II/II) Verhältnis zum Ausland: Art. 37 f. BEHG Beschwerdeverfahren: Art. 39 BEHG Strafbestimmungen: Art. 40 ff. BEHG Schlussbestimmungen: Art. 45 ff. BEHG Fazit: BEHG umfasst mehr als sein Titel ("Bundesgesetz über die Börsen und den Effektenhandel") verspricht..! 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG C. Übersicht zum BEHG a) Gesetzes-Ebene Strukturelles (I/III) a) Gesetzes-Ebene BEHG als sog. Rahmengesetz Fazit: "Erwarte keine Antworten"! 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG C. Übersicht zum BEHG Strukturelles (II/III) b) Verordnungs-Ebene BEHV: BR - Börsen/Effektenhändler - Übernahmerecht: Kraftloserklärung BEHV-EBK: EBK - Effektenhändler (z.B. Meldepflicht) - Offenlegung / Meldepflicht - Übernahmerecht: Angebotspflicht UEV-UEK: UEK - Übernahmerecht: Rest 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

I. EINFÜHRUNG C. Übersicht zum BEHG Strukturelles (III/III) c) Vor- und Nachteile einfache Anpassung (keine Gesetzesrevision) "Chaos" bei der Normen-Suche..! 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT A. Behörden etc. 1. Unterscheidung staatlich sowie nicht-staatlich EBK + UEK v. SWX Blick ins Ausland: UK: Financial Services Authority (FSA), LSE (London Stock Exchange), UK Listing Authority (UKLA) Italien: Banca Italia, Consob, Milano Exchange 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT A. Behörden etc. 2. Eidg. Bankenkommission bzw. EBK Aufsichtsbehörde im Börsenrecht (zusätzlich zu Anlagefonds sowie Banken) Verfügungskompetenz UEK: z.B. Attraktion möglich "Appellationsinstanz" SWX: z.B. Genehmigung von Reglementen Anzeigenempfänger (z.B. Art. 20 BEHG) 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT A. Behörden etc. 3. Übernahmekommission bzw. UEK Übernahmerecht / öffentliche Übernahmen: (i) freiwillige Übernahmeangebote + (ii) Pflichtangebote + (iii) Aktienrückkäufe "Unfriendly Takeover" (z.B. Sulzer AG, Altin AG) Empfehlung statt Verfügung "Appellation" an EBK 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT A. Behörden etc. 4. SWX Swiss Exchange (Schweizer Börse) Verein gemäss Art. 60 ZGB, d.h. privat Statuten (Art. 8): GV, VR, VRA, GL, etc. Organisations- und andere Regeln: Börsen- und Meldepflicht AGB Mitteilungen Reglemente: v.a. Kotierung Schweizerische Zulassungsstelle ("Admission Office") Offenlegungsstelle SWX ("Disclosure Office") 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT B. Rechtsnormen etc. 1. BEHG, BEHV, BEHV-EBK, UEV-UEK Rechtsverbindlichkeit Verletzung wird von Behörden sanktioniert: z.B. Strafrecht (Art. 20 BEHG i.V.m. Art. 41 BEHG; Art. 3/Art. 10 BEHG i.V.m. Art. 40 BEHG) 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT B. Rechtsnormen etc. 2. Regelwerk der SWX private Basis  Erlass Hybrid-Charakter (v.a. EBK-Genehmigung)? Verletzung wird von SWX "sanktioniert": z.B. Aufhebung der Kotierung oder "Busse" bis CHF 200‘000.- (Art. 78 ff. KR) Ad hoc-Publizität: Art. 72 KR NICHT im BEHG! Verletzung: Art. 41 OR? Art. 754 OR? 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

II. ZUSAMMENHÄNGE BZW. KONTEXT B. Rechtsnormen etc. 3. Beispiel "Zulassung von Effekten" Begründung/Primärmarkt: OR Handel/Sekundärmarkt: BEHG SWX-Zulassung: KR etc. z.B. New Market: Zusatzreglement (sog. KR-NMS) (i) Kapitalausstattung: CHF 2.5 Mio (Art. 5 KR-NMS; (ii) Mindestückzahl: 100'000 Aktien bei AK-Erhöhung (Art. 9 KR-NMS) 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN A. Börse 1. Bewilligungspflicht EBK als zuständige Instanz Grundsatz der Selbstregulierung "Gewährleistung", dass BEHG erfüllt wird strafrechtliche Sanktionen 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN A. Börse 2. Handel Organisation etc.: SWX-Reglemente Überwachung ev. Anzeige an EBK (Art. 6 Abs. 2 BEHG) Beschwerdeinstanz der SWX Reglement (1. Januar 2000) 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN B. Effektenhändler 1. Bewilligungspflicht EBK als zuständige Instanz strafrechtliche Sanktionen Bewilligungsvoraussetzungen: z.B. wirksame betriebsinterne Funktionstrennung etc. Kontrollsystem sowie interne Revision Mindestkapital: CHF 1.5 Mio (voll einbezahlt) qualifiziertes Personal 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN B. Effektenhändler 2. Händler-Kategorien Art. 10. ff. BEHG i.v.m. Art 2 ff. BEHV Kategorien: (i) Eigenhändler, (ii) Emissionshäuser bzw. Derivathäuser, (iii) Market Maker, (iv) Kundenhändler 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN C. Übernahmerecht 1. Angebotspflicht Grenzwert: 33 1/3% der Stimmrechte sog. Opting out sog. Opting up: bis 49% der Stimmrechte 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN C. Übernahmerecht 2. Ping Pong bei Art. 22 ff. BEHG "Angreifer" v. "target company" "Unfriendly Takeovers" UEK als "Mediator" 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN C. Übernahmerecht 3. Anbieter Prospektpflicht Gleichbehandlungspflicht ev. Angebotspflicht 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

III. AUSGEWÄHLTE BEHG-THEMEN C. Übernahmerecht 4. Zielgesellschaft Neutralitätspflicht? Bericht des VR Beschränkung der Abwehrmöglichkeiten Art. 29 Abs. 2 BEHG (z.B. keine "crown juwel defense") 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

IV. MELDEPFLICHTEN A. BEHG-Ebene 1. Keine Berücksichtigung Art. 31 BEHG: Übernahmerecht Exkurs: Art. 663c OR Anhang zur Bilanz 5% Grenze 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

IV. MELDEPFLICHTEN A. BEHG-Ebene 2. Meldepflicht gemäss Art. 20 BEHG Aktionär, nicht AG ABER: AG bei sog. eigenen Aktien Varianten: (i) Erreichen; (ii) Überschreiten; (iii) Unterschreiten der Grenzwerte Grenzwerte: 5%, 10%, 20%, 33 1/3%, 50%, 66 2/3% (jeweilen: Stimmrechte – "ob ausübbar oder nicht") 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

IV. MELDEPFLICHTEN A. BEHG-Ebene 3. Ablauf Aktionär: Meldung nötig innert 4 Börsentagen an (i) AG und an (ii) Börse Art. 20 BEHG AG: Publikation innert 2 Börsentagen im (i) SHAB und z.B. auf (ii) Reuters Art. 21 BEHG i.V.m. Art. 17 ff. BEHV-EBK Vorabbescheid durch Offenlegungsstelle möglich Art. 21 f. BEHV-EBK Reglement für Offenlegungsstelle 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

IV. MELDEPFLICHTEN B. Kotierungs-Ebene 2. Rechnungslegung 1. Periodische Berichterstattung jährliche/halbjährliche Berichterstattung (Art. 64 f. KR) Spezialität Investmentgesellschaften: z.B. NAV-Publikation (Art. 19 KR-IG) 2. Rechnungslegung "True and Fair View" keine sog. stillen Reserven 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

IV. MELDEPFLICHTEN B. Kotierungs-Ebene Ad hoc-Publizität a) Basis: Art. 72 KR (deshalb NICHT bei der TBB) Erläuterungen der Zulassungsstelle Konkretisierung und Beispiele Rundschreiben Nr. 2/98 der Zulassungsstelle Technisches (wann, wo etc.) Verantwortung des VR  SWX 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

IV. MELDEPFLICHTEN B. Kotierungs-Ebene Ad hoc-Publizität b) Text von Art. 72 Abs. 1 KR: "Der Emittent informiert den Markt über kursrelevante Tatsachen, welche in seinem Tätigkeitsbereich eingetreten und nicht öffentlich sind. Als kursrelevant gelten neue Tatsachen, die wegen ihrer beträchtlichen Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschäftsgang des Emittenten geeignet sind, zu einer erheblichen Änderung der Kurse zu führen." 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

IV. MELDEPFLICHTEN B. Kotierungs-Ebene c) Beispiele: Ad hoc-Publizität sog. Gewinnwarnungen Aktienrückkaufsprogramme Rücktritt des VRP (je nach Umständen) 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

V. SCHLUSSBEMERKUNGEN 1. Status von BEHG/KR etc. Flexibilität vorhanden Behörden "verständnisvoll" FAZIT: kompliziert, aber akzeptabel! Status bez. internationaler Ebene/v.a. EU Kapitalmarkt-Richtlinien 13. EU-Richtlinie ("Takeover-Richtlinie") FAZIT: kein akuter Anpassungsbedarf! Status bei Gesellschaften/Beratern Kenntnisse teils mangelhaft Corporate Governance: Informations-Reglement FAZIT: "Es gibt noch viel zu tun..!" 26. Januar 2002 Peter V. Kunz

Besten Dank