Sprache – Geschlecht - Gender

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Sprache – Geschlecht - Gender

Fragestellungen Wie behandelt die Sprache als System die Geschlechter? Wie behandeln die Geschlechter die Sprache? Verhalten sich Frauen und Männer sprachlich unterschiedlich? Wie behandelt die Sprachwissenschaft die Frage nach Geschlecht und Sprache? Soll/kann durch sprachpolitische Maßnahmen eine sprachliche Gleich­behandlung von Frauen und Männern erreicht werden und wenn ja, durch welche?

Wie behandelt die Sprache als System die Geschlechter? Man muß hier wohl zwischen System (System von Möglichkeiten, Verfahren, Oppositionen) und Norm (System der normalen Realisierungen, d.h. Reduzierung der Möglichkeiten des Systems auf das Normale, auf das schon Realisierte) unterscheiden.

Genus als Kategorie Hat eine bestimmte Sprache Genus? Wenn ja, wo und wie äußert sich das Genus (bei welchen Kategorien: Artikel, Substantiv, Adjektiv, Adverb, Verb) Welche Unterscheidungen werden getroffen (Maskulinum, Femininum, Neutrum). Wie wird Genus definiert (Unterschied natürliches - grammatisches Genus) Wie ist die Beziehung zwischen Genus und Geschlechtern?

Struktur des Wortschatzes Welche Möglichkeiten existieren im System, Geschlecht auszudrücken? Welche davon sind in der Norm realisiert (vgl. Gleichbehandlung von Frauen und Männern - Berufsbezeichnungen)? Struktur von Höflichkeitsformen und die Norm ihrer Verwendung: homme - monsieur femme – (ma)dame pour hommes pour dames eventuell anders im Italienischen uomo - signore donna - signora per signori per donne / per signore lexikalisch-semantische Assymetrie von Wortfeldern und Wortpaaren, vgl. homme - femme, uomo - donna, hombre - mujer Doppelbedeutung von homme / uomo / hombre: Mensch / Mann, femme / donna / mujer: Frau / Ehefrau Es ist schwierig, hierbei von der Lexikographie (Wörterbuchschreibung) zu trennen Assymetrie der Euphemismen im sexuellen bzw. erotischen Bereich, sowie der Schimpfwörter (vgl. Yaguello u.a.)

grammatische Regeln (System oder Norm?) Kongruenzbildung: 99 femmes et trois hommes se sont réunis generisches Maskulinum (?): À Leipzig il-y-a 20mille étudiants. L'étudiant moyen n'est plus barbu.

Semantische Strukturen Markiert - unmarkiert: z.B. Mensch Frau Mann homo mulier vir homme femme homme man woman man Diese wurden von Sprachwissenschaftlern festgestellt. Wären andere möglich, eventuell z.B. être humain

Genus und Wahrnehmung Mythologie, Volkstraditionen, Kunst, Poesie bauen auf dem Genus von Wörtern auf: der Tag als Geliebter der Nacht bei russischen Dichtern der Tod dargestellt als Mann in deutschsprachigen Gemeinschaften, der Tod dargestellt als Frau in russischsprachigen Gemeinschaften (vgl. z.B. Jakobson (1963): "Aspects linguistiques de la tra­duction", Yaguello: "Gendre et sexe: la métaphore sexuelle" in: Yaguello 1987)