Individuelle Förderung Herausforderungen und Wirklichkeit von Anfang an Marcus Hasselhorn Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dienstbesprechung Staatliches Schulamt Tübingen 27.April 2010
Advertisements

Integrierende Maßnahmen an Regelschulen
Schulische Übergänge – ein holpriger Weg !?
Anleitung und Informationen Anleitung zum Bearbeiten der VCT Anleitung zum Einfügen von Dokumenten Informationen zur Verwendung von Bildern und anderen.
Vorarlberger Mittelschule Eckpunkte und Rahmenbedingungen.
Evaluation von Gesundheitsförderung im Unterricht und in der Schule
Wenn mein Kind besondere Unterstützung braucht
Wirkfaktoren und Potentiale des Projektes „Schulreifes Kind“
Joining global education Bildung nach internationalen Standards.
Master in Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt
Förderkonzept Grundschule Ochtersum seit 2001 fortgeschrieben
Schweden Bildungssystem und Situation von Kindern mit Migrationshintergrund Nina Everts.
Fragen aus der Praxis Rückmeldungen der Fachberater/-innen.
Folie 1Differenziert unterrichten – Systematisches Unterstützungsangebot für Schulen Individuell lernen - Differenziert unterrichten Planung eines systematischen.
Alltagdiagnostik päd. Diagnostik im Unterrichtsalltag
Untersuchungen zum Informationsverhalten Jugendlicher
Pestalozzischule und Martin-Volksschule Forchheim Kooperationsklasse 3
Profilbildung inklusive Schule –
Ulf Preuss- Lausitz Folie 1 Integration in der Schuleingangsstufe in Berlin Copyright Ulf Preuss-Lausitz Möglichkeiten der.
Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und Behinderungen Verwaltungsvorschrift vom 22. August 2008 Seit August 2008 ist nun die neue Verwaltungsvorschrift.
Lernpotenziale von Kindern und Jugendlichen entdecken und entfalten Projektpartner das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Aktuelle Entwicklung Inklusion Gesehen und gehört am
km2 Bildung Berlin-Neukölln
Herzlich Willkommen.
Gemeinsames Lernen - Lernen in Vielfalt
erfolgreicher Kompetenzerwerb
Individuelle Förderung
Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg
Sonderpädagogische Förderung in der Schule
Inklusion.
§ 114 Schulgesetz Gesetzentwurf vom / im Januar 2007 verkündet Die Schulen führen zur Bewertung ihrer Schul- und Unterrichtsqualität regelmäßig.
Die Förderorte Schwerpunktschule - Förderschule
Flexible Schuleingangsphase
Der Inklusionsanspruch der
Das Regionale Integrationskonzept der Elisabethschule Friesoythe
Herzlich Willkommen!.
Grundschule Klint Fördern und Fordern.
Integration und besondere Massnahmen
Grundschule mit Schuleingangsstufe
Computer an der Oberstufe Computer allein können den Unterricht nicht verändern. Voraussetzungen für den Einsatz des Computers sind: - die pädagogische.
Karl Hauer1 Richtlinien für die Umsetzung und das Monitoring Rundschreiben 18/2008 und 19/2008 (bmukk) Qualitätsstandards im integrativen Unterricht.
Schule Im Großen Freien
EinzelunterrichtProfessionelle Begleitung Kooperation der Oberlinschule mit der Grundschule Rommelsbach Das Rommelsbacher Modell Integrativer Unterricht.
Der Übergang des Kindes vom Kindergarten zur Grundschule
Arbeiten mit Kompetenzrastern und Checklisten
Herzlich Willkommen.
Städtische Sekundarschule Ahlen
UN Behindertenrechtkonvention
Kooperation der Oberlinschule mit der Grundschule Rommelsbach Das Rommelsbacher Modell Kinder in Not Lorek, Meißnest, Stirner,
Sonderpädagogische Förderung in Schleswig-Holstein
leicht gesagt - schwer getan
Individualisiertes Lernen
Unsere aktuelle Situation
Testgütekriterien Tamara Katschnig.
DB Kooperationslehrer (m/w) des Staatliches Schulamtes Albstadt
Förderung durch permanente Anwendung von Kompetenzrastern: Formative Leistungsdiagnostik oder Formative Leistungsmessung.
Projektbüro für förder- und kompetenzorientierten Unterricht
Innere und äußere Leistungsdifferenzierung Empirische Erkenntnisse und schulische Konzepte Ulrich Vieluf Hamburg, 8. Juni 2015.
PReSch Prävention von Rechenschwierigkeiten in Grund- und Förderschulen in der Stadt Bielefeld und im Kreis Gütersloh Kooperationspartner des Projektes:
© 2011 by Weise. SchuB IV Qualifizierungskonzept Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb 2011/2012 © 2011 by Weise.
Grundschule Mathematik
BILDUNGSZIELE werden in Bildungsplänen konkretisiert
„Inklusion in frühkindlicher Bildung und Schule“
Martina Franke, Leiterin des rBFZ Johann-Hinrich-Wichern Schule
Unsere Schule… ist eine gebundene Ganztagesschule von Klasse Primarstufenklassen und 8 Sekundarstufenklassen mit 450 Schülerinnen und Schüler.
DAZNET Netzwerk für Deutsch als Zweit- und Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und Interkulturelle Kompetenz in Niedersachsen Landesweites Projekt des Niedersächsischen.
Die Schule in Schweden. Vorschule / Kindergarten Kinder in der Vorschule sollen gute Bildungsaktivitäten bekommen. Die Vorschule soll Spaß machen, vertraut.
Gebrüder-Grimm-Grundschule Grundschule 1 Wofür schlägt das Herz unserer Schule?  offene freundliche Art gemeinsam Schule zu leben  aufeinander zugehen,
2. Fremdsprache Wahl der. FRANZÖSISCH - keine Frage! Warum sollte man Französisch lernen? Französisch ist eine moderne und lebendige Sprache Französisch.
Gelingensbedingungen für erfolgreiches Lernen
 Präsentation transkript:

Individuelle Förderung Herausforderungen und Wirklichkeit von Anfang an Marcus Hasselhorn Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) Frankfurt am Main Vortrag im Rahmen des 31. VhU-Bildungsforum am 23.03.2015 in Frankfurt/M.

Inhalt Warum „individuelle Förderung“? Individuelle Voraussetzungen erfolgreichen Lernens Individuelle Förderbedarfe Ansatzpunkte zur individuellen Förderung Werkzeuge, die individuelle Förderung ermöglichen Herausforderungen und Wirklichkeit

Erhöhung der Bildungserfolgswahrscheinlichkeit für den Einzelnen 1. Warum „individuelle Förderung“? Erhöhung der Bildungserfolgswahrscheinlichkeit für den Einzelnen Ressource für gesellschaftlichen Fortschritt „Niemanden zurücklassen!“ Strukturplan des Deutschen Bildungsrates 1970

2. Individuelle Voraussetzungen erfolgreichen Lernens Langzeit- gedächtnis Sensorisches Gedächtnis Optisch Akustisch Haptisch Andere? Kurzzeit- gedächtnis und Arbeits- Informations- eingang Erinnerte Information

Modell individueller Voraussetzungen erfolgreichen Lernens INVO-Modell erfolgreichen Lernens (Hasselhorn & Gold, 2006, 2013)

3. Individuelle Förderbedarfe Bildungsbericht 2014: Zunahme in Hessen des Anteils von Kindern, die sonderpädagogischen Förderbedarf anerkannt bekommen von 4.1 % (2001) auf 5.6 % (2013) (Zuwachsrate: 36.6 %) Hessen: Flächenland mit höchstem Anteil von Grundschülern mit Migrationshintergrund (32.2 %)

Institutionelle Strategien 4. Ansatzpunkte zur individuellen Förderung Institutionelle Strategien Förderpläne Kollegiale Fallbesprechungen Beratungsgespräche mit Eltern (b) Unterrichtsstrategien Individualisierung von Lernschritten („mastery learning“) Entwicklungsorientierter Unterricht („scaffolding“) Differenzierter Unterricht („adaptive teaching“) (c) Kompensatorische Zusatzförderung

Woher bekomme ich diese Informationen? 5. Werkzeuge, die individuelle Förderung ermöglichen Jede Unterrichtsstrategie individueller Förderung basiert auf Informationen über individuelle Lernstände und –verläufe Woher bekomme ich diese Informationen? Wie passgenau, zuverlässig und objektiv sind diese Informationen? Testverfahren zur Lernverlaufsdiagnostik („formative assessment“)

Projekt IGEL Individuelle Förderung und adaptive Lern-Gelegenheiten in der Grundschule N = 54 Lehrkräfte,1070 Schüler/innen der 3. Klasse Lernbegleitende Diagnostik fördert das naturwissenschaftliche Verständnis

gute Werkzeuge der Lernverlaufsdiagnostik liefern Informationen über ind. Lernzuwächse entlasten die Lehrkraft liefern objektive Informationen (unabhängig von der Person des Urteilers) liefern zuverlässige Informationen (unabhängig von Situation/Zeitpunkt) liefern valide Informationen (misst also das, was erfasst werden soll)

Lernverlaufsdiagnostik 6. Herausforderungen und Wirklichkeit Vorschulische individuelle Förderung (vor allem Sprache und schulrelevanter Vorläuferfertigkeiten) Lernverlaufsdiagnostik Auf Stufen und Fächer heruntergebrochene Unterrichtskonzepte zur kompetenzorientierten individuellen Förderung Geeignete Fort- und Weiterbildungskonzeptionen vom Elementarbereich über den Primarbereich bis in den Sekundarbereich

Danke!