Lexikalische Semantik.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Von Christoph Drobnitza und Andreas Lenzen
Advertisements

Zur Rolle der Sprache bei der Modellierung von Datenbanken
Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting (Univerität Essen): Praktische Stilistik
Semantische Theorienbildung (Busch/Stenschke – Einheit 12)
Die Registervariablen: Tenor of Discourse
Anfragesprachen – Dipl. Ing. Ulrich Borchert / FH Merseburg1/8 Thesauren In gewisser Weise bilden Thesauren (Singular Thesaurus, Plural auch Thesauri)
1. Satzbetonung, Töne, und Grundfrequenz
Grundkurs Linguistik Programm der Vorlesung Oktober
Referenten: H. Bayer V. Hagemann
2. Textkriterien Ulrich Mehlem WS 2008 / 2009
Nonverbale Kommunikation
1 Klassen (1) Eine Klasse beschreibt eine Menge von Objekten mit gemeinsamer Struktur gemeinsamem Verhalten gemeinsamen Beziehungen gemeinsamer Semantik.
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Formatvorlage des Untertitelmasters durch Klicken bearbeiten Die formalen Sprachen bei ETAP Teil II.
Zellgröße und Differenzierung
DIE SPRACHE DER MATHEMATIK
DENKEN.
Prezentacja końcowa - Prezentacja końcowa - Abschlusspräsentation.
Einführung in die Allgemeine Sprachwissenschaft
Das Studium «Ohne Fleis kein Preis».
© Wortstellung im Deutschen Norbert Fries.
Lexikalische Semantik
Semantische Grundbegriffe Busch/Stenschke Kap. 11
Die Entlehnungen-1 Die Entlehnungen spiegeln „Kriege und historisches Geschehen, Ideologien, Moderichtungen, Kulturwandel, wissenschaftliche und technische.
ZiDS-Pruefung Leseverstehen: Tipps.
Vorstellungstheorie: Bedeutung als mentale Struktur.
Übung zu Einführung in die LDV I
Die Montage.
Informatik Formale Sprachen 1.2 Grammatiken formaler Sprachen
Willkommen an der WBS.
Theoretischer Hintergrund Systematische Wortschatzarbeit –
Bedeutungsbeziehungen
Äquivalenz.
Fachwortschatz. Terminologie.
Bedeutungswandel Vít Hrouda.
Gegenstand der Lexikologie. Geschichte der Lexikologie.
IB+IA_Anf Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU.
7. Vorlesung – Structura limbii Semantik
IB+IA Anfänger Structura limbii Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria Ratcu.
Funktionale Unifikations-Grammatik (FUG)   Hauptmerkmale der FUG.
Funktionale Unifikations-Grammatik (FUG)  Hauptmerkmale der FUG.
Bedeutungsfelder Lexikalische Felder
Merkmale und Merkmalstrukturen
Komponentenanalyse.
Lexikalische Semantik
7. Sitzung: Semantik - Teil 1
IB + IA Anfänger Semantik
Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU
Wiederholung Sommerferien.
Konnektoren Dezember 2015.
Thema 4: Das Wort als linquistische Grundeinheit Teil 1. Das Wort als sprachliches Zeichen.
Thema 5: Die Wortbedeutung im funktionalen Aspekt Teil 2. Wortbedeutung und ihre Typen.
Thema 9: Bedeutungsbeziehungen im lexikalisch-semantischen System Paradigmatik.
Thema 6. Diachronische Semasiologie Bedeutungswandel.
VO#6: Bedeutungswandel Lexikologie, Matej-Bel-Univeristät, Banská Bystrica, Zuzana Tuhárska Zuzana Tuhárska.
Thema 4: Das Wort als linquistische Grundeinheit Teil 2. Wortform und Wortbedeutung.
Kommunikation mit Patienten Rothenburg ob der Tauber 19. November 2004.
Methodische Gesichtspunkte für das analytische Lesen 5.Studienjahr.
VO#1: Lexikologie als sprachwissenschaftliche Disziplin Lexikologie, Matej-Bel-Univeristät in Banská Bystrica, Z. Tuhárska.
1) Das Wort als sprachliche Grundeinheit; 2) Das Problem der Grundeinheit der Sprache 3) Die Definition des Wortes;
Vo#1:Semantik als Wissenschaft Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
VO#3: Aspekte der Bedeutung Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
Die Fachsprache im Chemieunterricht
Semantische Theorienbildung (Busch/Stenschke – Einheit 12)
Sommersemester 2016 Dr. Ileana-Maria RATCU
IB + IA Anfänger Semantik
VO#4: Lexikalisch-semantische Beziehungen zwischen den Wörtern
VO#3: Onomasiologie, Semasiologie, Etymologie.
Semantische Relationen
Sommersemester 2016 Dr. Ileana-Maria RATCU
IB + IA Anfänger Semantik
 Präsentation transkript:

Lexikalische Semantik. Synonymie, Antonymie, Polysemie, Homonymie, Wortfelder, Hyperonymie, Hyponymie und andere semantische Beziehungen

Bedeutung Bedeutungseigenschaften von Wörtern: Systembeziehungen, lexikalische Relationen, semantische Beziehungen Wie lässt sich die lexikalische Bedeutung beschreiben? Bedeutungsextension (= Bedeutungsumfang) Bedeutungsintension (= Bedeutungsinhalt)

Homonymie Gleichnamigkeit lautliche Übereinstimmung mehrerer sprachlicher Zeichen bei inhaltlicher Verschiedenheit (und etymologisch verschiedenem Ursprung) Homophone und Homographen Homophone lautlich identisch, orthographisch unterschiedlich Lehre vs. Leere Seite vs. Saite Lied vs. Lid Wahl vs. Wal

Homonymie Homographen: orthographisch identisch, lautlich, grammatisch und semantisch aber unterschiedlich morphologische Homonymie der/die Kiefer der/das Moment der/die Leiter der/das Tor die Bände/die Bänder/die Bands die Steuern/die Steuer die Banken/die Bänke

Homonymie Wortartenhomonymie sein sieben Homonymie bei den Fremdwörtern Montage Homonymie als Ergebnis von Zusammensetzungen und Wortbildung Staubecken Spielende X Monosemie: äußerst selten; Termini, bzw. nomina propria; in verschiedenen Kontexten behalten sie dieselbe Bedeutung – zwischen dem Formativ u. dem Semem herrscht Symmetrie (Formativ: Semem = 1:1)

Polysemie Mehrdeutigkeit Mann Semem 1: Erwachsener männlichen Geschlechts Semem 2: Ehemann Entstehung uND UrsacheN der Polysemie: Sprachökonomie Effektivität der Wortbildung Polysemierung – metonymische Verschiebungen u. metaphorische Übertragungen   (a) Enthaltenseinbeziehung (Hyperonymie1, Hyponymie2): z.B.: Mann: 1. ein Erwachsener männlichen Geschlechts 2. Ehemann – Semem 1 ist ein Hyperonym im Verhältnis zum Semem 2 (b) die Sememe sind nicht Glieder einer solchen gemeinsamen Klasse, z.B.: Schule: 1. das Gebäude 2. Bildungseinrichtung

Die lexikalische Metonymie, Synekdoche und Metapher Metonymie: Berlin: 1. Ort 2. die deutsche Regierung   Synekdoche: der Gipfel – 1. die oberste Spitze eines Berges 2. der ganze Berg Metapher: Tropfen: 1. eine kleine, kompakte Menge einer Flüssigkeit 2. eine kleine Menge von etwas, eine Spur (Ein Tropfen Bitterkeit blieb in ihm).

Polysemie kontrastiv Die Polysemie ist einzelsprachenspezifisch (vgl. Löbner 2003: 61), selbst wenn sie auch in den meisten Sprachen sehr häufig auftritt. grün: polysem 1. Farbeigenschaft 2. ’unerfahren’, ’unreif’ Die Übertragungskette beruht auf allgemeinen kognitiven Prinzipien (vgl. Kiefer 2001: 129 ff.): es ist durchaus möglich, dass das Wort grün auch in anderen Sprachen über die erwähnten Bedeutungen verfügt. Aber: Sememe von polysemen Wörtern können sich in den einzelnen Sprachen unterscheiden: cvičit: turnen und üben rozšířit: erweitern und verbreiten usw.

Wortfamilie – Wortfeld Wortfamilie: ein gleicher bzw. ähnlicher Stamm begründet die Zusammengehörigkeit verschiedener Wörter bzw. Lexeme fahren – abfahren – erfahren – fertig usw. Wortfeld: eine Menge von partiell synonymen Lexemen, welchen ein gleicher bzw. ähnlicher Inhalt bzw. Bedeutungskern zugeschrieben wird sterben, verscheiden, erfrieren, verhungern, abkratzen u. a. = das Wortfeld 'Zuendegehen des Lebens' laufen, rennen, wandern, pilgern, spazieren, schlendern u. a. = das Wortfeld 'Fortbewegung'

mitteilen bekannt geben rufen schreien flüstern brummeln stammeln lispeln stottern feststellen behaupten erklären erläutern begründen widersprechen versichern schwören lügen übertreiben prahlen berichten bekennen erzählen schwatzen schwätzen daherreden sülzen erwähnen fragen sich erkundigen erfragen nachfragen auffordern bitten anflehen befehlen vorschlagen raten empfehlen antworten erwidern ausweichen wiederholen