Die gestörte Frühgravidität

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Die gestörte Frühgravidität Dr. med. Kerstin Ulbicht Frauenklinik Radebeul Elblandkliniken

Vaginale Blutung in der Früh.-Grav. Symptom für: Nidation Abortus imminens Abortus incipiens Abortus incompl. / compl. 50 % - ungestörte Weiterentwicklung 25 % - Windmole / missed abortion 25 % - Abortus incompletus <1 % - Extrauteringrav.

Mutterschaftsrichtlinie 1. Screening zw. 9.-12 SSW : + Intrauteriner Sitz: ja/nein ? + Embryo darstellbar: ja/nein ? + Mehrlingsgrav.: ja/nein ? + Herzaktion: ja/nein ? 1. Biometrie ( 1 Maß) VET ! Zeitgerechte Entwicklung ? Auffälligkeiten ? Weiterführende Untersuchung ?

Extrauteringravidität Implantation außerhalb des Cavum uteri: Tubargravidität (97,5 %) Ovarialgravidität ( 2,0 %) - Interstitielle Gravidität (<0,1 %) Cervikale Gravidität (<0,5 %) Peritoneale Gravidität (<0,1 %) + Ab einem ß-HCG i. S. von ca. 800 IU/l sollte eine intrauterine Chorionhöhle darstellbar sein.

Sonogr. Hinweise auf EU: fehlender intrauteriner Fruchtsack – Cave: Zentral im Cavum uteri gelegener Pseudogestationssack! Freie Flüssigkeit im Douglas, evtl. einseitig Echoarme Struktur mit asymmetrischem, echoreichem Randsaum außerhalb des Cavum uteri, ab 6. SSW evtl. mit pos. HA !

Windmole Keine fetale Struktur nachweisbar ! Kein Dottersack nachweisbar! Zunächst Kontrolle nach 7 – 10 d ! DD Spätovulation – Konsequenz: Curettage Immer ab 6. SSW : Darstellung eines Embryo

Missed abortion Irreversibel gestörte Früh-Gravidität: - Diskrepanz: SS-Alter n. US und LR Ungenügendes Wachstum bei Kontrolle HA fehlt oder geht verloren Fetale Struktur im Verhältnis zur Frucht- höhle zu klein, Fruchtsack entrundet - Dottersack hydropisch (> 7 mm Durchm.)

Molenschwangerschaft Partielle Mole  Embryo vorhanden  Trophoblaststörung bei Triploidien: - Hydrops plazentae (> 10 cm) u. evtl. fetalis - IUR / Oligohydramnion - Begleitfehlbildungen (ZNS, Herz, Niere) Invasives Chorionkarzinom Differenzierung nur nach Verlauf, Histologie und ß-HCG-Titer ( > 1 Mio. E/l )

Molenschwangerschaft Störung des Trophoblasten ohne Nachweis einer Embryonalanlage  Blasenmole - Chromosomal 46 XX oder 46 XY (paternales Transplantat) - Im gesamten Cavum uteri Darstellung von inhomogenem, wabigen, echoreichen Strukturen – sog. Schneegestöber-Bild - Ovarielle Überstimulationszysten - Extrem hohes ß-HCG ( > 500 000 E/l )

Abortus imminens Blutung bei vitaler, intakter Gravidität: - intrauteriner Fruchtsack darstellbar - HA positiv - im Verlauf zeitgerechtes Wachstum - oft retrochoriales Hämatom vorhanden, meist sichelförmig präcervikal

Abortus incipiens Stärkere Blutung, Wehen, MM-Eröffnung: Fruchtsack deformiert und disloziert i. R. HA negativ Ausgedehntes retroplazentares Hämatom Meist umgehende Curettage erforderlich.

Abortus incompletus Blutung, Wehen, MM-Eröffnung: Kein Fruchtsack mehr intrauterin nachweisbar, keine HA Cavum dilatiert mit inhomogenem, teils echoarmen, teils echoreichem Inhalt Umgehende Curettage erforderlich.

Abortus completus Z.n. Blutung, aktuell evtl. Schmierblutung, Keine Schmerzen mehr Sonografisch Cavum leer und spaltförmig, Endometrium strichförmig Nach 6. SSW Curettage empfehlenswert.

Mehrlingsgravidität Eine diamniale Grav. kann eine intakte und eine gestörte Fruchtanlage aufweisen: missed abortion  vanishing twin - syndrom (ca. 30 % aller Gemini-Anlagen) Bei einer monoamnialen Grav. kann es zu einer ungenügenden Trennung der Feten kommen. - plazentare Gefäßverbindungen - Siamesische Zwillinge - Acranius – Acardius eines Zwillings

Mehrlingsgravidität Monochorial – diamniot? oder monoamniot? + 2 Amnionhöhlen mit je 1 Embryo und 1 DS oder + 1 Amnionhöhle mit 2 Embryonen und nur 1 Dottersack extraamnial