Dr. Christoph Göttl Krisenintervention Krisenintervention

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Dr. Christoph Göttl www.kinder-jugendpsychiatrie.at Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at Krisenintervention Dr. Christoph Göttl www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Inhalt: Verarbeitungsphasen Krisenintervention Definition Verlauf In Akutsituationen (Amoklauf, am Unfallsort etc.) Typische Krisensituationen Aggressiver Raptus Regressive Dekompensation Suizidalität Trauer Trauma Der Aufgabenbereich der Sozialen Arbeit (Event. Exkurs: Krisen im beraterischen Prozess) Anmerkungen zur Psychohygiene (Event. Übungen zur Stabilisierung) Literaturliste Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Definition Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Definitionen von Krisen Duden: „gr.: krisis, lat.: crisis, Entscheidung, entscheidende Wendung, als Terminus der medizinischen Fachsprache zur Bezeichnung des Höhe- und Wendepunktes einer Krankheit….. Im 18. Jh. Beginnt Gebrauch des Wortes im Sinne von entscheidende, schwierige Situation. G. Caplan: „Krise ist eine Periode des Ungleichgewichts, die von psychischem und physischem Unbehagen begleitet sowie von begrenzter Dauer ist, und die zeitweilig die Fähigkeit der Person, kompetent zu bewältigen oder die Sache in den Griff zu bekommen, stark strapaziert.“ E. Kahn: „Krisen sind plötzliche Erlebnisse oder Ereignisse, die von der Person nicht verarbeitet werden können, und welche die Kontinuität des Erlebens unterbrechen und die Gefahr einer bevorstehenden Katastrophe enthalten.“ Ulich u. a.: „Krise ist ein belastender, temporärer, in seinem Verlauf und seinen Folgen „offener“ Veränderungsprozess der Person, der gekennzeichnet ist durch Unterbrechung der Kontinuität des Erlebens und Handelns, durch eine partielle Desintegration im emotionalen Bereich mit dem zentralen Merkmal des Selbstzweifels.“ Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Arten von Krisen traumatische Krisen Veränderungskrisen Sonneck, 2000 Arten von Krisen traumatische Krisen plötzliche unvorhergesehene Schicksalsschläge Tod eines nahestehenden Menschen Naturkatastrophen Krankheit Trennung… Veränderungskrisen gehören zum normalen Lebensverlauf Heirat oder Geburt Pensionierung „Midlife“-Krise Auszug aus dem Elternhaus Krisen durch Gewalt und Vernachlässigung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Entwicklungs-, Anforderungs- und Reifungskrise Überstimulierungskrise Arten Entwicklungs-, Anforderungs- und Reifungskrise z.B. Pubertäts- Alterskrise Überstimulierungskrise emotionale Überschwemmung meist direkter Auslöser Unterstimulierungskrise Art innere Leere Trauerkrise Verlust jeglicher Art Tod, Trennung, Ablösung Elternhaus, Entlassung,… Krise bei lebensbedrohlichen Krankheiten Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Vier Aspekte der Krise (nach Cullberg 1978) das auslösende Ereignis die psychologische Bedeutung der Verlauf der Krise der soziale Kontakt in der Krise Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Was führt zur Krise? A) Die emotionale Labilisierung eines Systems Schleichende Entwicklung (z.B. Misshandlung) Plötzlich (Mutter verlässt das Haus) B) eine kognitive Desorientierung C) im Kontext einer existenziellen Bedrohung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Verlauf Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Traumatische Krise (nach Caplan 1964) Schock Chronifizierung Krankheit Reaktion Suchtverhalten Suizidales Verhalten Bearbeitung Neuorientierung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Verlauf traumatischer Krisen nach Cullberg (1978) Sonneck, 2000 Verlauf traumatischer Krisen nach Cullberg (1978) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Aspekte von Krisen Krisenanlass subjektive Bedeutung Sonneck, 2000 Aspekte von Krisen Krisenanlass subjektive Bedeutung Krisenanfälligkeit Reaktionen der Umwelt Krisenverlauf Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

1.Phase des „Nicht-Wahrhaben- Wollens“/Schockphase Phasen 1.Phase des „Nicht-Wahrhaben- Wollens“/Schockphase Empfindungslosigkeit Eindruck, man träume und der Verlust sei nicht real Leugnen des Problems Phase wird im Nachhinein kaum erinnert Dauer variiert zw. Stunden, Tagen und Wochen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

2. Phase der aufbrechenden, chaotischen Emotionen/ Reaktionsphase Schmerz, Wut, Zorn,… Suche nach Schuldigem mit der Frage: Warum ich? Gefühl, sich zusammen nehmen zu müssen Schlafstörungen Phase schwer zu ertragen Gefühle wie Unruhe, Frustration, Zweifel an Selbstwert und Kompetenz Es ist wichtig, das Chaos dieser Emotionen auszuhalten und nicht zu verdrängen, um die Krise zu bewältigen. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

3. Phase des Suchens, Findens, und Sich-Trennens/ Bearbeitungsphase „Funktion“ des Verstorbenen wird definiert Versuch den Verlust zu ersetzen Erinnerungen an bisheriges Leben werden reflektiert Akzeptanz des Geschehenen Übernahme von Eigenverantwortung für Leben Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

4. Phase des Neuen Selbst- und Weltbezuges/ Neuorientierung Öffnung zur Umwelt Loslassen des Schmerzes Entstehen neuer Werte Neue Beziehungen werden erschlossen Verifikationsphase, in der neue Einsichten getestet werden Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

„Nicht-Wahrhaben-Wollen“/ Schockphase aufbrechende, chaotische Emotionen/ Reaktionsphase Suchen, Finden, und Sich Trennen/ Bearbeitungsphase Neuer Selbst- und Weltbezug/ Neuorientierung Empfindungslosig- keit Eindruck, man träume und der Verlust sei nicht real Schmerz, Wut, Zorn,… Suche nach Schuldigem mit der Frage: Warum ich? Erinnerungen an bisheriges Leben werden reflektiert Akzeptanz des Geschehenen Übernahme von Eigenverantwortung für Leben Öffnung zur Umwelt Loslassen des Schmerzes Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Krisenintervention In Akutsituationen (Amoklauf, am Unfallsort etc.) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Notfälle und traumatische Ereignisse Schock Dissoziation intensive Gefühle chaotische Gedanken unangemessenes Verhalten Bruch in der Biografie Wahrnehmung Zeiterleben Handlungen, Pläne Kontrollierbarkeit Selbstbild Soziale Ordnung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Notfälle und traumatische Ereignisse 10 Akutinterventionen: Beruhigen Orientieren Ressourcen aktivieren Wahrnehmung erklären Zeiterleben strukturieren Gedankliche Verarbeitung fördern Gefühle normalisieren Kontrollierbarkeit fördern Selbstbild stabilisieren Nächste Schritte vorbereiten Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Notfälle und traumatische Ereignisse Psychologische Erste Hilfe (Lasogga/Gasch 2000) Sag, dass du da bist, wer du bist und was geschieht. Schirme den Verletzten vor Zuschauern ab. Suche / biete vorsichtig Körperkontakt. Sprich und höre zu. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Notfälle und traumatische Ereignisse Psychologische Stabilisierung Information über mögliche psychische Folgen von kritischen Ereignissen Normalisierung der individuellen Gefühle und Reaktionen Förderung hilfreicher Bewältigungs- und Verarbeitungsprozesse Aktivierung des sozialen Netzwerkes der Betroffenen Vorbeugung von Folgestörungen (sekundäre Prävention) Einleitung von individueller Weiterbetreuung / Behandlung, falls notwendig Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Veränderungskrisen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Krise als Chance Entfaltung der Persönlichkeit Kast, 2009 Krise als Chance Entfaltung der Persönlichkeit neues Verhaltens- und Erlebnisrepertoire im persönlichen und sozialen Bereich Kompetenz im Umgang mit dem Leben Krise nur dann Chance, wenn sie für Entwicklung wahrgenommen wird! Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Krise und schöpferischer Prozess Kast, 2009 Krise und schöpferischer Prozess Phasen begleitende Emotionen Vorbereitungsphase ansammeln von Wissen Indikationsphase Blockierung  Problem gärt – spitzt sich zu Einsichtsphase Erkenntnis „Aha“-Erlebnis Verifikationsphase Einsicht wird geformt, geprüft und getestet Konzentration Spannung Unruhe Frustration Zweifel an Selbstwert und Kompetenz Freude Erleichterung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Krisenintervention In traumatischen Krisen bei Lebensereignissen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Sechs Schritte der Krisenintervention (nach Caplan) Den Krisenanlass verstehen Eine gemeinsame Krisendefinition erarbeiten Gefühle ausdrücken bzw. entlasten Gewohnte Bewältigungsstrategien reaktivieren, Konfrontation mit der Realität Nach neuen Lösungen suchen Abschließender Rückblick und Bilanz. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Sonneck, 2000 Krisenintervention? „Krisenintervention umfasst alle Aktionen, die dem Betroffenen helfen die aktuellen Schwierigkeiten zu bewältigen.“ (zitiert nach Sonneck, 2000) Verhütung von negativen, sozialen, psychischen und medizinischen Folgen des traumatischen Ereignisses abzugrenzen von Maßnahmen der Akutpsychiatrie Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Allgemeine Prinzipien Sonneck, 2003 Allgemeine Prinzipien Rascher Beginn Aktivität Methodenflexibilität Fokus auf aktuelle Situation Einbeziehung der Umwelt Entlastung Zusammenarbeit Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Ziele der Krisenintervention Sonneck, 2003; Bengel & Becker, 2009 Ziele der Krisenintervention Hilfe zur Selbsthilfe Akzeptieren der Krise und Warnreaktion wahrnehmen Reaktion ist Folge einer außergewöhnlichen Situation/Erfahrung! Ressourcen bereit stellen oder mobilisieren Stütze bieten, Schutz ermöglichen Soziales Umfeld miteinbeziehen Bewältigungsressourcen aktivieren Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Ziele der Krisenintervention Sonneck, 2003; Bengel & Becker, 2009 Ziele der Krisenintervention Hilfe zur Selbsthilfe Selbst Lösungen bzw. Bewältigungsmöglichkeiten erkennen Alternativen zu Suchtverhalten und/oder Suizidalität Neue Verhaltensweisen Aktuelle Situation bewältigen Zukünftige Problemsituationen meistern und ev. Motivation für langfristige Veränderungen aufbauen  Krise als Chance! Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Vier wesentliche Charakteristika Sonneck, 2003 Vier wesentliche Charakteristika  Ausgehend von den Zielen der Krisenintervention Arbeiten an der Beziehung Auseinandersetzung mit Emotionalität Konzentration auf die aktuelle Situation Einbeziehen der Umwelt Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Allgemeines Interventionskonzept Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept Beziehung (Nähe und Distanz) Bedürfnis nach Zuwendung, Kontakt, Empathie Aktive Kontaktsuche Balance zwischen Selbstbefähigung und Stütze Nähe-Distanz-Relation Ernsthaftigkeit, Empathie, Aufmerksamkeit Identifikation mit Betroffenen, Einschränkung der Eigenverantwortung Emotionale Situation Emotionalität, Depressivität, Panik und Suizidalität abschätzen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Allgemeines Interventionskonzept Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept Aktueller Krisenanlass Wer ist betroffen? Wie ist die aktuelle Lebenslage des/der Betroffenen? Vergangenheit: entscheidend für Dauer und Bewältigung der Krise, Krisenanfälligkeit/Vorbelastung Welche Veränderungen hat es gegeben? Welche Lösungsstrategien wurden schon eingesetzt? Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Allgemeines Interventionskonzept Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept Spezifische Gefahren Gesundheitszustand, Aggression, Panik, Substanzmissbrauch, Suizidalität Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Allgemeines Interventionskonzept Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept Soziale Situationen Soziales Umfeld Belastungen Gefahren Ressourcen Vorhandene Hilfsmöglichkeiten miteinbeziehen Mobilisierung von Hilfe Sind Familie, Freunde etc. in der Lage oder geeignet um unterstützend zu sein? Welche Angebote/Möglichkeiten bietet das Sozialsystem Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Allgemeines Interventionskonzept Sonneck, 2003 Allgemeines Interventionskonzept Weiteres Vorgehen erarbeiten Besprechung des weiteren Vorgehens Möglichkeiten der Intervention Zielorientierung unter Berücksichtigung von Emotionen Beendigung Interventionsumfang: 10 – 12 Einheiten Gute Vorbereitung auf Abschluss Welche Ziele wurden erreicht? Wie geht der/die Betroffene zukünftig mit Problemen um? Ist eine Stabilisierung möglich gewesen? Anschließende Psychotherapie Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

BELLA – Konzept B E L A Beziehung aufbauen Erfassen der Situation Sonneck, 2000 BELLA – Konzept B Beziehung aufbauen E Erfassen der Situation L Linderung von Symptomen Leute einbeziehen, die unterstützen A Ansatz zur Problembewältigung finden

Krisenintervention - Erstgespräch 1) Schnelle Abklärung der Situation Erster Eindruck – Initialszene (Übertragungen) Überweisungskontext / Erfahrungen mit anderen Helfersystemen Auslöser der Krise? Was heißt das für das Umfeld, Arbeit, Familie? Wie erlebt die KlientIn selbst die Krise? Welche Gefahren ergeben sich daraus für Betroffene oder für den/ die KlientIn? Suizidalität? Drogen, Tabletten, Alkohol? Klinik/ Arzt (Behandlung?) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Krisenintervention - Erstgespräch 2) Welche Bewältigungsmöglichkeiten hat er/ sie? a) innere Ressourcen b) Fremdressourcen (z.B. Freunde) 3) Entwicklung von Perspektiven - Ziele? (Welche Teilschritte?) - Aushandeln des Auftrages - Umdeutung der Krise 4) Resumée! - Einschätzung der Gefahr einer aggressiven/autoaggressiven Handlung - Ist eine Weiterbetreuung angesagt? (Hängt auch vom Auftrag der Institution ab) - Kontaktaufnahme zu anderen Institutionen? (z.B. Klinik) - Kontrakt und Vereinbarungen zwischen BeraterIn und KlientIn (Klare Absprachen) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Das Behandlungsmodell von N. Golan Anfangsphase A. Sofortige Konzentration auf die Krisensituation 1. Konzentration auf das Hier und Jetzt, den krisenauslösenden Faktor 2. Konzentration auf die subjektiven Reaktionen des Klienten auf das Geschehen 3. Nach dem Abklingen der Emotionen Konzentration auf den Kontext der Krise 4. Erkundung des "Zustandes der Verletzlichkeit", der Copingstrategien und der bisherigen Lösungsversuche 5. Schaffung eines Überblicks über das "augenblickliche Funktionieren" des Klienten in wichtigen sozialen Netzen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Das Behandlungsmodell von N. Golan B. Bewertung der gegenwärtigen Schwierigkeiten Geben Sie eine Erklärung über ihre Bewertung der Krise ab Fragen Sie den Klienten wie er die Situation sieht Konzentrieren Sie sich gemeinsam auf ein bestimmtes Problem C. Erarbeitung eines Kontraktes über das weitere Vorgehen Erste Absprache über Ziele und Aufgaben Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Das Behandlungsmodell von N. Golan Mittlere Phase: Durchführung A. Einordnung und Bearbeitung der Daten erfassen von Hintergrundinformationen Auswahl zentraler Themen B. Herbeiführung der Verhaltensänderung Endphase: Der Abschluss a. Der Entschluss zur Beendigung b. Rückschau auf die erzielten Fortschritte c. Zukunftsplanung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Typische Krisen Aggressiver Raptus, regressive Dekompensation, Suizidalität, Trauer, Trauma Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Aggressiver Raptus Der aggressive Raptus kann zu unkontrollierter Gewalt (selbst gegen den Berater) führen. Hier ist es wichtig, dass der/die Beraterin 1.gut für seine/ihre Sicherheit sorgt, z. B. durch einen genügenden räumlichen Abstand 2. Schaden begrenzt, z. B. gefährliche Gegenstände entfernt und Kissen und Matratzen bereitstellt 3. versucht Grenzen zu setzen, z. B. durch lautes „Stop!“ bei der Gefahr der Verletzung 4.in Grenzen den Raptus ausagieren lässt, ohne zu forcieren 5. die Sitzung mit einer kognitiven Phase abschließt. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Regressive Dekompensation Bei Petrifikation ist viel Geduld erforderlich. Deshalb viel Zeit lassen, kleine Kontaktangebote machen, Verständnis ausdrücken, für den/die KlientIn verbalisieren und evetl. versuchen zu „doppeln“. Bei regressiver Dekompensation besteht die Gefahr, dass der/die KlientIn entgleitet, deshalb Nähe und evtl. vorsichtigen unterstützenden Körperkontakt anbieten! Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Das präsuizidale Syndrom (nach E. Ringel) 1. Einengung Situative: Überwältigung von einer über- mächtigen, unbeeinflussbaren Situation – nicht mehr „ein und aus“ wissen Dynamische: Emotionen, die nur noch in eine Richtung gehen (Verzweiflung, Angst, Hoffnungslosigkeit), ohne Gegenregulation Zwischen- Isolierung oder entwertete Beziehungen menschliche: Entwertung von immer mehr Lebensge- Der Werte: gebieten, die uninteressant werden. Werteverwirklichung nicht mehr möglich, eigene Existenz wird als wertlos betrachtet. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Das präsuizidale Syndrom (nach E. Ringel) 2. Gehemmte oder gegen die eigene Person gerichtete Aggression 3. Selbstmordphantasien Wunsch, tot zu sein Vorstellung: Wie? Diese Vorstellungen werden zwingend Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Trauerphasenmodell nach V. Kast Phase des Nichtwahrhabenswollens Phase der aufbrechenden Emotionen Phase des Suchens und des Sich-Trennens Phase des neuen Selbst- und Weltbezugs Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Traueraufgaben Den Verlust als Realität akzeptieren Den Trauerschmerz erfahren Sich anpassen an eine Umwelt, in der der Verstorbene fehlt Dem Toten einen neuen Platz zuweisen und weiterleben. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Trauma Krisen und traumatische Situationen sind kennzeichnet durch Überwältigung, durch unerträgliche Geschehnisse, das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Machtlosigkeit. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 1 – 2 Drittel der Menschen in ihrem Leben mit traumatischen Situationen belastet werden (siehe Hanswille und Kissenbeck 2008). Von diesen entwickeln ca. 1/3 so genannte Traumafolgestörungen. Von Menschen, die z. B. eine schlimme Folter erleben oder die Ermordung eines Familienangehörigen ansehen mussten, entwickeln ca. 50 % eine Traumafolgestörung. Kinder die lange Zeit sexuelle Gewalt in der Familie erleben mussten, entwickeln diese Störung zu ca. 80 %. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Trauma Die meisten Traumata geschehen auch heute noch im familiären Rahmen. Ursachen sind insbesondere sexuelle und körperliche Gewalt und Vernachlässigung. Traumata gründen sich zudem auf den Verlust von Angehörigen, Hafterfahrungen, Verkehrsunfälle, außerhäusliche Gewalt, Krieg, Folter und Traumatisierung im Rahmen medizinischer Eingriffe. Traumafolgen sind insbesondere dann zu erwarten, wenn eine traumatische Situation lange andauert, sich häufig wiederholt, unerwartet und plötzlich auftritt und vor allen, wenn sie in den ersten 10 Lebensjahren erfolgt. Besonders problematisch sind psychische und sexuelle Gewalt, wenn mehrere Täter beteiligt waren, die Tat bagatellisiert und in einem als sicher erachteten Bereich z. B. der eigenen Wohnung, der eigenen Familie, Schule, Kindergarten und dgl.) stattfand. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Hilfreiche Begegnung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Vergleich von Krisenintervention, Kurzzeit- und Langzeitbetreuung Langzeitunterstützung Kurzzeitberatung Krisenintervention Ziele Umstrukturierung der Persönlichkeit Beseitigen der Symptome Lösung der unmittelbaren Krise Focus der Bertreuung Entwicklungsgeschichte Aktuelle Situation 1) Entwicklungsgeschichte nur bezüglich der aktuellen Konfliktsituation 1) Entwicklung der gegenwärtigen Situation Auch Bewusstmachen von Unbewusstem Schwerpunkt in der Gegenwart Wiederherstellung bis zum Niveau vor der Krise Aktivitäten des Beraters 1) Exploration 2) stützend und konfrontierend 3) nicht direktives und direktives Vorgehen 1) zudeckend, eher stützend 2)evet. Konfrontierend, auch Empfehlungen 1) zudeckend 2) aktives Beobachten 3) direkte Intervention zur Veränderung der Situation Indikation Neurotische Persönlichkeit, Neurosen, Persönlichkeits-störungen Akute Störung Plötzlicher Verlust der Fähigkeit, eine Lebenssituation zu bewältigen Durchschnittliche Unterstützungsdauer unbestimmt 1-20 Sitzungen 1-6 Sitzungen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Phase 1 Phase 2 Phase 3/4 Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Phasen der hilfreichen Begegnung Allgemein werden vier traumatherapeutische bzw. krisentherapeutische Phasen der Beratung/Therapie beschrieben: Orientierung und Kontaktphase, einschließlich Anamnese und Diagnostik Phase der Stabilisierung Phase der Traumbegegnung, -bearbeitung und – konfrontation Trauma- und Trauerintegration Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Beratung hat u.a. zu beachten: Beratung u. Therapie soll keinen zusätzlichen Stress aufbauen, vor allem nicht in den ersten Phasen der Stabilisierung. Klienten sollen erfahren, dass ihre physiologische Erregung kontrollierbar ist, genau so wie im weiteren Verlauf auch ihre Affekte. Klienten sollen lernen, sich selbst zu beruhigen und sich selbst zu trösten; sie sollen dabei Selbstkontrolle erlernen, um innere und äußere Sicherheit zu gewinnen Stabilisierungsarbeit verfolgt das Ziel, dass sich die Menschen Techniken und Hilfsmittel erfahren, mit denen sie sich selbst beruhigen, trösten und stabilisieren können. Ziel ist die Reduzierung der Häufigkeit von Intrusionen. Regression und Fremdschädigung, Panik und Angstattacken sollen verringert werden wie das Misstrauen gegenüber anderen Menschen abgebaut werden soll. Sicherheit ist somit eins der zentralen Themen. Dies fängt an z. B. im Wohlfühlen in der eigenen Wohnung und im eigenen sozialen Umfeld. Äußere Sicherheit hat somit absoluten Vorrang. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Beratung hat u.a. zu beachten Klienten sollen lernen, ihren inneren Stress besser zu managen und zusätzlichen Stress zu vermeiden Im Mittelpunkt steht auch hier die Suche nach Ressourcen Der Kontakt bewegt sich in einem "optimalen Erregungsbereich". Idealerweise bedeutet dies, dass die Klienten nicht über zu wenig Erregung verfügen (z. B. bei der Depression die Atmung und die Affekte flach sind) aber sie auch nicht übererregt sind (hohe Atemfrequenz, Zittern, Erleben introsiver Bilder) In der Psychoedukation werden Erklärungen für die symptomatischen und therapeutischen Zusammenhänge vermittelt. Klienten lernen, kognitiv zu verstehen, warum sie in bestimmten Situationen so reagieren und wieso ihre Traumafolgestörung "nicht verrückt“ sondern nachvollziehbar ist. Psychoedukation richtet sich auch an die Systemmitglieder, insbesondere an Familienmitglieder. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Stabilisierung Die Stabilisierungsarbeit ist für Hanswille und Kissenbeck "die eigentliche Königsdisziplin für Traumatherapeuten" (S. 49). Sie weisen zudem darauf hin, dass für viele Menschen eine Traumabegegnung oder Traumakonstellation aus den verschiedensten Gründen nicht möglich ist, und dass Stabilisierungsarbeit von vielen Fachleuten mittlerweile für die am meisten komplextraumatisierten Klienten als ausreichend angesehen wird um dem Patienten dazu zu verhelfen, ein sicheres und zufriedenes Leben führen zu können. Zudem wünschen viele traumatisierte Menschen in der Beratung keine oder zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Traumabegegnung. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Wege der Traumatherapie bzw Wege der Traumatherapie bzw. der Krisenberatung in der Sozialen Arbeit (nach Petzold 1999) 1. grundsätzlich ressourcenorientiertes und lösungszentriertes Arbeiten, 2. Interventionen, die das „soziale Netzwerk“ reorganisieren und stärken, 3. die Copingfähigkeiten aufbauen und stärken, die 4. Entspannungsfähigkeit fördern und psycho-physiologische Selbstregulation aufbauen (durch Entspannungs-, Atem- und Sport- /Lauftherapie), 5. die symtomvermindernd arbeiten, (6. „Durcharbeiten“ der Traumaereignisse und ihrer Kontexte auf einer generellen Ebene, falls gewünscht und indiziert, auch auf einer spezifischen. Es besteht immer die Gefahr einer Retraumatisierung.) 7. Arbeit an der Konsolidierung des Wertesystems, Förderung von Überwindungsprozessen und engagierter Haltung, 8. Selbstbehauptungstraining und Förderung „persönlicher Souveränität“, 9. wo nötig unterstützende Medikation, 10. sozialtherapeutische und sozialintegrative Maßnahmen. Punkt 6 nur mit entsprechender Ausbildung. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Psychohygiene Beachten: Wie belastbar ich zur Zeit, wie viele Krisen verkrafte ich? Wie nahe bin ich an einem burn- out? Wie „schalte“ ich ab? Welche Arbeitsbedingungen bedürfen einer Korrektur? (Belastungen, Terminfolgen, Wechsel von Tätigkeiten, Regulierung der Nähe-Distanz) Mit welchen Krisen kann ich gut und weniger gut umgehen? Supervision Während der Freizeit nur dosiert mit Problemen beschäftigen (z.B. Auswahl der Bücher, der Filme, wie viele Nachrichten im Fernsehen) Den eigenen Leib wichtig nehmen, für guten Schlaf sorgen und kreative Freizeit sorgen, Auswahl der Freunde Setzen von Grenzen, Erholungszeiten. Wie kreativ ist meine Freizeit, wie stabil ist mein Netzwerk? Schöne Umgebung, schön gestalteter Arbeitsplatz Was sind meine Bewältigungsmechanismen? In Krisengesprächen: Wie fühle ich mich körperlich wohl (Sitzen, laufen), Regulierung der Nähe-Distanz, Exzentizität beachten, ist der eigene Anspruch angemessen, Reflektion der eigenen Gefühle, gibt es andere Helfer Präventiv: Sorge ich z. Z. gut „vor“? (Gesundheit, Sport, Auswahl der Freunde…) Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Überblick Stabilisierungsübungen I Der innere sichere Ort, Platz der Kraft, magischer Platz Die inneren Helfer Der innere Tresor Das innere Team Sich vom inneren Gepäck distanzieren Dem eigenen Glück begegnen Ressourcenhaus und Ressourcenleine Die achtsame Berührung des Körpers mit den eigenen Händen Distanzierung mit Hilfe eines Berges Innere Beobachter Bewältigung früherer Krisen Zeitmaschine Innerer Beistand Techniken zu Affektregulierung Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Überblick Stabilisierungsübungen II Schutzmantel Notfallkoffer Gedankenstopp Übung, den Inneren Arzt fragen Zukunftsorientierung Beziehungslandkarte Ressourcenorientierte Fragen Ressourcenorientierte Hausaufgaben: Glückssplitter Freudebiografie oder Freudetagebuch Ressourcengeschichten und Ressourcenmärchen Ressourcenkoffer Ressourcenimplantate einpflanzen und wachsen lassen Aufmalen der positiven Fertigkeiten in ein Bild der Füße Positive Bewegungen Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Resilienz Rosemarie Welter-Enderlin empfiehlt in ihrem Buch (2008): „Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände“ Beratern in souveräner Weise zu ihrer Ratlosigkeit zu stehen und gegenüber den Klienten zu thematisieren: Ich weiß nicht weiter, ich bin ratlos. Was werden Sie tun? Oftmals bietet das Offenlegen der eigenen Ratlosigkeit die Möglichkeit dem Klienten wieder Zugang zu ihren Problemlösungsideen zu finden und neue Schritte zu gehen. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Literatur Bengel, J & Becker, K. (2009). Psychologische Frühinterventionen. In A. Maercker (Hrsg.), Posttraumatische Belastungsstörungen (S.163-185). Heidelberg: Springer Medizin Verlag. Kast, V. (2009). Der schöpferische Sprung - Vom therapeutischen Umgang mit Krisen. Düsseldorf: Patmos Verlag. Sonneck, G. (2003). Krisenintervention. Psychotherapie im Dialog, 4, 319-329. Sonneck, G. (2000). Krisenintervention und Suizidverhütung (5. Aufl.). Wien: Facultas Universitätsverlag. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at

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Literaturliste (P – W) Pscherer, Jörg: Der Boden des Alkoholverzichts. Eine empirische Untersuchung über den Einfluss von Ressourcen auf die Abstinenz-Sicherheit von Alkoholikern. Inaugural-Dissertation in der Fakultät Pädagogik, Philosophie, Psychologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2003. http://elib.uni.bamberg.de/volltexte“2003/5.html Philips, Maggie, Frerich, Claire: Handbuch der Hypnotherapie bei posttraumatischen und dissoziativen Störungen. Carl-Auer-Systeme Reddemann, L. Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Seelische Kräfte entwickeln und Fördern. Freiburg, Herder 2004. Rupp, Manfred: Notfall Seele. Methodik und Praxis der ambulanten psychiatrisch-psychotherapeutischen Notfall- und Krisenintervention. Stuttgart, New York 1996. Schlippe, A. von u. Schweitzer, J.: Lehrbuch der systemischen Therapie. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 1996. Schmidt, G. : Liebesaffären zwischen Problem und Lösung. Hypnosystemisches Arbeiten in schwierigen Kontexten. Heidelberg, Carl-Auer Verlag 2005. Schnyder, Ulrich u. Sauvant, Jean-David (Hrsg): Krisenintervention in der Psychiatrie. Bern, Göttingen, Toronto, Seatle 1993. Spiegel, Yorrek: Prozeß des Trauerns. Verlag Kaiser, Grünwald. Stoffels, Hans u. Kruse, G.: Der psychiatrische Hausbesuch. Bonn 1996 Sullivan, Diana/ Everstine, L.: Krisentherapie. Klett-Cotta, 1988 Stoffels, Hans u. Kruse, Gunther: Der psychiatrische Hausbesuch. Bonn, 1996. Teegen, Frauke: Posttraumatische Belastungsstörungen bei gefährdeten Berufsgruppen. Prävalenz – Prävention – Behandlung. Huber Welter-Enderline u. Hildenbrand, Bruno (Hrsg): Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände. Auer Heidelberg 2008 Wienberg, Günther (Hg): Bevor es zu spät ist. ...Außerstationäre Krisenintervention und Notfall Psychiatrie. Bonn 1993. Dr. Christoph Göttl Krisenintervention www.kinder-jugendpsychiatrie.at