Thema „Eltern bleiben Eltern“

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 Präsentation transkript:

Thema „Eltern bleiben Eltern“ Elternfrühstück Thema „Eltern bleiben Eltern“ Erziehungs- und Familienberatungsstelle Stendal, Osterburg, Havelberg

Stressfaktoren für die gesamte Familie, insbesondere für die Kinder Thema „Eltern bleiben Eltern“ Stressfaktoren für die gesamte Familie, insbesondere für die Kinder Verlust Präsenz eines Elternteils Veränderungen im Alltagsleben Umzug Änderung Erwerbsverhältnisse Auseinandersetzungen Eltern Reaktionen soziales Umfeld Verwandtennetzwerke ändern sich Juristische Regelungen

Thema „Eltern bleiben Eltern“   Konflikte zwischen den Eltern sind ein starker Risikofaktor für die Entwicklung der Kinder. Besonders belastend sind häufige Streitereien zwischen den Eltern ohne effektive Lösung, die Verwicklung der Kinder in Loyalitätskonflikte, das „Schlechtmachen“ des anderen Elternteils, reduzierte Kontakte zum getrenntlebenden Elternteil gerichtliche Auseinandersetzungen der Eltern.

Kinder und Jugendliche reagieren nicht einheitlich auf die Scheidung/ Trennung ihrer Eltern. Zumindest gibt es altersbedingte Unterschiede. (Studie von NAPP-PETERS) KINDER UNTER 6 JAHREN reagieren mit höherer Ängstlichkeit und Aggression, verstärktem Weinen, Bettnässen und vor allem akuten Trennungsängsten. Die Trennung der Eltern wird als Trennung des Vaters oder der Mutter von der eignen Person erlebt. SCHULKINDER ZWISCHEN 6 UND 12 JAHREN werden von ihren Eltern als schwermütig und launisch beschrieben. Sie klagen häufig über Kopfschmerzen, fühlen sich schlapp, leiden unter chronischen Magenbeschwerden oder anderen Krankheitssymptomen. Kinder dieser Altersphase erleben die Auflösung der Familie als Bedrohung der gesamten Existenz. Sie fühlen sich alleingelassen in der Mitte der elterlichen Auseinandersetzungen und fliehen in Wiedervereinigungsphantasien ihrer Familie. BEI KINDERN IM ALTER VON 3 BIS 16 JAHREN wird als Reaktion auf die Scheidung von häufigem Schulschwänzen, besonders bei Jungen, von Leistungsabfall und anderen Verhaltensauffälligkeiten in der Schule berichtet. Insgesamt betrachtet scheinen nach dieser Studie Jugendliche besser in der Lage zu sein, die Ursachen für die Scheidung realistisch einzuschätzen. Für sie besteht die Möglichkeit, den Konflikten in der Familie aus dem Weg zu gehen, indem sie Aktivitäten und Kontakte außerhalb der häuslichen Umgebung aufnehmen und dadurch Erleichterung und Verständnis für Ihre Situation finden.

Bei den beschriebenen Reaktionsformen handelt es sich um unmittelbare Reaktionen der Kinder auf die Scheidung/ Trennung ihrer Eltern. Sie klingen in der Regel nach bis 2 Jahren wieder ab, wenn das Kind sich auf die neue Familiensituation eingestellt hat. Die Studie stellte jedoch bei etwa jedem vierten Kind langfristige Verhaltensstörungen nach der Scheidung/ Trennung fest, die den Eltern zum Teil erhebliche Schwierigkeiten bereiten. 69 % der Kinder mit langfristigen Störungen sind Jungen, 31 % der langfristigen Störungen entfallen auf Mädchen. Das vorherrschende Symptom ist bei 36 % ein aggressives Verhalten, das mit anderen Verhaltensauffälligkeiten wie Tobsucht, häufigen Wutausbrüchen einhergeht. Mit zwei Ausnahmen sind diese Symptome bei Jungen festgestellt worden. Bei Mädchen überwiegen konfliktreiche, depressive Verhaltensmuster. Langfristige Störungen äußern sich bei 19 % durch wiederholtes Bettnässen, überängstliches Verhalten und Suizidversuche. Bei weiteren 19 % sind Verhaltensauffälligkeiten wie Diebstahl, Lügen oder Weglaufen genannt. (Studie von NAPP-PETERS)

Wie wirken Elternkonflikte auf die Kinder? Symptome und Auffälligkeiten der Kinder in der Trennungs- und Scheidungsphase können vor allem in Zusammenhang stehen: mit dem Erleben des Verlustes eines Elternteils mit dem Erleben von Einsamkeit, Wertlosigkeit oder Überflüssigsein mit dem Verlust an Bedeutung im Ehekonflikt mit dem Gefühl, gescheitert zu sein (im Bemühen, die Eltern zu versöhnen) mit der Angst vor einer unvorhersehbaren Zukunft mit der Bewältigung von Loyalitätskonflikten mit der Verunsicherung in der Identitätsbildung (die auf einer Identifizierung mit beiden Eltern beruht und durch die reale Abwesenheit eines Elternteils sowie die Projektion der negativen Eigenschaftes des abgelehnten Partners auf das Kind erschwert wird) mit insgeheimen Wiedervereinigungswünschen Es ist für Kinder daher normal, Symptome in dieser Situation zu entwickeln. Es wäre eher verwunderlich, wenn Kinder in dieser Situation keine Symptome entwickelten.

Thema „Eltern bleiben Eltern“ Kinder brauchen: - Kooperation als Eltern - in Abgrenzung von der Paarebene - Sichern der Kontinuität der Beziehung zum Kind - eine möglichst intensive Beziehung zu beiden Elternteilen - Bedürfnisse der Kinder von den eigenen unterscheiden - fortgesetzte Liebe zu Mutter und Vater ist in Ordnung - mit Kinder zu sprechen, auch über Gefühle der Trauer und Wut - Konsequenz und Berechenbarkeit bei der Umgangsgestaltung - der abwesende Elternteil muss besonders auf Verlässlichkeit seiner Beziehung zu den Kindern achten

Thema „Eltern bleiben Eltern“ Liebe Mama, lieber Papa: 1. Vergesst nie: Ich bin das Kind von euch beiden. 2. Helft mir, zu dem Elternteil, bei dem ich nicht ständig bin, Kontakt zu halten. 3. Fragt mich nicht, wen von euch beiden ich lieber mag. 4. Redet miteinander wie erwachsene Menschen. Ihr seid schließlich meine Vorbilder. 5. Verplant nie die Zeit, die mir mit meinem anderen Elternteil gehört. 6. Seid nicht traurig, wenn ich euch verlasse und zu meinem anderen Elternteil gehe. 7. Gebt mich nicht wie ein Paket vor der Haustür meines anderen Elternteils ab. 8. Lasst mich vom Kindergarten oder bei Freunden abholen, wenn ihr den Anblick meines anderen Elternteils nicht ertragen könnt. 9. Streitet euch nicht vor mir. 10. Lasst möglichst viel in meinem Leben so, wie es vor eurer Trennung war. 11. Seid fair zu dem neuen Partner, den einer von euch findet oder schon gefunden hat. Mit diesem Menschen muss ich mich ja auch arrangieren. 12. Versucht nicht, mich um die Wette zu verwöhnen. Soviel Schokolade kann ich nämlich gar nicht essen, wie ich euch beide lieb habe. Zitiert nach Frau Dr. Karin Jäckel unter www.karin-jaeckel.de/aktuelles/aktuelles7a.html.