Wochenendseminar Burg Liebenzell Landesverband der Selbsthilfegruppen e.V. Ernährung bei Epilepsie Warum nicht das Übel zum gewinn machen – Anstrengende.

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Wochenendseminar Burg Liebenzell Landesverband der Selbsthilfegruppen e.V. Ernährung bei Epilepsie Warum nicht das Übel zum gewinn machen – Anstrengende Gäste begeistern heiß super Bewertungen bekommen, Weiterempfehlung Nicht vergessen: Kranke und insbesodnere eingebildetet haben extreme Leidensdruck und Geletungsbedürfnis – nutzen Sie das aus Dr. S. Lichtenstein Bad Liebenzell 20.09.2014 Ernährung, Verpflegung, Kulinarik

2. Fazit zum gesunden Essen & Trinken Vorneweg: gesunde“ und „ungesunde“ Lebensmittel gibt es nicht Es gibt nur „gesunde“ oder „ungesunde“ Essgewohnheiten ! Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Fazit zum gesunden Essen & Trinken Vorneweg: Auch super-“Gesundes“ wird ungesund, wenn …es zu viel, …es nicht vertragen, …es erzwungen wird, usw. ! Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach „Gesunde Ernährung muss… …schmecken …als Dauerernährung …für die ganze Familie akzeptabel sein …Spaß machen und Freude bereiten…“ Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Gesund Essen und Trinken kann… …Therapie ganzheitlich ergänzen ….Wohlbefinden, Symptome, Verlauf positiv beeinflussen Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Gesund Essen und Trinken kann nicht… Krankheiten heilen Mißtrauen gegenüber Wunderdiäten bergen ein hohes Risiko für Fehlernährung nicht durchzuhalten nicht als Langzeiternährung geeignet  Klinische Kontrolle, Nahrungsergänzung Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Gesunde Mahlzeiten – so geht das… Merkmale: angemessen: nicht zu wenig, nicht zu viel vielseitig: Abwechslung zählt, Verbote verboten Ausgewogenheit : angemessene Verhältnisse ganz einfach ! eigentlich… Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Gesunde Mahlzeiten – das braucht der Mensch 7% 18% 30% 26% 17% Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Gesunde Mahlzeiten – mit Leib und Seele satt Quelle: aid e.V./KgAS. ©Sonja Mannhardt Quelle: aid e.V. Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Wie viel wovon ? 1 Kästchen = 1 Portion = 1 Handfläche/= 1 (2) Handvoll Für Süßes 1 Handvoll Nutella = max. Daumen Schokoriegel = 1 Finger + Für Aktive Für Coach-Potatoes Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach „Kohlenhydrate“ (=Brot/Beilagen) weglassen – oder ? Speisezettel (pro Tag)* ca. 200-300g Brot (= 6 Scheiben) oder ca.150- 250g Brot (= 4 Scheiben)+50-60g Getreideflocken (5 EL) und ca.200-250g Nudeln oder Kartoffeln (1 große Portion) oder ca. 150g-180g Reis Vollkorn sooft wie möglich - ohne Süßigkeiten (!) *Normalgewichtig, mittlere Aktivität, mittleres Alter – nach Deutsche Gesellschaft für Ernährung Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Kohlenhydrate – Dickmacher, Hungermacher ? Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Reiz zur Ausschüttung von Insulin steigender Blutzuckerspiegel aber auch Flut von: manchen Aminosäuren (Eiweiß) freien Fettsäuren (Fett) Hormone FAZIT: Weglassen und Übermaß verschieben ist – zum Abnehmen - auch keine Lösung… Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Gute Kohlenhydrate, schlechte Kohlenhydrate Vorsicht; Zucker, Süßigkeiten, Softdrinks Weißmehl Frittierte Kartoffeln Gute: Gemüse, Obst (in Maßen) Vollkorn Kartoffeln (pur, Pellkartoffel) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Gesunder Teller (GB, USA) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Speisezettel – Beispiel „5 am Tag“ 1.+2. Frühstück: Rohgemüse zum Brot, Obst-Müsli Mittagessen: 1 Portion gekochtes Gemüse, Gemüsegericht Snack: 1 Stückobst Abendessen: 1 Portion Salat, Rohgemüse zum Brot Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Ballaststoffe – mehr Benefit als „Ballast“ 30g am Tag sind top ! Trinken vorausgesetzt Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Die „Salatlüge“* Salat, Gemüse-Nährstoffe Fehlanzeige ? auf gar keinen Fall - wichtige Quelle für: Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine, Wasser, „Sekundäre Inhaltsstoffe“  Farbe, Aroma, Schärfe Sekundäre Inhaltstoffe (Bio-Aktivstoffe): Anti-Aging, Immunsystem, Krebs-Prophylaxe, u.v.m Gemüse ca. 400g, Obst: 250g/Tag *SZ 2010 Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Vitamine, Mineralstoffe Normalbevölkerung: i.d.R. gut versorgt - kritisch: Folsäure, Vitamin A, Vitamin D ggf. Vitamin B12 Kalzium, Jod ggf. Eisen, Magnesium Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Vitamine, Mineralstoffe Was tun ? Folsäure Obst, Gemüse, Bohnen, Vollkorn Vitamin A Obst, Gemüse, Leber, Milchfett Vitamin D Fisch, Milchfett, Pilze Vitamin B12 tierische Lebensmittel Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Vitamine, Mineralstoffe Was tun ? Kalzium Milchprodukte, Kohl, Nüsse Jod Fisch, Milchprodukte (Futter), Jodsalz Eisen Fleisch, grüne Gemüse, Hirse, Amaranth, Quinoa Magnesium Vollkorn, Nüsse, Amaranth, Quinoa, Mineralwasser Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Antioxidantien Vitamine A : grüne Gemüse, gelbes Obst, Kürbis, Fisch, Leber (! - hochverwertbar), Ei C: Johannisbeeren, Erdbeeren, Kiwi, Sanddorn, Äpfel, Fenchel, Paprika, Kohl, Sauerkraut,… E: Walnüsse, Mandeln, Vollkorn, Weizen(keim)öl, Sonnenblumenkerne,… Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Antioxidantien Mineralstoffe, Spurenelemente Kupfer : Bohnen, Nüsse, Haferflocken, Fisch, Kakao Zink: Fisch, Schalentiere, Haferflocken Selen: Soja, Fisch, Vollkorn, Pistazie, Kokosnuss, Paranuss, Schalentiere Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Mahlzeit ! Essen Sie nach Bedarf – 3x bis 5x pro Tag 5 Mahlzeiten: 1. Frühstück 2. Frühstück Mittagessen Snack Abendessen 3 Mahlzeiten: Frühstück Mittagessen Abendessen 4 Mahlzeiten: 1. Frühstück Mittagessen Snack Abendessen ganz wichtig: Zeit, Muße, Hunger Geniessen, Kauen ausschließlich essen Im Fokus: Konzentration, Leistungsfähigkeit Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Mahlzeit ! Muss man frühstücken ? Trinken = Muss (!) mit ist meistens besser, kein Zwang zum Essen Kann man zu spät essen ? eher Nein – kurzfristig, Schichtarbeit Energiebilanz > Zeitpunkt nicht zu kurz vor dem Schlafengehen Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Flüssigkeitsbedarf Wie hoch ist der Bedarf ? (Zufuhrempfehlungen /DGE) Beispiel:  58kg, 42 Jahre = 1740 ml pro Tag mittlere Temperatur Alter (Jahre) ml Wasser pro kg (Gewicht) < 1 130 bis 110 1-3 95 4-6 75 7-9 60 10-12 50 13-18 40 19-50 30 > 51 35 *Deutsche Gesellschaft für Ernährung Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Wasser muss sein ! Achtung: Zuckerhaltige Getränke sind meist „hyperton“ = müssen zur Aufnahme im Darm „verdünnt“ werden = Durst nur teilweise gelöscht Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Schlau Trinken Zuckergehalt Packungsangabe: Kohlenhydratgehalt = Zuckergehalt „ohne Zuckerzusatz“ = kein zugesetzter Zucker aber: n i c h t zuckerfrei Säfte immer verdünnen – optimal: 2-3 x Wasser : 1 x Saft besser Obst essen, seltener trinken (Ausnahme Untergewicht) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Zuckergehalt von Softdrinks Zucker pro 100ml Saft: 10-16g Nektar: 12g Cola: 11g Eistee: 8-11g Limo, Sprite: 8-10g „Near—by-water“ z.B. Volvic Apfel: 2-6g Iso-Sportdrink: 2,5g Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Schlau Trinken Sinnvolle Getränke Zuckergehalt: ohne oder niedrig Koffein in Maßen Kinder ab 16 Jahren Epilepsie: ? keine Regel  mit Vorsicht Alkohol vermeiden Verbot: Schwangerschaft für Gesunde: in Maßen Epilepsie = ? i.d. R: „1 Getränk pro Ausnahme“ Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach Koffeingehalt – keine Exzesse Filterkaffee 150ml 80-120mg Energydrink 250ml 80mg Schwarztee 125ml 30-60mg Cola 200ml 30-70mg Eistee 200ml 10mg Kakao 125ml 2-5mg Milchschokolade 100g 15-20mg Schokokuchen 1 Stück 25mg Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

1. Gesund essen & trinken ganz einfach FAZIT: Gesunde Ernährung „abwechslungsreich “: von allem etwas „ausgewogen“: nicht zu viel, nicht zu wenig u.a. Verbot-Verbot (Gesunde) für Genuss sorgen = Verknappung, Zeit nehmen Überschreitungen managen Bedarf (Körper)+Bedürfnisse (Seele) unterscheiden Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – was ist sinnvoll ?

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Ketogene Diät Hauptsächlich Pädiatrie: Reduzierung der Anfallshäufigkeit Prinzip: Deckung des Energiebedarfs aus Fetten (80-90%) Drastische Begrenzung der kohlenhydrat- und eiweißreichen Lebensmittel (10-20%) Deckung des Energiebedarf des Gehirns  „Ketonkörper“ Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Ketogene Diät Zu 90% Fette: u.a. Raps-, Oliven, Walnussöl, Butter, hochwertige Margarine, fettreiche Milchprodukte, geringen Menge fettreiche Fleisch- und Fischprodukte, stärke- und zuckerarmes Gemüse Zu 10% kohlenhydrat- und eiweißreiche Lebensmittel Getreideprodukte (z.B. Brot, Reis, Nudeln), usw., Zucker, und Obst bestimmte Gemüse Eiweiß : Kohlehydrate je nach Alter (Wachstum) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Ketogene Diät Nachteile: begrenzte Auswahl an Lebensmittel, kritische Nebenwirkungen, Risiko Nährstoffmangel  Nahrungsergänzung, klinische Überwachung (Krankenhaus) Umsetzung: Einleitung der Diät stationär  Stoffwechselentgleisungen Definierte Tagespläne, Eiweiß- und Energiebedarf je nach Alter Verhältnis von Fett : Kohlenhydrate/Eiweiß Kleinkindern < 2Jahre =3:1, ältere = 4:1 ratsam; - jede Mahlzeit Ergänzung Vitamine und Mineralstoffe Erfolg: innerhalb von 3 Monaten Anfallsreduktion = - 50% Diätabbruch langsam durch schrittweise Normalisierung (!) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Leitlinie „Ketogene Diät“ der Gesellschaft für Neuropädiatrie Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Ernährung auf Basis des „Glykämischen Indexes“ (GI) Kohlehydratquellen: überwiegend mit geringer Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel GI < 50) Vorteile: leichtere Umsetzung als ketogene Epilepsiediät nahezu uneingeschränkte Gemüsezufuhr keine Unterversorgung mit Vitaminen zu erwarten keine negativen Nebenwirkungen, Risiken Prävention Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen   Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Glykämischer Index von Kohlenhydratquellen Wie schnell geht‘s ins Blut ? Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Glykämischer Index „Glyx“ von Kohlenhydratquellen hoch (> 70) Traubenzucker 100 Cola 97 Maisstärke 95 Saccharose 79 Weißbrot 73 Butterplätzchen 69 niedrig < 55 Vollkornbrot 48 Trauben 47 Banane 45 Müsli 30 Fructose 25 Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Beispiel: Menge Kohlenhydrate pro Portion „Glykämische Last“ = (Glykämischer Index : 100) x Menge verzehrtes KH (g) niedrige Werte < 10 hohe Werte > 10 Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Glyx: auch Lebensmittel mit hohem GI können (normale Portionsgrößen) zu relativ niedrigem Anstieg des Blutzuckers führen - und umgekehrt ! Beispiele: 100g rohe Möhren: GI : 71 KH-gehalt : 7,5g/100g  GL = 5,3 (71/100) x 7,5 = 5,3 100g gebackene Kartoffeln GI: 85 KH-gehalt : 20g/100g)  GL = 17 (85/100) x 20 = 17 niedrige Werte < 10 hohe Werte > 10 Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Blutzuckererhöhende Wirkung (Diabetikerschulung) Lebensmittelgruppe Resorptionsgeschwindigkeit Zuckerhaltige Getränke, Obstsäfte, "isolierter" Zucker, Süßigkeiten* schießen ins Blut Weißmehlprodukte und Obst strömen ins Blut Vollkorngetreideprodukte und Kartoffeln fließen ins Blut Kohlenhydrate aus Milch tropfen ins Blut Kohlenhydrate aus Gemüse und Hülsenfrüchten sickern ins Blut *Ausnahme: fettreiche Süßigkeiten wie z.B. Schokolade, Zuckeraufnahme wird durch den hohen Fettgehalt verlangsamt Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Abendbrot – oder: Kunst-Essen ist auch keine Lösung Proteinbrot („low carb“) Roggenmischbrot Nährwerte für 100 g Brennwert: 305 kcal Protein: 28,6 g Kohlenhydrate: 4,9 g davon Zucker: 1,7 g Fett: 14,9 g Ballaststoffe: 15,3 g Broteinheiten: 0,4 Nährwerte für 100 g Brennwert: 222 kcal Protein: 7,1 g Kohlenhydrate: 42,3 g davon Zucker: 1 g Fett: 1,5 g Ballaststoffe: 5,2 g Broteinheiten: 3,5 Zutaten: Wasser, Eiweißmischung (Weizeneiweiß, Sojaeiweiß, Lupineneiweiß), gelbe und braune Leinsaat, Sojamehl, Weizenvollkornmehl, Sojaschrot, Weizenspeisekleie, Sonnenblumenkerne, Sesam, Apfelfaser, Hefe, Salz, geröstetes Gerstenmalzmehl Zutaten: Mehl (Weizen, Roggen), Natursauerteig (Wasser, Roggenvollkornmehl, Roggenmehl), Wasser, Salz, Hefe Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Verstopfung Maßnahmen: Flüssigkeit Bewegung (!) ballaststoffreiche Ernährung lösliche Ballaststoffe bevorzugen: 3 x täglich Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, fein gemahlene Vollkornprodukte ggf. Nahrungsergänzung ein-/Flohsamen, Chia  Flüssigkeit! Dr. S. Lichtenstein - MS-Infotag Dettingen 5. Juli 2014

2. Spezielle Ernährung bei Epilepsie – sinnvoll ? Durchfall Gefahr: Flüssigkeitsverlust = Dehydration Maßnahmen: nicht: Cola und Salzstangen sondern: Tee mit Zucker, Natron, Saft und Salz; oder: Elektrolytlösung aus der Apotheke Ernährung: Pektinhaltige Kost z.B. frischer geriebener Apfel, frische Banane, Apfelbrei, gekochte Karotte gerbstoff-reich: Schwarztee, Schokolade Dr. S. Lichtenstein - MS-Infotag Dettingen 5. Juli 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Butter soll doch nicht so gesund sein soll, wegen dem vielen Fett….? Margarine: (ausschließlich) pflanzliche Öle, Fette = cholesterinfrei  technologisch behandelt Butter: Milchfett = cholesterinreich beide: fettlösliche Vitamine, je 80% Fett Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Ideale Fettzufuhr : ca. 20 – 50g Speisefett + Öl pro Tag TOP Öle, weil: viel Omega-3-Fettsäuren (Linolensäure): Lein-, Weizenkeim-, Raps-, Walnussöl ausgewogen Omega-6-Fettsäure (Linolsäure) Oliven-, Raps-, Leinöl In Pfanne und Teller: auf‘s Brot: Margarine, Diät-/Halbfettmargarine Braten, Kochen: Rapsöl, Sojaöl Salate, kalte Küche: Lein-, Nuss-, Weizenkeimöl Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Wir kommt es, dass ich morgens nichts essen kann? Erst so ab 9 Uhr ? Antwort siehe oben Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen  Frage: Stimmt es, dass Wein gesund ist? Nein: Alkohol = Zellgift, Suchtpotenzial, Krebsrisiko, Übergewicht Epilepsie: Anfallsrisiko Ja: Farbstoffe, Gerbstoffe mit zellschützender Wirkweise  Senkung Herz-Kreislauf-Risiko, Gefäßschutz Genuss Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Milch soll gesund sein, Stimmt das? Da die doch fetthaltig ist ? Nein: Säuglinge, Kleinkinder < 2 Jahren Übermaß, Allergie Ja: leichtverdauliches Eiweiß, bekömmliches Fett Vitamine B (immer) A, D (Voll-Fettgehalt) Kalzium: beste Quelle Jod: einzige Quelle außer Fisch, Meeresfrüchte Laktose: Energie, bessere Kalziumaufnahme, Darmflora Flüssigkeit , Genuss Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Mehr Milch, Milchprodukte – Ziel: täglich 3 Portionen statt Wurst: auf‘s Brot statt Süßigkeiten: Joghurts, Pudding statt Kuchen, Nachtisch: Quark mit Früchten statt Fleischgerichten und Süßigkeiten: Milchreis, Grießbrei mit Früchten statt Fleisch und Wurst: Mozzarella, Schafskäse Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Mehr Milch, Milchprodukte – Ziel: täglich 3 Portionen natürlich „fettarm“ sind … Buttermilch immer < 1 % Fett Kefir auch 1,5 % Fett Magerquark < 1 % Fett Speisequark ca. 4 % Fett Hüttenkäse max. 4 – 5 % Fett auch fettreduziert (0,3-0,9 % Fett) Sauermilchkäse (Harzer, Quargel), Limburger, Romadur (0,1– 10 % Fett i.Tr.) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3.Ihre Fragen Milchprodukte: „fettarm“ (1,5%Fett), „Magerstufe“ (<1% Fett) Käse: maximal 45% Fett i.Tr. statt Butter (80% Fett) fettarmer Frischkäse, Quark, Hüttenkäse, (leichter ) Rahmaufstrich (z.B. Brunch),,… Vegetarischer Aufstrich, Pasteten… statt Sahne (30-35% Fett) fettreduzierter oder pflanzlicher Sahneersatz (z.B. Cremefine, becel), Kaffeesahne, Saure Sahne, Soja-Sahne, Hafer-Sahne, Mandel- Sahne,(leichte) Kokosmilch, … Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Ich esse gerne zum Frühstück ein weich gekochtes Ei. Meine Mutter sagte, dass es nicht gesund sei, jeden morgen ein Ei zu essen, stimmt das? Nein: Hochwertig(st)es Eiweiß Statt Fleisch Vitamine v.a. A, D, B-Vitamine, Folsäure Lecithin Ja: wenn „hohes Cholesterin“  2-3 Eier/Woche (Gesamtcholesterin > 200mg/dl, LDL-Cholesterin > 120mg/dl) Nahrungscholesterin nicht als Ursache Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Stimmt es, das man nicht zu viel Fleisch/Wurst essen soll, da dies Gicht bewirken kann? Wieviel darf man ? Nein: Gicht bekommt man nicht durch‘s Essen (allein) Ja: Zu viel (rotes) Fleisch steht im Verdacht Risiko zu erhöhen, für: Gicht, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Stimmt es, das man nicht zu viel Fleisch/Wurst essen soll, da dies Gicht bewirken kann? Wieviel darf man ? Bei Gicht: 300-500mg Purine/Tag  Harnsäure (> 6,0/7,0mg/dl) Ovo-lakto-vegetabil oder wenig Fleisch, Fisch (2-3x/Woche) Keine Innereien, Haut weglassen Hülsenfrüchte nicht zu viel (Bohnen, Linsen usw.) Alkoholverbot Nicht Fasten (!) Ketonkorper verringern Ausscheidung Gicht bekommt man nicht durch‘s Essen (allein) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Fisch soll gesund sein; sind Fischstäbchen genauso gesund wie ein anderer Fisch z. B. Makrele Ja Immer gut: öfter Fisch, statt Fleisch Ziel: mindestens 1-2 mal Fisch pro Woche hochwertiges Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren  Fettanteil (Gehirn, Haut, Stoffwechsel, Immunsystem,…usw.) Spurenelemente (Jod) , Vitamin D Antioxidantien (Selen, Zink) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Ausreichende Vitamin-D-Zufuhr – so geht das: körpereigene Produktion bei Sonnenbestrahlung der Haut (UV-Licht)  Bewegung an der frischen Luft Nahrungszufuhr in fetten Seefischen, fetthaltigen Milchprodukten, Käse  Vitamin-D-reich essen Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Ausreichende Vitamin-D-Zufuhr – so geht das: Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

3.Tipps für den Teller und zu Hause Vegetarische Quellen Ω-3-Fettsäuren Borretschsamenöl, Nachtkerzenöl, Hanföl Schwarze Johannisbeerensamenöl Linolsäure, α- und γ-Linolensäure Chia-Samen (Neuzulassung ) ca. 60% Linolensäure, 20% Linolsäure Algenöl Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure Dr. S. Lichtenstein - MS-Infotag Dettingen 5. Juli 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Frage: Wie kann man am leichtesten Abnehmen? Habe durch meine Medikamente sehr viel zugenommen (Trileptal Nebenwirkung bzw. auch mehr Hunger) Bin jetzt anfallsfrei Anfallsfreiheit hat Priorität, Ursache: meist veränderter Energiestoffwechsel oder Sättigungszentrum Ziel: Gewichtskonstanz – Ernährung als zusätzlichen Risikofaktor bedarfs-angepasst gestalten Besonders wenn Ursache nicht Ernährung (allein), erfolgreiche Gewichtsregulation über Bewegung (geeignete Kurse?) Warnung vor „Diäten“ und Produkten im Handel Ratsam: individuelle Ernährungstherapie (Krankenkasse fragen, oder z.V. www.vdoe.de - Expertenpool) Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Gibt es irgendeine Ernährung, die einen epileptischen Anfall auslösen kann? Koffein Alkohol Starker Über-/Unterzucker Zucker Energiemangel Glutamat (?) – nur isoliert = Zusatzstoff Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014 3. Ihre Fragen Glutamat = chemischesTeufelszeug ? Dr. S. Lichtenstein – Ernährung bei Epilepsie 20. September 2014

Herzlichen Dank ! Dr. Silke Lichtenstein www.bissweise.de mail@bissweise.de