Unternehmensbewertung in Deutschland Thema Nr Mai 2001

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Unternehmensbewertung in Deutschland Thema Nr. 8 30. Mai 2001

Agenda Einleitung Gesamtbewertungsverfahren Marktorientierte Verfahren Zusammenfassung

Agenda Einleitung Gesamtbewertungsverfahren Marktorientierte Verfahren Die Inhalte des Vortrags Empirische Ergebnisse zu den in Deutschland angewandten Bewertungsmethoden Gesamtbewertungsverfahren Marktorientierte Verfahren Zusammenfassung

Empirische Ergebnisse zu den in Deutschland angewandten Bewertungsmethoden Empirische Studie von Peemöller / Bömerburg / Denkmann aus dem Jahr 1993 Empirische Studie von Hoormann / Lange-Stichtenoth aus dem Jahre 1996

Peemöller / Bömerburg / Denkmann August 19931   WP MA UB IB BU IU BA Gesamt Reproduktionswert 0% 1% 4% Liquidationswert 8% 2% Substanzwertverfahren 3% Ertragswertverfahren 80% 72% 15% 45% 42% 40% 39% Kombinationsverfahren 6% DCF-Methoden 14% 57% 46% 34% 23% 33% APV-Ansatz Börsenwert 17% 12% Vergleichpreise 7% 24% 10% Umsatzverfahren Vergleichszahlen 5% 100% Anzahl der Fragebögen 8 7 12 9 6 10 59 1 Erschienen in WPg, 47. Jg, (1994), S. 741-749

Hoormann / Lange-Stichtenoth 1996 (1) 55 Unternehmen aus 16 unterschiedlichen Industriebranchen in der Stichprobe Unternehmen, die bereits in Akquisitionsverhandlungen involviert waren Empirische Erhebung macht deutlich, welche Bewertungsansätze bei Akquisitionsvorhaben zum Einsatz kommen

Hoormann / Lange-Stichtenoth 1996 (2) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Substanzorientierter Bewertungsansatz Marktorientierter Erfolgsorientierter Unter den erfolgsorientierten Bewertungsansätzen dominieren das DCF-Verfahren (57%) und das Ertragswertverfahren (31%)

Agenda Einleitung Gesamtbewertungsverfahren Marktorientierte Verfahren Das deutsche Ertragswertverfahren Das angelsächsische DCF-Verfahren Marktorientierte Verfahren Zusammenfassung

Das Ertragswertverfahren im Überblick Unternehmenswert nach dem Ertragswertverfahren Ertragswert Nettoveräußerungserlös des nicht betriebsnotwendigen Vermögens + : Zu erwartende Ertragsüberschüsse Opportunitätskosten des Aktionärs Risikofreier Basiszins Risikozuschlag +

Das Ertragswertverfahren (1) Gesamtbewertungsverfahren, das die zukünftig zu erwartenden Ertragsüberschüsse auf den heutigen Bewertungszeitpunkt abdiskontiert Vorgehensweise Korrektur der Vergangenheitsergebnisse Schätzung der zukünftig zu erwartenden Ertragsüberschüsse auf Basis der modifizierten Gewinn- und Verlustrechnungen Finanzbedarfsrechnung Bestimmung eines risikoadäquaten Kapitalisierungszinssatzes 5. Bewertung auf den heutigen Zeitpunkt

Das Ertragswertverfahren (2) In DM 2000 1999 1998 Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betr. Erträge Aufwendungen für bezogene Lstg. 165.580.082 -2.457.703 4.403.342 -11.586.397   107.528.719 10.434.551 371.415 -5.819.919 90.975.796 -498.293 504.097 -3.147.069 Rohergebnis 155.939.996 112.514.766 87.834.531 Personalaufwand -83.573.860 -63.071.776 -48.197.017 Sonstige betriebliche Aufwendungen -39.256.854 -26.983.806 -23.623.620 EBITDA 33.109.282 22.459.184 16.013.894 Abschreibungen -5.894.024 -4.129.219 -3.273.451 EBIT 27.215.257 18.239.965 12.740.443 Beteiligungsergebnis 53.390 43.299 -14.307 Zinserträge 2.847.000 83.000 53.000 Zinsaufwand -573.000 -776.000 -400.000 Ergebnis vor Steuern 29.542.647 17.590.264 12.379.136 Außerordentliche Effekte und bilanzpolitische Maßnahmen sind dem Anhang nicht zu entnehmen

Das Ertragswertverfahren (3) Gewinn- und Verlustrechnung erfasst nicht die Schwankungen des zukünftigen Finanzbedarfs durch die Vernachlässigung von Ein- und Auszahlungen Finanzbedarfsrechnung ermittelt die Höhe des Finanzbedarfs, der durch Fremdkapital zu decken ist Der ermittelte Finanzbedarf wird mit den prognostizierten Zinsen verzinst und als Zinsaufwand in die Plan-GuV eingestellt

Das Ertragswertverfahren (4)   2001 2002 2003 2004 2005 Erweiterungsinvestitionen Ersatzinvestitionen -5.700.000 -1.500.000 -6.000.000 -7.000.000 -2.000.000 -8.000.000 -2.500.000 -7.500.000 -1.000.000 Abschreibungen -6.500.000 -9.750.000 Zusätzlicher Finanzbedarf in den Jahren 2002 bis 2005 entsteht durch vereinbarte Tilgungszahlungen von je 1 Mio. DM, der Zinnssatz für die Altkredite beträgt 7,5% Zur Deckung des Finanzbedarfs werden in den Jahren 2001 und 2002 festverzinsliche Wertpapiere mit einer Rendite von 5% p.a. in Höhe von 700 TDM veräußert Bankkredite für neues Fremdkapital werden mit 5% verzinst

Das Ertragswertverfahren (5) In DM 2001 2002 2003 2004 2005 Finanzbedarf   Investitionen Kredittilgung -7.200.000 -7.500.000 -1.000.000 -9.000.000 -10.500.000 -8.500.000 Finanzdeckung Abschreibungen Wertpapierverkauf 6.000.000 -700.000 6.500.000 7.000.000 7.500.000 9.750.000 Unter bzw. Überdeckung -500.000 -1.300.000 -3.000.000 -4.000.000 250.000 Kreditaufnahme Kum. Kreditbetrag 500.000 1.300.000 1.800.000 3.000.000 4.800.000 4.000.000 8.800.000 -250.000 8.550.000 Zinsprognose Zinserträge (GuV 2000) Verringerung Zinserträge aufgrund WP-Verkauf 2.847.000    -3.500 -7000 Zinserträge 2.843.500 2.840.000 Zinsaufwendungen (GuV 2000) -573.000 Verringerung Zinsaufwendungen aufgrund von Tilgung 75.000 150.000 225.000 300.000 Zusätzliche Zinsaufwendungen -25.000 -90.000 -240.000 -440.000 -427.500 Zinsaufwendungen -598.000 -588.000 -663.000 -788.000 -700.500  

Das Ertragswertverfahren (6) Zukünftige Ertragsüberschüsse werden nach der Phasenmethode bestimmt Für die ersten drei Perioden werden detaillierte Prognosen erstellt Die weiteren fünf Perioden extrapolieren die Werte der dritten Periode in die Zukunft Die weitere Prognose bedient sich der Rentenbarwertformel und schreibt die Ertragsüberschüsse unendlich in die Zukunft fort

Das Ertragswertverfahren (7) Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen,sonstige betriebliche Erträge und das Beteiligungsergebnis wachsen bis 2002 um jährlich 20% und danach bis 2005 um jährlich 10% Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betragen jedes Jahr 10% der Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Aufwendungen werden jedes Jahr mit 25% der Umsatzerlöse erwartet Personalaufwendungen wachsen bis zum Jahr 2002 mit jährlich 30% und danach bis 2005 um jährlich 10% Für die Unternehmensentwicklung nach dem Jahr 2005 werden die Werte des Jahres 2005 vereinfachend über einen unendlichen Zeitraum fortgeschrieben

Das Ertragswertverfahren (8) In TDM 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Umsatzerlöse Bestandsveränderung Sonstige betr. Erträge 165.580 -2.458 4.403   198.696 -2.950 5.284 238.435 -3.540 6.340 262.279 -3.893 6.974 288.506 -4.282 7.671 317.357 -4.711 8.439 Aufwendungen für bezogene Lstg. -11.586 -19.870 -23.843 -26.230 -28.850 -31.736 Rohergebnis 155.940 181.160 265.078 291.590 320.745 352.821 Personalaufwand -83.574 -108.646 -141.240 -155.364 -170.900 -187.991 Sonstige betriebliche Aufwendungen -39.257 -49.674 -59.609 -65.570 -72.127 -79.339 EBITDA 33.109 22.840 64.229 70.656 77.718 85.491 Abschreibungen -5.894 -6.000 -6.500 -7.000 -7.500 -9.750 EBIT 27.215 16.840 57.729 63.656 70.218 75.741 Beteiligungsergebnis 53 64 76 84 92 102 Zinserträge 2.847 2.844 2.840 Zinsaufwand -573 -598 -588 -663 -788 -701 Ergebnis vor Steuern 29.543 19.150 60.057 65.917 72.362 77.982 Gewerbesteuer 4.973 3.242 10.061 11.044 12.128 13.058 Ergebnis nach Gewerbesteuer 24.250 15.908 49.996 54.873 60.234 64.924 Körperschaftssteuer (25%) 6.063 3.977 12.499 13.718 15.059 16.231 Nettodividende unter Vollausschüttung 18.187 11.931 37.497 41.155 45.175 48.693 Einkommenssteuer (0,5*48,5) 4.410 2.893 9.093 9.980 10.955 11.808 Zu bewertende Überschüsse 13.777 9.038 28.404 31.175 34.180 36.885

Das Ertragswertverfahren (9) Die Bestimmung des risikoangepassten Kapitalisierungszinssatzes erfolgt nach der Risikozuschlagsmethode Zu einem gewählten Basiszins wird ein Risikozuschlag vorgenommen Bei Wahl des Basiszinssatzes orientiert man sich an der durchschnittlichen Umlaufrendite öffentlicher Anleihen oder Bundesschatzbriefen Der Risikozuschlag soll das operative Risiko abdecken Die Höhe des Risikozuschlags hängt von der unternehmensindividuellen Risikoeinschätzung des WP ab

Das Ertragswertverfahren (10) Die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen dem Verschuldungsgrad des Unternehmens und der Eigenkapitalrendite werden seit 1998 im WP-Handbuch mithilfe folgender Formel ausgedrückt Analog zur umgeformten WACC-Formel Flow-to-Equity:

Das Ertragswertverfahren (11) Die Höhe des risikoangepassten Kapitalisierungszinssatzes beträgt 12% Finanzielle Überschüsse aus einer alternativen Kapitalanlage unterliegen der persönlichen Ertragssteuer der Unternehmenseigner, so dass die Steuerbelastung in den Kapitalisierungszinssatz einzurechnen ist Die Formel für die Wertermittlung hat folgende Gestalt:

Das Ertragswertverfahren (12) Das nicht betriebsnotwendige Vermögen hat einen Liquidationserlös nach Steuern in Höhe von 500 TDM Das Unternehmen hat somit folgenden Wert:

Agenda Einleitung Gesamtbewertungsverfahren Marktorientierte Verfahren Das angelsächsische DCF-Verfahren Marktorientierte Verfahren Zusammenfassung

Discounted Cash Flow Methode Gesamtbewertungsverfahren, das die zukünftig zu erwartenden Überschüsse aus operativer Unternehmenstätigkeit – Free Cash Flow - auf den heutigen Bewertungszeitpunkt abdiskontiert DCF Verfahren im Gegensatz zur Ertragswertmethode = DCF marktorientierte Züge, denn die im Diskontierungszins enthaltene Risikoprämie wird objektiven Marktdaten entnommen. ENTITY ANSATZ ermittelt zunächst den Unternehmensgesamtwert, der als Summe der Werte von Eigen- und Fremdkapital definiert ist, und gelangt dann in einem zweiten Schritt durch Abzug des Fremdkapitals zum Shareholder Value EQUITY ANSATZ von Anfang an die Perspektive der Eigenkapitalgeber ein und ermittelt so den Shareholder Value direkt APV wird das Unternehmen zunächst so bewertet, als wer es ausschließlich mit Eigenkapital finanziert. Dann werden die Vor- und Nachteile aus der anteiligen Finanzierung mit zinspflichtigen Fremdkapital berücksichtigt

Entity Methode (1) Bruttoverfahren = Marktwert des Eigen- und Fremdkapitals wird insgesamt berechnet  Unternehmenswert–Fremdkapital = Eigenkapital UW = Unternehmenswert FCFt = Free Cash Flows (vor Zinsen) der Periode t k = Gesamtkapitalkostensatz Ewt = Fortführungs-/Endwert in t T = Planungshorizont Wert des EK relevante, den ein Käufer bezahlt Free Cash Flow= Zahlungsmittelüberschuss, der allen Kapitalgebern d. Unternehmens, als EK u. Fkgebern zur Verfügung steht Ewt Für die weiter in Zukunft liegenden Auszahlungen wird stellvertretend ein Fortführungswert bestimmt, der auf den Bewertungsstichtag abgezinst wird.

Entity Methode (2) Free Cash Flow Ermittlung RETROGRADE ERMITTLUNG Top-down-Ermittlung Jahresüberschuß nach Steuern + Abschreibungen + Bildung von Rückstellungen - Investitionen - Erhöhung des Working Capital +/- Bereinigungen um nicht zahlungswirksame u. außerordentliche Aufwendungen u. Erträge Umsatzerlöse - betriebliche Aufwendungen - Abschreibungen - Bildung von Rückstellungen - Steuern = Operatives Ergebnis nach Steuern - -Erhöhung des Working Capital = Free Cash-Flow RETROGRADE ERMITTLUNG Jahresüberschuss nach Steuern = Ausgangspunkt; wird aus GuV entnommen; Jahresüberschuss = Umsatzerlöse – betriebl. Aufwendungen (Material, Löhne, Gehälter) – Zuführungen zu Pensionsrückstellungen - sonst. Betriebl. Aufwendungen – Abschr. – zinsaufwand (bei verschuldeten Unternehmen) Abschreibungen wieder hinzuaddieren, da nicht auszahlungswirksam u. U. zur Verfügung stehen Rückstellungen: Bsp: Pensionrückstellungen – Kreditbeziehung zw. U. u. Arbeitnehmern Working Capital (Nettoumlaufvermögen): Vorräte + Forderungen aus Lierferungen & Leistungen + geleistete Anzahlungen – Verbindlichkeiten aus Lierferungen & Leistungen – Enthaltene Anzahlungen TOP DOWN Von den Umsatzerlösen müssen die betriebl. Aufwendungen, Abschreibungen, Stuerzahlungen und die die Rückstellungsbildungen abziehen, um das operative Ergebnis zu erhalten.

Entity Methode (3) Gewogener Kapitalkostensatz Eigenkapitalkostensatz FK KOsTEN WACC= Berücksichtigung d. Art d. U-Finanzierung, entspricht den Kosten der Kapitalbeschaffung, die das U in Form v. Renditen an EK u. FK-geber zu entrichten hat. -> Probleme: Zirkularitätsproblem – einheitlicher WACC über alle Perioden, deshalb darf sich Zielkapitalstruktur nicht verändern zur Vermeidung v. Inkonsitenzen, keine beliebe Ausschüttungs- u. Finanzierungsstrategien planbar, Verschuldungspolitik eindeutig determiniert ->Bewertungsfehler EK-KOSTEN CAPM – unterstellt, daß Anleger aus Risikoaspekten diversifiziert ist I= risikoloser Basiszins; ß=unternehmensindividuelles Risiko; E(rm)-I = Marktrisikoprämie

Equity Methode (1) Nettoverfahren = Marktwert des Eigenkapitals direkt durch Diskontierung   Jahresüberschuß = Gewinn nach Zinsen und Steuern - Tilgung von Fremdkapital + Anrechnungsfähige Körperschaftssteuer (gilt nur für anrechnungsberechtigte Inländer) Abschreibungen Investitionen = Free Cash Flow (Flow to Equity) EQUITY METHODE Ermittelt Marktwert d. EK direkt durch Diskontierung des um die Zinsen u. Fktilgungszahlungen verminderten FCF zu EK. FLOW TO EQUITY Entspricht grundsätzlich d. Vorgehen d. Ertragswertverfahrens – Wert für Eigentümer d. U wird direkt ermittelt Die durch die Fremdfinanzierung ersparte Gewerbeertragssteuer (tax shield) wird im Zahlungsstrom erfasst. Finanzierungsentschiedungen werden bereits bei Bestimmung des FCF berücksichtigt

Equity Methode (2) Diskontierung der den Eigentümern zufließenden Zahlungsströme Uwert= Diskontierung der den Eigentümern zufließenden Zahlungsströme, Zinssatz = risikoangepaßte Renditeforderung durch CAPM Keine große empirische Bedeutung

Adjusted Present Value-Ansatz (1) Ermittlung des Unternehmensgesamtwert in getrennten Teilschritten Erhöhung der Transparenz und des Informationswerts EKm = Marktwert des Eigenkapitals Ve = Marktwert des Unternehmens bei fiktiv reiner Eigenfinanzierung Vs = Wert der unternehmenssteuerlichen Vorteile aus anteiliger Fremdfinanz. FKm= Marktwert des Fremdkapitals   Erhöhung d. Transparenz bezügl. Bewertung steuerl. Vorteilen 1.Schritt: Ermittlung der FCF d. U. auf Basis e-r angenommen ausschließl. Ekfinanz. Diese Zahlungsstäme mit Ekkosten bei voll. Eigenfinanz. Abdiskontieren. -> man erhält U-wert e-s unverschuldeten U. 2.Schritt: Hinzurechnung der Wertbeiträge aus Finanzierungsbereich, d.h. aus bestehenden Kapitalstruktur hinzugerechnet -> ergibt Unternehmensgesamtwert 3.Schritt: Zur Ermittlung des Wertes des Eigenkapitals des gemischt finanzierten Unternehmens, müssen wiederum v. U-gesamtwert die Finanzschulden subtrahiert werden Rentenmodell bei Ve

Adjusted Present Value-Ansatz (2) Ermittlung rFK = Renditeforderung der Fremdkapitalgeber FKm = Marktwert = Nominalwert des Fremdkapitals s = Unternehmenssteuersatz   Die komponentenweise Ermittlung des Unternehmenswertes bei der APV-Methode bewertet die Literatur als zuverlässig. Die APV-Methode schafft hinsichtlich des Wertbeitrages der einzelnen Komponenten eine höhere Transparenz, denn sie macht deutlich, ob die Wertbeiträge aus der operativen Tätigkeit resultieren oder aus Steuerersparnissen stammen.

Entity Methode - Beispiel Annahmen – Matrix der Wachstumsraten

Entity Methode – Beispiel (2)

Entity Methode – Beispiel (3)

Entity Methode – Beispiel (4) Present Value of terminal value in 2000

Agenda Einleitung Gesamtbewertungsverfahren Marktorientierte Verfahren Equity Value-Multiplikatoren Enterprise Value-Multiplikatoren Recent Acquisitions Methode Zusammenfassung

Multiplikatoren Multiplikatoren versuchen den Wert eines Unternehmens anhand von Vergleichsunternehmen zu ermitteln als Marktpreis eines börsennotierten Unternehmens wird der Börsenkurs herangezogen Notwendig: hinreichend große Anzahl von Vergleichsunternehmen

Multiplikator-Verfahren In der Praxis werden zwei verschiedene Arten von Multiplikatoren angewandt. Enterprise Value-Multiplikatoren ermitteln zunächst den Marktwert des Gesamtunternehmens (Enterprise). Nach Abzug des Marktwertes des Fremdkapitals ergibt sich der Marktwert des Eigenkapitals Equity Value-Multiplikatoren führen unmittelbar zum Marktwert des Eigenkapitals

Equity Value-Multiplikatoren Equity Value-Multiplikatoren führen direkt zum Marktwert des Eigenkapitals, da die Bezugsgrößen nach Abzug der Fremdkapitalzinsen definiert sind. Beispiele für Equity Value-Multiplikatoren sind: Kurs-Gewinn-Verhältnis Kurs-Cash-Flow-Verhältnis Kurs-Buchwert-Verhältnis KCFV Voreteile: statt Gewinngröße nun Zahlungstrom keine Beeinflussung durch unterschiedliche Abschreibungspolitik Nachteile: Beeinflussung durch unterschiedliche Steuersätze KBV Vorteile: anwendbar auch wenn Gewinn unbekannt Nachteile: von unterschiedlichen Bilanzierungsregeln geprägt

Kurs-Gewinn-Verhältnis (1) Ist definiert als zeigt an, mit welchem Vielfachen des Gewinns die Aktie bewertet ist, d.h. es ist derjenige Betrag, den die Börse für einen Euro Gewinn des Unternehmens zu zahlen bereit ist Berechnung EPS nach DVFA Cash Flow Jahresüberschuß/-fehlbetrag + (-) Abschreibungen (Zuschreibungen) vom (zum) Anlagevermögen + (-) Zunahmen (Abnahme) der Rückstellungen + (-) Zunahmen (Abnahme) Sonderposten mit Rücklagenanteil + (-) Andere nicht zahlungswirksame Aufwendungen Erträge) + (-) Bereinigung ungewöhnlicher zahlungswirksamer Aufwendungen (Erträge) Cash Flow (DVFA/SG)

Kurs-Gewinn-Verhältnis (2) Bezugsgröße: Jahresüberschuß oder bereinigtes Ergebnis nach DVFA/SG Vorteile Bezugsgröße steht jedem Anleger zur Verfügung größte Verbreitung leicht erklärbar Nachteile Gewinngröße wird durch unterschiedliche Bilanzierungsregeln und Steuersysteme beeinflusst bei Verlustsituationen nicht anwendbar

Anwendung des KGV‘s (1) Bewertung von Volkswagen anhand des deutschen Automobilmarktes 3 Vergleichsunternehmen BMW DaimlerChrysler Porsche durchschnittliches KGV 01 : 20,2 02e: 15,4 Volkswagen: Gewinn 01 : 5,40 02e : 6,99 Zahlen IBES bzw Schätzungen Kurse vom 14. März 2001: BMW: 38,0 DCX: 53,1 POR: 3580 VOW: 59,2 14.05.01 Börsenwert Umsatz 2000 Toyota 121,3 114,5 Ford 49,0 170,1 Nissan 26,6 53,2 BMW 21,9 32,0

Anwendung des KGV‘s (2) KGV von Volkswagen 01 : 10,97 02e: 8,50 Unterbewertung innerhalb der Branche - somit attraktiv als Übernahmekandidat (auf Multiplikatorbasis) Gründe: - VW-Gesetz - politische Interessen VW Gesetz von 1960 - das dcem Land 13,9% der VW-Aktien und 18,6% der Stimmrechte zusichert - beherrschender Einfluss und als Bollwerk gegen feindliche Übernahmen EU prüft bagen vor Ford 40 Mrd. Cash

Enterprise Value-Multiplikatoren es gilt: Enterprise Value = Marktwert Eigenkapital + Marktwert Fremdkapital (Nettoverschuldung) Beispiele für Enterprise Value-Multiplikatoren sind: Enterprise Value/Umsatz Enterprise Value/EBITDA Enterprise Value/EBIT EV/Umsatz Vorteile: am wenigsten durch Bilanzierung beeinflussbar auch ohne Kenntnis des Gewinns anwendbar Nachteile: impliziert die gleiche Gewinnmarge EV/EBITDA Vorteile: keineBeeinflussung durch unterschiedliche Abschreibungsmethoden u. Steuersätze Indikator für die operative Ertragskraft von sachanlageintensiven Unt. (Tele.) Nachteile: gleiche Sachanlagenintensität EV/EBIT Vorteile: keine Verzerrung durch Steuersätze Nachteile: Beeinflussung durch Abschreibungsmethoden

Multiplikatoren Generell: Multiplikatoren eignen sich um über- bzw. unterbewertete Unternehmen aufzuzeigen Ein zum Branchendurchschnitt hoher Multiplikator zeigt eine Überbewertung an, ein niedriger hingegen eine Unterbewertung Multiplikator hoch - überbewertet Multiplikator niedrig - unterbewertet

Recent Acquisitions Methode Der potentielle Marktpreis des zu bewertenden Unternehmens wird aus Kaufpreisen abgeleitet, die in der Vergangenheit bei Verkäufen erzielt wurden Die tatsächlich realisierten Kaufpreise werden damit maßgeblicher Indikator für den potentiellen Marktpreis des zu bewertenden Unternehmens Voraussetzung ist das Vorliegen einer entsprechend großen Anzahl zeitnaher Transaktionen vergleichbarer Unternehmen, sowie die Kenntnis der tatsächlich realisierten Kaufpreise. Quelle: Datenbanken, bzw. Magazine wie etwa The W.T. Grimm & Co Mergerstat Review, das nach Sektoren gegliedert ca 2000 bis 3000 jährliche Transaktionen beinhaltet. Ansonsten analoges Vorgehen

Recent Acquisitions Methode Marktpreise  realisierte Transaktionspreise Berücksichtigung eines Kontrollzuschlages entfällt, da die Kaufpreise Preise für das Gesamtunter-nehmen/Mehrheitsbeteiligung darstellen An stelle der Marktpreise bei Enterprise und Equity Value Multiplikatoren treten jetzt tatsächlich realisierte Transaktionspreise. Der bei den bisher beschriebenen Verfahren noch zu erhebende Bewertungszuschlag fällt bei dieser Methode weg, da er in den realisierten Transaktionspreise schon enthalten ist.

Agenda Einleitung Gesamtbewertungsverfahren Marktorientierte Verfahren Zusammenfassung

Zusammenfassung Einzelbewertungs- und Mischverfahren sollten nur Hilfsfunktion übernehmen Zwischen dominierenden Verfahren existieren sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede Keine eindeutige Präferenz für das deutsche Ertragswertverfahren oder das angelsächsische DCF-Verfahren feststellbar Multiplikator-Verfahren zur Kontrolle der Unternehmenswerte

Diskussion Für die Unternehmensbewertung gibt es nicht zu wenige Modelle, sondern zu viele Problem, welches ermittelt den „richtigen“ Unternehmenswert

Ausblick Realoptionsbasierte Unternehmensbewertung gewinnt an Bedeutung Vorteile gegenüber den traditionellen Bewertungsverfahren Modellierung von Flexibilität in der Zeit (Wachstumsoptionen)