Der Leistungsgrad (LG) drückt das Verhältnis von beeinflussbarer

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 Präsentation transkript:

Der Leistungsgrad (LG) drückt das Verhältnis von beeinflussbarer IST- zur beeinflussbaren Bezugsmengenleistung in Prozent aus. Die einer SOLL-Zeit zugrunde liegende Leistung wird mit der Bezugsleistung bezeichnet. Im Allgemeinen erhält die Bezugsleistung den Leistungsgrad 100%. Das Leistungsgradbeurteilen besteht darin, dass der Arbeitsstudienmann das Erscheinungsbild des Bewegungsablaufes beobachtet und mit dem Bild des vorgestellten Bewegungsablaufes vergleicht, um aus diesem Vergleich einen Schluss auf die mutmaßlich erreichte Mengenleistung im Verhältnis zur Bezugsmengenleistung zu ziehen.

Leistungsangebot des Menschen Leistungsfähigkeit Leistungsbereitschaft Eigenschaften und Grundfähigkeiten Erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten Physiologische Leistungs-bereitschaft (Disposition) Psychologische Leistungs-bereitschaft (Leistungsmotivation Geschlecht Konstitution Gesundheit Alter etc. Ausbildung Erfahrung Übung Weiterbildung etc. Tages-schwankungen Wetter Physikalische Umgebung (Lärm, Klima etc.) Hormonelle Schwankungen Arbeitsbedingungen Stimmungslage Arbeitsumgebung Personen-Umgebung Privatsphäre etc. Arbeitsorganisation Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbe- dingungen Betriebliche Rahmenbedingungen Gesellschaftliche Verhältnisse

Leistungsgrad Wirksamkeit Intensität Ausdruck für die Güte der Arbeitsweise der Arbeitsperson. Die Wirksamkeit ist daran zu erkennen, wie geläufig, zügig, beherrscht, harmonisch, sicher, unbewußt, ruhig, zielsicher, rhythmisch, locker gearbeitet wird. Sprache der SvZ: Greifen, fügen Äußert sich in der Bewegungsgeschwindigkeit und Kraftanspannung der Bewegungsabläufe. Sprache der SvZ: Hinlangen, bringen

Zusammenfassung von Wirksamkeit und Intensität: (a) Eine erhöhte Arbeitsintensität kann eine geringe Wirksamkeit in gewissen Grenzen ausgleichen, und bei hoher Wirksamkeit kann eine mittlere Leistung auch mit weniger als mittlerer Intensität zustandekommen. (b) Bei bewegungsbetonten Arbeiten, wie Sandschaufeln, Transportarbeiten usw., ergibt sich der Leistungsgrad überwiegend durch das Tempo der Arbeitsbewegung; er wird vorwiegend durch die inneren Antriebe beeinflusst. (c) Bei genauigkeitsbetonten Arbeiten, wie bei Montagen aller Art, ergibt sich der Leistungsgrad hauptsächlich durch die Wirksamkeit der Arbeitsausführung. Hier wird er vorwiegend von den Fähigkeiten beeinflusst.

Die Erfahrung zeigt, dass der ungeübte Arbeitsstudienmann dazu neigt, die Bewegungsgeschwindigkeit überzubewerten, weil diese Leistungskomponente besonders augenscheinlich ist. Untersuchungen von Elementarzeiten haben aber erwiesen, dass unterschiedliche Leistungsgrade bei der Ausführung genauigkeitsbetonter Arbeiten ihre Ursache in nur geringem Maße in unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten der Bewegungselemente Hinlangen und Bringen haben. Die unterschiedlichen Leistungsgrade rühren hauptsächlich von einer verschiedenen Wirksamkeit bei der Ausführung der Elemente Greifen und Fügen her.

Möglichkeiten der Bestimmung von Bezugsleistungen Durchschnittsleistung, Standardleistung der Systeme vorbestimmter Zeiten, REFA-Normalleistung. Welche Bezugsleistung in einem Tarifvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung festgesetzt ist, bestimmen die Vertragsparteien.

Die Ermittlung einer allgemeinen und überbetrieblich gültigen Durchschnittsleistung ist aus zwei Gründen nicht möglich: 1) Die Durchschnittsleistung müsste ein repräsentativer Mittelwert sein. Eine solche Zahl zu erfassen, ist aber aus räumlichen und zeitlichen Gründen kaum möglich. Die Zahl der nach Fertigungsart und Branche verschiedenen Betriebe ist so groß, dass eine repräsentative Zahl von Arbeitspersonen und Arbeitsabläufen kaum erfasst werden kann. Hinzu kommt, dass heute übliche Ist-Leistungen sich morgen wesentlich verändert haben können, wenn sich z. B. die Arbeitsmarktlage gewandelt oder die wöchentliche Arbeitszeit sich weiter verringert hat. 2) Es fehlt ein Maßstab, um Ist-Leistungen zahlenmäßig erfassen und dann daraus einen Durchschnitt errechnen zu können. Die Berechnung einer Durchschnittsleistung ist nur bei Arbeitspersonen möglich, die Vorgänge mit genau dem gleichen Arbeitsablauf auszuführen haben.

Häufig wird in der betrieblichen Praxis unter Durchschnittsleistung eine Kennzahl verstanden, die lediglich für einen bestimmten Fertigungsbereich und bestimmte Vorgänge gilt. Durchschnittlich 50 Pakete pro Person und Schicht verpacken. In der Regel werden sie aus Aufschreibungen gewonnen, die über längere Zeit vorgenommen wurden. Solche Kennzahlen sind demnach grundsätzlich verschieden von einer allgemein gültigen Durchschnittsleistung in Form eines bestimmten Erscheinungsbildes der Bewegungsausführung.

Standardleistung Festsetzung einer Bezugsleistung bieten die Systeme vorbestimmter Zeiten. Den Tabellenzeiten liegt eine zunächst unbekannte Bezugsleistung zugrunde; um Bewegungen gerade in diesen Zeiten auszuführen, ist eine bestimmte Leistung vom Menschen aufzubringen. Nach längerem Gebrauch dieser Zeiten wird man einen betrieblichen Erfahrungswert gewinnen, um wieviel diese Zeiten durchschnittlich unter- oder überboten werden. Es läge nahe, die Tabellenzeiten der Systeme vorbestimmter Zeiten als allgemein gültige Bezugszeiten des Arbeitsstudiums zu verwenden und ihren Kehrwert als Standardleistung zu bezeichnen. Dass das Leistungsniveau dieser Tabellenzeiten unbekannt ist, wäre gleichgültig, wenn mit diesen Tabellenwerten alle oder wenigstens der größte Teil aller Zeiten menschlicher Arbeiten im Betrieb vorbestimmt werden könnte. Das ist aber bis heute keineswegs der Fall. Deshalb können sie nicht als für das Arbeitsstudium verbindliche Bezugszeit verwendet werden.

REFA-Normalleistung Das Erscheinungsbild der Bewegungsausführung von Arbeiten lässt sich mit Bezeichnungen wie sehr hohe Leistung, hohe, mittlere, niedrige, sehr niedrige Leistung umschreiben. Es ist nun auffallend, dass bezogen auf eine beschriebene Arbeitsmethode ein bestimmtes Leistungsniveau auf dieser Skala ein Erscheinungsbild hat, das sich von den anderen charakteristisch unterscheidet: Das Leistungsbild ist hier besonders harmonisch, natürlich und ausgeglichen. Dieses Leistungsniveau wird Normalleistung genannt und wird innerhalb der REFA-Lehre als Bezugsleistung verwendet, weshalb sie auch unter der Bezeichnung REFA-Normalleistung bekannt geworden ist.

Die Normalleistung ist kein fester Leistungspunkt, sondern ein Leistungsbereich. Der Leistungsgrad wird hier stets in Fünferschritten (z. B. 95%, 100%, 105%) angegeben. Wenn auch das Normalleistungs-Bild der Bewegungsaus-führung nur schwer beschreibbar ist, so können doch einige Vorbedingungen genannt werden, unter denen erfahrungsgemäß eine REFA-Normalleistung erwartet werden kann: Der Arbeiter muss in erforderlichem Maße geeignet, geübt und voll eingearbeitet sein sowie seine Fähigkeiten ungehindert entfalten können.

In erforderlichem Maße geeignet ist diejenige Eignung (genauer: diejenige Veranlagung) zu verstehen, bei welcher der Arbeiter die körperlichen und geistigen Anlagen in dem Maße besitzt, wie sie zu einer wirksamen Ausführung der ihm übertragenen Arbeit erforderlich sind. In erforderlichem Maße geübt liegt vor, wenn die für die Erledigung der Arbeitsaufgabe erforderlichen Arbeitsbewegungen einzeln und miteinander verbunden hinreichend sicher beherrscht werden. Voll eingearbeitet ist, wer mit den technischen und organisatorischen Bedingungen seiner Arbeitsaufgabe und den gegebenen Voraussetzungen der Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern, unter denen die Arbeit zu leisten ist, vertraut ist. Eingearbeitet ist, wer Erfahrung hat und sich der Arbeit angepasst hat. Die freie Entfaltung der Leistungsfähigkeit kann behindert werden durch Einflüsse, die in der Person des Arbeitenden liegen, wie z.B. unzu-reichendes Wohlbefinden, ungünstige Umgebungseinflüsse verschiedenster Art, und auch dadurch, dass die Leistung des Arbeitenden zeitgebunden ist, wie z. B. bei der Fließarbeit.

Zusammengefasst ergibt sich daraus folgende Beschreibung der REFA-Normalleistung: Unter REFA-Normalleistung wird eine Bewegungsaus-führung verstanden, die dem Beobachter hinsichtlich der Einzelbewegungen, der Bewegungsfolge und ihrer Koordinierung besonders harmonisch, natürlich und ausgeglichen erscheint. Sie kann erfahrungsgemäß von jedem in erforderlichem Maße geeigneten, geübten und voll eingearbeiteten Arbeiter auf die Dauer und im Mittel der Schichtzeit erbracht werden, sofern er die für persönliche Bedürfnisse und gegebenenfalls auch für Erholung vorgegebenen Zeiten einhält und die freie Entfaltung seiner Fähigkeiten nicht behindert wird. Die Normalleistung liegt gewöhnlich unter der Durchschnittsleistung von im Leistungslohn Arbeitenden.

Leistungsgradbeurteilung nur bei vom Menschen beeinflußbaren Bewegungsabläufen möglich. Folgende Bedingungen müssen für eine Leistungsgradbeurteilung erfüllt sein: l. Der zu beurteilende Ablaufabschnitt muß der Ablaufart "beeinflussbares" Verrichten zugeordnet werden können. Die Erfahrung zeigt, daß das Leistungsgradbeurteilen in erster Linie bei solchen Tätigkeiten gut möglich ist, die mit Hilfe der SvZ analysiert werden können. Der Arbeitende muß die technischen und organisatorischen Umstände beeinflussen können, unter denen das Arbeitsergebnis entsteht. 3. Die Arbeit darf keinen hohen Anteil statischer Muskelarbeit im Bewegungsablauf enthalten.

Anforderumg an die Beurteiler 1 Prüfung, ob alle Arbeitsstudienleute, die Leistungsgrade beurteilen sollen, Technologie und Besonderheiten des aufzunehmenden Arbeitsvorganges kennen. 2 Prüfung, ob die beauftragten Arbeitsstudienleute über die erforderliche Sicherheit im Leistungsgradbeurteilen verfügen. Dazu gehört, dass sie - die entsprechende Ausbildung im Arbeitsstudium erworben und durch Übung gefestigt haben, - ihre etwaige Neigung zu persönlichen Beurteilungsfehlern erkannt und berichtigt haben, - die zu beobachtenden Abläufe und deren Arbeitsmethoden genau kennen, es verstehen, Vertrauen des Beobachteten zur Korrektheit ihrer Beurteilungen und Aufzeichnungen zu gewinnen und ihn als Beobachter bei der Arbeit nicht Beunruhigen oder stören. 3 Anfänger im Arbeitsstudium, besonders im Leistungsgradbeurteilen, sollten solange unter Anleitung und Betreuung eines erfahrenen Arbeitsstudien- mannes tätig sein, bis sie die für selbständige Arbeit erforderliche Sicherheit erworben haben.

Zeitgrad des Menschen Im Gegensatz zum Leistungsgrad, bei dem die im Moment der Beobachtung erscheinende Leistung beurteilt wird, ermittelt man den Zeitgrad rechnerisch für eine zurückliegende Periode.