Überprüfungen und Instandhaltungen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Developing your Business to Success We are looking for business partners. Enterprise Content Management with OS|ECM Version 6.
Advertisements

Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Vorteile der Online-Produkte
Telefonnummer.
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
-17 Konjunkturerwartung Europa September 2013 Indikator > +20 Indikator 0 a +20 Indikator 0 a -20 Indikator < -20 Europäische Union gesamt: +6 Indikator.
Feuerwehrverband Ostfriesland e.V.
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
© 2006 W. Oberschelp, G. Vossen Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1.
Grundkurs Theoretische Informatik, Folie 2.1 © 2006 G. Vossen,K.-U. Witt Grundkurs Theoretische Informatik Kapitel 2 Gottfried Vossen Kurt-Ulrich Witt.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
Schieferdeckarten Dach.ppt
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 12.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 12.
Distanzbasierte Sprachkommunikation für Peer-to-Peer-Spiele
2 Distanzbasierte Sprachkommunikation für Peer-to-Peer-Spiele.
Konstruktionsmechaniker: K. Baldauf A. Heep P. Schmidt
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
DVGW-TRGI 2008 Arbeitsblatt G 600
20:00.
„Küsse deine Freunde“ – FlexKom-App teilen
Brandschutznachweis gem. § 11 BauVorlV
Leistungsbeschreibung Brückenplanung RVS RVS
Schulung Bebauungplanung mit
Beispiel Neues aus dem DVGW Regelwerk Gas 03. April 2007.
1 Ein kurzer Sprung in die tiefe Vergangenheit der Erde.
Wir üben die Malsätzchen
NEU! 1 2. Wo kommt diese Art von Rezeptor im Körper vor?
PROCAM Score Alter (Jahre)
Neues aus dem DVGW- Regelwerk Gas TRGI Einspruchsphase
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
NIN-Arbeitsblätter Paul-Emile Müller
Vorlesung Mai 2000 Konstruktion des Voronoi-Diagramms II
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Pigmentierte Läsionen der Haut
NIN-Arbeitsblätter Paul-Emile Müller
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Europanormung und TRGI
Leitungsanlage Einführung GS als Sicherheitseinrichtung Typ K für Kunststoff-Innenleitungen und als Zusatzeinrichtung (Manipulation) als Typ K oder Typ.
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
1 Mathematical Programming Nichtlineare Programmierung.
SEVESO-II-RL und Störfall-Verordnung
Technische Frage Technische Frage Bitte löse die folgende Gleichung:
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Dipl.-Ing.(FH) Jörn-Helge Möller, DVGW-Landesgruppe Bayern, München
Bildergalerie PRESEASON CAMP Juni 2014 Romanshorn Get ready for the Season!
Rohrleitungsbau und Instandhaltung
Fachtagung DVGW - NRW in Bochum
Klicken Sie hierfür die Taste F5 auf Ihrer Tastatur
Es war einmal ein Haus
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
Fachtagung DVGW - NRW in Bochum
Technische Kommunikation
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – November
Installationen Überprüfungen und Instandhaltungen.
 Präsentation transkript:

Überprüfungen und Instandhaltungen Erdgasanlagen auf Werksgelände und im Bereich betrieblicher Gasverwendung Installationen Überprüfungen und Instandhaltungen Dipl.-Ing. (EWE) Uwe Bauer, Hamburg Fachtagung am 15. Juni 2005 in Bonn

1. Anwendungsbereich

Energieanlagen zur Gasversorgung in Wohngebäuden und Kleingewerbestätten (Quelle: BMWI-III B (2000/2004))

Geltungsbereich der DVGW-TRGI (Technische Regeln für Gasinstallationen, DVGW G 600/I,II) Planung Erstellung Änderung Instandhaltung von Gasanlagen bis 1 bar für höhere Drücke gilt die sinngemäße Anwendung (TRGI 1.1-Fußnote 3) unabhängig von Leistung und Verwendungszweck für Gase nach G 260, außer Flüssiggas (TRF) für industrielle, gewerbliche und verfahrenstechnische Anlagen gelten zusätzlich weitere technische Regeln

Beispiele weiterer technischer Regeln GW 350 Stahl-Schweißverbindungen G 459/I, II Hausanschlüsse, Gas-Druckregelung G 462 Gasleitungen aus Stahlrohren (über 4 bis 16 bar) G 463 Gasleitungen aus Stahlrohren (über 16 bar) G 621 Gasanlagen in Laboratorien G 634 Gasgeräte in gewerblichen Küchen G 638/I, II Hellstrahler, Dunkelstrahler EN 437 (Gas-) Gerätekategorien EN 746 Industrielle Thermoprozeßanlagen

2. Qualifikations-Anforderungen

Grundsätzliche Vorgaben Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Gashochdruckleitungsverordnung (GasHLVO) Unfallverhütungsvorschriften Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Gasversorgung von Tarifkunden (AVBGasV) Generelle Rechtsfragen Zuständigkeiten Mitteilungspflicht Grundstücksbenutzung Zutrittsrecht Anmeldeverfahren, Prüfung

Sonderverträge zwischen GVU und Industriekunde mit Bezug auf die AVBGasV nach eigener Ausgestaltung zu beachten: Gefährdungshaftung Verschuldenshaftung Organisationsverschulden

Voraussetzungen für VIU Sondereintragungen (vergl. § 7,8,9 HwO)

Dokumentation

Qualifikationsnachweise SHK-Fachunternehmen Installateurvertrag, VIU-Ausweis Wartungsunternehmen Zertifikat nach G 676 Rohrleitungsbauunternehmen Zertifikat nach GW 301und ggf. Verantwortliche Person/VIU Anlagenhersteller (EG-Maschinenrichtlinie) Nur für eigene Produkte, Benutzerinformation Gasgerätehersteller (EG-Gasgeräterichtlinie) Nur für Garantiearbeiten an eigenen Produkten, Installations/Bedienungsanleitung Betreiber der Anlage Fachkundiges Personal Verantwortliche Person Nachweis der Qualifikation ggü. dem GVU Zertifikat nach G 1010

Zusätzliche Befähigungsnachweise zur Erfüllung von personellen, sachlichen und organisatorischen Anforderungen sind je nach Art der übertragenen Aufgaben und der bestehenden Qualifikation zu fordern, z.B. Arbeitsproben/Zertifikate (z.B. Schweißerprüfung) Fachgespräche (z.B. beim GVU) Schulungsnachweise (z.B. Gaslehrgang, Hersteller-Schulungen) ausreichende Erfahrung (z.B. Referenzprojekte)

3. Gasinstallationen

Aufbau der TRGI ´86/ Ausgabe 1996 Geltungsbereich und Allgemeines Begriffe Leitungsanlage Gasanschluß von Gasgeräten Aufstellung von Gasgeräten Abgasführung von Gasfeuerstätten Prüfung von Leitungsanlagen Inbetriebnahme Erhöhung des Betriebsdruckes Anhang

Leitungsanlagen Rohrleitungen, Formstücke, Armaturen Steuer-, Regel-, Sicherheits- und Meßeinrichtungen Anforderungen: Dichtheit bei bestimmungsgemäßen Gebrauch den auftretenden Beanspruchungen standhalten Keine Gefährdung der Brandsicherheit Keine Explosionsgefahr bei äußerer Brandeinwirkung Verlegung nach den anerkannten Regeln der Installationstechnik Beachtung der Manipulationsabwehr

Verwahrung von Leitungsanlagen Leitungsöffnungen sind bei fertig gestellten, noch nicht angeschlossenen, stillgelegten oder außer Betrieb gesetzten Leitungen zu verschließen mit Stopfen Kappen Steckscheiben Blindflanschen aus zugelassenen, metallenen Werkstoffen bei Manipulationsgefahr mit entsprechenden Sicherheits-Bauteilen (vergl. G 600-B)

Arbeiten an gasführenden Leitungen* Vor Arbeitbeginn: zugehörige Absperreinrichtung schließen und sichern Gas gefahrlos abführen Undichtheiten sind durch Druckprüfung festzustellen Undichtheiten lokalisieren metallende, elektrisch leitende Überbrückung *s. BGR 500

Gasanschluß von Gasgeräten Gasgeräte sind fest anzuschließen für Betriebsdrücke bis 100 mbar ist ein lösbarer Anschluß zulässig Unmittelbar vor dem Gasgerät ist eine thermisch auslösende Absperreinrichtung (TAE) vorzusehen (vergl. TRGI 4.1.4, Fußnote 13)

Aufstellung von Gasgeräten Keine Gefahr durch Lage, Größe, baulicher Beschaffenheit und Benutzungsart der Räume Keine Lagerung leicht entzündlicher Stoffe in gefahrdrohender Menge Einbauanleitung des Herstellers beachten ausreichende Versorgung mit Verbrennungsluft ausreichende Abgasverdünnung ausreichender Abstand zu brennbaren Bauteilen (maximale Oberflächentemperatur 85°C)

Abgasführung Abgase sind grundsätzlich über Dach ins Freie zu leiten Bemessung und Ausführung: Landes-Feuerungsverordnung und Bauordnung DIN-Normen (z.B. DIN 4705, DIN 18160) DVGW-Regelwerk (z.B. G 600, G 626,G 634, G 637/I, G 638/I, G 660)

Einlassen von Gas in Leitungen (1) Prüfung der Leitungsanlage bis 100 mbar: Vor- und Hauptprüfung höhere Drücke: Kombinierte Belastungsprobe und Dichtheitsprüfung Leitung darf nicht verdeckt, verputzt, beschichtet, umhüllt o.ä. sein

Einlassen von Gas in Leitungen (2) Vor dem Einlassen von Gas müssen sämtliche Öffnungen dicht verschlossen sein Beim Ausblasen Gas gefahrlos ableiten Prüfen, ob Gasleitung vollständig gefüllt ist Kein Einlassen von Gas in undichte Leitungen!

Inbetriebnahme von Gasgeräten Einstellung und Funktionsprüfung nach: Besonderen Bedingungen des GVU Einbau- und Bedienungsanleitung des Herstellers Kontrolle: Ausreichende Zufuhr von Verbrennungsluft Einwandfreie Abgasabführung

Einweisung des Betreibers Unterrichtung über Handhabung Übergabe der Bedienungsanleitung s. G 613 „Installations- und Bedienungsanleitung“ s. EN 746 „Benutzerinformation“ Übergabe weiterer Dokumentation

4. Instandhaltung

Betrieb und Instandhaltung nach DVGW-Hinweis G600/II

Betrieb und Instandhaltung nach DVGW-Fachinfo zusätzlich Dichtheit der Verbindungen Befestigung Korrosionsschutz Funktion von Armaturen und Rohleitungsteilen

Für die Instandhaltung von Gasgeräten und industriellen Thermoprozeßanlagen sind die Herstellerangaben zu beachten!

5. Beispiel einer Expertise

Inhalt der Beispiel-Expertise Versorgungssituation Anlagenbeschreibung Prüfung der vorhandenen Dokumentation Einstellwerte der Gasdruckregelstation Zustand der Leitungsanlage Gasregelstrecken Gasgeräte / Thermoprozeßanlagen Ergebnisse / Empfehlungen

Versorgungssituation

Anlagenbeschreibung Die Erdgasversorgung der Firma Muster erfolgt durch eine Gashochdruck – Regelanlage (Nr. R 99) aus dem PN 25 Netz. Innerhalb des Reglergebäudes befindet sich ebenfalls die Zählung der Gasmengen. Diese werden durch einen Drehkolbenzähler G1600 der Fa. Muster erfaßt. Vom Reglergebäude führt eine erdverlegte Außenleitung aus Stahl in der Dimension DN 400 zum Kesselhaus.

Einstellwerte Gasdruckregelung Die Dampfkesselanlage des Heizwerks (Bild 1 u. 2) besteht aus vier Kesseln der Firma Musterkessel. Die Versorgung mit Erdgas wird durch eine vor gelagerte Gashochdruck - Regelstation (Nr. R 99) mit einem Gas - Betriebsdruck von 1,0 bar durchgeführt. Der höchstmögliche Betriebsdruck des nach geschalteten Leitungssystems wird durch das obere Sicherheitsabsperrventil (SAV) dieser Regelstation auf 1,6 bar begrenzt. Die Druckfestigkeit der nach geschalteten Armaturen und Rohrleitungen muss daher diesem Druck von 1,6 bar entsprechen. Im Ergebnis sind alle Bauteile druckfest bis PN 4.

Gasregelstrecken Kugelhahn PN 16 Filter PN 6 Manometer 2,5 bar Quantometer PN 10 Regler Typ MM 999, DN 80, PN 16 mit integriertem SAV Arbeitsbereich 50 – 500 mbar, eingestellt auf Pa = 250 mbar. Muster SBV mit optischer Ausblasekontrolle Arbeitsbereich 0,1 – 1,0 bar, Pemax = 4 bar Manometer 4,0 bar Ventildichtheits - Kontrolleinrichtung mit pneumatischer Steuerung und Not – Aus Tastung Die Einstellwerte der einzelnen Bauteile lassen sich aufgrund fehlender Dokumentation nicht angeben.

Gasinstallation

Gasinstallation

Gasinstallation

Gasgeräte

Gasgeräte

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!