Erstlesen - Erstschreiben Gabriele Steinmair, MA
Seminaranforderungen Anwesenheit mindestens 75% Qualitative und aktive Mitarbeit Literatur: Mechthild Dehn (2012): Kinder & Lesen und Schreiben. Was Erwachsene wissen sollten. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett Erledigung der Arbeitsaufträge Schriftliche Prüfung am ________________ 05.04.2017
Inhalte Materialien – kognitive Grundvoraussetzungen Lehrplan Stufenmodelle des Schriftspracherwerbs Methodenkonzepte Arbeit am Buchstaben 05.04.2017
Lehrplan Erstlesen und weiterführendes Lesen Grundleistungen wie Lesemotivation, Sprechmotorik, akustische und visuelle Gliederungs- und Merkfähigkeit, Symbolcharakter der Schrift und anderer Zeichen erarbeiten, Wörter auditiv und visuell durchgliedern sowie prägnante Wortdetails entdecken und einprägen, einfache unbekannte Texte lesen, usw. das Zeichenverständnis vorbereiten (z.B. Verkehrszeichen, Symbole darstellen und ihre Aussage verbalisieren) mit Linien und Formen spielerisch umgehen Ziffern, Buchstaben, Wörter, Sätze und kurze Texte ab- und aufschreiben Schreibabläufe zunehmend automatisieren formgerecht und geordnet schreiben lernen durch die Einhaltung formaler Ordnung beim Schreiben Im Lauf des Anfangsunterrichts müssen Kinder die Fähigkeit erwerben, die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache zu analysieren, wobei zwei unterschiedlich große Einheiten eine Rolle spielen: Silben und Phoneme. Silben sind den Kindern bei Schuleintritt durch Silbenspiele aus dem vorschulischen Bereich meist geläufig (Te- le- fon). Die phonematische Durchgliederung (Herausfiltern der Phoneme) von Wörtern stellt aber eine große Herausforderung dar( z.B: Tisch = T- i - sch). Denn Phoneme sind abstrakte Einheiten und die Isolierung dieser verlangt eine sehr bewusste Analyse der Sprache. Diese Einsicht in die Lautstruktur wird unter der Bezeichnung der "phonologischen Bewusstheit" zusammengefasst und gilt heute als einflussreiche Basiskompetenz für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb und wird demzufolge im vorschulischen Bereich und in der Schuleingangsphase verstärkt gefördert. Neuere Untersuchungen ergeben allerdings, dass die Wirksamkeit dieser Trainingsprogramme für spätere Lese- und Rechtschreibleistungen eher überschätzt wurde. Mittlerweile verfolgt man eher die Ansicht, dass phonologische Bewusstheit zwar eine notwendige , nicht aber die einzige Bedingung für gelingenden Schriftspracherwerb darstellt. Manches spricht auch dafür, dass die phonologische Bewusstheit erst im Lauf des Schrifterwerbs ausbildet wird und sie somit nicht nur als Voraussetzung, sondern auch als Folge des sprachlichen Anfangsunterrichts betrachtet werden kann. (vgl. Budde 2011, S. 05.04.2017
Lernziele bis zum Ende der zweiten Schulstufe: Lesemotivation entwickeln Piktogramme und Symbole deuten und verstehen Wörter als Folge von Buchstaben lesen Wortbausteine erfassen, speichern und wiedergeben können Wörter, Satzteile und Sätze erarbeiten Lesen als Deutungsleistung begreifen Zeichen als Träger von Informationen erkennen und akzeptieren kurze Texte sinnentnehmend lesen können die für das Schreiben bedeutsame Grob- und Feinmotorik trainieren grundlegendes Begriffsverständnis für Bewegungsrichtungen und Bewegungsformen entwickeln mit unterschiedlichen Materialien schreiben erlernte Wörter und Sätze richtig schreiben in einer Schriftart frei schreiben können Im Lauf des Anfangsunterrichts müssen Kinder die Fähigkeit erwerben, die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache zu analysieren, wobei zwei unterschiedlich große Einheiten eine Rolle spielen: Silben und Phoneme. Silben sind den Kindern bei Schuleintritt durch Silbenspiele aus dem vorschulischen Bereich meist geläufig (Te- le- fon). Die phonematische Durchgliederung (Herausfiltern der Phoneme) von Wörtern stellt aber eine große Herausforderung dar( z.B: Tisch = T- i - sch). Denn Phoneme sind abstrakte Einheiten und die Isolierung dieser verlangt eine sehr bewusste Analyse der Sprache. Diese Einsicht in die Lautstruktur wird unter der Bezeichnung der "phonologischen Bewusstheit" zusammengefasst und gilt heute als einflussreiche Basiskompetenz für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb und wird demzufolge im vorschulischen Bereich und in der Schuleingangsphase verstärkt gefördert. Neuere Untersuchungen ergeben allerdings, dass die Wirksamkeit dieser Trainingsprogramme für spätere Lese- und Rechtschreibleistungen eher überschätzt wurde. Mittlerweile verfolgt man eher die Ansicht, dass phonologische Bewusstheit zwar eine notwendige , nicht aber die einzige Bedingung für gelingenden Schriftspracherwerb darstellt. Manches spricht auch dafür, dass die phonologische Bewusstheit erst im Lauf des Schrifterwerbs ausbildet wird und sie somit nicht nur als Voraussetzung, sondern auch als Folge des sprachlichen Anfangsunterrichts betrachtet werden kann. (vgl. Budde 2011, S. 05.04.2017
Schriftspracherwerb Verschmelzung der beiden Bereiche Bis 1970 waren Lesen und Schreiben getrennte Bereiche Reduktion auf den schreibmotorischen Prozess Alphabetisierung als Handwerkszeig Produktion von Schriftlichkeit Beherrschen einer Technik – Kulturtechnik Ziel: schönes, richtiges Schreiben und flüssiges Lesen Verschmelzung der beiden Bereiche Soziale Dimension: Teilhabe an einer Schriftkultur Literalisierung 05.04.2017
Schriftspracherwerb ist Denkentwicklung, die in der Gesellschaft für eine befriedigende Lebensführung sowie für eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wesentlich ist. (vgl. Schründer-Lenzen, 2004) 05.04.2017
Anforderungen beim Erwerb der Schriftsprache Alphabetschrift Die Buchstaben und Lautverbindungen - sogenannte Grapheme – sind auf lautliche Einheiten - die Phoneme - der Sprache bezogen. Die Kinder müssen erkennen, wie die Schrift aufgebaut ist. Es lassen sich vier zentrale Einsichten definieren, die von den Lernenden erworben werden müssen 05.04.2017
Dekontextualisierung Die Kinder lernen, ihre Aufmerksamkeit vom inhaltlichen auf den formalen Aspekt der Sprache zu richten. AUTO "Womit fängt das Wort Auto an?“ 05.04.2017
Wortkonzept Geschriebene Wörter sind durch Leerzeichen getrennt. Sie müssen lernen, ihre Äußerungen in Wörter zu segmentieren und alle Redeteile aufzuschreiben, also nicht nur Inhaltswörter, sondern auch Funktionswörter(Konjunktionen oder Artikel). OMAOPALESN - also: Oma und Opa lesen. 05.04.2017
Analyse von lautlicher Sprache Silben und Phoneme. Silben sind den Kindern bei Schuleintritt meist geläufig (Te- le- fon). Die phonematische Durchgliederung (Herausfiltern der Phoneme) von Wörtern stellt aber eine große Herausforderung dar( z.B: Tisch = T- i - sch). PHONOLOGIE – Einsicht in die Lautstruktur 05.04.2017
Phonem-Graphem Korrespondenz Einsicht in die Phonem-Graphem Korrespondenz. M 05.04.2017
Schriftspracherwerb als Entwicklungsprozess Aneignung von Schriftsprache als aktive konstruktive Eigenleistung des Lernenden. Diese Konstruktionsleistung wird sichtbar an den Lese- und Schreibfehlern der Kinder. 05.04.2017
Das leere Blatt "Ihr könnt auf dem Blatt schreiben, was ihr möchtet!" 05.04.2017
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Entwicklungsmodell nach Uta Frith Drei Strategien beim Lesen und Schreiben nicht gleichzeitig erworben Lesen oder das Schreiben übernimmt im Entwicklungsprozess die Vorreiterrolle Verzahnung im Lese- und Schreiberwerb lässt sich im deutschsprachigen Raum durch Forschungsergebnisse nicht belegen Diese grobe Entwicklungsfolge gilt noch heute als Rahmenmodell für den Schriftspracherwerb 05.04.2017
Logografische Strategie 05.04.2017
Logografische Strategie Der Schrifterwerb beim Lesen beginnt mit dem "Auswendiglesen“ Kinder merken sich Wörter ganzheitlich und erlesen sie als Ganzes. Der Schrifterwerb beim Schreiben beginnt mit dem Kritzeln und Abbilden. Die Kinder schreiben auswendig auf, was sie sich zuvor beim Lesen gemerkt haben. Korrekturen: Anna könnte ihren "Fehler" noch nicht durch Vergleich mit dem Sprechen korrigieren (keine Verbindung Laut - Buchstabe). 05.04.2017
Alphabetische Strategie 05.04.2017
Alphabetische Strategie stützt sich auf den Lautbezug der Schrift Zusammenhang von Laut- und Schriftsprache: unbekannte Wörter lesen und schreiben Kinder zerteilen die Wörter in kleinste Sequenzen und übersetzen die gesprochene Sprache Laut für Laut in die Schriftsprache. Umgekehrt wird die geschriebene Sprache Buchstabe für Buchstabe erlesen. „Abschreiben“ und „Erschreiben“ gehört zusammen 05.04.2017
Orthografische Strategie 05.04.2017
Orthografische Strategie Beim Lesen und Schreiben werden größere Einheiten berücksichtigt Silbensegmentierung als Strukturierungshilfe Das Schreiben lässt eine die zunehmende Verwendung orthografischer Muster erkennen. 05.04.2017
Helga Grimm
ABC mit allen Sinnen (Vester, Gardener) Lernen unter Einbeziehung der emotionalen Bereiche: Positiv besetzter Lernstoff wird länger im Gedächtnis behalten. Geschichten, Figurenspiele, Rollenspiele.. Veranschaulichtes, bildhaftes Lernen: Bilder haften besser im Gedächtnis als Laute und Wörter Bildkarten, Gebasteltes, eigene Bücher erstellen,… Spielerische, multisensorische Erarbeitung: Lerntypen Einbeziehung von Musik, Buchstaben fühlen, Buchstaben essen Lernen durch Einbeziehung von Aktionen: „In Aktion sein“ baut Aggressionen ab. Bewegungsspiele, Aktionstheater, Bauen, Backen, Drucken, Malen Lernen mit Erfolgserlebnissen Motivation Lernbrücken, Assoziationen finden. Texte mit gehäuftem Auftreten eines Buchstabens lesen – Relevanz spüren 05.04.2017
Sinn und Unsinn vom Lernen mit allen Sinnen Lerntypen beachten Problematisch: über reine Sinnesschulung Sachwissen erfahren Nur das kann sinnlich wahrgenommen werden, wofür entsprechende sachbezogene Interpretationsmuster zur Verfügung stehen. 05.04.2017
Unsinn vom Lernen mit allen Sinnen Kneten Auseinandersetzung mit der Buchstabenform Kinder lernen dabei aber nichts über die Funktion des Buchstaben im Wortkontext. Zusätzliche Angebote: Buchstaben in Wörtern entdecken 05.04.2017
Unsinn vom Lernen mit allen Sinnen Abgehen von Buchstaben zweifelhafte Anschauungshilfe Raumlage geht verloren 05.04.2017
Unsinn vom Lernen mit allen Sinnen Kosten und Schmecken keine Bedeutung für die sachbezogene Zielsetzung Riesenaufwand Wertvolle Lernzeit geht verloren 05.04.2017
Bemalen der Buchstaben dient nicht der Entfaltung eines Buchstabenkonzepts besser: Wanderbuchstaben, Wortauf- und abbau 05.04.2017
Buchstabentage mit sachangemessenen Lernangeboten 05.04.2017
Visuelle Station 05.04.2017
Sensomotorische Station 05.04.2017
Akustische Station 05.04.2017
Graphomotorische Station 05.04.2017
Taktil-kinästhetische Station 05.04.2017
Buchstabenplan 05.04.2017
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Schriftarten BLOCKSCHRIFT Druckschrift Schreibschrift 05.04.2017
BLOCKSCHRIFT + Schwache Leser und Leserinnen haben keine Probleme mit der Blockschrift. Die Buchstaben sind aus wenigen Grundformen aufgebaut. Die Schrift ist den Kindern von Schildern bekannt. Viele Kinder lernen den Namen in dieser Schrift. Es gibt keine Probleme mit der Groß-Kleinschreibung. Die Kinder müssen nur eine grafische Variante speichern. 05.04.2017
BLOCKSCHRIFT - Texte in Großbuchstaben sind schwer zu lesen. Die Rechtschreibung wird vernachlässigt. Die Wörter sind nicht einfach einzuprägen, weil die Ober- und Unterlängen als optische Hilfen fehlen. 05.04.2017
Druckschrift + Der Buchstabe stellt eine abgegrenzte Einheit in der visuellen Verarbeitung der Schrift dar. Die Druckschrift ist den Kindern aus ihrer naiven Schrifterfahrung in der Umwelt vertraut. Die Druckschrift ist auch die Regelschrift für das spätere Lesen. 05.04.2017
Druckschrift - Die Schreibschrift muss später zusätzlich gelernt werden. Man muss sich jeweils zwei Buchstabenformen merken (groß und klein). 05.04.2017
Schreibschrift + Das Schreiben mit der Hand ist auf eine verbundene Schrift angewiesen. Man muss nicht mehrere Alphabete nebeneinander lernen. 05.04.2017
Schreibschrift - Häufige Drehrichtungswechsel Diese Richtungswechsel können zu Verkrampfungen der Hand führen oder zu einer Abweichung von der Schriftnorm führen. Schulanfänger und Schulanfängerinnen haben größere Schwierigkeiten, Wörter in Schreibschrift wiederzuerkennen und abzuschreiben als Vorlagen in der Druckschrift. 05.04.2017
Schreibschrift - Die Haltepunkte der Schreibbewegung stimmen nicht mit der Buchstabengliederung des Wortes überein. Wenn die Hand innerhalb eines Buchstaben ruht und dann über die Buchstabengrenze hinausfährt, deckt sich die Schreibmotorik nicht mit den gedanklichen Schriftelementen. Dadurch wird ein bewusstes Einprägen der Rechtschreibung erschwert. 05.04.2017
Pfötchengriff - Richtige Stifthaltung 05.04.2017
Grundelemente unserer Schrift Striche in verschiedene Richtungen ( senkrecht, waagrecht, schräg) Striche mit konkretem Anfang und Ende Punkte Bögen, Kreise und Ovale Überkreuzungen 05.04.2017
Schreibentwicklungsmodell nach Gudrun Spitta 6 Phasen (zwischen 2. und 8./9. Lebensjahr)
1. Phase: Vorkommunikative Aktivitäten (ab ca. 2 Jahre) Erste Schreibversuche durch Nachahmung äußerer Verhaltensweisen „Kritzelbilder“ Noch kein kommunikativer Charakter Phase1 : Vorkommunikative Aktivitäten (von ca. zwei Jahren an) Diese Phase ist gekennzeichnet durch Kritzeln. Erste Versuche, mit Hilfe von (Schreib-)Geräten Spuren auf Papier (oder anderen Flächen) zu erzeugen. Das Hervorbringen von Kritzelbildern durch Bewegung von Gegenständen auf Materialien bereitet Kindern dieses Alters sichtliches Vergnügen und Erstaunen. Sie experimentieren mit Schreibgeräten und beobachten, welche Spuren die Schreibgeräte hinterlassen. Die Arbeit geschieht aus reiner Funktionslust., oft wechseln die Kinder zwischen re und li Hand. Es bringt erste Erfahrungen im absichtlichen Hervorbringen dauerhafter Spuren. Alle weiteren Phasen tragen im Gegensatz zu diesen ersten Aktivitäten grundsätzlich bereits kommunikativen Charakter.
2. Phase: Vorphonetisches Stadium (von 2-4 Jahren an) Die kommunikativen Möglichkeiten des Schreibens werden entdeckt und genutzt Aus Kritzelbildern werden Mitteilungen Erste Buchstaben tauchen auf Noch keine Phonem-Graphem-Zuordnung Phase2: Vorphonetisches Stadium (von ca. 2-4 Jahren an) Die Kinder beginnen, die kommunikativen Möglichkeiten von Schreiben zu entdecken und zu nutzen. Das Kind kritzelt, während es spricht. Aus Kritzeleien werden jetzt Mitteilungen. Sobald der letzte Laut verklungen ist, heben die Kinder den Stift ruckartig vom Papier: Kritzelbriefe mit wohldefinierten Botschaften werden verfasst. Das Kind entdeckt in dieser Phase den Zusammenhang zwischen Gesprochenem und Geschriebenem. Erste Buchstabenformen (Vorformen) tauchen auf, meist als Großbuchstaben, teilweise als Bruchstücke von Buchstaben. Die Buchstaben werden ohne Erfassung der Phonem-Graphem-Zuordnungen verwandt. Buchstabe und Bildzeichen werden häufig kombiniert
3. Phase: Halbphonetisches Stadium (von 4-6 Jahren an) Erste Phonem-Graphem-Zuordnung Prägnante Buchstaben „Wortruinen“ Erste Wortgrenzen Keine Links-rechts-Orientierung Beispiele: PP = Puppe ht = hat Phase 3: Halbphonetisches Stadium (von ca. 4-6 Jahren an) Das Kind entwickelt in seinen Schreibversuchen erste Vorstellungen davon, dass Buchstaben die Laute eines Wortes abbilden. Das Kind weiß noch nicht um die Bedeutung der einzelnen Buchstaben. Die bislang eher zufällig benutzten Buchstaben werden jetzt in ihrer Funktion erprobt: sie werden so ausgewählt, dass sie Laute eines Wortes wiedergeben. Dabei werden meistens nur die für das Kind besonders prägnanten Laute (Lautgruppen) abgebildet. Oft werden Zeilen linksläufig geschrieben. Zwei, drei oder vier Buchstaben stehen dabei häufig für ein ganzes Wort. PP = Puppe ha = hat wl = weil Fbd = Fahrgeld
4. Phase: Phonetische Phase (von 5/6/7 Jahren an) Lautfolge in den Wörtern wird abgebildet Lauttreue Schreibung wird möglich Rechtschreibmuster spielen kaum eine Rolle Einhaltung von Wortgrenzen wird sicherer Z.B.: gen = gehen Schpiln = spielen gesdan = gestern Phase 4: Phonetische Phase (ca. von 5-7 Jahren an) Die Kinder verfeinern ihre Fähigkeit zur Abbildung der Lautstruktur von Wörtern. Immer häufiger gelingt es, die gesamte Lautfolge eines Wortes – streng nach rein phonetischen Regeln – abzubilden, das heißt die Kinder schreiben lauttreu. Dabei wird die Lautanalyse orientiert an der Lautung der Umgangssprache vorgenommen. Vata (Fata) = Vater Schpiln = spielen gesdan = gestern dsurük = zurück Sprachtypische Rechtschreibmuster oder Regelmäßigkeiten spielen kaum eine Rolle. Die Einhaltung von Wortgrenzen wird sicherer.
Kinder erkennen erste orthographische Regelmäßigkeiten 5. Phase: Phonetische Umschrift mit Rechtschreibmustern (von 6/7 Jahren an, bzw. ab 1./2. Klasse) Kinder erkennen erste orthographische Regelmäßigkeiten Silben erhalten häufiger einen Vokal (aus „rufn“ wird „rufen“) Übergeneralisierung (aus „Vata“ wird „Vater“ und aus „Cola“ wird „Coler“) Erster Grundwortschatz wird zunehmend sicherer Phase 5: Phonetische Umschrift, bei der in zunehmendem Maße typische Rechtschreibmuster integriert werden (von ca. sechs, sieben Jahren an beziehungsweise ab Jahrgangsstufe 1/2) Die Kinder entwickeln ein Gespür dafür, dass die Schreibung der Wörter neben der Bestimmung durch die allgemeine Laut-Buchstaben-Zuordnung außerdem noch durch weitere orthografische Regelmäßigkeiten beeinflusst wird. Die Kinder beachten erste Regeln der Rechtschreibkonventionen. Silben erhalten jetzt immer häufiger einen Vokal (malen statt maln..), auslautendes –en und –er erhalten einen Vokal. aus „libr“ wird „liber“ (lieber), aus „rufn“ wird „rufen“, aus „wr“ wird „war“, aus „bak“ (bag) wird „bank“ (bang). Ein und derselbe lange Vokal kann von einem Kind innerhalb eines Textes noch ganz verschieden geschrieben werden; für das Wort „vier“ können zum Beispiel folgende und weitere ähnliche Schreibweisen nebeneinander benutzt werden: fir, fia, fihr, fier, vihr, . . . Die Abbildung wahrnehmbarer, aber für Bedeutung bzw. Schreibung irrelevanter Laute lässt nach: aus „baei“ wird „bei“ aus „ware“ wird „war“ aus „siefei“ wird „sfei“ (zwei) Teilweise werden neue Schreibstrategien übergeneralisiert. Da aus „Vata“ (früher) jetzt „Vater“ geworden ist, wird häufig im Analogieschlussverfahren 6 Stufenmodelle der Schriftsprachentwicklung nun aus „lila“ auch „liler“ oder aus „Sofa“ auch „Sofer“ und aus „Claudia“ eben „Claudier“. Der in der Schule angebotene und geübte Grundwortschatz wird zunehmend sicherer und beeinflusst die Schreibung neuer Wörter.
Grundlegende Kenntnis unseres Rechtschreibsystems 6. Phase: Übergang zur entwickelten Rechtschreibfähigkeit (ab 8/9 Jahre, bzw. ab 2./3. Klasse) Grundlegende Kenntnis unseres Rechtschreibsystems Wesentliche Regeln (z.B. Großschreibung von Nomen, Dehnung, Doppelung) sind bereits sicher verankert. Visuelle Korrektur Kinder verfügen sicher über eine große Anzahl von Wörtern (Grundwortschatz) Phase 6: Übergang zur entwickelten Rechtschreibfähigkeit (von ca. acht, neun Jahren an beziehungsweise in den Jahrgangsstufen 2/3) Die meisten Kinder verfügen jetzt über eine grundlegende Kenntnis unseres Rechtschreibsystems (Phonem-Graphem-Zuordnung): Grundlegende Regeln sind bereits sicher verankert (Großschreibung von Nomen sowie nach Punkt, Ausrufungs- und Fragezeichen; Feststellen der Endschreibung bei Auslautverhärtung durch Verlängern... ) . Wortaufbau (Morpheme, Wortfamilienprinzip), Schreibung von Vor- und Nachsilben und zusammengesetzten Wörtern werden in immer größerem Ausmaß beherrscht. Auch die Fähigkeit, Dehnungs- und Kopplungszeichen korrekt zu gebrauchen, nimmt zu. Bei Unsicherheit wird nicht mehr ausschließlich auf die akustische Lösungshilfe zurückgegriffen, sondern in zunehmendem Maße die visuelle Korrekturhilfe mit herangezogen, d.h.: alternative Schreibweisen können visuell erprobt bzw. korrigiert werden. Die Kinder verfügen inzwischen sicher über eine große Anzahl von Wörtern (Grundwortschatz).
Schreiberwerb ist jedoch nicht nach dem 9 Schreiberwerb ist jedoch nicht nach dem 9. Lebensjahr oder der Grundschulzeit abgeschlossen Kompetenzerwartung: Richtig schreiben Deutsche Rechtschreibung ein komplexes System aus Prinzipien, Regeln & Festlegungen
Logografische Strategie Alphabetische Strategie Orthografische Strategie Renate Valtin
Klassische Methodenkonzepte Synthetische Methode Synthese = Zusammensetzung geht von Einzellauten aus Laute werden zusammengefügt, bis das ganze Wort erlesen ist M A M A erst wenn ausreichend Buchstaben eingeführt sind, werden Silben und Wörter erarbeitet Laut-Buchstabe-Beziehung gut, Lesetexte unbefriedigend Analytische Methode Ausgangspunkt sind ganze Wörter später Analysieren der Buchstaben Sinnerfassendes Lesen früh betont Überforderung für manche Kinder 05.04.2017
Integrierende Verfahren Analytisch – synthetische Methode Ausgangspunkt sind sinnvolle Spracheinheiten visuell und auditiv durchgliedert Beim Legen und Schreiben werden die analysierten Einheiten wieder zusammengesetzt (synthetisiert). lautlicher Aspekt + inhaltlicher Aspekt Buchstabenarbeit nimmt einen breiten Raum ein Erfahrungsansatz der Schrift kommt zu kurz 05.04.2017