Modul Grundlagen der Aufwandschätzung

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 Präsentation transkript:

Modul Grundlagen der Aufwandschätzung

Inhalte Zweck des Schätzens Definition des Begriffs „Aufwand“ Bedeutung des präzisen Inputs Schätzen und Messen Verfolgung des Projektfortschritts Schätzverfahren in der Übersicht

Zweck des Schätzens Schätzung zur Unterstützung der Investitionsentscheidung Kalkulation der Software-Kosten Kosten-/Nutzen-Analyse Eigenentwicklung oder Kaufen Schätzung zur Ermittlung von Plangrößen für das gesamte Projekt Kapazitätsplanung Terminplanung (Anfangs-/Endtermine, Zwischentermine) Finanzplanung für Phasen/Abschnitte des geplanten oder laufenden Projektes Kapazitätsplanung (Bedarf an Spezialisten) Terminplanung (Zwischentermine)

Maßeinheiten Primär Personalaufwand als der wesentliche Kostenfaktor Andere Aufwandsarten wie Rechenzeit und Dokumentationskosten werden häufig vernachlässigt Der Personalaufwand wird durch Einheiten wie Manntag (MT), Mannmonat (MM) oder Mannjahr (MJ) ausgedrückt - oder auch moderner (Emanzipation!) durch Personentag (PT) bzw. Personenmonat (PM) oder Personenjahr (PJ) Kosten = Personalaufwand * Verrechnungssatz Dauer = Zeitspanne in Arbeitstagen (AT)

These Die angebotenen Methoden sind brauchbare Lösungen für die Aufwandschätzung! „Rest“probleme liegen in der Fähigkeit die wahren Einflussfaktoren zu isolieren die wichtigen Fakten zu finden oder zu bilden die Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen Konsequenz: Eine qualifizierte Schätzung kann erst dann durchgeführt werden, wenn die Anforderungen möglichst klar definiert sind, d.h. frühzeitig im Projekt die Anforderungen definieren oder erst später schätzen

Input/Output der Aufwandschätzung Soft Facts z. B. Einflussfaktoren Teamqualifikation Teamgröße Politische Faktoren Hard Facts, z. B Anzahl der Funktionen Objekte Nachrichten Aufwand- schätzung Aufwand in MT, MM etc.

Garbage in - Garbage out Wo nur Müll eingegeben wird, kann auch nur Müll herauskommen! Aufwand- schätzung Müll Müll Aber eine schlechte Zahl ist besser als gar keine! (Stimmt das wirklich? Was ist Ihre Meinung dazu?)

Quality in - Quality out Die Anforderungen und die Einflussfaktoren sind zu Beginn des Projektes und dann regelmäßig zu berücksichtigen! Aufwand schätzen/ Plan erstellen Anforderungen Projektplan Projekt vorbereiten/ planen Projekt durchführen Einfluss- faktoren Projekt steuern Istwerte Analysierte Istwerte

Bedeutung präziser Anforderungen Anforderungen an Software bestehen im Wesentlichen aus Prozessen / Transaktionen Objekten / Tabellen Nachrichten (Masken, Datenübertragung, Reports etc.) Qualitätsanforderungen Anforderungen an das Vorgehen bestehen im Wesentlichen aus Arbeitspaketen Tätigkeiten und Abhängigkeiten Es ist eine Basis zu schaffen, anhand derer man qualifiziert schätzen kann!

Input in den frühen Phasen Ein Prozessmodell und ein Datenmodell liefern einen guten Input in die Aufwandschätzung! Kundenauftrag Auftrag annehmen Auftrag disponieren Kunden- auftrag Auftrags- position Kundenauftrag Versandauftrag Kunde

Projektstrukturplan (PSP) DIN -69900 Ein detailliertes Tätigkeitenmodell (hier PSP) liefert einen guten Input in die Aufwandschätzung! vor allem wenn große und komplexe Projekte vorliegen, besonders wenn keine Erfahrungen vorliegen, zur klaren Zuordnung von Verantwortung gegenüber Firmen, Spezialistengruppen und Mitarbeitern.

PSP-Entwicklungsschritte Vorstudie Analyse Implementierungsphasen AP PSP = Projektstrukturplan AP = Arbeitspakete

Verfolgung des Projekt-Fortschritts - Aufwand und Termine Restwertschätzung/-kalkulation Vorsicht vor: Analyse-Paralyse, 95%-Syndrom Trendanalyse über Meilensteine/Abgabetermine geschätzt im Jan 00 Feb 00 Mae 00 Apr 00 Mai 00 Jun 00 Jul 00 Aug 00 Sep 00 Okt 00 Nov 00 Dez 00 fertig im Jan 00 Feb 00 Mae 00 Apr 00 Mai 00 Jun 00 Jul 00 Aug 00 Sep 00 Okt 00 Nov 00 Dez 00 Projekt 2 Projekt 1

Klassen von Aufwandschätzverfahren Algorithmische Methoden Grundlage: Formeln, deren Strukturen und Konstanten empirisch sind und mit Hilfe mathematischer Modelle bestimmt werden Vergleichsmethoden Grundlage: Vergleich früherer Entwicklungen mit dem aktuellen Projekt; Einsatz speziell in sehr frühen Projektphasen Kennzahlenmethoden Grundlage: Ableitung von Kennzahlen aus früheren Entwicklungen zwecks Bewertung von Schätzgrößen für das geplante Projekt

„Strategien“ zur Aufwandschätzung Parkinson‘sches Gesetz besagt, dass sich die Arbeit soweit ausdehnt, dass die verfügbare Zeit verbraucht wir, d.h.: Projektkosten richten sich nach den verfügbaren Ressourcen. Beispiel: Wenn die Software in 12 Monaten geliefert werden muss und 5 Mitarbeiter verfügbar sind, wird der Aufwand auf 60 Personenmonate geschätzt. „Pricing to win“ Die Kosten werden nach dem zur Verfügung stehenden Budget des Kunden geschätzt und die Anforderungen werden dem Budget angepasst

Vorgehensweisen zur Aufwandschätzung Top-down Schätzung Die Schätzung erfolgt aufgrund der allgemeinen Funktionalität und deren Aufteilung auf Teilfunktionen. Basis: logische Funktionen statt Komponenten, welche die Funktionalität implementieren. Bottom-up Schätzung Zunächst wird der Aufwand für jede einzelne Komponente bestimmt. Der Gesamtaufwand resultiert aus der Summe aller Teilaufwände.

Aufwandschätzverfahren - Kommentare Bewertung Keine Technik ist grundsätzlich besser als eine andere Anmerkung Große Projekte bedürfen mehrerer unabhängiger Schätzungen. Sollten diese stark divergieren, mangelt es an notwendigen Informationen, die zunächst eingeholt werden müssen (z. B. Anforderungen genauer formulieren, Prototyping ...). Zugrunde liegende Annahme aller Verfahren und Strategien: Die Schätzung beruht auf einer fixen Anforderungsdefinition; Problem der Praxis: Oft ist eine Schätzung vor der detaillierten Erhebung der Anforderungen notwendig, da letztere bereits hohe Kosten verursacht. Praxis: Oft sind die Kosten statt der Anforderungen fix.

Bekannte Schätzmethoden Schätzen ist schwierig! Das sieht man auch schon daran, dass es eine Fülle von Schätzverfahren gibt. Eine Auswahl davon ist: Basismethoden Spezielle Schätzmethoden: Parametrische Schätzgleichungen Bottom UP (Method 1) Gewichtung nach Surböck Analogie Business Objectives orientiert Relationen Function Point Bottom-up Data Point Multiplikator Object Point Prozentsatz Einzelfaktor-(Kosten) modelle: Expertenschätzungen: IBM-Modell Universität of Maryland Model COnstructive COst MOdel Expertenschätzung (1 Person) Expertenschätzung (mehrere Personen - Delphi Methode) Quellen: Balzert, Lehrbuch der Software-Technik, Spektrum 1996, Litke, DV-Projektmanagement - Zeit und Kosten richtig einschätzen

Das Fehlerdreieck Stabilisierung der Schätzung: Bei der Anwendung mehrerer Schätzmethoden ist das Ergebnis umso sicherer, je kleiner das Fehlerdreieck ist. t € DELPHI DATA-POINT BOTTOM-UP ?