Jürgen Junglas Maria im Walde, Bonn;

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 Präsentation transkript:

Jürgen Junglas Maria im Walde, Bonn; 19.1.2007 Gemeinsam sind wir unerträglich Zu den Hilfsangeboten der KJ-Psychiatrie & -Hilfe Jürgen Junglas Maria im Walde, Bonn; 19.1.2007 Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Erklärung zu potentiellen Interessenkonflikten Der Vortragende erhält keine Zuwendungen von der Industrie, Regierungsstellen oder sonstigen Dritten Er ist, außer zu seinem Arbeitgeber, in keiner Weise vertraglich gebunden Er ist Lehrbeauftragter, Dozent, Lehrtherapeut und Supervisor an folgenden Instituten: Universität Bonn, Universität Gießen, KBAP, Bonn; Institut Psychoanalyse im Rheinland, Köln; Rhein-Eifel-Institut, Sinzig; Seminar PSGV Schwarz, Köln Er ist Vorsitzender folgender Vereine und Vereinigungen: Gesellschaft für Allgemeine Psychotherapie e.V., Bonn; Verein Löwenstein e.V., Bonn Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Compliancefragen Wer will eigentlich was? Heim(betreuer) wollen es einfacher Patienten wollen es stärker Eltern wollen nicht schuld sein Heimleitung will ...? Ist das, was gesagt wird, das, was gewollt ist? Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

In Sachen Kaminsky etc. Viele Profis gegen eingeschüchterte, verunsicherte Laien Parteilichkeit (Erkenntnis & Interesse) die Angst zu viel oder zu wenig zu tun (Kevin, Bremen) Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Ist die KJHilfe unser Reha-Bereich? § SGB IX Primat des Arztes! Reha-Leitlinien! Personenorientierte Hilfe Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Subsidiarität (Fegert 2004) Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Gesetzliche Aufträge KJH (SGB 8) KJPPP (SGB 5) Verwirklichung des Rechts auf Förderung der Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit Junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen Beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen KJPPP (SGB 5) Verhütung von Krankheiten und deren Verschlimmerung (§§ 20 bis 24b) Früherkennung von Krankheiten (§§ 25-26) Behandlung einer Krankheit (§§ 27-52), wenn notwendig, um Krh. zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern Ärztliche Behandlung einschll. Psychotherapie Versorgung mit Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel Z.B. Ergotherapie Krankenhausbehandlung Medizinische Rehabilitation und ergänzende Leistungen (SGB 9) Persönliches Budget (§ 17, Abs.2-4 SGB 9) Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Was macht der KJPPP? Erkennung, nichtoperative Behandlung, Prävention und Rehabilitation bei psychischen, psychosomatischen, entwicklungsbedingten und neurologischen Erkrankungen oder Störungen sowie bei psychischen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter sowie die allgemeine Schmerztherapie Suchtmedizinische Versorgung Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Gutachter Sozialrecht Unterbringungsrecht Familienrecht Strafrecht Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Medizinische Basics Ethische Kompetenz Evidence basierte Medizin (EBM) Nihil nocere! Was würden Sie tun, wenn es ihr Kind wäre?! Evidence basierte Medizin (EBM) Wissen + klinische Erfahrung + persönliche Meinung Partizipative Entscheidungsfindung (shared decision making) Nutzerorientiertes Klinisches Zentrum Leitlinienorientierung (AWMF) Kostenträger! (MdK, IGEL) Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Partizipative Entscheidungsfindung Primär: Arzt & Patient KJ: Arzt & Patient/Eltern KJ + KJH: Arzt & Patient/Eltern/KJH-Anbieter unter Berücksichtigung des Kostenträger (KK, JA) Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Rechtliche Basics Aufenthaltbestimmungsrecht Recht der Heilbehandlung Garantenpflicht Behandlung im Elternauftrag Wohl des Kindes (letztlich nicht trennbar vom Wohl der Eltern) Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Nutzer beauftragen Hilfesysteme Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Formen der Verpflichtung? Versorgungsverpflichtung der Psychiatrie Explizit an Kliniken gebunden Der Hilfe Diffus dem System immanent Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Welche Erwartungen? Kind/ Jugendl. Eltern KJH KJP Wenig Stress Fürsorge Unterstützung Er-klärung Bestätigung ihrer Wünsche Selbstbe-stätigung Bereit-schaft Arbeitsplatzsicherung Com-pliance Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Gewaltbereitschaft Eltern: §1631 BGB Jugendhilfe Psychiatrie: Polizei Betreuer? Jugendhilfe Psychiatrie: Pflicht wenn krankheitsbedingt Geringe Qualitätssicherung, uneindeutige Definitionen Polizei Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Wann ist die Dienstleistung erfolgreich und richtig? KJPPP Freche, selbstbewusste Kinder und Jugendliche, die den Psychiater/Psychotherapeuten nicht mehr brauchen lege artis: nach Standards und Leitlinien „richtig“! „Wer heilt hat recht!“ Ärztliche Kunst Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Das Eminenz-basierte-Konzept Auswahl nach persönlicher Einschätzung Wer Zucht braucht kriegt Therapeut A Wer Verständnis braucht kriegt Therapeutin B Wer beides braucht, kriegt beide Therapeuten Wenn einer nicht will, wird schon einer anderer bereit sein Therapeuten sind meist in ihre eigene Methode verliebt und können sich selten auf Kunden-Wünsche einstellen KONSEQUENZEN: Formbare Angebote, weniger evidenzbasiert als aufgrund der persönlichen Einschätzung der HelferInnen untereinander Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Koop-Modelle (Fegert 2004) Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Institutionen im Wandel Dienstrechte und Tarifverträge schaffen Realitäten Nutzer = Kunde = Entscheider? Unser Chef ist der Patient! Ausbildungsinstitute (Fachschulen, (Fach)Hochschulen etc.) und Praxisstellen wenig verzahnt Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfordern hohen Einarbeitungsaufwand Qualitätsmanagement häufig Fassade Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Versorgungsverbünde? unterschiedliche Eingänge für alle Hilfesysteme möglich? Es geht etwas verloren, wenn ich die Sprache des anderen spreche Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

Standards? Wer macht was? Wer braucht von wem welche Infos? Terminologien/Rollen deutlicher trennen! Wer braucht von wem welche Infos? Wie wird die Effektivität überprüft (nutzerorientiert)? Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com

TQM der Schnittstellen Vereinbarte Rückmeldungen die Vergleiche erlauben Über die Systemleitungen unter Beteiligung der Nutzer (Kinder, Eltern etc.) Was nutzt wem? Maria im Walde, Bonn 19.1.2007 www.jjunglas.com