Erfolgreiches Lernen durch gendersensibles Lehren

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 Präsentation transkript:

Erfolgreiches Lernen durch gendersensibles Lehren Wie das intentionale Lernen von Männern und Frauen in der Erwachsenen- und Weiterbildung unterstützt werden kann

Was bedeutet Lernen? Andragogik: „Veränderung infolge einer Erfahrung“ (Harris und Schwahn) Neurobiologie: Sinneseindrücke als elektrische Impulse  Andockung und Vernetzung im Gehirn an bereits vorhandenem Gelernten Psychologie: Beeinflussung des Lernens durch persönliche (z.B. Intelligenz, Motivation) und soziale (z.B. familiäre Verhältnisse, kultureller Hintergrund, Freundeskreis) Faktoren

Erwachsene … … lernen um Bedürfnisse u. Interessen zu befriedigen … orientieren sich dabei am realen Leben … bauen auf bisherigen Erfahrungen auf … haben ein Bedürfnis nach Selbstbestimmung (Eduard Lindemann in den 1920er-Jahren)

Geschlechterunterschiede   Neurobiologie  Psychologie Frauen Schläfenrinde größer  Bessere Testergebnisse bei Sprachflüssigkeit und Rechtschreibung Limbischer Cortex größer  Emotionale Botschaften erreichen schneller das Gehirn Hormonschwankungen  Niedriger Hormonspiegel = bessere Ergebnisse beim räumlichen Vorstellen, hoher = schlechtere Männer Schläfenlappen größer  Bessere Testergebnisse beim gedanklichen räumlichen Drehen von geometrischen Fig. Amygdala größer  Verstärktes Aggressionsverhalten Geringe Hormonschwankungen  Ausgeglichene Testergebnisse

Makrodidaktik Mikrodidaktik liefert Rahmenbedingungen und Angebotsplanung ökonomisch institutionell personell Konzeptionell Quelle: Kursbuch Stein Egerta Herbst 2010 Mikrodidaktik gestaltet Lehr-Lernsituationen Planung Durchführung Evaluation  

Didaktische Prinzipien Orientierung an den Lernenden Selbstgesteuertes Lernen Metakognition Lebensweltorientierung Geschlechterorientierung

„In einer vorschnellen Gleichbehandlung von Ungleichem liegt die Gefahr, Ungleichheit zu verstärken“ (Schneider 2006). Mikrodidaktische Überlegungen Zur Geschlechtergerechtigkeit Inhalte Lernmaterialien Sprache Kommunikationsregeln Wechselnde Darbietungsmethoden Lernumgebung

Lernbedürfnisse der Geschlechter Hypothese: Wenn sich bei Männern und Frauen im Gehirn, bei Intelligenztests, Verhaltensstudien und Beobachtungen Unterschiede zeigen, müssten sich diese auch auf die Bedürfnisse, welche Lernende in der Erwachsenen- und Weiterbildung äußern, niederschlagen. Forschung: Der Fragebogen beinhaltet 2 soziodemografische Fragen und 15 Fragen zu Motivation, Lernverhalten, Lerntyp, außerdem zu bevorzugten Kursleitungsverhalten und –methoden. Die Auswahl deckt makro- und mikrodidaktische Fragen ab.

Übereinstimmungen von wissenschaftlichen Aussagen mit den Angaben von Kursteilnehmenden „2/3 der Teilnehmenden an der EB sind weiblich“ (Siebert und Gerl 1975, Statistik Austria 2007) - 81,2% der Teilnehmenden an der Stein Egerta sind Frauen (Brändle 2010) „Erwachsene befriedigen mit EB und WB Interessen und Bedürfnisse“ (Lindemann 1926, Löwe 1977, Meier-Gantenbein und Späth 2006, Knowles, Holton und Swanson 2007). 98,5% besuchen Kurse aus Interesse für das Thema (Brändle 2010) „Gefühle helfen beim Lernen“ (Spitzer 2009). 78,3% lernen in Verbindung mit Gefühlen besser (Brändle 2010).

4. „Angst hemmt das Lernen, Lob unterstützt“ (Spitzer 2009) 100% wünschen sich harmonisches Lernumfeld, 95% werden durch Lob motiviert (Brändle 2010). 5. „Konkurrenz stresst Frauen“ (Hanser 2002, Brizendine 2008). 66,6% der Frauen und nur 46,6% der Männer mögen keine Wettbewerbe in Kursen (Brändle 2010). 6. „Abwechselnd Einzel- und Gruppenarbeit wird allen TN gerecht (Kreiml 2007). Die TN bevorzugen Kleingruppen- vor Einzelarbeit (Brändle 2010).